1801.

Januar

1. Früh verschiedene Gratulationen angenommen. Abends in der Schöpfung.

2. Verschiedene Geschäfte, auch mit Herrn von Wolzogen über das Schloßbauwesen.

3. Vermehrte sich mein Katarrh. war Herr Haarbauer von Jena bey uns.

4. Mittag Gesellschaft, als: Hr. Hofr. Wieland, Hr. G. R. Voigt, Hr. H. R. Schiller, Hr. Prof. Schelling, welcher Gesellschaft ich aber, wegen meines Vermehrten Katarrhs nicht beywohnen konnte. War Hr. v. Wolfskeel bey mir. Die Clubbsangelegenheiten betreffend. Ging Hr. Prof. Schelling fort.

5. Brachte ich meistens den ganzen Tag im Bette zu. Besuchten mich Serenissimus und Hr. H. R. Schiller.

6. Das Übel war nicht besser und befand mich deßhalb meist im Bette.

7. War die Entzündung des Auges am höchsten, so wie der Krampfhusten sehr heftig.

8. Vergangne Nacht war sehr unruhig und ohne den geringsten Schlaf noch ein starker Husten.

9. Auch diese Nacht war wie die des Donnerstags sehr unruhig. Der höchste Moment. Morgens 8 Uhr stellte sich ein 3 stündiger Schlaf ein. Die Krämpfe ließen etwas nach, auch das Auge war um 1/3 Theil gefallen.

10. Vergangene Nacht ebenfalls einige Stunden Schlaf, der Husten ließ nach, das Schlucken aber fiel beschwerlicher. Aller Thee wurde verbannt.

11. Vergangne Nacht war im Ganzen genommen die ruhigste von allen vorigen, auch fanden sich 3 Stunden Schlaf nach Mitternacht auf dem Bette ein. Der Tag Wurde auch meist mit Schlafen zugebracht.

12. Diese vergangne Nacht war sehr unruhig und ohne Schlaf, mit einem abermaligen trocknen Husten verbunden. Der Morgen war wieder leidlich, der übrige Tag wurde meist mit Schlafen zugebracht.

13. Die vergangene Nacht war schlaflos aber doch nicht ohne Transpiration, so daß den Tag über es ganz leidlich ging.

14. Vergangene Nacht wurde meist mit schlafen zugebracht. Die Transpiration fortgesetzt und der Morgen war sehr erträglich.

15. Diese Nacht war ebenfalls nicht ohne Schlaf und alles ging seinen guten Gang weiter fort.

16. Wie gestern.

[2] 17. Waren Hr. G. Hofr. Loder und Hr. G. Hofr. Stark, ferner Hr. G. R. Voigt, Hr. H. R. Schiller bey mir.

18. Besuchten mich Durchl. der Erbprinz und Hr. Kammerherr v. Luck. Gemälde von Rubens.

19. H. Hofr. Schiller. Herder. Durchl. der Herzog. Anfang der Übersetzung von Theophrasts Büchlein von den Farben.

20. Brandes 3ter Band. Abends Hr. Hofr. Schiller.

21. Herr Kammerherr v. Einsiedel und Hr. Hofr. Schiller. Serenissimus.

22. Serenissimus. Abends Conzert Vom Kapellmeister Kranz; Dem. Matiegzek, Dem. Benda. Hr. v. Mellish, Hr. Hofr. Schiller.

23. Serenissimus und Hr. Hofr. Schiller.

24. Früh 4 Uhr verreisten Durchl. der Herzog. War Hr. Geh. R. Voigt bey mir. Abends ging das Auge zum erstenmal auf.

25. Brachte ich meistens den ganzen Tag mit Lesen zu. Abends Hr. Hofr. Schiller.

26. Farbenlehre dictirt. Besuchten mich Frau von Stein und Fr. Hofr. Schiller. Ferner Hr. Bethmann aus Berlin und Hr. Geh. Hofr. Loder.

27. Früh Farbenlehre dictirt. Besuchten mich Leg. R. Gerning. Abends Durchl. d. Herzogin Amalia, Fräul. v. Wolfskeel, Hr. K. Hr. von Einsiedel, Hr. Hofr. Schiller.

28. Früh Theophrast. Brief an Iman. Reimann, Buttstädt, die Baumpfl. im Tröbel zu Oberroßla [3] betreffend. Gegen Abend Hr. Hofr. Schiller. Abends am Theophrast.

29. Früh Theophrast. Rolle der Amenaide mit Dem.Caspers durchgegangen. Abends aus der Probe Hr. Hofr. Schiller. An Hrn. Prof. Thouret. Die Ankunft der Zeichnungen und Risse gemeldet. An Hrn. Cotta nach Tübingen. Gauthier und Ploucquet erhalten; gewünschte Berechnung. Über Vermehrens Almanach. Festspiel v. 24. Oct. Varia.

30. Früh Hr. Becker weg. Tancred. Hr. G. R. Voigt. Nach Tische Herr Gerning. Aus der Probe Hr. Hofr. Schiller.

31. Verschiedne franz. Schauspiele und des Cousin Jacques Dict. Neologique. Einige Briefe. Abends Aufführung des Tancreds; nach dem Schauspiel Hr. Hofr. Schiller.

Februar

1. Hr. R. Kraus. Hr. L. R. Gerning. Hof. K. R. Kirms. Nachmitt. R. C. Seidel. Seckendorf. Hr. H. Schiller. Brief an Hrn. Prof. Schelling, Jena, mit dem Aushängebogen von Steffens Journal.

2. Hr. v. Haake. Mittag spatzieren gefahren. Nach Tische Hr. Professor Paulus. Hr. u. Fr. v. Wolzogen. Abends Hr. Hofr. Schiller auf kurze Zeit. Ich schlief dann ein wenig und las nach Tische [4] in den Erzählungen des Cervantes. An Fr. Räthin Goethe, Journale übersendet mit der fahrenden Post. Einen Brief auch durch die reitende Post.

3. Früh verschiedene Briefe dictirt. An Hrn. Prof. Gentz. Hr. Hofkammerrath Kirms. Mittag mit Hrn. Hofr. Schiller spatzieren. Abends besuchten mich Fräul. v. Goechhausen und Fräul. von Imhof.

4. Früh Briefe dictirt. Gegen Mittag Hr. K. R. Ridel und Hr. W. J. Brunnquell. Um 12 Uhr mit ersterm spatzieren. Gegen Abend Hr. Hofr. Schiller und Hr. G. R. Voigt.

5. Früh Hofg. Dietrich. Hr. Steuerrath Ludecus. Verschiedne andere Geschäfte. Mittag bey Sereniss. Gegen Abend Hr. Hofr. Schiller mit Prof. Niethammer. Dann Sereniss. An Hrn. Kapellmeister Reichardt, Berlin. Dank für seine Theilnahme an meiner Krankheit.

6. Früh Varia. Hr. K. R. Kirms. Mittag spatzieren gefahren. Abends Hr. H. R. Schiller.

7. Früh einige Beschäftigung mit Faust. Nachmittag Hr. v. Wolzogen. Abends die Zauberflöte. Zum erstenmal wieder in der Comödie.

8. Ging Sereniss. nach Berlin. Früh an Faust. Nachmittag Hofk. R. Kirms. Hofr. Stark. Zu Mittag der junge Schnauß, über dessen vorhabende Reise nach Mailand gesprochen wurde. [5] Nach Tische Hr. Ehlers, gegen Abend Hr. Hofr. Schiller, über dessen neues Stück.

9. Abends an Faust.

10. Früh an Faust. Einiges den Schloßbau betreffend. Abends mit den Meinigen.

11. Früh an Faust. Hofr. Stark, das Auge zu verbinden. Halb 5 Uhr Hr. Falk. Um 6 Uhr Hofr. Schiller. Vorlesung der 3 ersten Acte.

12. Früh Faust. Abufar. Nach Mittage und Abends allein.

13. Faust.

14. Früh Faust, sodann verschiedne Geschäfte.

15. Einige Briefe. Meyers Bilder in dem Stadthaus angesehen, verschiednes geordnet. Erasmus Francisci. Kapellmeister Kranz mit der Oper Circe. Abends einige Geschäfte.

16. Faust. An Hrn. Cotta. Wegen Gauthier, der Berechnung. Eingeschl. den Brief au Citoyen Hubert.

17. Früh Faust. Abends Hr. Hofr. Schiller.

18. Früh Faust. Mittag spatzieren, gegen Abend Hr. Justizr. Hufeland v. Jena. An Fr. R. Goethe nach Frankfurt, ein Kupfer von Paläophron und Neoterpe übersendet.

19. Früh Faust. Um 11 Uhr Dem. Jagemann, mit ihr den Tancred durchgegangen. Nachmittag Dem. Matiegzek. Dann spatzieren gefahren, um [6] halb 7 Uhr zur Herzogin Amalia Durchl. Condol. Abends bey Laurenze zu Tische.

20. Früh einige Briefe dictirt. Abends probe von Tancred. An Hrn. Ramann, Erfurt. Bitte um Sendung einiger Weine.

21. Früh Faust, sodann mit Hrn. Hofk. R. Kirms und Götz über den Lauchstädter Theaterbau. Abends Vorstellung von Tancred. Hr. Prof. Schelling und Hr. H. Schiller speisten zu Nacht bey mir. An Hrn. Iman. Reimann, Buttstädt, Gutsangelegenh. betreffend.

22. Früh Faust. Dr. Froriep. Prof. Schelling. Abends Hr. Hofr. Schiller.

23. Faust. Ritter von Jena. Hr. G. R. Voigt. Graf Stadion und Hr. v. Haller.

24. Früh verschiedne Geschäfte. Betrachtungen über die Schellingischen und Ritterschen Ideen und Arbeiten.

25. Früh optische Versuche mit Ritter, derselbe blieb Mittag zu Tische. Abends in der Comödie.

26. Früh Faust. Mittag Graf Zenobio von Venedig.

27. Verschiedene Briefe dictirt. Abends Thee: Fräul. v. Imhof, Herr und Fr. Hofr. Schiller, Hr. Geh. R. Voigt, blieben zum Abendessen.

28. Früh Schloßbau bezügl. Briefe. Dann Zenobio. Gegen Abend Prof. Göttling von Jena. Doctor Schlegel. In der Oper.

[7]

März

1. Früh Optik. Nach Mittag bey Hrn. Hofr. Schiller. Abends Theegesellschaft: Hr. Leg. R. Bertuch, Hr. R. Kraus, Hr. Falk, Hr. Hamilton Irrländer, Hr. K. Hr. v. Mellish, Hr. Hofr. Schiller.

2. Früh Briefe und Varia. An Hrn. Magister Burdach nach Kohlo, Manuscripte zurückgesendet. An Hrn. Rath Schlegel nach? Hr. Steuerrath Ludecus. Abends Comödie.

3. Abends im Palais zum Thee und Abendessen.

4. Früh verschiedne Sachen das Theater betreffend. Abends im Theater.

5. Früh Optik betreffend. Mittag mit Hrn. G. R. Voigt spatzieren gefahren.

6. Verschiednes in Ordnung. Mittag spatzieren. Nachmittag in der Probe von Oberon.

7. Früh Faust. Mittag spatzieren. Abends im Theater. Hr. Hartmann von Stuttgart.

8. An Faust. Die Hartmannischen Zeichnungen gesehen. Nachmittags spatzieren gefahren. Abends Theegesellschaft: Hr. Rath Kraus, Hr. Falk, Hr. G. R. Voigt, Hr. R. R. Voigt, Hr. Hartmann, Hr. Wolf, Hr. K. R. Ridel.

9. Früh an Faust. Briefe. An Hrn. Secret. Thiele, Leipzig, verschiedne Commissionen. An Hrn. K. Hrn. v. Wolzogen, Berlin. Mit [8] Hrn. G. R. Voigt spatzieren; bey dem Hartmannschen Bilde. Mittag Hr. Hartmann zu Tische. Abenbs im Theater.

10. Früh Faust. Mittag spatzieren. Hr. Hartmann wieder bey Tische. Nachmittag spatzieren gegangen im alten Garten.

11. Früh Faust. Mittag spatzieren gefahren. Hr. Hartmann bey Tische. Nachmittags im alten Garten. An Hrn. Hofr. Schiller nach Jena.

12. Früh Faust. Mittag mit Hrn. Geh. R. Voigt spatzieren gefahren. Nachmittag verschiednes die Kunst betreffend.

13. Früh Varia. Die Meinigen nach Roßla. Mittag Hr. Hartmann. Nachmittag in die Probe von Piccolomini.

14. Kilians Lebensordnung über die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit. Mittag spatzieren. Hr. Hartmann bey Tische. Briefe. An Hrn. Hofr. Schiller. An Hrn. Ritter, 4 Stiftchen übersend. Abends im Theater.

15. Mittag spatzieren gefahren. Hr. Hartmann zu Tische, Abends Theegesellschaft: Hr. und Frau R. R. Voigt, Hr. G. R. Voigt, Hr. und Fr. Falk, Fr. Hofr. Schiller, Fr. v. Stein, Frl. v. Worm, Dem. Jagemann, Dem. Schröter, Hr. L. R. Bertuch, Hr. R. Kraus, Hr. Hartmann, Hr. Wolf.

16. Hr. und Fr. G. R. Hufeland. Mittag mit Hrn. G. R. Voigt spatzieren. Nachmittag im alten [9] Garten. Abends Robert le brave von Tressan. An Hrn. Reimann, Buttstädt, die Gutsangelegenh. betreffend.

18. Brief an Hrn. Hofr. Schiller nach Jena nebst zwey Büchern.

20. Nachmittag Probe von Wallenstein.

21. Abends in Wallenstein. Brief an Hrn. Hofr. Schiller.

22. Früh Probe von Jedem das Seine. Verhandlungen wegen der Gutsangelegenheit.

23. Gutsangelegenheiten. Nach Tische Amts Comiss. Schenck. Hr. Schmidt, welcher einiges declamirte. Abends Jedem das Seine und der Dorfbarbier.

24. Verschiednes in Ordnung. Mittag bey Durchl. der Herzogin Amalia, um 4 Uhr bey der Reg. Herzogin Durchl. Nachher bey Herrn geheimde Rath Voigt.

25. Früh 10 Uhr von Weimar ab. Mittag in Roßla. Spatziergang auf die Chaussee, im Tröbel und sonst Gutsangelegenheiten.

26. Früh Spatziergang auf die Chaussee, kam Dem. Matiegzek. Kammerrath Ridel und Inspector Brunnquell. Sämmtl. nebst dem Pfarrer zu Tische. Nachmittag kam Durchl. der Herzog von Berlin zurück und traten eine halbe Stunde ab.

27. Verschiedne Gutsangelegenheiten. Wurden die Holzschläge regulirt. Besuchte ich den Pfarrer und Bierlichs. Mittag ging B. J. Steffani fort. [10] An Hrn. Statsrath Voigt, an Hrn. Direct. Langerhans, beyde durch Dem. Matiegzek.

28. Mittag in Niederroßla. An Fr. Baronesse v. Grotthus, Berlin. An Hrn. Büry, Berlin.

29. Murphys Reise nach Portugall. An Hrn. Rath Rochlitz, Leipzig.

30. Mondsfinsterniß Weidenpflanzung. Brunquell Der Sequester wegen der nächsten Gutsangelegenheit. Abend im Tröbel gereinigt um die Quelle.

31. Kam Hr. Reimann von Buttstedt. Wegen der Pachtung die Pflanzung durchgangen.

April

1. Pflanzung ferner durchgegangen Tröbel Leben Pombals.

2. Kamen der Bauinspecktor und der Amtsacktuar. Guthsgeschäfte Leben Pombals. Frau R. Goethe Franckf. Fr. v. Türckheim Strasburg Hrn. Holkroft Hamburg.

3. Depeche von Hof. K. R. Kirms. Dieselbe Retour. Der junge Schnaus Abschied zu nehmen. Ritter von Jena. Abends die Felder begangen. Holz ausgeschrieben. Scheite Buchene 10 Cl. Weiche 3 Cl. Wellen. Harte 10 Sch. Stöcke buchene 4 Sch. weiche 6 Sch.

4. Früh Faust. Tableau de Lisbonne.

5. Bourgoing Reise durch Spanien.

7. Faust. Kaiser Pauls Tod. Arbeit um die Quelle.[11] Abends Leineweber. Geh. R. Voigt, v. Wolzogen per exp. retour.

8. Arbeit im Tröbel Bourgoings Reisen durch Spanien. Gegen Abend Hr. V Wolzogen auf seiner Durchreise.

9. Mittag Hofr. Wieland.

11. Zu Mittage. v Mellisch v Stein v Bergheim

12. Bauinsp. St. wegen der neuen Pacht Vorschläge. Nach Tische zu Wieland.

14. Zurück nach Weimar.

19. Früh' Schloß. Das Gartenzimmer aufgeräumt. Botanica.

21. Abends Schiller und Wieland.

22. Nach Rosla.

24. Übernahme des Gutes Gesellschaft aus Weimar Fr Gräfinn Eglofstein Frl. Göchhausen. Wolfskeel.

26. zu Mattstedt bey Adj. Günther.

28. Abzug der Pachter Fischerinn. An Hrn. Bauinspector. Durch den rückkehrenden Expressen. 20 1. Ein Gentzischer Brief. 2. Fischers und der Fischerin Renunciation. 3. An Dem. Vulpius. 4. An Baron v. Retzer, Wien. 5. Nathan an Hofk. R. Kirms mit der Austheilung. 6. Briefe an Herrn Hofr. Schiller.

29. In den Winckelweiden die Anpflanzung begossen. Preisaufgabe die Stufen der Cultur betr.

30. Zurück nach Weimar.
[12]

Mai

3. Bey Hofe Mittag. General Meyendorf. Abends Liebhaberconcert.

5. Nach Jena. mit August. Im Cabinet.

9. Der Russen Durchzug durch Ollendorf.

10. Kam Hr. Genz an. An Piat le Febre et fils Tournay. An Prof. Doell Herm. und Dor. zum einbinden.

11. Früh im Schloß mit Genz Abends im Garten mit Schiller

12. Früh im Schloß mit Genz Abends im Garten mit Schiller Neue Darstellung Schellings Zeit-Schr. für Speculative Phisic. II B. II Heft.

15. Früh im Schloß. Nachmittag war Hr. Steuerrath Ludecus, Hr. Prof. Gentz und Mr. Davinage bey mir. An Fr. Räthin Goethe. Dank für die übersendeten Taschentücher.

16. Früh im Schloß. Mittag an Hof, sodann war Hr. Cotta und Prof. Müller bey mir. Bey Durchl. d. Herzogin Amalia. Wallenstein. Abends zu Tische bey Hrn. Hofr. Schiller. An Prof. Batsch 100 rthlr. abgesendet.

17. Auf dem Stadthause Mittag und Abends mit Mütter Cotta Genz. Gegen Abend mit Schiller auf dem Vauxhall.

18. Früh im Schloß. Abends Hr. Hofr. Schiller. An Hrn. Cotta.

19. Früh im Schloß. Rath Jagemann. Nachmittag im alten Garten spatzieren.

20. Früh im Schloß.

21. Früh im Schloß Geißweiler Bollmann Zur Taufe bey Mellish.

22. Früh im Schloß Bollmann. Abends Herr Hofr. Schiller.

27. Früh 6 Uhr nach Jena abgereist.

28. Verschiedene Briefe. Mittag 11 Uhr Hr. Prof. Schelling. Spatzieren. Gegen Abend Hr. Cammerrath Ridel, H. Leg. Rath Weiland. Abends Hr. Schlosser zu Tische.

29. Briefe. Hr. Prof. Schelling. Dr Schlegel Mit der Eglofsteinischen Familie spatzieren und im Botanischen Garten.

30. Früh nach Weimar. Abends im Schauspiel.

31. Bey Serenissimo.

Juni (Reise nach Göttingen und Pyrmont)

2. Früh bey Sereniss. Mittag daselbst gespeist. Abends Hr. Hofr. Schiller.

3. Früh bey Sereniss. Nach Franckf. a. M. an Frau R. Goethe Modejourn. und Merkur übersendet. An Hrn. Hofr. Stark, Jena, Herrmann und Dorothea übersendet. An Hrn. Holcroft, Hamburg.

[14] 5. Abreise von Weimar nach Pyrmont.


NB. Die Lücke des Tagbuchs wird durch ein vollständiges Tagebuch ausgefüllt. S. ein besondres Fascikel Ackten.

d. 30 August Rückkehr.

Freytag den 5ten Juni. Früh 5 Uhr von Weimar ab, um 8 Uhr in Erfurt, nach Tiefthal, viel Weinbau und Obstbäume, noch Witteroda viel Anis- und Weinbau. Nach Groß Fahrern, furchtbare Gegend, guter Weg. Nach Gräfentonna, im Löwen Mittag gehalten, Wirthin große und starke Figur (Erdmannin). Gräfentonna liegt in einer sehr angenehmen und fruchtbaren Aue, ein reinliches und beträchtliches Dorf. Langensalza, eine alte, aber doch reinliche Stadt und gehört dem Kurfürsten von Sachsen. Die Häuser nach bei alten Manier gebaut, nämlich es stößt immer ein Stockwerk vor dem andern hervor. Die Einwohner scheinen sich meist von Ackerbau und Viehzucht zu nähren, doch wird auch viel Handel getrieben. Das Rathaus daselbst ist eins der zeckmäßigsten und schönsten Gebäude, ganz massiv auf einem freyen, mitten in der Stadt gelegenen Platze. Rechst sieht man die Stadt Thamsbrück liegen, welches die älteste in Thüringen seyn soll. Durch Schönstädt, ebenfalls, ein wohlhabendes, großes und in einer fruchtbaren Ebene gelegnes Dorf; ein Herr von Kühn hat [15] hier sein Gut. Nach [Groß-] Gottern, großer Ort, ohngefähr 300 Häuser, wegen den vielen Zwiebeln, welche hier gebaut werden, nennt man die Einwohner die Zwiebeltreter. Abends 7 Uhr nach Mühlhausen, Gasthof zum Faulen Loch. Wirth Kleemann. Diese Stadt ist ebenfalls sehr alt und hat ihren Nahmen wahrscheinlich von den vielen Mühlen erhalten, welche alle von Einem Bache getrieben werden, der oberhalb der Stadt entspringt. Es ist ein sehr gesundes und gutes Wasser und es werden noch jährlich, zu drey verschiedenen Zeiten, Dankfeste celebrirt, und zwar ziehen die Lehrer männlichen als Weiblichen Geschlechts mit ihrer Schuljugend in Prozession an den Ursprung der Quelle, sowie auch die Waisenkinder ganz besonders mit ihren Lehrern. Die Stadt liegt in einer fruchtbaren Gegend und hat eine gesunde Lage, sie hat viele Kirchen und große Stadtmauern. Schlechtes Theater auf dem sogenannten Fleischhause, ohngefähr wie das zu Blankenhayn.

Sonnabend den 6ten Juni. Früh 5 1/2 von Mühlhausen ab, durch Ammern, wo man über die Anstrut kommt, in einem schönen Wiesengrunde nach Lengefeld; man steigt nun immer höher dem Eichsfelde näher, kommt auf Chaussee, die aber sich in schlechten Umständen befand. Sobald wir ins Eichsfeldische kamen, fanden sich auch gleich Bettelkinder ein. Nach [16] Dingelstädt, ein kleines Landstädtchen. Das weibliche Geschlecht von häßlichem Gesicht, keine Farbe im Gesicht und alle blonde Haare, die mehr ins rothe übergingen. Die Häuser daselbst werden alle von hartem Holz gezimmert. Der Boden wird weniger fruchtbar, man kommt durch Kreuzeber und Geisleden nach Heiligenstadt.

Diese Stadt ist im Ganzen sehr reinlich und nach einem Brande, den sie 1739 erlitten hat, ziemlich regelmäßig erbauet. Es bricht in dieser Gegend viel rother Sandstein, der bis Reinhausen fortdauert. Die Einwohner nähren sich meist vom Ackerbau. Die Stadt ist alt und hat ohngefähr 500 Häuser und 2 Kirchen. Die Gegend ist fruchtbar und gut bebaut. Mittag gegessen im Mohren. Man steigt nördlich immer höher und kommt nach Siemerode, Bischhagen und Bremke, letzteres ist ein schönes Dorf und liegt in einer artigen abwechselnden Gegend. Reinhausen am Sandfelsen. Man kommt nun nach und nach aus dem Gebirgsthale heraus und sieht bald rechts in einer schönen Ebene die so beliebte Universitätsstadt Göttingen liegen. Logie in der Krone.

Sonnabend den 6ten Juni Abends ging ich noch mit August um die Stadt, um den Character derselben und der Gegend zu beobachten. Überall Richtung zur Ordnung, zum Aufbauen, Urbarmachen. In diesem Gange scheint sich die Stadt seit Anlegung der Academie [17] erhalten zu haben. Der alte Character einer niedersächsischen Land- und Fabrikstadt ist fast ganz verschwunden.

Sonntags den 7ten. Früh mit dem Lohnbedienten denselbigen Spatziergang wiederholt, das einzelne näher betrachtet. In Ulrichs Garten Bürgers Monument. Merkwürdig daran ist der Strick, womit der Schleyer an den Knopf der Urne angebunden ist, er macht einen auffallenden Theil des Ganzen aus.

Zu Herrn Geheime Justizrath Hehne. Gespräch über die politische Lage der Dinge, besonders Hannover.

Zu Herrn Hofr. Schlözer, ward nicht angenommen.

Zu Herrn Hofr. Blumenbach. Schädelsammlung desselben, Zeichnung und Malerey verschiedener Völker, andere Kuriosa.

Bey Geheime Justizrath Pütter, welcher bey seinem Alter noch munter genug war und sich verschiedener alter Zustände und Begebenheiten erinnerte. Bey Prof. Sartorius.

Nach Tische kam Herr Wendel – – – ein Schüler Heynes aus Hildburghausen bürtig; um 3 Uhr zu Hofr. Blumenbach, dessen Schädelsammlung näher durchgesehen, die Zähne des Ohiothiers, verschiedene andere Incognita besonders Versteinerungen.

Alsdann aufs Museum, die Fabrikate der Völker von den Südseeinseln.

Alles Geflechte besonders schön.

Bey Blumenbach zum Thee, Mineralien von den[18] Südseeinseln, viel talkartiges Gestein, besonders schöner Nephrit. Ein Stückchen Steinregen. Aërolith, eine Art von seinkornigen grauem Tuff mit wenigem Eisen und Eisenkies.

Abends bey Blumenbachs zu Tische.

Montag den 8ten Juni. Früh mit Hrn. Prof. Sartorius im botanischen Garten, fand Hrn. Prof. Hermann, einen wohl unterrichteten und angenehmen Mann. Schöne Anlage des Gartens, alte und neue, letztere besonders zu Wasserpflanzen. Pflanzen der Botanybai. Neues englisches Werk. Bey Kestner von Hannover und den Gebrüdern von Arnim. Auf der Reitbahn mit Stallmeister Ayrer gesprochen, dessen Stall besehen, er hält 36 Pferde. Hannöverische sogenannte weißgebohrne Pferde. Sie werden zu Ehren des hannöverischen Wappens fortgepflanzt. Fürst Sanguszko hat ein Paar Kutschpferde dieser Art für 1000 rthlr. gekauft. Sie sollen besonders gelehrig seyn, und werden mit großer Delikatesse behandelt. Bey Hofr. Eichhorn. Schlözer. Nachmittag aus der Bibliothek, die Einrichtung und Ordnung, besonders der Catalogen, die Ausstellung derselben nach Ordnung des Realcatalogs. Ausleihen der Bücher u.s.w., welches alles näher notirt werden muß. Abends bey Prof. Sortorius mit Heyne, Blumenbach, Hoppenstedt.

Dienstag den 9ten Juni. Früh auf dem Museum. Die nordamerikanischen Kleider und Geräthe. Die[19] Zimmer des Thierreichs. Besonders merkwürdige Epostose des Stirnknochens nach außen und innen. Eine compacte schwere Elfenbeinmasse war nach und nach aus den Augenhöhlen herausgedrungen und eben so hatte sie sich nach innen zu verbreitet. Nachmittag bey Consistorialrath Planck.

Bey Heyne im Vorbeygehen die Tischbeinischen neuen Köpfe, welche er von Hannover geschickt, angesehen; sie stellen Agamemnon und Achill vor. Besuchte mich Prof. Grellmann.

Abends bey Eichhorn in großer Gesellschaft. Hofrath Meister, Martens, Meiners, Beckmann, Gmelin, Runde, Ammon, Bouterwek, Grellmann.

Mittwoch den 10ten Juni. Früh verschiedne Besuche an die Herren, welche ich gestern kennen gelernt. Nach Tische in das Accouchirhaus. Bekanntschaft mit Professor Osiander. Abends auf dem Haynberg.

Donnerstag den 11ten Juni Früh einige Visiten. Nachher ins Museum, wo ich das Steinreich beschaute. Nachmittags zu Hause. Abends im Clubb.

Freytag am 12ten Juni. Um 12 Uhr Mittag von Göttingen, durch Weende, ein Klosteramt, hat schöne Gärten und Felder. Durch das Dorf Plesse. Rechts liegt auf einem mit Wald bewachsenen Berge das Stammhaus der Herren von Plesse, wovon aber nur noch die Ruinen übrig find. Durch Nörten rechts [20] liegt das verfallene Schloß der Hardenberg, das Stammhaus der Herren von Hardenberg; in einem kleinen Thale weiter unten liegt das neuerbaute Schloß nebst einem Vorwerk; der Weg geht immer in einem fruchtbaren Thale fort, vieler Puffbohnenbau. Vor Northeim vorbey, ein artiges freundliches Städtchen. Über die Rhume. Verfallene Anstalt die Felddiebe unterzutauchen. Nach Hollenstedt; Einzäunung der Felder. Rechts zeigte sich ein niedriger Regenbogen. Nach Salzderhelden, wo in der Nachbarschaft ein großes Salzwerk war. Nach Eimbeck Abends um 6 Uhr, Logie im Kronprinz, Wirth Meyer.

Die Stadt Eimbeck sehr alt und rauchig, die Dächer mit rothem Sandstein gedeckt, große Dauer derselben über 300 Jahr. Der Stein bricht bey Ahrholzen und an mehrern Orten. Diese Art, die Häuser mit Sand zu decken, dauert fort bis einen guten Strich über die Weser hin.

Sonnabend am 13ten Juni. Früh 5 Uhr von Eimbeck weg nach Bartshausen; man kommt über einen Bergrücken nach Eimen, viel Waldung, die Leute daselbst, so wie in der ganzen Gegend, sehr höflich. Ausgebrannte hohle Bäume benützten sie um Brücken über Kanäle damit zu bauen. Durch einen Wald, viel Holz lag unbenutzt und verfaulte. Nach Wickensen und Eschershausen. Die Bauern hatten weiße Kittel, roth vorgestoßen, weiße kattunene Westen, blaue [21] tuchene Beinkleider und blaue Gamaschen. Die Bauerhäuser mit artigem Schnitzwerk und Inscriptionen verziert, übrigens aber große Hausthüren, inwendig befand sich eine Tenne, gleich in der Nachbarschaft das Vieh. Herd, Küche und Wohnung der Menschen, alles beysammen unter einem Dach. Die Öfen und Rauchlöcher gingen fast alle auf der Seite des Hauses unter dem Dache, auch zur Hausthüre selbst heraus. Durch Scharfoldendorf.

Die Sprache, alles platt, z.B. In Büber mut mae nits senken. Einem Bauer muß man nichts schenken. Wat saegt hae da dau. Was sagst du dazu. pp.

Dielmissen, Mittag. Schlechter Weg nach Hain. Bey Grohnde über die Weser, schönes Schloß und Garten. Durch einen Eichenwald von einer Anhöhe herunter nach Wilsa, an welchem Dorf die Emmer vorbeyfließt, im Emmerthale hinauf, rechts liegen schöne, mit Wald bewachsene Berge, das Thai der Emmer ist sehr fruchtbar. Durch das Dorf Thal nach Pyrmont.

Logie bey Herrn Brunnencassier Voigt, dem Badehause gegenüber. Ich ging noch in die Allee und besah die Lage des Ganzen.

Sonntag am 14ten. Früh Hr. Hofrath Richter, Wasser getrunken. Mit Herrn Hofrath Richter im Badehause und den verschiedenen Sälen. Nach Tische am Säuerling, ferner in der Quäker-Versammlung.

[22] Die Königin von Frankreich unter dem Namen der Gräfin von Lille, wohnt auf dem kleinen Schlosse, man sagt, sie erhalte nichts von ihrem Gemahl, der König von Spanien zahle ihr 30000 rthlr., wovon sie vieles auf unglückliche Ausgewanderte verwende. Der bekannte Kammerdiener Ludwig des 16ten Clery befindet sich auch hier.

In Friedenszeiten sind 300000 Flaschen von hier jährlich verschickt worden.

Kam Herr Geheime Kirchenrath Griesbach an.

Montag d. 15. Juni. Wasser getrunken, mit Griesbachs und Richters spatzieren, einiges am Theophrast, nach Tische in der Dunsthöhle. Der Dunst stand nur etwa 18 Zoll über dem Boden. Spatziergang mit Herrn Prediger Schütz von Bückeburg.

Bekanntschaft mit Frau von Weinheim, ehemaliger Generalin Bauer erneuert.

Dienstag den 16ten. Regenwetter. Brunnen getrunken, etwas am Theophrast. Um 11 Uhr gebadet, beym schlechten Wetter wenig in der Allee. Meistens am Theophrast.

Mittwoch am 17ten. Sehr schlechtes Wetter, Sturm und Regengüsse, wenig getrunken und spatziert. Morgens an der Geschichte der Farbenlehre. Nach Tische an der Übersetzung des Theophrasts.

[23] Donnerstag d. 18. Getrunken und gebadet. Briefe nach Hause und an Hrn. Hofkammerrath Kirms. Abends in der Dunsthöhle, Versuche mit den Seifenblasen, brennendem Stroh u.s.w.

Freytag d. 19. Getrunken, obige Briefe weggeschickt. Bey den sogenannten Erdfällen. Von da eine Promenade an den Bergen her gegen Phyrmont zu.

Sonnabend d. 20ten. Getruncken, gebadet. Nach Mittag nach Lüde. Ins Kloster, wo ein neuer Präses angekommen war. Es ist erst seit 50 Jahren erbaut, von Franziskanern besetzt, für 20 eingerichtet und nur gegenwärtig von 4 bewohnt. Das Städtchen brannte vor einigen Jahren ab. Weg dahin. Fußpfad durch die sogenannten Kampen, Wiesen-Abtheilungen wo das Vieh der Pyrmonter gegen Erlegung eines Pachtes vom Frühjahr biß zum Herbste weidet.

Sonntag d. 21ten. Früh getrunken, Nachmittags auf der Allee, einiges am Theophrast ohne weitere Excursion. Unterhaltung mit Griesbach über die Kritik der biblischen Schriften.

Montag d. 22. Juni. Getrunken und gebadet.

Dienstag 23. Juni. Getrunken und gebadet, in der Nähe spatzieren.

Mittwoch den 24 ten. Getrunken. Badete August. Nach Tische mit Hrn. Rector Werner aus dem Krystallberg hinter Lügde.

[24]

Donnerstag d. 25. Früh Pause. Briefexpedition.Hvfk. R. Kirms. Wegen Dem. Balesi und anderen Theaterumständen; eingeschlossen: An Serenissimum, an d. Schausp. Schmidt in demselben. An Baron v. Retzer. An Schauspieler Haide. An Dem. Vulpius, in demselben an Bauinspector Steffani. Gegen Mittag mit Griesbachs hinter den Königsberg und in der Quäkerischen Messerfabrik zu essen. Übles Wetter zur Rückkehr. Abends bey Graf Chasot. Mdme Dangers.

Freytag d. 26. Getruncken, gebadet. August ging wieder nach Lüde. Abends Refracktions Lehre mit Griesb. und Schütz.

Sonnabend d. 27. Getruncken, gebadet. Frau Landrentenmstr Scholing Frau Amtschreiber Rathlef Schwestern von Mad. Sander Fr. von Breitenbauch, Wittwe, Tochter von Mad. Scholing.

Bey Wendlinghausen im Lippischen findet man in einer Mergelgrube den Strombus Gigas. Schon 40 Stück sind gefunden worden.

Sonntag den 28. Getrunken. Nachmittag in der Allee spatzieren, wo die Gesellschaft lebhafter zu werden anfing. Früh war die Gräfin Lille zum ersten mal am Brunnen erschienen.

Montag den 29. Getrunken und gebadet, gegen Mittag Unterhaltung mit Criminalrath Schmaling. Abends in der Comödie.

[25] Dienstag d. 30. Getrunken. Bekanntschaft mit Consistorialrath Horstig und seiner Frau, so wie mit Hofrath Marcard. Nachmittags in die Dunstgrube mit Griesbachs und Horstigs. Abends Bote von Weimar.

Juli (Reise nach Göttingen und Pyrmont)

Mittwoch am 1ten Juli. Getrunken, gebadet. Besichtigung der Quartiere. Nachmittags im Suchladen. Meiners Ethik. Sammlung der Preis= und einiger andern Schriften, über die von der Academie vorgelegte Frage: Wie weit die alten Römer in Deutschland eingedrungen? Berlin 1750. Die Abhandlung des Pastor Fein zu Hameln, welche den Preis erhalten hat, enthält besonders über die Gegend von der Weser bis nach Detmold recht gute Ausklärungen und plausible Hypothesen in Absicht dessen, was hier vorgefallen seyn möchte.

Donnerstag d. 2ten. Früh getrunken, mit Griesbach und Schütz über die Preisaufgabe, die Stufen der Kultur betreffend. Quartier besehen. Kam Abends Kammerdiener Kämpfer.

Donnerstag d. 9ten. Kamen Durchl. d. Herzog. Die Zwischenzeit war bey sehr unbeständigem Wetter nicht auf das angenehmste hingeschlendert worden.

Freytag den 17ten. Zu Mittage von Phyrmont ab. Die Zwischenzeit bey immer fortdauerndem Regenwetter nicht zum angenehmsten zugebracht.

Sonnabend d. 18ten. Abends in Göttingen angekommen.

Sonntag d. 19ten. Früh bei Heyne und Reuß Einrichtung. Abends bey Sartorius.

Montag den 20ten. Hugos Naturrecht. Aus der Bibliothek erstes Aufsuchen der optischen Schriften. Vorher Promenade auf dem Wall. Rizzettis Werk. Abends bey Pros. Hoffmann die Flechten durchgesehen.

Dienstag d. 21ten. Früh bey Hofr. Richter. Bibliotheck. Allgemeine Durchsicht der ausgesuchten Bücher. Besonders Gülich u. Bernard. Telesius. Zu Hause Rizzetti und Pütters Gelehrten Geschichte von Göttingen. Nach Tische Biblioth. nachher v. Arnim. Sodann zu Blumenbach. Straußen-Scelet. Schöne Londner Kakerlakin. Schädel.

Mittwoch d. 22ten. Pütter, Rizzetti. auf der Bibliotheck. Lecktionskataloge von Göttingen seit dem Ursprung. Nach Tische Bibliotheck. Desagulier. Gülich. Um den Wall. Abends Pütter.

Donnerstag d. 23ten. Früh und Nachmittag Bibliotheck. Verschiedene, besonders ältere Schriftsteller durchblättert. Abends im Clubb.

Freytag d. 24ten. Briefe nach Weimar. An Fr von Stein Hrn. Eisert. Eingeschl. an Dem. V. Abrede wegen des Reiseplans noch Cassel. Neutons [27] Eloge durch Fontenelle Früh und Nachmittag auf der Bibliotheck. In Kästners Hause wo ich dessen Bücher besah. Prof. Thibault. Besuche bey Hugo, Stäudlein, Meyer. Abends bey Richter in Gesellschaft von Hensler von Kiel, Hugo, Hoppenstedt, Sartorius, Leist.

Sonnabend d. 25ten. Zu Hause. Fontenelle Eloges. Die Woche übersehen, einiges geordnet, dicktirt, redigirt.

Sonntag d. 26ten. Eben so fortgefahren. Abends bey Blumenbach, wo Dr. Hensler und seine Schwiegertochter waren. Nationalphisionomien.

Montag. Bibliotheck vor und Nachmittag, besonders Newton und Zeitgenossen. Abends Prof. Hofmann. Ecalyptrata. (Hepaticae) Mit demselben spazieren.

Dienstag. Bibliotheck.

Mittwoch am 29ten Juli. Früh spatzieren, ließ mir Bücher von der Bibliothek holen und beschäftigte mich hauptsächlich mit der Newtonischen Lehre und den gleichzeitigen Streitigkeiten. Abends bey Prof. Hugo zu Tische mit Heyne, Meiners und Frau, Planck, Reuß und Frau, Sartorius.

Donnerstag d. 30. Juli. Brief an Hrn. Geh. Rath Voigt. Früh wie gestern machte verschiedene Zeichnungen, um sowohl die Phänomene als die Theorie[28] klarer darzustellen. Abends bey Hofr. v. Martens mit Eichhorn und Frau, Richter und Frau, Hugo und Frau, Meister, Sartorius, Hoppenstedt, einige Studiosi. Diesen Abend war ein schrecklicher Regenguß.

Freytag d. 31. An Dem. Vulpius it. An Hrn. Prof. Meyer in erstern eingeschl. Früh wie gestern. Nach Tische Sartorius, optische Elemente. Abends Pr. Hofman Cryptogamie. Moose. Der tiefere Botanische Garten. war durchs Wasser überschwemmt worden.

August (Reise nach Göttingen und Pyrmont)

Sonnabend d. 1. Aug. Früh optische Figuren. Nach Tische Pr. Sartori und Hugo. Versuche. In die Societät der Wissenschaften. Mit Sartori noch eine Stunde. Abend Optica.

Sonntag d. 2ten. Newtons Elogion von Friesi. Sartorius einiges optische. Prof. Wildt, einiges physische, galvanische, optische. Die bisherigen Excerpte und Aufsätze geordnet und geheftet. Abends in Weende.

Montag d. 3ten. Früh an der Farbenlehre. Kamen Durchlaucht der Herzog mit Herrn von Egloffstein. Mit ihnen auf der Bibliothek. Brief an Dem. Stegmann. Nachmittag Hr. Prof. Sartorius und Hugo.

Dienstag am 4ten. Früh auf der Bibliothek Farben Klaviere betreffend. Nachmittag vorgenannte Herren. Abends Prof. Sartorius.

[29] Mittwoch am 5ten. Früh verschiedene Auszüge die Farbenlehre betreffend dictirt. Nachmittag vorgenannte Herren. Abends bey Richters, theils im Garten, wo Mad. Dietrich war, theils zum Nachtessen zu Hause mit Prof. Hermann.

Donnerstag am 6ten. Früh um den Wall. Überlegung dessen, was zunächst bevorsteht. Auszug einer Disputation bezüglich auf alte und mittlere Meynung. Nachmittags obgenannte Herren. Die Zahl fünf bey Encriniten, Rentacriniten, Astroiten.

Freytag. Früh Hofr. Brandes. Abends bey Blumenbach mit Brandes und Heyne.

Sonnabend. Früh mit Prof. Bouterwek aus dem Walle spatzieren. Abends mit August am Hainberge bey den Astroiten. Rosini tentamen de lithozois ac lithophytis. Hamburg 1719.

Sonntag. Früh Visiten gemacht. Nachmittag Villers Philosophie de Kant. An Hrn. Hofk. R. Kirms, eingeschl. ein Brief an Hrn. Eisert, mit Augusts Briefchen an die Kinder. Abends bey Professor Stäudlin, wo ich Planck, Gmelin, Osiander, Wildt, mehrere Frauenzimmer und Studierende fand.

Montag d. 10ten Aug. Früh auf der Bibliothek. Abends bey Prof. Hoffmann die Kryptogamischen Gewächse.

[30] Dienstag d. 11. Früh aus der Kästnerischen Bibliothek mit Excerpten aus Compendien beschäftigt, einige Besuche. Nachmittage Herr Prof. Sartorius, sodann gelesen in Buhles Geschichte der Philosophie. Abends bey Heyne mit Brandes und der übrigen Familie.

Mittwoch d. 12ten. Mit Hrn. Hofrath Meiners und Prof. Fiorillo zuerst auf der Papiermühle, dann in Döppelshausen beym Förster Scheck, ferner auf der Plesse gegen Abend auf Mariaspring. Um 8 Uhr auf der Sternwarte mit Prof. Seyffer. 30 Krüge Schwallheimer Wasser kosten in Göttingen 4 rthlr.

Donnerstag 13ten. Vorbereitung zur Abfahrt, einige Visiten. Auf der Bibliotheck Abschied. Bey Prof. Hofmann. Abends Sartori. Französche Revol. Geschichten.

Freytag am 14ten. Besuchte mich noch Hr. Prof. Sartorius und Hr. G. J. R. Rütter. Mittags 11 Uhr von Göttingen ab. Nachmittags 2 Uhr in Dransfeld. Daselbst die Basaltbrüche besucht und den Hohen Hahn (platt Hauen Hohn) bestiegen, auf welchem man die schönste Aussicht genießt. So sieht man z.B. den Brocken, den alten Hanstein, das Schloß Berlepsch, zwey Gleichen in ihren Ruinen, Göttingen, mit den umliegenden Dörfern, den Hainberg hinter demselben, die Waldigen Harzgebirge, sodann Northeim und die[31] alte Plessburg, ferner nach der Gegend von Holzminden und Höxter.

Sonnabend am 15ten. Früh von Dransfeld ab. Der Weg geht abwechselnd durch fruchtbare Felder, Thäler und Berge abwärts nach der Weser zu. Hannöverisch Minden. Sehr romantische Lage, auf einer Erdzunge. Welche durch die Vereinigung der Werra und Fulda gebildet wird. Nachmittags 2 Uhr nach Kassel. Logis auf dem Königsplatze im Posthause, wo ich die Meinigen antraf.

Sonntag am 16ten. Fuhr ich mit den Meinigen nach Wilhelmshöhe, wo die Wasser sprangen. Vormittag mit Hrn. Prof. M. in der Bildergallerie.

Montag am 17ten. Vormittag im Museo, in welchem mir der Major Truchses (Ritter Götz) begegnete. Nachmittags? Abends in Camilla.

Dienstag am 18ten.

Mittwoch am 19ten. Vormittags im Landgräflichen Schlosse, in welchem besonders der alte Rittersaal und der sogenannte goldene Saal merkwürdig sind.

Donnerstag am 20ten.

Freytag am 21ten. Früh 4 Uhr von Kassel ab. Man passirt die Dörfer Helsa und Walburg. Der Morgen war sehr neblicht und kalt, späterhin aber klärte sich der Himmel wieder auf. Durch die Dörfer [32] Harmuthsachsen und Waldkappel ein kleines Land-Städtchen mit einer schönen Kirche. Mittag in Hoheneiche. Abends bis Creuzburg. Mühlhausen ist 6 Stunden davon entfernt.

Sonnabend am 22ten. Früh 7 Uhr von Creuzburg ab nach der Saline. Hrn. Schrader besucht. Um 10 Uhr in Eisenach, gegen Abend die Wartburg und den Metilstein besucht und die Röse'schen Anlagen besehen. Abends bey Hrn. v. Schardt.

Sonntags am 23ten. Früh 7 Uhr nach Wilhelmsthal und der Ruhl. Abends ?

Montags am 24ten. Früh 10 Uhr von Eisenach ab. Nachmittags in Gotha um 2 Uhr.

Dienstag am 25ten. Gingen die Meinigen nach Weimar ab. Bey Prinz August.

Mittwoch am 26ten.

Donnerstag am 27ten.

Freytag am 28ten. Mittag bey Prinz August.

Sonnabend d. 29. Mittag bey Hrn. v. Grimm.

30. Von Gotha nach Weimar.

31. Mittag Hr. Rath Schlegel, eingesendete Concurrenzstücke.
[33]

September

1. Früh bey Serenissimo noch einige Unterhaltung mit R. Schlegel. Mittags bey Hof. Abends in Tiefurt.

2. In Roßla.

3. Früh bey Sereniss. gratuliren. Nachmittags spatzieren. Mad. Eybenberg, Franzensbrunn.

5. Landschaft gezeichnet. Bey Sereniss. früh.

6. Landschaft gezeichnet. Batsch, Stahl wegen Sucows Stelle Tieck zu Tische. Richter Abends Spazieren gefahren.

7. Landsch. gezeichnet. Theophrast Farben. Abends Tiefurt.

8. Rath Schlegel Nachr. von Ankunft der Unzelm.

9. Früh Farbenlehre.

10. Farbenlehre. Nachmittags mit den Preisaufgaben beschäftigt.

11. Hr. Rath Kraus und Mr. Macdonald. Mittags in Tiefurt, wo Hofr. Wieland war.

12. Früh einiges an der Farbenlehre. Mittags bey Hof.

13. Früh bey Serenissimo. Unterredung wegen Lauchstädt. Nachmittag einiges gezeichnet.

14. Dr. Schad von Jena. Einiges an der Farbenlehre Abends Dr. Meyer.

15. Früh Farbenlehre. Mittag bey Hof. Nachmittag gezeichnet.

[34] 16. Früh verschiedenes die Concurrenzstücke betreffend dictirt, sodann bey Fr. v. Eybenberg. Gegen Abend Mr. Thibaut. Fr. von Eybenberg. Mellish.

17. Früh Beschäftigung die Concurrenzstücke betreffend. Mittag Fr. Baronin v. Eybenberg, Fräul. v. Goechhausen, Hr. v. Mellish. Kamen die Schauspieler von Rudolstadt noch an. Mondobservationes mit obgenannten Personen. An Hrn. Geh. Hofr. Loder, Jena. Verschiedene Empfehlungen nach Göttingen aufgetragen.

18. Früh im Theater die Kunstausstellung arrangirt. Kam Hr. Prof. Gentz. Mittag. Fr. v. Eybenberg, Fräul. v. Goechhausen, Fr. Ober-Stallmeister v. Stein, Hr. Kriegsrath v. Stein. Gegen Abend kamen Serenissimus. Mondobservationen.

19. Ausstellung besorgt. Abreise der Frau v. Eybenberg. Ankunft der Mad. Unzelmann. Mittag bey Hof. Abends Clubb.

20. Früh fernere Ausstellung. Bergrath Werner. Verschiedenes mineralogische, besonders Bologneser Stein. Mit dem Bergrath in der Ausstellung. Weitere Besorgung Nachmittags. Abends Dem. Malcolmi. Rolle der Elisabeth.

21. Früh bey Mad. Unzelmann. Mittag bey Hofe. Maria Stuart. Mad. Unzelmann. 22. Früh Hr. Bergrath Werner. Mittag Hr. Prof. Schelling. Abends großer Thee wegen Mad. Unzelmann.

23. Früh aus der Ausstellung. Abends Armuth und Edelsinn. Mad. Unzelmann. Einsiedels Adelphen.

24. Früh Bausession Mittag Tieck. Mit Einsiedel wegen der Adelphen.

25. Früh Tieck die Büste angefangen. Mittag denselben bey Tische. Gegen Abend nach Tiefurt mit Mad. Unzelmann.

26. Früh Tieck. Mit Hrn. G. R. Voigt in die Kunstausstellung. Mittag an Hof. Prof. Paulus. Abends Emilie Galotti. Mad. Unzelmann.

27. Früh Tieck. Kamen Loders v. Jena, Hr. I. R. Hufeland, Hr. Prof. Schelling, Hr. R. Schlegel, Hr. und Mad. Frommann. Dann in die Ausstellung gefahren. Mittag Hr. Hofr. Schiller und Hr. Hofr. Wieland zu Tische. Abends Komödie. Mad. Unzelmann.

28. Früh Tieck. Mittag bey Hof. Abends bey Hrn. Hofr. Schiller. An Hrn. Rullmann, Bremen.

29. Früh Hr. Tieck und Prof. Schelling. Hr. Kr. R. v. Stein. Mittag Hr. Pachter Reimann und Hr. B. J. Steffani. Gegen Abend nach dem Elephantenzahn gefahren. Nachher in Octavia.

30. Früh Hr. Tieck. Mittag an Hof, sodann in der Ausstellung. Abends Komödie: Taubstumme, und Savoyarden. Nachher auf dem Stadthaus.

[36]

October

1. Früh Hr. Tieck und Hr. Prof. Schelling. Hr. Geh. Hofr. Loder und Prof...... von Würzburg. Mad. Unzelmann Abschied. Nach Tische ebenfalls Hr. Pr. Schelling. Abends Minna v. Barnhelm.

2. Hr. Prof. Gentz. Mittag bey Hof. Abends Leseprobe von den Brüdern. Hr. Hof. R. Schiller.

3. Früh Hr. Tieck. Mittag derselbe zu Tische. Nachmittags in der Gelmerodaer Schlucht mit Hrn. Lieut. Vent. Abends ?

4. Früh Hr. Tieck. An Horny 570 Thlr. auf Abschlag angezahlt. Mittag Hr. Tieck zu Tische. Nachmittag spatzieren gefahren.

5. Früh Hr. Tieck Bologneser Stein, Aufsatz davon an Hrn. Blumenbach. In die Gelmerodaer Schlucht. Mittag an Hof. Nachmittag die Versteinerung herein geschafft. Abends Hr. Hofr. Schiller.

6. Früh Hr. Hofk. R. Kirms. Um 10 Uhr im Schloß mit Sereniss., d. Hrn. G. R. Voigt und Hrn. Pr. Gentz, sodann in der Ausstellung mit Durchl. d. Herzogin. Mittag allein. Nachmittag im alten Garten.

7. Früh Hr. Tieck. Mittag nach Tiefurt.

8. Früh Hr. Tieck. Mittag an Hof. Erbprinz und Gemahlin v. Hanau. Abends Komödie. Hrn. Hofr. Büttners Tod.

[37] 9. Früh Tieck. Derselbe Mittag zu Tische. Nachmittag Hr. Leg. R. Weiland mit Hrn. Bergr. Kirsten, Berlin.

10. Früh Tieck. Einige Studirende von Göttingen. Hr. Kammergerichtsrath Sack, Berlin. Nach Tische spatzieren gefahren. Abends einiges an Hrn. Blumenbach und Hrn. R. Sartorius nach Göttingen expedirt.

11. Früh verschiedene Briefe edictirt. An Hrn. Hofr. Blumenbach, an Hrn. Pr. Sartorius, Göttingen. Nachmittag mit Hrn. Hofr. Schiller spatzieren gefahren. Abends Doctor und Apotheker. Dem. Ernst von Gotha.

12. Früh Briefe dict. Brief an Hrn. Nahl, Kassel. Hr. Tieck. Bey Hrn. G. R. Voigt. Nachmittag Hr. Hofrath Ludecus. Abends Hr. V. Mellish.

13. Einige Geldgeschäfte und Briefe. In der Möbelkammer mit Frau Regierungs Rath Voigt. Abends Probe von den Brüdern.

14. Mittag an Hof. Abends Entführung aus dem Serail. Fürstin Galizyn, Münster. An Prof. Batsch, Anfrage wegen den sogenannten Teufelsklauen. An Hrn. Reimann, Oberroßla.

18. Früh bey Sereniss., sodann noch Jena. Nachmittag einiges die Farbenlehre betreffend.

19. Früh Farbenlehre. Gegen Mittag Hr. Geh. Hofr. Loder mit Hofrath Himly. Nach Tische der junge[38] Schlosser, gegen Abend Prof. Schelling, sodann bey Hrn. G. H. Loder zu Tische. 20. Früh Theophrasts Farbenlehre geendigt. 11 Uhr Rath Schlegel Jon gelesen. Nach Tische die jungen Schlosser, nachher spatzieren gefahren. Natürl. Tochter. Abends bey J. R. Hufeland, welcher Wiedemanns einen Abschiedsschmaus gab. 21. Früh natürl. Tochter. 11 Uhr Dr. Hegel. Nach Tische mit Cammerrath Vogel in der Arbeitsanstalt. Abends natürl. Tochter.

22. Früh natürl. Tochter. Um 11 Uhr zu Griesbachs.

23. Früh bey Serenissimo. Abends Probe von den Brüdern.

24. Früh im Palais, sodann in die Kunstausstellung. Mittag bey Hof. Bey Hrn. Pr. v. Kotzebue. Abends Vorstellung von den Brüdern.

26. Im Palais. Abends im Ballet.

27. Bey Hof.

28. Abends geschloßene Gesellschaft.

29. Früh in der Ausstellung. Mittag bey Hof. Abends Probe von Nathan der Weise. 31. Früh verschiedenes geordnet, sodann nach Jena. Natürl. Tochter. Abends bey G. H. R. Loder.

November

1. Früh Natürl. Tochter, sodann spatzieren. R. Schlegel und Tieck. Nach Tische mit K. R. Vogel spatzieren. Abends in Clubb.

[39] 2. Früh Gedicht. Coll. R. v. Beck. Um 11 Uhr kamen Serenissim. mit Hrn. Geh. Rath Voigt. Mittag mit denselben bey G. H. R. Loder gegessen. Von Weimar aus: An Hrn. Nahl. Kassel. 15 Ducaten gesendet, desgl. an Hrn. Hofmann, Köln, 15 Ducaten gesendet.

3. Früh Natürl. Tochter; auch einiges die Propyläen betreffend. Hr. Dr. Froriep, um 11 Uhr Hr. Collegienrath v. Beck aus Petersburg. Abends bey G. J. R. Hufeland.

4. Früh einiges die Propyläen betreffend. Um 11 Uhr Colleg. Rath von Beck. Abends auf der Rose z. Picknick.

5. Henry. Coll. R. v. Beck. Nachmittag Just. R. Hufeland. Abends Hr. G. H. Loder. 6. Über die Kunstausstellung um 11 Uhr Friedr. Schlegel. Abends bey Hrn. G. H. Loder. An Fr. Gräfin v. Egloffstein mit dem Stiftungslied. An Bauinstector Steffani wegen des Slevogtischen Kapitals. An Pr. Meyer wegen des erwarteten Manuscript. An Dem. Vulpius wegen den herüberzusendenden Wagen.

7. Über die Kunstausstellung, sodann spatzieren.

8. Über die Kunstausstellung, nachher spatzieren, ferner Plato Timäus; Abends Herr Prof. Schelling.

9. Über die Kunstausstellung, sodann Falmer-Schlosser. Gegen Abend kam Hr. P. Meyer mit [40] August. Zusammen im Kabinet. Abends bey G. Hofr. Loder.

10. Früh Unterredung mit Prof. Meyer über Propyläen. Nachmittag von Jena ab nach Weimar.

11. Früh im Palais, sodann im Schloß. Mittag bey Hof. Abends Picknick.

12. Früh Briefe dictirt. Nachmittag Probe im Theater. Abends Hr. Hofr. Schiller.

13. Preiszeichnungen eingepackt, sodann spatzieren gefahren. Abends Hr. Hofr. Schiller. An Frau Räthin Goethe in Frankf. An Hrn. Dr. Meyer, Bamberg Post R.

14. Früh Preiszeichnungen eingepackt, sodann im Palais. Abends unterbrochenes Opferfest. An Hrn. Martin nach Wien. Zeichnung, desgl. an Hrn. Kuchenbecker nach Köln.

15. Früh Concurrenzzeichnungen eingepackt. Sodann Hr. Doctor Ersch. Derselbe Mittag zu Tische mit Hr. G. R. Voigt und Hrn. Secret. Vulpius.

Abends allein.

16. Früh verschiedene Briefe. An Hrn. Kapellmeister Reichardt nach Giebichenstein. An Hrn. Prof. Becker in Dresden. An den Cond. Götze, Jena. An Hrn. Bildhauer Wolf, an denselben den Beckerischen Brief eingeschlossen. Gegen Mittag spatzieren gefahren.

18. Vormittag im Schloß. Mittag bey Hof. Gegen Abend Hr. Prof. Gentz mit dem Hrn. Kriegsrath Gentz.

19. Früh verschiedene Briefe dictirt. An Hrn. Prof. Hoffmann, an Hrn. Prof. Sartorius, Göttingen. Abends Theater. Probe von Nathan.

20. Concept an den Univers. Bibl. Hrn. Ersch nach Jena dictirt, u. m. Mittag bey Hof. Abends Theegesellschaft: Hr. G. R. Voigt, Hr. Prof. Gentz, Hr. Kriegsr. Gentz, Hr. H. R. Schiller, Hr. H. R. Wieland, H. Pr. v. Herder. Zu Tische Hr. H. R. Schiller.

21. Vormittag Schloßbausession. Mittag zu Hause. Abends bey Hrn. Hofr. Schiller. An Hrn. Doctor Ersch, Jena. Biblioth. Angelegenheiten.

22. Früh verschiedene Briefe in Concept. Mittag zu Haufe. Abends Probe von Nathan. Bey Tische Dr. Meyer.

23. Früh Hr. Hof. K. R. verschiedenes wegen Nathan besprochen. Mittag an Hof. Gegen Abend kam Hr. K. H. v. Wolzogen. Zu Nacht gegessen im Palais.An Hrn. Prof. Reuß, Göttingen. An Hrn. G. R. Jacobi, Paris.

24. Früh Briefe dictirt. Abends in das Requiem von Mozart.

25. Früh Briefe dictirt. An Hrn. Hofr. Markus, Bamberg. An Fr. Syndikus Schlosser, Kiel.

26. Früh Probe von Nathan. Abends desgleichen. Herrn Sander, Berlin.

27. Nachmittag Hauptprobe von Nathan. Abends Hr. Hofr. Schiller.

28. Mittag an Hof. Abends im Palais, sodann in Nathan dem Weisen.

29. Mittag Hr. Schlosser und Hr. Voß. Abends Theegesellschaft. Hr. Kriegsr. Gentz, Hr. Prof. Gentz, Hr. Leg. R. Weyland, Hr. R. R. Voigt und Fr., Hr. H. R. Schiller und Fr., Dem. Jagemann, Hr. Rath Kraus.

30. Natürl. Tochter.

December

1. Natürl. Tochter. Hrn. von Humboldt, Hrn. Major Gautieri, Hrn. Hofr. Hirt, Hrn. Kapellmeister Reichardt durch Hrn. Kriegsrath Gentz.

2. Natürl. Tochter.

12. Die Propyläen betreffend. Mittag an Hof. Kam der Erbprinz von Gotha. An Hrn. Major v. Knebel 50 rthlr. abgesendet durch den Ilmen. Boten Voigt gegen Quittung.

13. Die Propyläen betreffend. Mittag bey Hof, sodann bey Hrn. Geh. Rath Voigt.

14. Früh die Propyläen betreffend. Mittag bey Durchl. der Herzogin Amalia. Abends Nathan. An Prinz August nach Gotha.

15. Früh Recension der Concurrenz Stücke. Mittag an Hof.

16. Früh Recension der Concurrenzstücke. Mittag zu Hause. Vorher Hr. Frommann von Jena. Abends im Opferfest.

17. Preisvertheilung betreffend einige Briefe. An Hrn. Rath Rochlitz, Leipzig. An Hrn. Tieck nach Dresden. An Herrn Prof. Schelling, Jena. Mittag mit Hrn. Hofr. Schiller spatzieren gefahren.

18. Früh Concurrenz betreffend. Mittag bey Hof. Nach Jena an Hrn. Prof. Batsch mit dem Kammerwagen gegen Postschein 100 rthlr. in Lbr. übersendet.

19. Recension der Concurrenzstücke. Um 11 Uhr Schloßbausession.

20. Früh einige Brief dictirt. Abends zum Thee bey Durchl. der regierenden Herzogin.

21. Mittag spatzieren gefahren. Abends die Brüder und Wallensteins Lager.

22. Concurrenz betreffend an den Hrn. B. Insp. Steffani 96 St. Louisd'or gezahlt. Mittag bey Hof.

23. Concurrenz betreffend. Hr. Hofk. R. Kirms. Mittag mit Hrn. Hoft. Schiller spatzieren gefahren.
Zum Schluß des Jahrs Natürliche Tochter 1. Ackt. Proben von Jon.
[44]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1801. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5E18-C