1822.

Januar

1. D' Alton's Skelette der Pachydermata. Herr Professor Riemer, über die Vortheile des Trimeters gesprochen. Abrede auf morgen. Persönliche Gratulationen übrigens nicht angenommen, außer das Bibliothekspersonale, Professor Güldenapfel, Dr. Weller und Meyer. Mittag zu drey. Nach Tische Dr. Weller. Schillers Biographie von Döring. Abends Canzler von Müller, dann Oberbaudirector Coudray. – Serenissimo mit dem letzten Stück Kunst und Alterthum. Serenissimae. Nach Jena verschiedenes durch Dr. Weller.

2. Zur Wissenschaftslehre. Anderes vorbereitet. Nebenstehendes abgeschickt: Wesselhöfts Druckerey, den 1. Bogen Campagne. Einige Briefe concipirt. Rath Vulpius brachte die erstandenen Münzen aus der Battyschen Auction. Mittag zu dreyen. Abends Hofrath Meyer und Hofmedicus Rehbein, welcher seine Relation wegen des verrückten Schusters vorlas.

3. Promemoria an Serenissimum mit den Diarien der Jenaischen Bibliotheks-Verwandten. Tabelle [152] für Fräulein Adele liniirt. Zur Naturwissenschaft. Mittag zu dreyen. Zweyter Revisionsbogen der Campagne. Herr von Stein; über die Blüchersche Statue gesprochen. Einige Schubladen des mineralogischen Systems angesehen. Nachts für mich. – An Frommann Manuscript zur Naturwissenschaft S. 1 bis 21. An Professor Posselt wegen vulkanischem Phänomen im Monde und der Verhandlung mit Bran.

4. An den letzten Bogen zur Naturwissenschaft redigirt und umgeschrieben. Im Garten. Versuch mit den zwey schwarzen Spiegeln ohne Cubus. Baurath Steiner, wegen der neu anzulegenden Bildergalerie. Mittag zu dreyen. Nach Tische die d'Altonischen Skelette. Abends Professor Riemer, Manuscript durchgegangen, ingleichen gedachte Skelette. Nachts für mich allein daran fortgefahren. – An Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena, 2. Revisionsbogen von der Campagne.

5. Einige Briefe und Museumsexpeditionen. An Bergrath Lenz, zurückgesendet mehrere Briefe. Buchhändler Ettinger von Gotha. Mittag zu dreyen. Abends Herr von Stein. Nachts an der Campagne, auch Revisionsbogen.

6. Am naturwissenschaftlichen Manuscripte, das Tepler Barometrische. Mehrere Briefe dictirt. Rath Vulpius über einen für Frau Geh. Rath [153] Voigt zu fertigenden Münzcatalog, ingleichen über die Ordnung der Großherzoglichen Münzsammlung. Mittag zu dreyen. Nach Tische Manuscript des Feldzugs durchgesehen. Abends Canzler von Müller. Nachher Hofmedicus Rehbein, seinen Aufsatz über den verrückten Schuster bis zu Ende lesend.

7. Nebenstehende Briefe abgesendet: Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Professor d' Alton dahin. Herrn Bernhard Dumont, wegen eines Lotterielooses, nach Frankfurt a. M.Herrn Ettinger, Buchhändlerin Gotha. An Obrist von Harder Gipsabgüsse der sicilianischen Medaille. – Kam der 4. Revisionsbogen; den 3. von Riemer zurückerhalten. Einiges am Feldzug. 48 2/3 Thlr. Auslagen für Bücher in Leipzig von der Academischen Bibliothek zurück erhalten. An den verschiedenen vorliegenden Arbeiten corrigirt, revidirt und vorbereitet. Mittag zu dreyn. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray, die zuletzt eingegangenen Zeichnungen und Kupfer angesehen.

8. Briefe vorbereitet. Erhielt den Abdruck der Farbentabelle von Jena. Der Frau Großherzoginn Königliche Hoheit mit Gräfin Henkel und Frau von Pogwisch. Mittag zu dreyen. Nach Tische morgendliche Arbeiten fortgesetzt. Abends Herr von Stein. Nachts Spanien und die Revolution.

[154] 9. Mineralien von Lenz. Nebenstehendes expedirt: Herrn Wesselhöfts Druckerey Manuscript Feldzug von Fol. 57 bis 81 incl., revidirte Bogen 3 bis 4. Verordnung an Rentamtmann Müller nach Jena.Herrn Major von Knebel nach Jena mit 1. Heft Kunst und Alterthum. Herrn von Harder nach Petersburg, Abguß der sicilianischen Medaille. – Acten geheftet bis zum neusten Tag. Schwerdgeburth. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Herr von Stein, sodann Canzler von Müller.

10. Mit Revision des Feldzugs beschäftigt, vom 7. bis 11. October incl. Mittag zu dreyen. Touti Nameh, übersetzt von Iken. Hofrath Meyer. Spanien und die Revolution. Brief von Nicolovius. Minerva und Miscellen von Bran.

11. Am Feldzug. Geh. Referendar Rath Helbig, Verabredung wegen meteorologischen Mittheilungen nach Schlesien und sonst. Mittag zu dreyen. Nach Tische Manuscript des Feldzugs vorgelesen. Herr von Stein. Van Brée's Hefte zur Zeichenkunst. Mittheilung wegen den meteorologischen Communicationen. Professor Riemer. Über Naturwissenschaft und mancherley Ethymologisches.

12. Der 6. Bogen von Jena. Mittheilung von Serenissimo eines Briefs aus Mayland und eines Gedichts von Manzoni auf den Tod Napoleons. Brief von Knebel über Lucrez. Von Bran [155] Sendung. Ingleichen von Herrn von Schreibers in Wien. Mittag zu dreyen. Herr von Stein, Mineralien durchgesehen. Das Falkische Wesen und dessen neue Wohnung betreffend. Später Hofrath Meyer. Spanien und die Revolution. Zu Nacht Ceylon in dem ethnographischen Heft. – Herrn Wesselhöfts Druckerey 5. Revisionsbogen und Manuscript von 82 bis 108 incl.Herrn Professor Kosegarten nach Jena, die ganze Sendung von Bremen geschickt.

13. Feldzug revidirt bis auf den 24. October. Betrachtung des ganzen Aufenthalts in Trier und was dabey vorgekommen. Durchsicht der Papiere deßhalb. Mittag zu drey. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray die ersten Elemente der Zeichenkunst, die Projections- und Perspectivlehre bringend und mit mir durchgehend. Später mit meiner Schwiegertochter, welche vom Hof kam. Manzoni's Gedicht auf Napoleon. Mein Sohn hatte kleine Gesellschaft. Brief von Posselt, von Schweigger, auch von Boisserée und Tischbein. – An Serenissimum verschiedenes Eingelaufene. Herrn Hofrath Carus nach Dresden.

14. Campagne, einige Briefe und sonstige Expeditionen. Mittag zu dreyn. Nach Tische Fräulein Adele. Abends Gräfin Julie. Kam der 7. Revisionsbogen. Nachts allein. Übersetzte Manzoni's Ode auf Napoleon.

[156] 15. Campagne. Briefe mundirt. Manzoni's Ode auf Napoleons Tod gleichfalls. Mittag zu dreyen. Vorlesung dieser Ode. Im hintersten Zimmer Ordnung gemacht. Zur Wissenschaftslehre Bogen Y mit Frommannischen Vorschlägen; Manuscript für die letzten Bogen zu redigiren angefangen. Canzler von Müller. Abends Hofmedicus Rehbein, welcher zu Tische blieb. Die Kinder waren bey'm Obercammerherrn zum Thee.

16. Beschäftigt mit Nebenstehendem und dem Manuscript des Bogens Z der Naturlehre, sämmtlich an Färber: Herrn Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 6 und 7. Herrn Dr. Weller von meinem Sohn. Herrn Bergrath Lenz älteres Verzeichniß ungarischer Mineralien. Herrn Major von Knebel brasilianische Neuigkeiten aus Wien. Herrn Geh. Hofrath Eichstädt, wegen der Fruchtdeputate.Rentamtmann Müller, wegen derselben. Rentamtmann Lange, wegen der in Empfang zu nehmenden Strafgelder. Dr. Körner, Zurücksendung Frauenhofers paroptische Farben. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Stuttgardt. – Herr von Eschwege aus Brasilien. Bey Tisch zu zwey. Ottilie war nach Erfurt gefahren. Kam Hofmedicus Rehbein, die Diamantkrystallisationen zu bringen. Nach Tische in der hinteren Stube aufgeräumt. Abends Fräulein Adele; schrieb späterhin die [157] Krystallisationen des Diamants. Kam mein Sohn aus dem Schauspiel.

17. Hofmedicus Rehbein, welchem die Krystallformen für Serenissimum übergab. Zur Naturwissenschaft. Hofmedicus Rehbein, von Eschwege. Diamanten für Serenissimum gehandelt, worüber der Morgen hinging. Vorher Helbig wegen des meteorologischen Aufsatzes. Mittag zu dreyen; im hinteren Zimmer. Aufgeräumt und vorbereitet. Abends Gräfin Julie, sodann der Canzler. Leonhards Handbuch, besonders wegen der Crystallisation des Diamanten. NB. Life in London 12 Stücke.

18. Dr. Rehbein wegen der Eschwegischen Zahlung. Kräuter mehrere Kupferwerke bringend. Botschaft von Serenissimo wegen der neuen Acquisitionen. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Frommann zurück Revisionsbogen Y, Manuscript zur Wissenschaftslehre von Fol. 21 bis 34 nach Jena. Herrn Professor Posselt die meteorologischen Tabellen vom December 1821, Jena. (Sind den 19. abgegangen.) – Das Juwelenschränkchen von Serenissimo. Betrachtung und Überlegung desselben. Mittag zu zwey. Ottilie war nach Belvedere Schlitten gefahren. Nach Tische Cataloge der Edelgesteine. Hofrath Meyer. Morgenblatt. Spanien und die Revolution. Brückmann und Jeffries von Edelsteinen. [158] NB. Life in London mit meinem Sohn durchgesehen.

19. Tagebuch des Feldzugs. Rath Haage, die Assignation auf Wien von 320 Thlr. Cassegeld an Schreibers zu zahlen Serenissimo bringend. Vorbereitung zur Anordnung des Großherzoglichen Edelsteinscabinet. Mittag zu drey. Das fernere Manuscript zum Feldzug. Der 9. Revisionsbogen war angekommen. Brückmann und Jeffries von Edelsteinen. Epikurs und Gassendi Leben. – An Färber autorisirte Quittungen. An Wesselhöfts Druckerey den 7. bis 8. Revisionsbogen.

20. Schrön, das Gesuch um fernere Anstellung einreichend. Rath Haage, dem ich die Großherzogliche Anweisung zurück gab. Feldzug, Trier. Die Edelsteine zu ordnen angefangen. Weißes Wachs in die Kästchen besorgt. Mittag zu zwey. Mein Sohn hatte den Dienst. Abermals die Edelsteine. Herr von Stein, die Verwundung seines Sohns erzählend. Sodann Geh. Cammerrath Stichling wegen der Jenaischen Bibliotheksrechnung. Nachts Life in London. – Wesselhöfts Druckerey Manuscript: Feldzug von Fol. 109 bis 131 incl. An Wegebauinspector Götze nach Jena, wegen der Moselfahrt, durch Schrön.

21. Am Feldzug corrigirt. Edelsteine angefangen zu[159] ordnen. Mittag Herr Generalsuperintendent Röhr. Sodann Herr von Stein; mit demselben die mineralogischen Schubkasten weiter durchgesehen. Auch ihm die indischen Landschaften vorgezeigt. Kam eine Sendung von Weigel. Brief von Herrn von Henning aus Berlin, einem Freunde meiner Farbenlehre.

22. Einiges an der Campagne. Abschriften von Apparaten für Berlin. Der junge Müller Steindruck nach Angelika bringend. Präsident von Motz Abdruck der Jenaischen Statuten überbringend. Mittag zu zwey. An den Edelsteinen rangirt. Betrachtung der Stadt Trier. Abends Hofrath Meyer, sodann Canzler von Müller bis spät in die Nacht.

23. Schema zu Trier. Um halb 11 Uhr Frau Großherzogin. Gräfin Henkel, Frau von Pogwisch. Mittag zu zwey. Nach Tische verschiedene Vorbereitungen zum Nächstbevorstehenden. Abends Oberbaudirector Coudray und Herr von Stein. – Wesselhöfts Druckerey 9. und 10. Revisionsbogen des Feldzugs. Herrn Mendelssohn nach Berlin, inliegend ein Paquet an Felix.

24. Aufsatz über Trier redigirt. An den Edelsteinen rangirt. Mittag zu zwey. Nach Tische mit Ottilien und den Kindern. Abends für mich. Bote nach Jena wegen einer umzusetzenden Stelle [160] im 10. Bogen. –An Herrn Frommann durch einen Expressen nach Jena.

25. Feldzug; Moselfahrt. Mittag zu drey, Professor Riemer speiste mit. Unterhaltung über die vorseyenden Druckschriften. Gegen Abend Hofrath Meyer; Kunstgeschichte unmittelbar nach Phidias. Bote von Jena zurück.

26. Nebenstehende Expeditionen gefördert: An Wesselhöft 11. Revisionsbogen nach Jena, ingleichen neues Manuscript von Fol. 132 bis 148 incl. An Professor Posselt, die Tepler meteorologischen Tabellen. An Güldenapfel, Verordnung wegen des Wittwen-Fiscus; Quittung autorisirt für D. Meyer, 6 Thlr. Alles zusammen an Färber, durch die Boten. – Nachrichtlicher Brief von Ulriken aus Berlin. An der Edelsteinsammlung geordnet. Mittag zu zweyen. Die Moselfahrt durchgedacht. Abends beschäftigt mit Life in London. Die Hefte auseinander geschnitten. Die Kupfer zu ordnen angefangen.

27. Feldzug, Moselfahrt. Kupfer zu Life in London numerirt. Rentamtmann Mahr von Ilmenau, Pflanzenabdrücke in Kohlenschiefern versprechend, die Steindrücke des Grafen Sternberg besehend. Edelsteinsammlung weiter geordnet. Mittag zu dreyen. Zahme Xenien. Aufenthalt in Coblenz schematisirt. Life in London; erst mit Walther, dann für mich.

[161] 28. Den 12. Revisionsbogen von Riemer zurück. Feldzug, Coblenzer Aufenthalt. An der Edelsteinsammlung rangirt. Mittag mit meinem Sohn. Brief von Mellish, Bachmann und Voß, beyde letztere mit Büchern, diese durchgesehen. Herr von Stein. Fräulein Adele. Obige Lectüre fortgesetzt. Später Canzlar von Müller.

29. Etwas am Feldzuge. Zu diesem Zwecke einiges gelesen. Canzler von Müller mit Professor Gerhard aus Breslau. Mittag zu zwey. Einiges an der Ordnung der Brückmannischen Sammlung. Herr von Stein. Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer. Die Kupfer der Gebäude Londons; deßgleichen der Life in London. Darauf Bezügliches in Archenholz gelesen. Bachmanns Preisschrift.

30. Einiges am Feldzuge. Das Nächste durchgedacht. Der Großherzogin Geburtstag. Schreiben an die Fürstin durch Walther. Nebenstehende Expeditionen: Wesselhöfts Druckerey, Feldzug revidirte Bogen 12 und 13, Revisionsbogen Z. zur Naturwissenschaft und Manuscript bis zu Ende des Heftes. – Im Garten. Mittag zu drey. Mancherley zur Expedition vorbereitet. Kefersteins geognostisches Deutschland. Abends für mich. Die Kinder zum Ball auf dem Schlösse.

31. Einiges am Feldzug. Ordnung der Schublade zur Wissenschaftslehre. Briefe mundirt. Herrn [162] von Stein wegen den Meteorologicis. Mittag zu dreyen. Abends Herr von Stein, vorläufig Abschied zu nehmen. Den Düsseldorfer Aufenthalt durchgesehen. Abends in meinen kleineren Gedichten. Voß gegen Perthes. – An Graf Reinhard nach Frankfurt am Mayn, mit Kunst und Alterthum III, 3. Herrn von Henning in Berlin, letzte Straße Nr. 53, chromatische Angelegenheiten.

Februar

1. Mit Ordnung der Edelsteinsammlung Serenissimi beschäftigt. Was Herrn von Stein bey'm Abschied mitzugeben eingepackt. Professor Müller, Mittag zu dreyen. Bachmanns Preisschrift. Abends Oberbaudirector Coudray und Professor Riemer. Mit denselben die Edelsteinsammlung durchgesehen. Versuche mit dem Weltauge. Herr von Stein Abschied genommen. – Durch Herrn von Stein abgegangen: Brief an Professor Büsching und Brief an Professor Rhode, beyde zu Breslau.

2. Aufsatz an Serenissimum mundirt. Im Garten mit den Kindern. Kam der 14. Bogen des Feldzugs von Jena. Denselben an Riemer. Ordnung in Papieren gemacht. Mittag zu dreyen. Mit Kräuter einige Briefe concipirt. Abends Jacobson Schauplatz der Preußischen Manufacturen. [163] Zahme Xenien, dritte Abtheilung foliirt.

3. Nebenstehende Expeditionen: 1) Paquet (die Tagebücher) an Bibliothekar Güldenapfel. 2) An Professor Posselt, die Ilmenauer Tafeln vom December 1821. 3) Wesselhöfts Druckerey 14. Revisionsbogen, Manuscript von 149 bis 158. – Am Promemoria für Serenissimum mundirt. Maler Scherer von Marienbad. Mittag zu dreyen. Düsseldorf und Pempelfort. Abends Hofrath Meyer; den Winter von 1792 auf 1793 besprochen.

4. Schema zum Feldzuge. Pempelforter Aufenthalt. Mittag zu drey. War der 15. Revisionsbogen angekommen. Abends für mich. Kants Naturwissenschaft. – Das gestrige Promemoria an Serenissimum abgesendet.

5. Düsseldorfer Aufenthalt mundirt. Die grünen Täfelchen zu der Edelsteinsammlung zu schreiben angefangen. Herr Rellstab, Abschied zu nehmen, nach Berlin gehend. Brief an Zelter. Mittag zu dreyen. Fräulein Adele bis gegen Abend. Düsseldorfer Aufenthalt durchgesehen. Mein Sohn, welcher bis in die Nacht blieb. – Professor Zelter durch Herrn Rellstab, mit einem Heft Kunst und Alterthum III, 3.

6. An der Edelsteinsammlung rangirt. Ihre K. H. die Großherzogin. Frau Gräfin Henkel und Frau von Pogwisch. Besuch bey Plessing in Wernigerode.[164] Mittag zu dreyen. Neue Miscellen und Ethnographisches Archiv. Abends Hofrath Meyer; neuste Christverfolgungen in China in den Miscellen.

7. Edelsteinsammlung weiter rubricirt. Im Garten bey sehr schönem Wetter, mit den Kindern. Besuch bey Plessing Fortsetzung. Mein Sohn war noch Hetschburg spaziert. Mittag zu zwey. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray, zugleich mein Sohn. Geschichte von Hetschburg und der dortigen Zusammenkunft. Zeichnung und Anschlag zu dem neuen Holzhofe hinter der Regierung. Münze des Licinius.

8. Ingenieur Weise, wegen des Dictionnaire Encyclopédique. Geschichte mit Plessing in Duisburg. Herrlicher Tag, viel im Garten. Mittag zu dreyen. Abermals im Garten; neuste Miscellen. Abends Professor Riemer, verschiedenes durchgesprochen und durchgegangen. Canzler von Müller, Ode auf Napoleons Tod von Manzoni.

9. Der 16. Revisionsbogen. Aufenthalt in Duisburg. Einiges am neuen Catalog. Mittag Badeinspector Schütz und Frau. Gegend Abend Hofrath Meyer, Consultation über den Jagemannischen Nachlaß. Kunstgeschichte: Euphranor und Lysippus.

10. An dem Catalog der Edelsteine. Herr Genast, Brief von seiner Schwiegertochter bringend. Über[165] den Zustand des Kirmsischen Hauses seit dem Tode des ältern Bruders. Dr. Weller, wegen verschiedener Bibliotheksexpeditionen Resolution und Anordnung verlangend. Derselbe kam zu Tische. Jenaische Geschichten, besonders Bibliotheksverhältnisse betreffend. Blieb für mich; das nächste Manuscript als Folge der Campagne bedenkend. – Verordnung an Rentamtmann Lange, wegen der Grunerschen 100 Thlr. nach Jena, durch Dr. Weller. An Herrn Polizeyrath Grüner nach Eger, inliegend ein Brief an Kaufmann Knoll nach Karlsbad.Herrn Wesselhöfts Druckerey den 16. Bogen.

11. Dasselbe aufgezeichnet, sodann dictirt. An dem Cataloge der Edelsteine fortgefahren. Rath Haage wegen Grafen Caspar Sternberg. Im Garten bey schönem Wetter. Mittag zu drey. Pfauenfedern. 17. Revisionsbogen angekommen. Sendung von Carus aus Dresden und Schubarth aus Berlin. Mit diesen den Abend über beschäftigt. Hofrath Meyer. Zeitungen, Erinnerungen an Berlin.

12. Zwischenrede zur Rheinfahrt. Abschrift des Catalogs der Edelsteine. Im Garten. Mittag zu dreyen. Mit zwey Revisionsbogen beschäftigt, 17 und A a. Abends Schubarths Brief und Abhandlung. Carus über die Landschaftsmalerey, ingleichen osteologischer Aufsatz.

[166] 13. Nebenstehende Expeditionen absolvirt: Herrn Frommann Revisionsbogen 17 und A a, neues Manuscript Feldzug von Fol. 172 bis 192 incl., abgedrucktes Manuscript der Naturwissenschaft von Fol. 1 bis 47. (NB. von S. 331 an bis zu Ende des Gedruckten.) An Herrn Dr. Bran drey Hefte des Ethnographischen Archivs nach Jena. An Färber, wegen Blumenpflanzen. – Das Nächste überdacht. Einen Theil des Catalogs zu der Edelsteinsammlung in's Concept und Mundum. Mittag zu dreyen. Im Garten. Gegen Abend Hofrath Meyer, die Gemälde von Carus besehen. Hernach Canzler von Müller.

14. An der Edelsteinsammlung catalogirt. Fuhr mit Ottilien nach Berka zu dem Badeinspector. Daselbst den jungen Forstbeflissenen, Herrn von..... Mittag zu dreyen zu Hause. Nach Tische im Garten. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Abends Brand in Ober-Weimar. Letzterer eilte hinaus, so auch mein Sohn. Mundtasse von Ottilien.

15. Abentheuer in Wernigerode. Herr Diakonus ...... aus Schleiz. Herr Geh. Staatsrath Struve. Geh. Secretär Müller, in Auftrag Serenissimi wegen der Sendung württembergischer Gebirgsarten. Im Garten. Mittag zu dreyen. Nach Tische im Garten. Gegen Abend Conta die neuen kleineren Medaillen Serenissimi bringend. Abends Professor [167] Riemer. –An Posselt meteorologische Tafeln: Wartburg von Rüdiger, Eisenach von Wenderoth, Ilmenau von Conta, Schöndorf von Lauterbach, Weimar von Kräuter, Jena von Compter, Weimar von Gärtner Fischer; sämmtlich Monat Januar.

16. Abschrift und Revision des Catalogs großherzoglicher Edelsteine. Im Garten. Die neue Planke ward fertig. Mittag zu drey. Ottilie eilte in die Versammlung des Vereins bey Gelegenheit des Geburtstages der Frau Erbgroßherzogin. Brief von Brandes zu Salzuflen im Lippeschen. Diplom des Apothekervereins im nördlichen Deutschland. Abends Zückert, Naturgeschichte des Harzes. Betrachtung des zunächst Erforderlichen. Die Kinder bey Hofe auf'm Ball.

17. Die Acten der Edelsteinsammlung rubricirt. Briefe auf morgen vorbereitet. Rath Helbig, welchen ich mit der bisherigen Arbeit bekannt machte und ihm die Sammlung in ihrer gegenwärtigen Lage vorzeigte. Mittag zu dreyen. Brief von Grafen Reinhard. Abends Hofrath Meyer, Röhrs Predigt am Feste der Erscheinung. Nachts zahme Xenien geordnet. Gemme Storch und Fuchs.

18. Beschäftigt mit der Edelsteinsammlung. Ode von Manzoni durchgesehen. Mittag zu dreyen. Neue Cataloge von Leipzig. Abends Oberbaudirector Coudray; demselben Manzoni's Ode vorgelesen. Später Canzler von Müller. Die Diplome [168] in ein Portefeuille gebracht. – Herrn Professor Schübler nach Tübingen. Welz, Gärtners Wittwe, nach Ulm.

19. Abschrift von Manzoni's Ode. Redoutengedicht an Undinen. Mittag zu dreyen. Nach Tische für mich. Abends die Frauenzimmer zur Redoute geputzt. Nachts Manzoni's Ode durchgesehen.

20. Sendung von Lenz; Nachricht von dem Gewinn des Vergangenen Jahres. Die Karten aus Kefersteins Heften ausgehoben und einen bequemeren Atlas angelegt. J. K. H. die Großherzogin; Manzoni's Ode, eine Schublade der Edelsteinsammlung. Von Schreiberische Sendung von Wien langte an. Die Bereuter waren vorbey geritten. Abschriften für Dresden von Carus Brief. Mittag zu zweyen. Abends Hofrath Meyer, Recension von dem 7. Stück, Tischbeins Homer. Gräfin Julie Egloffstein. Sonette gelesen. – Sendung an Lenz nach Jena.

21. Abschrift der Meyerschen Recension über Tischbeins 7. Heft. Stadelmann Setzte die Kästchenfabrication fort. Mittag oben gegessen, wegen Ottiliens bösem Fuße. Nach Tische im Garten. Mit meinem Sohn über äußere und innere Verhältnisse. Abends Oberbaudirector Coudray die Risse einer kleinen Kirche im Neustädter Kreise. – Serenissimo die brasilianischen Saamen von Wien.

[169] 22. Brief an von Schreibers concipirt. Winteraufenthalt in Weimar 1792. Mittag zu dreyen. Ulrike von Berlin erzählend. Ottilie war ausgeblieben, noch am Fuße leidend. Nach Tische die Steinsammlung vorgezeigt. Stadelmann beschäftigte sich mit denen Kästchen. Abends Professor Riemer. Brief und Sendung von Carus. Griechische Wortformen und deren Ableitung.

23. Berliner Monatsschrift von Uckert in Gotha gesendet. Plessings Angelegenheit durchgedacht und revidirt. 18. Revisionsbogen von Jena. Im Garten. Professor Werneburg seine neuen acustischen Versuche kürzlich vorlegend. Mittag zu vieren. Erzählte Ulrike viel von Berlin. Nach Tisch im Garten. Abends Hofrath Meyer. Reisegeschichte des Nürnberger Handelsdieners nach Asien.

24. Neue Abschrift von Manzoni's Ode. Auszug aus der Göttinger Zeitung. Einiges zu Duisburg. Serenissimus und Geh. Staatsrath Schweitzer, hauptsächlich die Steinsammlung zu besehen. Vorher Herr Geh. Hofrath Kirms. Vorher Hofrath Sprengel von Halle. Mittag zu vieren. Im Garten. Gegen Abend Hofrath Meyer. Zeitung und Unterhaltung drüber. – Herrn Dr. Professor Carus nach Dresden eine Rolle.

25. Verschiedenes expedirt. Revision der Edelsteinsammlung. 19. Revisionsbogen von Jena. Mittags[170] zu vieren. Nach Tische Aufenthalt bey Fürstin Gallizin durchgesehen. Abends Hofrath Meyer. Verschiedentliche Zeitungen. Nachts für mich, Reise nach dem Orient, besonders Aleppo.

26. Aufenthalt in Münster. Nachher Professor Müller anmeldend Maler Kolbe aus Bonn. Kam derselbe nachher mit Hofrath Meyer. Spazieren gefahren um das Webicht mit Fräulein Ulrike. Mittag zu vieren. Fortgesetzte Betrachtung des zunächst Bevorstehenden. Hofrath Meyer Abends. Phaethon und anderes Kunstreiche und Poetische.

27. Aufenthalt in Münster bey der Fürstin Gallizin. Mittag zu vieren. Gegen Abend Hofrath Meyer. Canzler von Müller. – Herrn Hofrath Voigt nach Jena, Quittung auf 20 Thlr. autorisirt. Wesselhöfts Druckerey nach Jena, 18. und 19. Revisionsbogen Campagne.

28. Ordnung gemacht in Papieren, Acten, Büchern und andern Dingen. Briefe und Packete vor morgen vorbereitet. Mittag zu vieren. Neuste Hefte der Münchner Steindrücke. Abends Hofrath Meyer. Verabredung wegen des Porträts. – Herrn von Schreibers nach Wien.

März

1. Vorbereitungen von Briefen und Expeditionen: Assignation auf siebenhundert Thaler Sächs. an Elkan, nebst Avisbrief an Herrn Cammerrath[171] Frege nach Leipzig. – Aufenthalt in Münster. Mit Fräulein Ulrike spazieren gefahren. Dr. Körner brachte den entoptischen Apparat. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war nach Hetschburg gegangen. Im Garten; sehr schönes Wetter. Abends Professor Riemer.

2. Kam eine neue Sendung Steindrücke von Boisserée's an. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Dr. Weller, die Transactionen der neuen Yorkgesellschaft, nach Jena. An Färber, Archiv der Urwelt, Bestellung einer Abzeichnung unseres Urstiers, deßgleichen. Herrn Dr. Bran, Gascoigne's Gedichte auf Kenilworth. Wesselhöfts Druckerey, Manuscript Feldzug von Fol. 193 bis 214 incl. – Schema zu weiterer Fortsetzung der Nachhausereise. Mittag zu vieren. Nach Tische brachte Fräulein Adele den bronzenen Bacchus von Staffs. Abends Hofrath Meyer die Boisseréeschen Steindrücke durchgesehen. Rückzug der Franzosen über die Beresina.

3. Schemas des Rückwegs von Münster, auch des Studiums der Gallizinischen Gemmensammlung. Dr. Weller verschiedenes bringend und anfragend. Um's Webicht gefahren und in den untern Garten, wohin mein Sohn kam. Mittags zu vieren. Nach Tische die politischen Begebenheiten von den Jahren 1789-1814 von Patje. Abends Brief von Boisserée. Übrigens allein.

[172] 4. Früh Kohlen- und Pflanzenabdruck. Sendung von Ilmenau von Mahr. Winter von 92 auf 93; die Expedition auf den Hundsrück, Reinigung des Terrains von Feinden; Einschließung von Maynz vollendet. Mit Ottilien nach Belvedere spazieren gefahren; Frau und Fräulein von Lyncker getroffen; ferner gegen Erfurt zu. Mittag zu vieren. Bey sehr schönem Wetter bis Sonnenuntergang im Garten. Die ersten Krokus waren hervorgekommen. Nachts Herr Canzler von Müller. – An Rentamtmann Mahr nach Ilmenau, Empfangs- und Danksagungsschreiben.

5. Brief an Dumont nach Frankfurt a. M. von Zeltern. Winter von 92 auf 93. Mit den Frauenzimmern spazieren gefahren um's Webicht. Befand mich nicht zum Besten. Abends Hofmedicus Rehbein. Leidige Nacht.

6. Brachte Maler Kolbe ein historisch Gemälde, Helena und Paris, ferner d' Altons Porträt. Wegen Katarrhs las ich verschiedenes, um die Zeit hinzubringen. Mittag zu vieren. Wie früh morgens gelesen, besonders die neusten Stücke von Bran. Gegen Abend kam Sendung aus England von Hüttner.

7. Mancherley Expeditionen: An Herrn Hüttner nach London, Dank dagegen. Den Aufenthalt bey Fürstin Gallizin ausschließlich durchgesehen. [173] Howards Climate of London, 2 Bände. Mittag zu vieren. Nach Tische mein Sohn, welcher bis zu Abend blieb, da denn Äußeres und Inneres, Gegenwärtiges und Künftiges ausführlich durchgesprochen wurde. Nachts Vorbereitung zur morgendlichen Sendung.

8. Einiges zur Rückkehr nach Hause im Jahr 92. Mehrere Briefe dictirt, mundirt und für's Nächste vorbereitet. Mittag zu vieren. Gegen Abend Hofrath Meyer. Polidors Manna frisch aufgezogen, Aufsatz über Pietro Cavallini. Portefeuille der Kupferstiche Raphaelischer Zeit.

9. Concepte und Munda mehrerer Briefe. Der Irrthum als seyen die Erotica von Augustin Carracci von der Bibliothek verloren löste sich auf. Briefe dictirt, mundirt, mancherley vorbereitet. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer, die Revisionsbogen und Manuscripten durchgegangen. – Herrn Dr. Nöhden in London Kunst und Alterthum III, 3. An Herrn Hüttner, eingeschlagen Rath Haage übergeben.

10. Augenübel vermehrte sich in der Nacht. Mittel dagegen. Überlegung des Nächstauszuführenden. Mittag zu dreyen. Mein Sohn hatte Hofdienst. Abends Fräulein Adele. Den Petersburger Maskenzug. Sodann Aufenthalt des Engländers im Reiche der Burmanen. – Verordnung an Hofrath Meyer und Vulpius wegen der [174] Almosen. An Wesselhöft Revisionsbogen 20, neues Manuscript von 215 bis 230 incl. nach Jena.

11. Schema zur Rückkehr von Münster; ingleichen den Weimarischen Winteraufenthalt. Das Augenübel minderte sich. Pferdesendung von Bürde in Berlin. Sendung von Carus in Dresden. Die rectificirte Zeichnung der Wirbelknochen. Mittag zu vieren. Nach Tische die Umschläge fortgesetzt. Abends Hofrath Meyer.

12. Winteraufenthalt in Weimar von 1792-93. Mittag zu dreyn. Mein Sohn hatte Dienst. Nach Tische Herr Dr. Fischer, Augenarzt von Erfurt. Herr Canzler von Müller Abschied nehmend nach Jena. Betrachtung des Nächstzuunternehmenden. Abends mein Sohn. Oberbaudirector Coudray. Die von den Reutern zurückkehrenden Frauenzimmer. NB. Früh war die Zeichnung von Carus an Ermer übergeben worden.

13. Nebenstehende Expeditionen: Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 21 zurück, ingleichen neues Manuscript von 31 bis 38 incl. nach Jena. An die Gebrüder Will zu Schweinfurt. Herrn Professor Zelter nach Berlin. – Oberbaudirector Coudray von Serenissimo gesandt, wegen der am Regierungshofe her zu führenden Mauer. Winteraufenthalt zu Weimar. Papiere für den Staatskalender. Voyage de [175] Polyclète, 3 Vol., durch Gräfin Henkel. Mittag zu dreyen. Nach Tische Fräulein Adele. Umrisse der italiänischen Reise besehen. Später las Ottilie in den Miscellen die Geschichte der Marine Englands. Später mein Sohn; Publica et Privata.

14. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Dr. Schlosser nach Frankfurt a. M., eingeschlossen an Dumont. Wesselhöfts Druckerey, den 22. Revisionsbogen, Jena. – An dem Winteraufenthalt zu Weimar. Geh. Secretär Müller wegen des Staatskalenders. Mittag zu dreyen. Vor- und nachher im Garten. Abends las Ottilie die Berliner Zeitung. Hofrath Meyer war nach Tische eine gute Zeit da gewesen.

15. Winteraufenthalt in Weimar. Einige Oberaufsichts-Expeditionen präparirt. Abschrift der Recension Gallizinischer Gemmen. Mittag zu dreyen. Im Garten bis Abends. Professor Riemer, welcher zu Tische blieb.

16. Winteraufenthalt in Weimar abgeschlossen und an Hofrath Meyer gesendet. Mittag zu dreyen. Abends Fräulein Adele; las des Schiffers ...... Biographie. – An Dr. Weller, mit 2 Thlr. 21 Gr. von meinem Sohn, nach Jena.

17. An der Maynzer Belagerung revidirt. Mittag zu dreyen. Fräulein Ulrike war nicht wohl. Nach Tische Betrachtung der Gallizinischen Steine. Abends Hofrath Meyer, Verhandlung wegen des[176] Winteraufenthalts von 92. Canzler von Müller, das Porträt durch Kolbe bevorwortend.

18. Circulare wegen des Secretariats bey der Academie zu Erfurt expedirt. Kam der 23. Revisionsbogen. Vorwort zum deutschen Gil Blas. Befand mich nicht wohl und legte mich zu Bette.

19. Blieb liegen. Besuchten mich Geh. Hofrath Huschke und Hofmedicus Rehbein. Ging um vieles besser. Blieb jedoch im Bette und bedachte alles Nächstbevorstehende. Abends Hofrath Meyer, Canzler von Müller.

20. Bericht von Vulpius wegen des Münzcabinets. Verschiedenes was zunächst notwendig schien vorgenommen. Mittag zu vieren. Nach Tische Professor Riemer, wurden Graeca gesprochen. Abends Canzler von Müller. Hofmedicus Rehbein. – An Wesselhöft der 23. Bogen Revision nach Jena.

21. Blieb im Bette. Brachte mein Sohn mehrere Concepte. Die Urwirbel des Carus von Ermer in Holz geschnitten. Nebenstehende Expeditionen: Verordnung an Cammercalculator Wölffel jun., die Almosenbeyträge betreffend. Deßgleichen an die Ar mendeputation in dieser Hinsicht. Herrn Steuerrath Göring eben deßwegen. Herrn Cammerrath von Goethe, Verordnung wegen Abnahme und Übergabe der OberaufsichtsHauptkasse. [177] Deßgleichen an Wölffel in dieser Sache. Deßgleichen an Sehrwald, nach Concept. – Mittag zu vieren. Nach Tische mit meinem Sohn. Abends Fräulein Adele, die Biographie Nettelbecks fortsetzend.

22. Nebenstehende Expeditionen nach Frankfurt a. M.: Herrn Rath Schlosser nach Frankfurt a. M., enthaltend drey eigenhändige Briefe von G., Assignation auf 50 fl. Rhein., Avisbrief deßhalb an Herrn von Cotta. – Antwort an von Henning durchgedacht; ingleichen das Vorwort zum deutschen Gil Blas. Mittag zu vieren. Gegen Abend Professor Riemer. Griechisch und Lateinisch, Etymologie und Styl durchgesprochen. Das Pensum auf morgen vollendet.

23. Vorbereitung zu mancherley Expeditionen und Ausführungen. Nebenstehende Briefe und Sendungen: Herrn Wesselhöfts Druckerey, Weimarischer Winteraufenthalt von Fol. 239 bis 258 incl. nach Jena. Herrn von Henning nach Berlin. Herrn Professor Dr. Carus nach Dresden. – Mundum des Vorworts zum deutschen Gil Blas. Mittag zu vieren. Zum erstenmal wieder vornen gegessen. Nach Tische mit Ulriken über Berlin. Besah und bedachte die Kupfer nach Polidor. Abends Hofrath Meyer; er las den Anfang der Campagne vor.

[178] 24. Vorwort zum deutschen Gil Blas fortgesetzt. Ingleichen Correctur des Tagebuchs von Maynz. Mittag zu vieren. Nach Tische Tagebuch. Abends Oberbaudirector Coudray. Zeitig zu Bette.

25. Fortgesetztes Tagebuch der Belagerung bis zum 22. July. Mundum des Vorworts des deutschen Gil Blas vollendet. Hofrath Meyer die Notizen bringend. Mittag zu vieren. Nach Tische Professor Riemer. Steindrücke und Kupfer besehen. Blieb bis gegen Abend, wo Rehbein kam. Späterhin Fräulein Ulrike verschiedene Tagsereignisse und Gespräche erzählend.

26. Mehreres expedirt und vorbereitet: Serenissimo Promemoria in verschiedenem. Staatsminister von Fritsch, wegen der Almosenabgaben. – Kam der 24. Revisionsbogen an, wurde derselbe an Riemer gesendet. Mittag zu vieren. Nach Tische Kupferstiche betrachtet und die Einnahme von Maynz durchgesehen. Abends Hofmedicus Rehbein.

27. Früh einige Vorbereitungen in den vordern Zimmern. Besuch der Frau Großherzogin Königl. Hoheit. Gmelins Kupferstiche vorgezeigt. Einnahme von Maynz. Mittag zu vieren. Nach Tische einige Portefeuilles durchgesehen und geordnet. Abends Hofrath Meyer, der Herr Canzler und Gräfin Julie. – Den 24. Revisionsbogen an Wesselhöft.

[179] 28. Einnahme von Maynz. Kugelporphyr gesandt von Herrn von Stein aus Breslau. Vorwort zum deutschen Gil Blas. Mittag zu vieren. Nachmittags Venetianische Schule, besonders die von Zelter gesendeten Kupfer betrachtet und einrangirt. Abends Hofrath Meyer, Kunstgeschichte und Campagne. –Herrn Major von Staff nach Erfurt.

29. Vorwort zum deutschen Gil Blas. Tizianisches Bild ausgelegt. Die Edelsteinsammlung und ihre Ordnung abgeschlossen. Serenissimus sendeten einen Kasten mit Mineralien für Jena. Mittag zu vieren. Nach Tische Venetianisches Portefeuille. Ferner Cephalus und Prokris nach Julius Roman, diese Fabel in den Metamorphosen des Ovids gelesen. Professor Riemer. Oberbaudirector Coudray. Nachts Montaigne's Reise nach Deutschland und Italien.

30. Mundum des Vorworts. Nebenstehende Expeditionen: Wesselhöfts Druckerey neues Manuscript von Fol. 1 bis 26 incl., Revisionsbogen 25. Herrn Baron von Stein, Breslau. – Herr Obrist von Eschwege besuchte mich und erzählte von seiner Reise. Kupferstich nach Tizian für Zelter. Mittag zu dreyen. Ottilie blieb bey dem Kinde wegen des Scharlachfriesels. Nach Tische Kupfer einrangirt. Montaigne's Reise. Abends mit meinem Sohn.

[180] 31. Etwas an der Campagne revidirt. Ingleichen den Aufsatz über das Tizianische Blatt an Zelter. Herr Rath Helbig übernahm das Großherzogliche Edelstein-Cabinet. Professor Güldenapfel und Dr. Weller wegen Jenaischer Bibliotheksgeschäfte. Mittag zu dreyen. Fräulein Ulrike war zu Münchhausens gezogen. Nach Tische brasilianische Stufen von Serenissimo. Abschrift des Aufsatzes über die Tizianische Landschaft. Abends Hofrath Meyer. Sodann Oberbaudirector Coudray, die Maynzer Risse und Aussichten angesehen. – Herrn Professor Zelter nach Berlin.

April

1. Mundum des Vorworts. Ward Serenissimi Edelsteinsammlung abgeholt. Rath Helbig wegen dieser Angelegenheit. Neugriechische Gedichte. Mittag zu dreyen. Vorher besuchte mich Fräulein Ulrike. Nach Tische griechische Gedichte. Abends Fräulein Adele, Nettelbecks Leben vorlesend.

2. Mundum des Vorworts geendigt. Eschwegische Mineralien an Serenissimum. Mittag Gäste: von Eschwege, Coudray, Meyer und Rehbein. Nach Tische Betrachtungen von Mineralien und Verhandlungen darüber. Abends Hofrath Meyer. Nettelbecks Leben. Kleinere Aufsätze von mir.

3. An Professor Riemer das Vorwort zum Gil [181] Blas. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Universitätsproclamator Weigel in Leipzig. Herrn Bernhard Dumont nach Frankfurt. Herrn Wesselhöfts Druckerey 26. Revisionsbogen zurück, ingleichen neues Manuscript von Fol. 27 bis 37 incl. – Halb 11 Uhr war Legationsrath Bertuch geschieden. An den letzten Bogen der Campagne. Kam ein Mineralienkasten von Bergrath Cramer aus Dillenburg an. Mittag zu dreyen. Einzelne Stellen des Paria recapitulirt. Auch die von Bergrath Cramer gesendeten Mineralien betrachtet. Abends für mich. Mancherley Vorbereitungen.

4. Einige Blätter zur Belagerung von Maynz revidirt. Dr. Thorbecke aus Leyden brachte einen Brief von Ludwig Tieck aus Dresden. Mittags zu dreyen. Sodann Kupfer geordnet und die Cramerischen Steine näher betrachtet. Abends Hofrath Meyer. Die Sendung von Dr. Bran seinen Journalen zu lesen angefangen. Hofmedicus Rehbein.

5. Anfang der Redaction der Morphologie, zusammengestelltes vorhandenes Manuscript. d'Altons Arbeiten näher betrachtet. Mittag zu dreyen. Riemer gegen Abend. Vorwort zum deutschen Gil Blas besprochen. Nettelbecks Leben von vornenherein gelesen. Canzler von Müller, die Grabrede für Legationsrath Bertuch vortragend [182] und berathend. – Badeinspector Schütz nach Berka Zelterische Noten.

6. An dem morphologischen Hefte revidirt und geordnet. Vor Tische Fräulein Ulrike. Mittag zu dreyen. Nach Tische die d'Altonischen Hefte. Abends Oberbaudirector Coudray. Über katholische Religion, deren Forderungen und Einfluß. – An Lenz die Correspondenz von 1821, Verzeichniß der brasilianischen Mineralien nach Jena.

7. Morphologische Arbeiten. Herr Canzler von Müller mit Hauptmann von Vaerst aus Berlin. Mittag zu dreyen. Nach Tische Vorlesung des Düsseldorfer Aufenthalts. Abends Hofrath Meyer, Zeitungen, nähere Notiz von Kolbe's Porträten.

8. Howards Leben abermals durchgelesen. Der 28. Revisionsbogen von Jena. An dem morphologischen Hefte dictirt. Briefe vorbereitet. Die d'Altonischen Skelettblätter im großen Zimmer neben einander gelegt und verglichen. Mittag zu dreyen. Über den Paria u. a. Lebhafte Unterhaltung. Gegen Abend Ethnographisches Archiv, Nordreise von Capitain Parry. Später Canzler von Müller wegen der Bertuchischen Standrede. – Herrn von Cotta, das Vorwort zum deutschen Gil Blas nach Stuttgardt.

9. Besuch von Herrn von Eschwege und Rehbein. Ersterer zeigte einen krystallisirten Diamanten in einem Eisensteine vor. Nebenstehendes, verschiedene [183] Briefe und Expeditionen vorbereitet: An Färber, durch Schrön die Mineralien für Serenissimi morgenden Besuch in Jena. An Rath Helbig die Weigelsche Erklärung wegen Jagemannischer Kupfer Nachlaß. – Vor Tisch Fräulein Ulrike. Mittag zu vieren, aß Badeinspector Schütz mit. Ließ sich nach Tische viel auf dem Flügel hören. Capitain Parry's Nordreise geendigt. Lady Morgan Italien angefangen. Blieb der Badeinspector über Nacht.

10. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena, den 28. Revisionsbogen. Herrn Professor Sprengel, das Verzeichniß neuer botanischer Werke auf der Weimarischen Bibliothek, nach Halle. – Einige Munda. An der Morphologie redigirt. Berichte wegen des Münzcabinets. An Howards Biographie übersetzt. Mittag zu dreyen. Nach Tische der verlorne Sohn von Voltaire. Abends Hofrath Meyer.

11. Meister Floh von Hoffmann. Übersetzung von Howards Biographie. Mittag zu dreyen. Kam Dr. Weller von Gotha und machte seinen Rapport. Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray Abends. Dr. Weller blieb die Nacht.

12. Dr. Weller nahm Abschied und übernahm einige Aufträge. Expedition nach Halberstadt vorbereitet. Herr Genast, Sohn und Schwiegertochter. Abschluß der Übersetzung des Howardischen Aufsatzes. [184] Mittag zu dreyen. Nach Tische Kupfer. Auch die Cramerische Sendung näher betrachtet. Abends Professor Riemer, die Übersetzungen von Howards Biographien vorgelesen. Nachts Gedicht für morgen.

13. Geburtstag des Herrn Canzler von Müller. Kamen die entoptischen Gläser von Jena. Mundum des Briefs an Körte. Rath Vulpius wegen des Berichtes, das Münzcabinet betreffend. Gedachten Bericht mundirt. Gräfin Julie Egloffstein, die Bilder von Carus gesehen. Mittag zu drey. Neapolitanische illuminirte Kupfer, von Herrn von Staff gesendet, kamen an. Maler Kolbe besah die Arbeiten von Carus. Gegen Abend Hofrath Meyer. Lasen einiges aus der Campagne. Kam mein Sohn aus dem Schauspielhause und gab Nachricht von Wurms Gastrollen. – Herrn Dr. Körte nach Halberstadt.

14. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Inspector Gradl nach Marienbad, eingeschlossen an Herrn Professor Zauper nach Pilsen. Serenissimum, Bericht wegen des Münzcabinets. Herrn Frommann abgedrucktes Manuscript (die Hälfte des Feldzugs) und neues von Fol. 238 bis Ende nebst Titel. – Herr Frommann, Abschied zu nehmen, nach Leipzig gehend. Mittag zu dreyen. Nach Tische vorgelesen den Aufenthalt bey Fürstin Gallizin. Abends für mich. Später mein Sohn.

[185] 15. Brief von Mylius datirt Genua, den 27. März. Nachrichten aus Oberitalien. Studiosus Knatz aus Cassel, studirt zu Göttingen, und Collaborator Ackermann von hier. Im Garten die Hintergebäude betrachtend. Mittag zu dreyen. Kam ein Brief von Zelter. Abends Hofrath Meyer. Vor Tische war Fräulein Ulrike bey mir. Der Großherzog schickte eine Bromelia. – An Geh. Cammerrath Frege nach Leipzig, wegen 1200 Thlr. an Banquier Elkan. An denselben wegen 500 Thlr. an Ludecus. Ingleichen die Assignationen ausgefertigt. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt. Herrn Bergrath Cramer nach Dillenburg.

16. Philoktet nach Sophokles. Die Papiere zur Morphologie durchgesehen. Die Bauräume überdacht. Mittag zu dreyen. Gegen Abend Fräulein Adele.

17. Nebenstehende Expeditionen: An Wesselhöfts Druckerey Bogen 29. Herrn Dr. Weller, Crökerische Quittung zurück. Fräulein Betty Wesselhöft, Brief von Zelter. Herrn Professor Posselt, meteorologische Tabellen vom Monat März. – Weimarische Pflanzencultur Schema. Generalsuperintendent Röhr und Dr. Gesenius. Mittag zu dreyen. Nach Tische Nettelbecks Leben 2. Theil. Canzler von Müller und dessen Bruder von Eisenach. Ersterer blieb[186] längere Zeit. Nachts für mich. Nettelbeck ausgelesen.

18. Kam der 30. Bogen der Campagne. Zwey Göttinger Studirende, Vermehren aus Holland, Oldendorp aus Hannover. Recension von Hofrath Meyer, über Carus Gemälde und die Zeichnungen von d'Alton. Blieb zu Tische bis gegen Abend. Las in Rochlitzens viertem Theile die Geschichte vom Pompejus, Cäsar, Brutus und Cassius.

19. An Sachse die Erfüllung des Honorars. Für mich mancherley durchgesehen und vorbereitet. Heranziehendes starkes Gewitter. Expeditionen vorbereitet, Briefe concipirt. Von 12 Uhr an mit John. Nebenstehende Expeditionen: Geh. Hofrath von Cotta, Berechnung, nach Stuttgardt. Herrn Major von Staff nach Erfurt, die neapolitanischen aquarellirten Kupfer zurück. – Mittag zu dreyen. Nach Tische bis zur Belagerung von Maynz vorgelesen. Die Schlacht von Leipzig, beschrieben von Rochlitz. Abends Professor Riemer, den Anfang der Morphologie durchgesprochen.

20. 31. Revisionsbogen von Jena. Mahler Scherer, Abschied zu nehmen. Der Reisende Sieber, der in Creta und Ägypten gewesen, seine Sammlung nach dem in Wien gedruckten Verzeichniß nach München verkauft und sich zu einer Reise nach Ostindien vorbereitet. Mittag zu dreyen. Nach [187] Tische Rochlitz Familienscenen und Besuch im Irrenhause. Hofrath Meyer. Landschaft von Domenichino copirt. Beredung wegen Prellers nächster Reise nach Dresden. – Herrn Wesselhöfts Druckerey, der 30. Bogen revidirt. An Serenissimum wegen botanischen Büchern an Sprengel nach Halle.

21. Nebenstehende Expeditionen: Emballirter Kastenan Carus, mit Gemälden, ingleichen Packet mit Manuscript über Landschaftsmalerey, nach Dresden. An Hofrath Rochlitz, Dank für die 3 letzten Bände seiner Auswahl, nach Leipzig. Herrn Wesselhöfts Druckerey den 31. Bogen. Herrn Staatsminister von Gersdorff, Dank für Philoctet. – Fernerer Auszug aus Wilhelm von Schütz und Mundum. Mahler Kolbe. Mittag zu vier, Fräulein Ulrike als Gast. Nach Tische für mich, in Betrachtung des Schützeschen Auszugs und Revision desselben. Abends Oberbaudirector Coudray von Jena erzählend. Hofrath Meyer.

22. Mundum der Anzeige von d'Altons Heften. Besuche von Staatsrath Schweitzer, sodann von Staatsminister von Fritsch. Dr. Weller übersendete das Probeblatt von Compter. Vergleichung des Manuscripts Otto's von Freyfingen. Erhielt von Gießen das vergleichende Tableau der Pflanzenkunde; von Breslau durch Müller die [188] ersten meteorologischen Mittheilungen; von Jena den Aufsatz über die meteorologischen Anstalten in den Großherzogl. Landen. Mittag zu dreyen. In Rochlitz Schriften. Abends für mich; das große organische Tableau näher betrachtet.

23. Zur Morphologie. d'Altons Hefte mundirt. Betrachtung des Welt- und Gebirgsbildes. Mittag Generalsuperintendent Röhr. Vorher Professor Müller, das Porträt seiner Tochter bringend. Eschweges Geologie von Brasilien gelesen.

24. Aufenthalt in den vordern Zimmern. Den Vorrath zum nächsten Stücke von Kunst und Alterthum durchgesehen; ingleichen Paralipomena und den Divan. Mittag zu dreyen. Nach Tische Belagerung von Maynz vorgelesen. Fräulein Ulrike kam und erzählte die Geschichte der gestrigen Nonnen-Einkleidung in Erfurt. Abends Hofrath Meyer, welcher jedoch bald abgerufen wurde. – Wesselhöft, Jena, Bogen 32, zweyte Hälfte des Mspts zurück.

25. Briefliche Expeditionen: An Färber, wegen des Gebrauchs des zoologischen Cabinets. Hierbey eingeschlossen: An Dr. Weller, wegen der Compterischen Vergleichung. An Dr. Carus in Dresden (Hofrath Meyer übergeben). – Nachtrag über d'Altons Werk. Überlegung wegen der nach Berlin zu sendenden entoptischen Apparate. Mittag zu dreyen. Schreiben von Dr. [189] Körte und Beylagen. Brief von Heinrich Voß mit dem Verlangen nach den Mythologischen Briefen. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Früh Rath Helbig.

26. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Rath Schlosser nach Frankfurt a. M., Compters Manuscript-Vergleichung. Herrn Professor Voß nach Heidelberg, wegen der Mythologischen Briefe. – Entoptischer Apparat für Berlin. Briefe vorbereitet. Herr von Eschwege. Mittag zu dreyen. Nach Tische die morgentlichen Arbeiten fortgesetzt. Professor Riemer, Canzler von Müller. Wilhelm von Schütz ausgezogen zur Morphologie.

27. Über die Urstiere; zur Morphologie. Mit diesem Geschäft fortgefahren. Mundum bis zur Hälfte. Vermischte Schriften von Grafen Platen. Mittag zu dreyen; kam Walther zum erstenmal herunter, besah Bilder. Abends Hofrath Meyer. Betrachtungen über das Königl. Preußische scharfe Rescript wegen verdächtigen geistlichen und Schullehren. –Herrn Wesselhöft Morphologie von 1 bis 19 gesendet.

28. Abhandlung über den Urstier fortgesetzt. Refractions-Stelle aus den Bonnischen Acten. Der junge Preller, Abschied zu nehmen nach Dresden. Herr Obermedicinalrath von Froriep nach Leipzig gehend. Mittag zu dreyen. Die laufenden Arbeiten[190] durchgesehen. Abends Hofrath Meyer, Oberbaudirector Coudray, Canzler von Müller.

29. Fortgesetzte Abhandlung über den Urstier, anderes zur Morphologie Gehöriges. Besuch von Fräulein Adele und Herrn Wurm; erstere blieb bis gegen Zwey. Verhandlung wegen Jena. Mittag zu drey. Nachmittag Dr. Weller. Einige Expeditionen mit ihm abgemacht. Die Pferde d'Altons durchgesehen, sortirt und zum Einbinden zurecht gelegt. Abends für mich. – Brief an Wilbrand nach Gießen.

30. Geheftet. Expeditionen vorbereitet. Gnädigstes Rescript wegen des Münzcabinets eingegangen. Kolbe Anfrage wegen des Porträts. Mittag zu vieren. Die d'Altonischen Pferde in weitere Ordnung gebracht. Exemplare des deutschen Gil Blas. Abends für mich; späterhin mein Sohn, Verabredung wegen Jena.

Mai

1. Aufsatz über den Urstier redigirt. Herr Rath Völkel wegen der 150 Thlr. für Jena. Gräfin Julie Egloffstein wegen Kolbe. Von Froriep schickte französische Anatomie von Clouceuet mit Steindruck. Mittags zu zwey. Mein Sohn war nach Jena gegangen. Nach Tische Gedanken an eine neue Ausgabe meiner Werke. Abends Hofrath Meyer. Russischer Aufenthalt bei jungen [191] Herrschaften. Über Dr. Weller, Charakter, Zustand und Aussichten. – An meinen Sohn und Färber nach Jena; mannigfaltige Aufträge. An Posselt meteorologische Monatstabellen von Schrön, Kräuter, Sckell, Laudenbach nach Jena.

2. Vorschlag zu einer neuen Ausgabe meiner Werke schematisirt. Herr Landrath von Lyncker. Sendete Rath Völkel die 150 Thlr. gegen Quittung. Um 12 Uhr Maler Kolbe das Porträt anfangend, Mittag zu zwey. Nach Tische die Paralipomena sortirt. Abends Herr Hofrath Meyer. Herr Canzler von Müller.

3. Commentar zu den Paralipomenas. Neuere Anordnung derselben. Mittag zu zwey. Herr von Cotta von Tharandt früh. Nach Tische Fräulein Adele. Für mich das Nächste gesondert und zurecht gelegt. Über d'Alton, Carus, Wilhelm von Schütz und griechische Sprache.

4. Sendung von d'Altons Pferden abgeschlossen und zur Bibliothek gebracht. Das Manuscript zur Morphologie revidirt. Die entoptischen (Instrumente) Apparatstheile zusammengelegt und zum Einpacken geordnet. Um 12 Uhr Maler Kolbe, welcher zu Tische blieb; auch kam Badeinspector Schütz und spielte vor Tische. Kam mein Sohn von Jena und erzählte verschiedenes. Abends Hofrath Meyer; über den Vorschlag zur neuen [192] Ausgabe meiner Werke gesprochen. Kam der 20. Bogen zur Morphologie.

5. Entoptische Farben für Berlin. Paralipomena; Abtheilung: Fest- und andere Gelegenheitsgedichte. Mittag zu vieren. Nach Tische für mich; Fortsetzung der morgentlichen Arbeiten. Abends Hofrath Meyer, späterhin Herr Canzlar von Müller.

6. Paralipomena geordnet und commentirt. Münzveränderung von 1806. Quittungen für Jena umgeschrieben. Inhalt des letzten morphologischen Stücks. Commentar zu den Paralipomenen. Mittag zu dreyen. Anmeldung J. K. H. der Großherzogin auf morgen. Aufräumung der vordern Zimmer deßhalb. Abends Hofrath Meyer. Oberbaudirector Coudray, welcher viel von Dessau und Leipzig erzählte.

7. Briefliche Expeditionen; concipirt und mundirt. Paralipomena geordnet. Die Frau Großherzogin von 10 1/2 – 12 Uhr. Zeigte die große Wilbrandsche Karte vor. Mittag zu dreyen. Die Frauenzimmer in Belvedere. Stellte den entoptischen Apparat nochmals auf. Bedeutende Erfahrungen bey dieser Gelegenheit. Kräuter arbeitete seit gestern, alle Acten und Documente auf mich und meinen Wirkungskreis bezüglich aufzustellen und in Ordnung zu bringen.

8. Nebenstehende Expeditionen: Brief an Herrn[193] Hagen in Dresden. An Christian Heinrich Richter nach Trebnitz bey Breslau. An Wesselhöfts Druckerey, morphologisches Manuscript bis Fol. 27.Cammercalculator Wölffel Monitum. Cassenschreiber Sehrwald, wegen Schrön. Professor Posselt, Froriepischen Abdruck mit den Breslauer Tabellen. Dr. Weller, Bibliotheksquittungen. – Außerdem noch manches expedirt, geheftet, rubricirt und vorbereitet. Mittag zu vieren. Nach Tische Entoptisches. Gegen Abend Hofrath Meyer; später Canzlar von Müller. Bey meinen Kindern Souper.

9. Briefe und Packete vorbereitet. Abschrift des Berichts meines Sohnes, über seine jenaische Expedition. Kurze Anzeige von Wilbrands Weltkarte und Schelvers Botanik. Mittag zu vieren. Nach Tische die Kupfer durchgesehen, auch den Fueßli nachgeschlagen. Abends Hofrath Meyer. Diese Betrachtungen fortgesetzt.

10. Expeditionen vorbereitet auf morgen: An Herrn von Both mit dem deutschen Gil Blas nach Rostock. Herrn Dumont nach Frankfurt a. M. – Herr von Motz wegen einer Industrieausstellung und deren Localität. Leibmedicus Rehbein, wegen bedenklicher Zustände. Mittag zu vieren. Die neuen Kupfer einrangirt. Abends Professor Riemer. Manuscript zur Morphologie. Manzoni's Ode.

[194] 11. Nebenstehende Expeditionen abgeschlossen: An Färber, Schubarths zweyter Band für Herrn von Lyncker, Jena. Zwey Verordnungen an Rentamtmann Müller, Jena. Eine an Hofrath Fuchs, Jena.Herrn Wesselhöft, Schluß des morphologischen Manuscriptes. Rückcommunicat an das Hofmarschallamt. An Dr. Weller nach Jena, Aufträge und Erinnerungen. – Die ausgewählte Nummern aus dem VII. Kupferstichcatalog zum 20. May ausgezogen. Heinrich Müller brachte das Porträt von Herrn von Eschwege. Herr Obrist von Eschwege kam selbst Abschied zu nehmen und mir sein geognostisches Gemälde von Brasilien zu überreichen. Der in Schnepfenthal angestellte Lehrer Röse dankte für den ihm hiesigen Orts geleisteten Beystand bey seiner Arbeit über die Geschichte des Herzog Bernhards. Las ich in dem Büchlein des Herrn von Eschwege. Mittag zu vieren. Nach Tische Kupfer einrangirt. Tabellen von Jena; über Barometerveränderungen gedacht. Künstlergeschichte.

12. Einzelne Sprüche und Bemerkungen von Blättchen zusammengeschrieben. Nächstes Heft von Kunst und Alterthum überdacht. Rath Vulpius, die bisherigen Arbeiten im Münzcabinet referirend. Mittag zu vieren. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Abends Hofrath Meyer. Blätter [195] aus dem Conversationsblatt, die Schriften von Steffens betreffend. – An Proclamator Weigel 10 Thlr. Sächs. nach Leipzig. An die Gebrüder Will, Weinbestellung nach Eger, nach Schweinfurt.

13. Abschrift aus dem Conversationsblatt 96, 97. Abschrift begonnen des Berliner Prologes. Am Entoptischen geschrieben, eingepackt und numeriert. Herr Kolbe malte von 12 Uhr an. Speiste mit uns und setzte nach Tisch seine Arbeit fort. Abends Hofrath Meyer.

14. An den entoptischen Farben fortgefahren. Abschrift des Berliner Prologs, Professor Müller, dessen Leipziger unerfreuliche Expedition. 12 Uhr Herr Kolbe, am Gemälde fortfahrend; speiste mit uns. Setzte nach Tisch seine Arbeit fort. Oberbaudirector Coudray von Eisenach kommend. Von dortigen Bauten und Verhältnissen. Er hatte Madame Schwendler zum Besuch herübergebracht. Abends für mich. Las in dem Ethnographischen Archiv, 4. Band, Chappell Reise nach Neu-Foundland.

15. Abschluß der epoptischen Sendung nach Berlin. Nebenstehende Expeditionen: An Wesselhöft noch vier Blätter Manuscript zur Morphologie. An Dr. Weller, Anschlag auf die Fenster der Bibliothek; Aushängebogen vom Feldzuge. – Um 12 Uhr Herr Kolbe. Gegen Zwey Professor [196] Riemer. Beyde zu Tische. Abends Hofrath Meyer. Canzlar von Müller. Von den Ilmenauer Religionsirrungen war die Rede.

16. Einige oberaufsichtliche Expeditionen: An Herrn von Henning nach Berlin wegen der Entoptica. Über die vollständige Ausgabe meiner Werke. Hofmedicus Rehbein von Schmalkalden kommend. Beschäftigung mit Mantegna's Triumphzug. Mittag zu dreyen. Mein Sohn hatte eine Fußreise gemacht. Nach Tische Fortsetzung der morgentlichen Arbeiten. Abends Hofrath Meyer. Wagners Tagebuch. Abends Ethnographisches Archiv, 4. Band.

17. Abschrift des Berliner Prologs geendigt. An Mantegna's Triumphzug gearbeitet. Um 12 Uhr Hofrath Meyer und Professor Kolbe. Nach Tische Betrachtung von Mantegna's Triumphzug. Abends Professor Riemer; gedachte Arbeit mit ihm durchgegangen.

18. Mantegna's Triumphzug weiter arrangirt und redigirt. Mittag zu vieren. Nach Tische Mantegna's Triumphzug. Dr. Weller. Hofrath Meyer: Cammerier Wagners Tagebuch. Nach dem Schauspiel Dr. Weller über eigene jenaische und gothaische Verhältnisse sprechend.

19. Kräuter zeigte vor, wie weit er mit Ordnung der Papiere gekommen. Über die Incommunikabilien unter den Paralipomenen. Promemoria [197] an Serenissimum. Paralipomena angesehen und überdacht. Herr Genast von der Leipziger Messe kommend, von dort und seinen Kindern erzählend. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Leopold von Henning nach Berlin, mit den entoptischen Instrumenten.Frau von Brösigke nach Marienbad. – Mittag zu dreyn. Nach Tische Paralipomena geordnet und mit John commentirt. Abends Hofrath Meyer, Herr Canzler, Oberbaudirector Coudray. Jener über Kolbe und die gothaische Regierungsveränderung. Dieser wegen jenaischer Bibliothek, gleichfalls den Riß des Eisenacher Schulgebäudes vorlegend. Nachts Zeitungen und Fearon Skizzen von Amerika.

20. Sendung an Serenissimum. Paralipomena wieder vorgenommen. Nähere Betrachtung des vorseyenden ersten Stückes 4. Bandes von Kunst und Alterthum. Mittag zu vieren. Dabey aus dem Ethnographischen Archiv, vierten Band, Zustände von Nordamerika. Schreiben von Herrn von Henning. Verzeichniß des chromatischen Apparats. Nachricht von dem Anfange der Vorlesungen auf den 21. d. M. bestimmt. Abends Hofrath Meyer. Wagners Tagebuch. Über die Copie nach Julius Roman von Demoiselle Hosse. – Serenissimo Promemoria.

21. Am Triumphzug gebessert. Über Hennings Brief gedacht. Von Beethoven Partitur empfangen. [198] Herr Kolbe fuhr fort am Porträt zu malen. Speiste Mittags mit uns. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Nach Eisenach abreisend. Über die dortige und hiesige neu anzulegende Bürgerschulen. Sodann für mich. Abends die Kinder von ihrer Gesellschaft im untern Garten kommend.

22. In den vordern Zimmern aufgeräumt und Ordnung gemacht. Kamen Serenissimus vor Ihro Abreise manches zu besprechen. Um 12 Uhr Professor Riemer; behandelten wir Mantegna's Triumphzug. Um zwey Uhr Frau Professor Riemer. Ersterer blieb bis gegen Abend. Später Canzler von Müller. Gräfin Egloffstein. Nach ihnen Fräulein Ulrike, kleine Abentheuer ihrer Bekannten erzählend. Brief von Dr. Nöhden aus London.

23. An Mantegna's Triumphzug. Kam der 22. Bogen zur Morphologie. Brief an Hüttner und Nöhden. Kolbe malte an dem Beywesen. Speiste Mittags mit uns. Nach Tische Fräulein Adele. Abends Hofrath Meyer. Geh. Rath Heims Lebensbeschreibung durch Geh. Rath Hufeland. Darin gelesen.

24. An Mantegna's Triumphzug. Maler Kolbe 12 Uhr. Speiste mit uns. Übersetzung griechischer Balladen. Abends Professor Riemer. Lateinische und griechische Autoren wegen der verschiedenen[199] Triumphzüge. Canzler von Müller, über die Campagne und sonst verschiedenes sich besprechend. Nachts Heims Biographie.

25. Mantegna's Triumphzug. Um 1/2 11 Uhr die Frau Großherzogin. Von 12 Uhr an Appians römische Geschichte. Mittag zu fünfen; war der junge Nicolovius aus der Ruhl gekommen. Nach Tische Unterhaltung mit demselben. Gegen Abend Hofrath Meyer. Las derselbe vor im Vellejus Paterculus. Späterhin mit meinem Sohn über Geschäfts- und Familienverhältnisse.

26. Vorbereitete Abreise. Verspätet durch Gewitter. Angenehme Fahrt. Glückliche Ankunft. Einrichtung. Notizen. Blieb für mich. Vorarbeiten.

27. Prof. Güldenapfel und Dr. Weller. Auf's Osteol. Museum. Johann aus der Druckerey. Revisions Bogen 22 übergeben mit Nachtrag. Zu Maj. v. Knebel. In die Veterinair-Schule. Gebäude Vorschlag bedacht. Mittag für mich. Auf die Bibliotheck. Zu Frommanns. Zu Knebel. Abends Weller zu Tische. Kamen die Prinzessinnen an.

28. Im Garten. Alles besehen, mit Zischling. Den 23ten Bogen Morphol. zur Druckerey. Mittag für mich. In's Mineralogische Museum. Kam Maj. v. Knebel. Gefahren bis Zwätzen, sodann den neuen Weg im Mühlthal. Kam Baumann zurück. – An Kräuter, verschiedene Aufträge. An Richter nach Trebnitz.

[200] 29. Vorbereitete Expeditionen. In's Osteol. Museum. Zu Obr. v. Lyncker. Zu Maj. v. Knebel. Mit demselben und Bernhard nach Burgau, daselbst verweilt. Abends für mich. Sendung von Weimar.

30. Abschriften des belobenden Protokoll Extrackts für Güldenapfel und Vulpius. Briefe concipirt. Mittag für mich. Bey den Prinzessen zum Thee. Mit v. Knebel nach Weimar zu, sodann aber gegen Winzerle gefahren. Abends Dr. Weller.

31. Briefe concipirt und mundirt. Timmler wegen Bibl. Arbeiten. Spanien und die Revolution; neueste Zeitungen. Entschiedene Friedensnachrichten. Kamen meine Kinder und Nicolovius, frühstückten. Brief von Felix Mendelssohn mit scharfgewürztem Eingemachten. Nebenstehende Expeditionen: An Doctor Nöhden nach London, die Ankunft seiner Aufklärungen über Mantegna meldend. An Herrn Hüttner nach London, inliegend obiges. Beydes an Ludecus zu weiterer Besorgung. An Cammerrath Frege wegen 400 Rthlr. an Elkan. Die Anweisung meinem Sohn übergeben. Autorisation meines Sohnes, die Besoldung zu erheben. An Geh. Legationsrath Conta, Staats-Correspondenz zurück. – Mittag für mich. In die Museen. Die Kinder erst zu mir, dann auf die Rasenmühle. Fuhren spät fort.

[201]

Juni

1. Anzeige von Howards Biographie. Maj. v. Knebel und Bernhard. Mittag für mich. Zu Knebel, mit ihm gegen Winzerle. Nachts Weller. Waren bey Döbereiner vorgefahren.

2. Abschrift von Howards Anzeige durch Compter. Nebenstehende Expeditionen: An Frau von Brösigke nach Marienbad, wegen Besorgung des Quartiers. An Doctor Sulpiz Boisserée, umständliche Antwort auf seinen Brief am 29. April. An meinen Sohn, wegen der Gartenmauer. An Rath Vulpius verschiedene autorisirte Quittungen zurück. An Secretär Kräuter, Register der Göttingischen Anzeigen von 22. – Geh. Kirchenrath Gabler. Sodann Bibliothekar Güldenapfel. Die Frau Großherzogin hatte die Jenaische Kirche besucht. Mittag für mich. Nach Tische Mantegna's Triumphzug behandelt. Zu Major v. Knebel, mit demselben gegen Winzerla. Abends das heutige Geschäft fortgesetzt, Briefe concipirt.

3. Mantegna fortgesetzt. Kam Oberbaudirector Coudray; fuhr mit demselben auf die Bibliothek, sodann in's Mühlthal bis an die Stelle der neuen Brücke. Zu Hause Revision des 23. Bogens zur Morphologie. Nach Tische mit Oberbaudirector Coudray auf der Bibliothek, mit ihm [202] die neue Chaussée gegen die Schnecke befahren und die eigentliche Richtung der Brücke beschlossen. Abends spät Dr. Weller.

4. Doctor Grießens Der Richter von Zalamea. Auf der Bibliothek, Beredung mit Meister Timmler und Nürnberger. Fortgesetzte Lectüre Calderons und Betrachtungen. Nach Tische Nachricht von dem eintretenden Hinderniß auf der Bibliothek. Dasselbige beaugenscheinigt und mit Maurer und Schmied besprochen. Zu Hause Calderons Die Dame Kobold, übersetzt von Gries. Abends zu Major von Knebel, mit demselben bis gegen Winzerla. – An meinen Sohn, verschiedene Notizen.Rath Vulpius wegen der Münzen für Ungarn. Dr. Körte, Aushängebogen wegen des Urstiers (ging erst den 4. ab).

5. Kommt von Weimar eine Sendung englischer Bücher und diplomatische Berichte von Berlin und Wien. The World in miniature. Hindostan, 3 Bände. Bey Frommanns zu Tische; waren Frau Schopenhauer und Professor Kolbe angekommen. Gegen Abend Major von Knebel; mit demselben gegen Zwätzen gefahren. Befand mich nicht sonderlich, auch Nachts nicht. – Geh. Rath von Willemer, Aus meinem Leben, 2. Abtheilung 5. Theil.

6. Kam früh Hofmedicus Rehbein aus eignem Antrieb, welches mir sehr wohl gedieh. Er [203] fuhr darauf nach Dornburg. Beschäftigte mich mit Vorbereitungen, auch politischer Lectüre; enthielt mich des Mittagessens. Um 3 Uhr mit Compter einiges Geschäft fortgefahren. Blieb für mich und dachte den verschiedenen Zuständen nach. Spät kam Rehbein von Dornburg; es war beschlossen nach Weimar zu gehen. Ethnographisches Archiv und andere Bransche Journale.

7. Lieutenant ...... von Odense, die Posseltische Familie besuchend. Vorbereitungen zur Abreise. Besuchte mich Herr Bran; Kenilworth zurückbringend. Um 4 Uhr auf die Bibliothek. Abgefahren um 5 Uhr. Abgestiegen bey Frau von Stein; wohin die beyden Frauenzimmer kamen. Fand alles wohl. Auch Neffe Nicolovius war noch da. Abends Hofrath Rehbein.

8. Concepte von Briefen und Munda. Damit den ganzen Morgen zugebracht. Studirte in Roscoe. Ferner Fausts englische Übersetzung. Mittag zu fünfen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Fuhr spazieren mit demselben um's Webicht. Canzler von Müller, von Wettin und Halle erzählend. Nach der Comödie die Kinder. Später noch mit meinem Sohn Oeconomica etc.

9. Briefe concipirt, damit den ganzen Morgen beschäftigt. Mittag zu fünfen. Nach Tische mit August manches durchgesprochen. Abends mit Professor Riemer verschiedene Aufsätze durchzugehen.[204] Hofrath Meyer nahm Abschied. Professor Riemer und Rehbein blieben zu Tische.

10. Briefe concipirt und mundirt: Herrn Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M. Herrn Major von Luck nach Münster. Herrn Hinrichs nach Heidelberg. – Rath Vulpius, referirend über die Angelegenheiten des Münzcabinets, auch eigene besprechend. Mittag zu vieren. Gegen Abend Frau Hofrath Schopenhauer und Adele, Frau von Mandelsloh und Staff. Hofrath Rehbein inoculirte Wolfen. Gräfin Julie besuchte mich wegen Kunstangelegenheiten. Nachts mit den Wolkenzeichnungen beschäftigt.

11. Briefe concipirt und mundirt. Einiges eingepackt für die nächsten Posttage. Mittag zu fünfen. Die Wolkenbildungen geordnet und auf egales Papier gezogen. Canzler von Müller im Garten. Mit meinem Sohn über maurerische Verhältnisse.

12. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Bergrath Lenz, mit den Medaillen für Zipfer. Herrn Dr. Gries, Dank für Calderon. Beydes an Färber durch die Boten. Herrn Geh. Ober-Regierungsrath Schultz nach Berlin. Herrn von Budberg nach Mannheim. Herrn Professor Brockmüller nach Schloß Hasenpoth in Curland. Herrn Professor Posselt, zwey Bände von Howard Klima von London, nach [205] Jena. An Wesselhöft, an Färber durch einen bezahlten Boten. – Mittag Professor Riemer und Frau, auch Maler Kolbe bey Tisch. Kupfer angesehen. Sodann für mich die Wolkenzeichnungen sämmtlich in Ordnung gebracht. Abends für mich. Zeitungen und sonstiges Historisches. Nahm Ferdinand Nicolovius Abschied. War zu Adelens Geburtstagfest in Belvedere gewesen.

13. Kamen von Jena das Bücherkistchen und 16 Exemplare Morphologie Druckpapier. Verschiedene Expeditionen für die nächsten Posttage. Mit Oberbaudirector Coudray in's Jägerhaus. Die Zimmer des neu anzulegenden Museums besehen. Mittag derselbe zu Tische. Gegen Abend Sendung von Ruckstuhl. Fräulein Adele Schopenhauer. Gräfin Julie Egloffstein; hauptsächlich der Wolkenbildung wegen. Abends mit den Kindern. – Herrn Leopold von Henning nach Berlin.

14. Nebenstehende und mehrere Expeditionen für die nächsten Posttage: Herrn Hofrath Meyer nach Wiesbaden. Herrn Professor Schelver nach Heidelberg. Herrn Professor Wilbrand nach Gießen. – Sonstige Vorbereitungen zur Abreise. Vorher Canzler von Müller wegen Veränderung am Porträt. Herr Frommann die Nachricht von dem Unfall seiner Gattin. Mittag zu vieren. Maler Kolbe einige Veränderungen am Porträt zeichnend; das Porträt Serenissimi [206] überbringend. War Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin von Dornburg angekommen. Abends Professor Riemer, Verabredung und mannigfaltige Unterhaltung.

15. Expeditionen für morgen. Sonstige Vorbereitungen zur Abreise. J. K. H. der Frau Großherzogin aufgewartet. Fortgesetztes Ordnen und Einpacken. Abends OBDr. Coudray, Canzler von Müller.

16.

Von Weimar3 3/4.
In Jena7.
In Rothenstein angehalten9.
In Kahla um11.
In Pösneck4.

Rothenstein Regen, ganz streifig bedeckter Himmel. Donner von Thüringer Wald her. Im Orlathal hatte es starck geregnet. Steigen des Thals, die Masse des Sandsteins hinauf. Merckwürdig Getreibe alter Fluten zwischen zwey Formationen. –Herrn Leopold von Henning, eingeschlossen 5 Exemplare Morphologie, eins an Schultz, eins Seebeck, eins Hegel, eins Nicolovius, eins von Henning, Berlin. Herrn Grafen Reinhard, 1 Exemplar Morphologie, 1 dito vom Feldzug 92, Frankfurt a. M. Herrn Dr. Körte, 1 Heft Morphologie nach Halberstadt. Herrn Präsident Nees von Esenbeck deßgleichen, Bonn. Herrn Professor d'Alton deß gleichen dahin. Herrn Dr. Carus deßgleichen nach Dresden. Herrn Professor [207] Ruckstuhl nach Coblenz. Herrn Rentamtmann Mahr nach Ilmenau.Herrn Bernhard Dumont nach Frankfurt. Herrn Dr. Weller, verschiedenes in Jena.

17.

Von Pösneck ab4 3/4.
In Hermannsdorf7.
Schleitz um10 1/2.
Ab von da1.
Gefell3 1/2.
Hof7.

Das zunächst Bevorstehende durchgedacht und in die Schreibtafel notirt.

18.

Von Hof ab5 1/4.
In Rehau7 3/4.
In Asch10 1/2.
Ab2.
Franzenbrunn4 1/2.
Eger5 1/2.

Gedicht für Lenzens Jubiläum. Vollkommen heitrer Himmel. Cirrhus, sogenannte Windbäume von größter Leichtigkeit, Ausdehnung und Mannigfaltigkeit.

19. Ausgeruht. Einiges expedirt: An meinen Sohn nach Weimar durch den Kutscher. An Polizeyrath Grüner durch denselben. Gesuch an die Polizey wegen des Weines. – Auf der Schreibtafel die bisherigen Notamina ausgeschrieben, auch das Gedicht für Lenz mundirt. Mit Herrn [208] Polizeirath Grüner; fossiler Elephanten-Zahn eigner Art, auf den Mammuth hindeutend. Dessen Werck über die Sitten des Egraner Volcks mit schönen Zeichnungen. Gegen Dreye ab. Früh war Huß bey mir gewesen. Lange Unterhaltung, meist historisch. Völlig klarer Himmel. Bey'm herrlichsten Sonnenuntergang und frischem Nordwind angekommen und eingezogen.

20. Wolckenwand in Süden sich über den ganzen Himmel verbreitend. Die einzelnen Notamina von gestern in Ordnung der Materien geschrieben. Gabriele angefangen. Mittags am Familientische. Auf der Terasse. Über Bau-Bedencklichkeiten in diesem Clima. Abends am Brunnen. Gabriele.

21. Gabriele geendigt. Gedancken darüber. Zur Bade- Anstalt und ihren neuen Einrichtungen. Einiges Geologische. Civil-Polizeykommissär. ...... Inspector Gradl, dem ich die Bücher Morphologie pp. für Zauper einhändigte. Nach dem Tempelchen. Entoptischer Versuch. Das weiße Kreuz über den ganzen Himmel. Das Schwarze gegen die Sonne zu konnte nicht gewähr werden. Graf Yermaloff kehrte ein. Am Familien-Tische. Die mitgebrachten Varia durchgegangen. Am Brunnen. Durchaus heller doch kühler Tag. Anfang der geologischen Sammlung der Gegend.

[209] 22. An den Notaten geschrieben und geordnet. Mit Dr. Scheu Unterhaltung auf dem Spaziergang. Für mich zur Mühle. Stadelmann klopfte Gestein. Zusammenkunft mit dem Pfr. ...... aus Plauen. Zu Tische, war die Zahl der Gäste gewachsen. Sodann Griechische Balladen. Gebet des Paria u.s.w. Abends am Brunnen, sodann mit Fürst Khevenhüller und Major von Wartenberg vor dem Hause auf und ab. Stadelmann hatte viel Steine zusammengetragen.

23. Getruncken, gebadet. Herrn von Helldorfs Angelegenheit beseitigt. Mundum der Griechischen Ballade. Müller, Arzt, begleitend Grafen Yermaloff. Mittag an der Familien-Tafel. Verzeichniß der 1621 nach der Schlacht vom weißen Berge Hingerichteten. Verschiednes über Gabriele. Abend auf die Krugfabrik gefahren. Sodann mit Fürst Khevenhüller und Obrist von Wartenberg am Brunnen, mit Frau von Brösigke vor der Thüre; herrlicher warmer Abend. Frau von Tölpe. Geschichte des Carlsbader Unheils vor einem Jahre. Neugriechisches. Brief von August, Bestellung wegen des Weins, durch Gradl.

24. Nebenstehendes: Herrn Grafen von Sternberg nach Prag. Museums-Schreiber nach Jena. – Steinsammlung fortgesetzt. Gabriele. Wolckenbeobachtung, spazierend. Zu Tische Graf Gorcey gegenwärtig. Major von Wartenberg Schlacht [210] von Jena, der er beygewohnt. Graf Klebelsberg Geburtstag. Dresdner Ankömmlinge. Geschichte des Thüringer Löwenklau.

25. Früh aufgestanden, an den Brunnen. Zu Hause Notirtes redigirt. Streifregen. An der Haus-Tafel. Stadelmann holte fehlende Gebirgsarten. Abends bey der Gesellschaft. Wiederholung Eschwegischer Geschichten. Bis halb eilf.

26. Getruncken, gebadet. Einiges notirt. Visiten bey Fürst Khevenhüller, Dr. Heidler, v. Helldorf. Kam Fürst Khevenhüller zu mir. Stadelmann hatte manches fehlende Exemplar beygebracht. Zu Tische. Neue Gäste. Mit v. Brösigke im Hofe, wegen der Quellen, die Anliegenheit für mich; Abends bey der Gesellschaft, die zum Balle beysammen blieb. Herr v. Buch am Brunnen.

27. Zeitig aufgestanden nicht getruncken. Um acht Uhr abgefahren nach Königs-Wart. Um 10 Uhr angelangt, im Bären abgestiegen. Bekanntschaft mit Dr. Köhler. Führte mich derselbe zu den neugefaßten Mineral-Quellen über dem Orte. Zinngrube in der Nähe. Ein Stück Zwitter erhielt ich. Der Hinweg war über die alte Schanze genommen, der Rückweg über Alt-Wasser, wo die Chaussée durchgeht. Am Brunnen. Vor dem Hause mit Mehreren.

28. Vorige Woche bezahlt. Heidlers Marienbad. Stadelmann brachte merckwürdige Gangarten, Übergänge pp. Mittag zu Tafel. Donner von [211] ferne, weniger Sprühregen. Hörte schon gegen vier Uhr auf. Brief an meinen Sohn. Am Brunnen, mit Major v. Wartenberg. Abends vor der Thüre. Frau v. Firks. Erkundigung wegen des erbgroßherzoglichen Hofs. Antrag von Frau von Brösigke. Der Wein war angekommen.

29. Getruncken. Gebadet. Einiges in Schriften geordnet und abgeschrieben. Catalog der Marienbader Mineralien angefangen. Inspector Gradl. Anfrage wegen Besuchs in Töpel, wegen des Großherzogs von Weimar Hoheit. Bey Tische. Nachher lustige Geschichten Fürst Khevenhüller. Tiberius pp., ich lasse fahren! Großes Lachen. Für mich. Bedencken des Nächsten. Am Brunnen mit Fürst Khevenhüller. Jugend und Reisegeschichten, Tagebuch Seit seinem 10. Jahr. Vor dem Hause große Zusammenkunft. – Gute Nacht! – Hatte wenig geregnet, der Himmel blieb bedeckt. Kam noch spät die Rolle von Posselt.

30. Geologie, Polizeyrath Grüner unerwartet. Den Carlsbader Wein bringend, auch seine Arbeiten über den Eger Kreis. Präfeckt ...... und Prof. Zauper von Pilsen. Zusammen spazieren. Mittag Polizeirath Grüner zu Tafel. Unterhaltung mit ihm und beyden Pilsnern. Er fuhr ab. Mit jenen am Brunnen. Abends mit der Gesellschaft. Verschiednes Technische besprochen.

[212]

Juli

1. Bemerckungen über Gabriele fortgesetzt. Um 9 Uhr Professor Zauper. Cammerherr v. Buch. Ultra- Vulkanist. Ich äußerte nicht das mindeste, weder dafür noch dagegen. Am Familien Tische. Um 4 Uhr Zauper. Spazieren mit ihm und dem Präfeckten am Brunnen. Herunter gezogen. Bey der Gesellschaft. Sodann für mich. Brief von August.

2. Neue Einrichtung. Gebadet, Sendung an Geh. Staatsrath Schweitzer konzipirt. Spaziergang den Waldstieg nach der Teplerstraße. Gehackter Quarz und dessen Entstehung; schöne Stücke. Zu Tische. Zum Herrn Prälaten. Wunderliche Geschichten und mancherley Aufklärung. Am Brunnen mit dem Herrn Präfeckten. Vor der Thüre. Abwechselnde Gesellschaft. Kühler Abend.

3. Sendung an Schweitzer mundirt. Zu Kunst und Alterthum revidirt. Absendungen vorbereitet. Zu Tische. Mit den Kindern auf der Terrasse. Mit Herrn Präfeckten am Brunnen. Abermals die Stifts- und Schulverhältnisse durchgesprochen. Abends für mich. War Ball im Hause. – An Geh. Staatsrath Schweitzer, Weimar, wegen Lenzens Fest.

4. Blieb zu Hause, dicktirte, manches vorbereitend; besuchte den krancken Major, gab ihm Gabriele zur Unterhaltung. Großer Mittags Tisch. Frau [213] v. Geymüller und Familie. Chocolade von Fürst Khevenhüller. Abends auf dem Ball des Prälaten. – An meinen Sohn.

5. Dictirt Historisches zum Triumphzug nach Nöhden. Fürst Labanoff de Rostoff besuchend, ingleichen Kreishauptmann von Pilsen, Breinl. Kleiner Mittags Tisch. Fortgesetzte Früharbeit. Abends mit der Familie spazieren gefahren, nach einem schnell vorübergegangnen Gewitter, auf die Krug Fabrik. Großer Mühlstein von Drachau ward vorbeygefahren. Abends vor der Thüre große Gesellschaft. Bey'm Abend Tische. V. B. erzählte von Dresden.

6. Mantegna Historisches. Hauptmann v. Seebach brachte ein Paquet von meinem Sohn. Brief von Zelter, höchst erfreulich. Zu Tische, mittlere Gesellschaft. Abends am Brunnen; v. Luxburg. Sodann für mich.

7. Briefe geschrieben und vorbereitet: An Frau Großherzoginn. An meinen Sohn. – Bey so Fürst Labanoff, v. Seebach, v. Luxburg. Zu Tische. Abends nach Auschowiz. Den Tischer gesprochen, bey'm Geistlichen abgetreten. Die Gegend beschaut, von seinen Verhältnissen gesprochen. Bey Sonnenuntergang zurück. Nachher für mich. Frau v. Levetzow kranck.

8. Von Buch seine letzten Exkursionen erzählend. Besonders aus Petschau. Fürst Labanoff auf [214] Mittwoch zu Tafel einladend. Zu Tische Madame Geymüller pp. Ihr Vater, Reg. Rath Deahna zu Bareuth, verwandt mit Räthinn Vulpius. Nach Tische Graf Bathiany. Gegen Abend spazieren gefahren, nach der Krugfabrick und weiter. Mit Frau von Bülow am Fenster Gespräch. Sodann für mich. Über das Zunehmen der Frommen im Herrenhuther Sinne nachgedacht. Zelters Brief dorther verglichen.

9. Einiges vorgearbeitet. 10 Uhr mit Dr. Scheu nach Töpel. Interessantes Gespräch über Sittliche und religiose Welt Ansichten. Schlicht menschlich. Vom Prälaten wohl empfangen, große Gesellschaft, gutes Essen und Wein. Über Stiftsverhältnisse. Besondere Mittheilung aus dem Französchen übersetzter kurzer, geistlich-politischer Reden, von Fraisinon de la Mennai. Versprochen von Bonald. Abends für mich.

10. Betrachtungen über das gestern Gesehene und Besprochene, auch Gelesene. Zeit-Conflickt überhaupt, besonders in Böhmen und der Monarchie überhaupt. Zu Frau v. Geymüller, Graf Gorcey, Fürst Khevenhüller, den ich kranck fand. Zu Graf Bathiany, v. Schindel, den ich unterwegs traf. Zu Barcley de Tolley. Nach Hause. Bey Fürst Labanoff gespeist mit v. Luxburg, v. Wardenberg und Barcley de Tolly. Spazieren gefahren, bis zur Ansicht von Kuttenplan. Mit Herrn [215] von Helldorf aus der Krugfabrick gesprochen. Abends unten bey der Gesellschaft.

11. Herr Graf Sternberg, einige Fossilien übergebend, ingleichen Dlask Naturgeschichte Böhmens. Zur Tafel. Nachher Graf Bathiany, Graf Luxburg, später Graf Sternberg. Für mich Fortsetzung des Hussiten Krieges.

12. Einrichtung des Mineralien Schranckes. Studium der Naturgeschichte von Dlask. Graf Sternberg. Marienbader Folge zur Hälfte durchgesehen. Zu Tische.

13. Mit Graf Sternberg Unterhaltung und Vorweisen fortgesetzt. Abends mit dem Grafen zur Krugfabrick. Geschichte des Fürst Primas, Charackter und Betragen. – An meinen Sohn, durch v. Günderode.

14. Das Gestrige überdacht. Gegen Eilf Graf Sternberg. Gewitter in Böhmen, nach Dlasks Anleitung. Zu Tische. Kleine Gesellschaft. Tuhti-Nahmeh. Brief von Kosegarten. Blieb wegen feuchter Witterung zu Hause. Gegen Abend Graf Sternberg. Später Graf Blankensee. Blieb Nachts für mich.

15. Theobalds Hussiten Krieg geendigt. Erste Steinsammlung abgeschlossen. Obrist Lieutenant von Horn brachte einen Brief von Förster und trübes Glas. Präfeckt von Pilsen, zwey Steinkasten, gesandt von ...... Der junge [216] von Firks theilnehmend. Abends am Familientisch.

16. Ordnung des gestrigen Gesteins. Oberappellationsrath Kori von Jena, der gestern Färbers Sendung gebracht hatte. Schauspieler Haide. Vinariensia besprochen. Graf Sternberg. Ausgewittertes und angegriffnes Gestein bringend. Zu Tische. Graf Bathiany. Mit Graf Sternberg gegen Kuttenplan. Abends mit der Familie. Nachts mit dem Grafen. –An meinen Sohn.

17. Mahler Scherer, von Greiz kommend. Geologika. Graf Sternberg. Dr. Köhler. Zu Tische. Abends Ball. Nachts mit dem Grafen Sternberg.

18. Fortgesetzte Berichtigung der Gebirgsarten. Revision des Catalogen. Zeitschr. Flora. Recension Nees von Esenbeck über Agardh Species Algarum. Lund. Druck, Stoß, Fall des Wassers. Abends mit Graf Sternberg gegen Kuttenplan. Sehr schöne successive Entwölckung der Athmosphäre. Nachts für mich.

19. Bey Fürst Labanoff, der von Carlsbad zurückgekommen war. Uhren von Breguet. Anzeige einer neuen Carte der europäischen Türckkey in 15 Blättern. Annuaire pour l'an 1822. Graf Sternberg. Verschiednes wieder aufgenommen. Besonders Lage der Kohlenwercke, Bau auf denselben. Glocken- Ton bey feuchter Luft vernehmlicher. [217] Bey Tische. Für mich. Den Catalog durchgesehn, berichtigt, zum Abschreiben gegeben. Mit Graf Sternberg über Dürrmaul, Siehdichfür, zur Fürst Metternichischen Brücke und dem großen Stein. Nachts mit der Familie. Graf Sternberg, v. Luxburg und Blanckensee. Werner besprochen, Redemtoristen, neuste Frömmeley in Preußen.

20. Besuch die Steinsammlung zu sehen. Graf Sternberg. Zu Tische. Abends gegen Kuttenplan. Sodann bey der Gesellschaft. Musicalische Unterhaltung.

21. Graf Blanckensee, Erbprinz von Hohenzollern- Sigmaringen, Graf Sternberg. Bey Fürst Labanoff gespeist. Gedicht für die kleinen F. Spazieren gefahren mit dem Grafen. Abends mit der Gesellschaft.

22. Den Steinschranck zu Heidler. Vorbereitung zur Abreise. Graf Klebelsberg, Mineralien bringend. Granaten im Kalcktuff und Geschiebe. Zu Tische. Erbprinz von Hohenzollern-Sigmaringen. Die Erziehung seines Sohnes besprechend. Abends zur Gesellschaft. Musicalische Unterhaltung.

23. Abschriften kleiner Gedichte zum Andencken. Besuche mehrerer Freunde, Abschied nehmender. Mittag bey Grafen Luxburg, mit Fürst Labanoff, Graf Sternberg. Eingepackt und geordnet. Die Steinsammlung völlig zu Heidler. Abends mit der Familie. Musick. Gespräch über Calderon pp.

[218] 24. Abschied von den Hausgenossen und Mitbewohnern. Graf Sternberg mit mir zu Fuße bis unten. Verabredung wegen Eger. Abgefahren. Schönes Wetter, bis auf wenig Stellen guter Weg. In Sandau gefüttert,

In Eger,

Man war beschäftigt eine uralte, im Wasser lange gekannte Eiche, herauszuziehen. Stadelmann brachte einige Stücke. Später Herr Rath Grüner. Kleine Gedichte des Tags wurden in's Reine geschrieben. Einrichtung.

25. Reinschrift und Redacktion der Schreibtafel fortgesetzt. In die Collecktaneen manches eingeheftet und eingetragen. Mit Rath Grüner manches besprochen, auch festgesetzt: die Eiche solle bis zu Graf Sternbergs Ankunft unberührt liegen bleiben. Mittag für mich. Um 4 Uhr zur großen Eiche, Betrachtung und Meynung. Sehr schöner, vielfach bewölckter Abend. Nachts Calderon Dame Kobold. Betrachtung des großen Talents.

26. Nachts starckes vorübergehendes Gewitter, mit Blitz, Donner und Regen. Morgens um 10 Uhr gewaltig heranziehendes, einige Stunden daurendes Gewitter. Beyde von Westen her. Früh gespeist. Mit Rath Grüner zu Wagen nach Pokrat, Eisensteingrube; zum Ölberge; in's Thal zur Thongrube, hinauf zu Kinsberg. Bedeutender alter Turn. Zu rück; meistens zuletzt auf [219] der Chaussée. Mineralien ausgepackt, geordnet und besprochen. – An meinen Sohn, Weimar.

27. Toutinameh. Gedancken darüber. An Sereniss. entworfen. Eisen bey Pokrat. Polizeyrath Grüner, Herr Huß. Bleystufe, alte Schlösser bringend. Interessante historische Unterhaltung. Für mich zu Mittag. Mit Grüner aus Dölitz, die Reste des dort gebrochnen Kalcksteins aussuchend. Nacht Rath Grüner. Toutinameh. Kleine Gedichte.

28. Localitäten und Bemerckungen des gestrigen Tags dicktirt, das Gestein zurecht gelegt. Böhmische Gedichte. Das Sträußchen, durch Umsetzung hergestellt. Rath Grüner nach Franzenbrunn fahrend. Für mich gespeist. Das Gestell dem Tischner aufgetragen. Nach dem Kammerbühl gefahren. Ob ein Pseudovulkan? Pro und Contra. Kleine Gedichte. Mit Schlacken bepackt nach Hause. Rath Grüner brachte Granite und sonstiges Gebirg, blieb bis Mitternacht.

29. Herr Huß. Bezeichung mehrerer Gebirgsarten, woher. Auch über die verschiednen Thonarten. Reuß Mineralogische Karte des Egerbezircks. Rath Grüner, während des Essens. Fortgesetztes Aufsammeln der Mineralien. Mundirt kleine Gedichte aus der Schreibtafel. Abends die lange Tafel aufgestellt, mit blau Papier überlegt. Rath Grüner, das Nächste durchgesprochen. In Boemus gelesen. Nachricht von August und Meyer.

[220]

30. Briefe geschrieben. Die Tafel belegt. Das Zimmer gereinigt. Einiges mundirt. Polizeyrath Grüner und Kinder, Neues bringend. Fortgesetzte Ordnung. Graf Sternberg. Prof. Pohl und Berzelius. Manches mitgebracht, besprochen. Beschwerlichkeit der Brasilianischen Reise. Gewinn, Rückkehr, Kranckheit, Badereise. Berzelius, von einförmiger Krystall-Gestalt, bey gleicher quantitativer Verbindung verschiedner Salze mit Wasser. Zu Tische mit Grüner. Nachher auf den Kammerbühl. Relation von Auvergne. Jene beyden nach Franzenbrunn; blieb mit dem Grafen Abends zusammen. Dessen Zwecke in München. Russisches Buch von Labanoff.

31. Der Graf nach Franzenbrunn; mit jenen beyden sodann zum Egeran. Ich dicktirte Briefe und richtete alles ein. Sie kamen gegen Eins. Ward gespeist zu fünfen. Nachher Löthrohr Versuche durch Berzelius. Er fuhr nach Carlsbad. Der Graf, Pohl und Grüner zur großen Eiche. Abends mit dem Grafen. Viele Verhältnisse durchgesprochen, auch das Neuste Chemische. Der Graf und Pohl fuhren um neun Uhr, bey hellem Mondschein ab. Grüner blieb bis spät.

August (A)

1. Den gestern erhaltenen Brief von Dr. Henning näher betrachtet. Nebenstehendes abgeschlossen und [221] expedirt: Serenissimae. Meinem Sohn, Weimar. – Keferstein von Halle, auf geologischer Durchreise, mit dem jungen Tournon von Paris, auf der Schule von Ilefeld in Pension. Graf Sternbergs Reise in das Ober-Italien. Mittag für mich. Rath Grüner bezeichnete die Gebirgs-Arten. Stadelmann hatte die Coburger Folge zurechtgelegt und Nummern geschrieben. Um 4 Uhr nach Franzenbrunn Visiten. Traf niemand. Abends obenbenannte Reisende. Über den Ursprung der Salzquellen. Graf Sternbergs Reise.

2. An v. Henning vorbereitet; anderes redigirt. Starcker Regen. Bey Polizeyrath Grüner; Pfarrer von Lohma daselbst. Mittag für mich. Sammlung eingepackt. Graf Sternberg Reise. Bey'm Pater Prior der Dominikaner. Dessen Naturalien Cabinet von einem verstorbenen Bruder herrührend angesehen. Ingleichen die Bibliotheck. Beweglicher Pult. Artiger Mechanismus. Polizeyrath Grüner, Verabredung auf morgen. – An Prof. Kosegarten nach Jena.

3. Vorbereitung zur Abfahrt. Abgefahren 8 3/4 bey kaltem Nordwest. Herr Bergmeister Ign. Lößl kam bis über Zwota entgegen und führte den guten Weg. Angekommen 12 1/2 Uhr. Lage von Falkenau, am Zusammenfluß der Zwota und Eger. Neuer Brückenbau. Eingekehrt. Mineralien beschaut. Mittag zu vier. Cabinet besehen. [222] Verehrte uns schöne Stufen. Abends zu dreyen. Unterhaltung über kirchliche Bezüge und über einen Naturdichter, Nahmens Firnstein, ward einiges Lobenswerthe vorgelesen. Stadelmann nach dem Brandschiefer.

4. Eingepackt. Abgefahren 10 1/2 Uhr. Angekommen in Hartenberg um Eins. Wohl empfangen. Unterredung mit dem Grafen. Über seine Herrschaft. Ökonomie. Verbesserungen, Schloßreparatur, Bibliotheck pp. Zu Tafel waren der junge Graf, zwey Damen und die Lehrerinn einer Brüßler-Spitzen- Schule zu Goffen-Grün. Nach Tafel Mineralien Cabinet. Schöne Blenden von Ratiborschitz. Aufgegebnes Werck. Sodann Proben der Spitzen-Arbeit mit der Nadel. Band Zeitungen von 1813. Wundersame Lecktüre. Abends zu Baronesse Eben, welche auf ihrer Rückreise von Wien durch einen Sturz des Wagens sehr an den Hüften beschädigt war, doch sich munter und freundlich erwies. Nach Tafel Gespräch mit dem Grafen über die Ligoristischen Durchtriebenheiten, Werners Rosenkranzpredigt. Von Josephs Zeiten, Literatur, Abbate Casti. Las Nachts genannte Narren-Sermon im Auszuge; ausgeführt im Januar des Hesperus von Dr. Hein, einem Augen und Ohren Zeugen.

5. Die Lehrerinn der Spitzen-Schule zeigte vor das Muster Buch, in Prag gefertigt, sehr schön; [223] ferner die Arbeit auf durchstochnem grünen Pergamen, den Zwirn, die Nadel; sie verehrte mir ein selbst verfertigt Stück. Der Graf und Sohn.

Abgefahren6 1/2.
In Franzenbrunn,
Frühstück10 1/2.
In Eger12.

Ausgepackt, geordnet. Reuß Franzenbrunn. Notata mundirt. Mittag für mich. Stadelmann fing an den Catalog. Lieutenant Eichler von Berlin, gegenwärtig in Franzenbrunn. Erzählend von Hegel, Henning, Mitscherlich, Rose Gebrüdern, Ioannes Boemus. Geologica ferner geordnet. Zeitig zu Bette.

6. Früh aufgestanden. Notata einzuschreiben fortgefahren. Nebenstehendes: An Dr. Sulpiz Boisserée mit Assignation auf 70 fl. Rhein. (abgegangen Donnerstag d. 8.). – Kapellmeister Tomaschek von Prag. Stadelmann fuhr fort zu numeriren und zu katalogiren. Halb eilf zu Gerichtsadvokat Franck, wo Tomascheck von meinen Liedern spielte, sang und glücklich vortrug. Für mich bis sechs Uhr, wo Gerichtsadvokat Franck, Tomascheck und Rath Grüner mich besuchten; Sie entfernten sich einzeln. Letzterer blieb bis spät. Über musicalische Composition, Tomaschecks Ver-dienste, und was ihm zu wünschen.

[224] 7. Mineralien gepackt. General-Münz-Wardein Loos, der Sohn, von Berlin. Seiner eignen Medaillen Fabrikation erwähnend. Freund der Mineralogie. Studien der Münzen des Mittelalters verfolgend. Nach Tische mit Rath Grüner nach Schönberg. Interessante Lage, viel Gesellschaft der obern und mittleren Klassen. Kramladen, als über der Gränze gelegen, sehr besucht. Schöne Bestandtheile des Granits einzeln. Um 9 Uhr zu Hause.

8. Die Abschriften begonnen, sowohl der Steinverzeichnisse als einiger Briefe. Bey Frau Grüner, Cattun ausgesucht für Gossengrün. Sehr schöne Militarmusick. Ein Wagen ungarischer Knuppern, eine Art Gallus hielt vor dem Hause. Nähere Betrachtung und Untersuchung. Zu Huß. Dessen Mineralien, dann einen Theil seiner Münzsammlung durchgesehen. Motive von Carita bey der Birnverkäuferinn unter meinem Fenster. Nachts Polizeyrath Grüner. Manzoni's Ode gelesen. – Prof. Zelter nach Berlin.

9. Mineralien geordnet und eingepackt. Um 1 Uhr nach Schönberg. Zum Pfarrer des Orts. Dessen Mineralien besehen, besonders die vom Cappelberg beachtet, zum Geschenck erhalten. Personen gesprochen:

Dr. Iwan

Dr. Lehner } von Prag.

[225] Joh. Fr. v. Hempel von Stettin, Königl. Pr. Oberlandsgerichts-Präsident. Auch den Sohn. – Hofrath Meyer, Weimar.

10. Mundirt und Conzepte dicktirt. Graf Choloniewsky, Pole. In dessen Familie Werner solange gut aufgenommen war. Fikentscher, junger Chemiker und Fabrikant von Redwitz. Mit Grüner. Fortgesetzte Schreiberey. Nach Tische Major von Staff, von Marienbad kommend. Polizeyrath Grüner wegen der Tour nach Redwitz. Major v. Staff wegen seiner Abreise. Munda vollendet. Mit Grüner zur Eiche, durch die Tuchrahmen, die Höhe hinauf. Schöne Aussicht in's Egerthal. Zum Oberthor herein. Für mich einige Stunden. Nächstes vorbereitet. Rath Grüner, neue Zeitungen bringend. Konfuse Welt! – Herrn Inspector Gradl undBaron Brösigke, Marienbad.

11. Nebenstehendes: Major v. Staff, Franzenbrunn.Von Henning, Berlin. – Tagebuch dicktirt für Weimar. Nach zwölf abgefahren, in Waldsassen angekommen ...... Ort und Kirche und Gelegenheit im Ganzen. Nach Tische zur Kirche, Bibliotheck, altes Refecktorium. Fand viele Franzenbrunner Gäste; auch Herrn Loos. Bemerckungen desselben über die Schnitzwercke der Bibliothek. Ein alter pensionirter Custos, ehmals Koch, zeigte uns umständlich die Lage des [226] Gartens, den Lauf der Wondra und die Vorkehrungen der alten guten Zeiten an Gebäuden, Brücken, Mauern u. f. w. Wir fuhren zurück. Bedecktes, angenehmes Wetter, durchaus.

12. Mundirt, geordnet, gepackt, damit vor der Abreise nach Redwitz gute Ordnung sey. Den Steinschranck zu Grüner. Herr Wilhelm von Schütz kommend von Franzenbrunn; besprochen ward seine Tragödie Karl der kühne, sein zweytes Heft der Morphologie. Schlesische Alterthümer. Zeitig zu Bette. Hatte Briefe erhalten von Serenissima, einer zu Bremen wohnenden Irrländerinn. Von meinem Sohne Jenaische Expedition.

13. Nebenstehendes: Serenissimae. Meinem Sohn, Weimar. – Geordnet und abgeschlossen. Alter Krug von 1651 angeschafft. Um 3 Uhr Nachm. abgefahren, durch Waldsassen und Mitterteich, um achte in Redwitz. Eingekehrt bey Herren Fickentscher, Fabrickherren.

14. Die Lage des Orts, den Zustand des Hauses, die Thätigkeit der chemischen Fabrik betrachtet. Mineralien-Kabinet des Sohnes. Polizeyrath Grüner fährt weg. Ich beschaue mit dem Vater von den Höhen über der Stadt die Gegend. Er unterrichtet mich von alten und neuen Zeiten. Fruchtbarkeit und Bevölkerung.

15. Napoleons Geburtstag. Mit dem Sohn über [227] Brand nach der Glashütte, aus dem Reichsforst. Siebzehn Arbeiter in Thätigkeit, Walzen von drey Fuß Höhe zu Fenster-Tafeln zu blasen. Schnell verkühlte Gläser und Stäbe, auffallend entoptisch; der klarste Himmel den Versuchen günstig. Mittags heitrer Familien-Tisch. Trübes Glasgeräth; entoptisches läßt zu wünschen übrig. Kunckels Glasmacherkunst. Karte von Bareuth von Hannbaum, in 8 Blättern. Abends Honoratioren des Orts.

16. Pyrotechnische Versuche. Trübe Täfelchen gerathen in allen Abstufungen. Entoptisches Gestell mit zwey Spiegeln eingerichtet. Den Zusammenhang der Lehre vorgetragen. Kunckels Glasmacher Kunst. Frühere Staatsverhältnisse.

17. Gestrige Bemühungen fortgesetzt, trübe Täfelchen gemustert und eingepackt. Berthollets Chemie. Religions- und Staatsverhältnisse, Constitution, Minister, Deputirte sehr sinnig beurtheilt. Abends für mich. Vorläufig Brief dicktirt.

18. Voranstalt zur Abreise. Kam Polizeyrath Grüner und Frau; mit ihm die vergangnen Tage rekapitulirt. Mit Fikentscher dem Vater Wiederholung der näheren Umstände seiner chemisch-technischen Unternehmungen. Munterer Mittagstisch. Um vier Uhr abgefahren. Gute Chaussée über Mitterteich und Waldsassen. Vor Nacht in Eger.

[228] 19. Dicktirt und mundiren lassen. Untersuchung des Bechers; war für Maximilian Churfürst v. Bayern bestimmt. In seinem Todesjahr 1651 gefertigt, Fürst Schwarzenberg der Sohn und Graf Hunyadi aus Ungarn. Empfohlen durch Wilhelm v. Schütz, dessen Morphologie II. Stück bringend. Bergmeister Lößl schrieb und sandte Firnsteins Leben und einige Gedichte. Nach Tisch fortgesetzte Canzley Arbeit. Abends Schillers dreysigjährigen Krieg bewundert, den Krug gepriesen, der mich das Werck aufzuschlagen veranlaßt. Polizeyrath Grüner Abends. Bisheriges durchgesprochen; auch wie es mit dem Druck von Firnsteins Gedichten allenfalls zu halten.

20. Abschriften für Weimar fortgesetzt. Kisten vollgepackt und zugeschlagen. Dreysigjähriger Krieg von Schiller. Fernere Ablösung vom Aufenthalt.

21. Nebenstehendes: Rentamtmann Rießner, inliegend: An Serenissimum, Tagebuch des Redwitzer Aufenthalts enthaltend; an meinen Sohn, Vorbereitung zum Empfang anempfehlend: Durch einen Boten nach Franzenbrunn, abgegangen d. 22. – Cicero pro Sexto Roscio Amerino. Der Schreiber ward abgerufen. Fortgesetztes Ordnen, Packen, Vorbereiten. Nach Tische weitere Munda und Conzepte. Nachts Polizeyrath Grüner. Recapitulation des Bisherigen. Was für das Prager Museum zu thun.

[229] 22. Munda aller Art fortgesetzt. Friedrich des Großen Handbillet restaurirt für Baron Brösigke. Kisten signirt und zum Abfahren bereit gestellt. Um elf Uhr zu Grüner. Noch ein Stück Kattun angeschafft. Carlsbader Mineralien geordnet. Schöne Militar Music. Nach Tische Abschriften fortgesetzt. Packete dem Abschluß näher gebracht. Nachts Rath Grüner. – An Prof. Zauper nach Pilsen. Zwey Kisten Gebirgs-Arten an Inspector Gradl nach Marienbad: für Graf Sternberg, für das Museum zu Tepl.

23. Abermals Munda. Vielfältig fortgesetzt. Schillers dreysigjähriger Krieg. Rath Grüner, nach Hartenberg fahrend. Verabredung wegen Sonntags. Möglichst abgeschlossen. Erlaß der Gesellschaft des vaterländischen Museums an Grüner. Plan und Absicht durchgedacht. Nächste Sendung an Gradl immer weiter geführt. Abends Cicero pro Sexto Roscio Amerino geendigt. Dr. Eduard Arendt, von Königsberg, besuchte mich spät, seine Dissertation: De Capitis ossei Esocis Lucii structura singulari, bringend.

24. Gedicht zu Friedrichs Handschrift. Munda. Notiz von Armatolien in der Zeitung. Gewitter von Mittag her; schlug ein in's Hinterhaus der Apothecke gegenüber meinem Fenster, zündete nicht. Waren schöne, von Eisen durchdrungene Hölzer von Pokrat angekommen. Großer Holzmarckt. [230] Dr. Arendt nahm Abschied. Ich hatte seine Dissertation näher betrachtet; er ist sorgfältig und brav, gehört aber zu den Singularisten. Bartholomäusfest bey den Kreuzherrn. Nach und nach ankommende Wallfahrer, auch das morgende Fest zu benutzen. Sonstige fromme Seelen zu Fuß und einspännig. Seiltänzer, die Verwundrung und Gelächter zu erregen wußten. Reinigung des Platzes; Gewinn des Mistes für jedes Haus. Die Klaster des schönsten Fichten- Waldscheitholzes. Die Claster 5 Fl. W. W.= 1 Rthlr. 8 Gr. Sächs. Überfluß von Birn und Gurcken immerfort. Nun fangen auch die Pflaumen an. – Drey Kisten Mineralien an meinen Sohn, No. 1, 2, 3, nach Weimar mit Deklaration. An Major von Knebel, Jena.

25. Das Fest St. Vinzenz des Stadt Patrons gefeyert. Zwölf eingepfarrte Dörfer ziehen, den Geistlichen voran, mit Music, Trompeten und Paucken, über den Ring zur Hauptkirche, singend, unter dem Geläut der Glocken. Gegen acht Uhr die ersten. Nach geendigtem Hochamt und predigt, gegen zehn Uhr, kommen die jüngeren Mädchen paarweise in langem Zug und Stellen sich am Rathhause; dann die Knaben gleichfalls und schließen sich an, dann die Schützen Gesellschaft, sich gleichfalls anfügend. Mit dem Schlage Zehn ziehen die Kinder vorwärts und stellen sich weiter [231] oben auf dem Ring und erwarten den Zug; die Bürgerschaft eröffnet ihn nach Handwerkern mit wunderbaren schwer zu tragenden steifen Fahnen. Die Bauern haben ihre Standarten abgelegt. Folgt die Schule nach den Classen von unten hinauf. Eine Abtheilung Schützen, wenig Mönche: fünf Capuziner, sieben Benedictiner, einige Chorherren. Kreuze. Dann der Dechant das Heiligthum tragend. Eine Abtheilung Schützen, der Rath und die Vorgesetzten. Frauen des Mittelstandes. Dann die Männer sämmtlicher Dorfschaften, dann die Weiber. Man wartet, bis sich ein Dorf wieder herstellt und in Masse einhergeht. So bewegt sich der Zug an der linken Seite des Rings hinauf, welcher sich oben links völlig in eine Seitenstraße verliert und nach einem proportionirten Umweg unten an der rechten Seite wieder hervorkommt, ehe das obere Ende ganz verschwunden ist. Nun geht es hinaus an der rechten Seite des Ringes, an der Hauptwache vorbey, die aber keine Honneurs macht. An der rechten Seite nunmehr löst sich der Zug auf, die Schützen ziehen mit lustigem Marsch vor des Hauptmanns Haus. Das Volk verläuft sich zum Theil. Die Soldaten waren unbewaffnet ruhige Zuschauer. – Nach zwölfen mit Polizeyrath Grüner nach Seeberg. Einfallender Regen, doch erfreuliche Lage. Erfuhren den Tod [232] des Marquis von Londondery. Sprach nach Tische eine Gesellschaft Bade Gäste: Herr Justizrath Langhans, Justizkommissair Bode, beyde aus Berlin, Major von Dresler aus Dresden, Hofrath Tellemann und Frau, geb. von der Busche, aus Naumburg

26. Nebenstehendes: An Inspecktor Gradl, für Graf Sternberg das Mineralien Verzeichniß, Brief und Sträuschen; für v. Brösigke Friedrichs II. Schreiben restaurirt; für das Museum zu Tepl Verzeichniß. Kiste nach Weimar mit Mineralien. – Aufgeräumt und eingepackt. Mittag bey Grüner. Dr. Köstler von Wien. Über dortige Zustände. Rath Grüners neuacquirirte Mineralien besehen.

29. Früh um 6 Uhr ab von Pösneck. Gedanken über eine ökumenische christliche Kirchenzucht. Anderes nächst zu Bearbeitendes überdacht. Mittag bey Major von Knebel eingetreten. Nach Tische kamen Geh. Rath von Einsiedel, Fräulein von Einsiedel, Demoiselle Pallard. Des Majors Absicht nach Weimar zu kommen durchgesprochen. Auf die akademische Bibliothek, daselbst alles reinlich und ordentlich gefunden. Gegen sechs Uhr in Weimar. Erneute Zimmer vorgefunden. Mit der Familie. Hofrath Meyer grüßte im vorbeygehn. Abends Hofrath Rehbein. Nachtmusik. Verschiedenes Mitgebrachte ausgepackt und vorgelegt.

[233] 30. Briefe für morgen. Ausgepackt und geordnet. Fräulein Adele Schopenhauer. Ein junger Geistlicher aus Curland. Gräfin Julie Egloffstein. Mittag zu fünfen, Walther aß mit. Nach Tische Kupfer betrachtet. Professor Riemer. Hofrath Meyer. Beyde blieben zum Abendessen.

31. Nebenstehendes mundirt: Pr. Posselt Schlesische pp. meteorologische Tabellen nach Jena. Wesselhöft, Anfrage wegen des Drucks. – Bisher angekommene Briefe durchgesehen. Zu Ihro Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin, wo ich Frau von Henckel traf. Mittag zu fünfen. Nach Tische Herr von Spiegel; von Fritsch. Abends Oberbaudirector Coudray. Blieben mit Fräulein Ulrike lange zusammen. Die vielen Baulichkeiten dieses Jahrs wurden besprochen. Ferner Geschichten des Badeaufenthalts im Sommer. Über die Einweisung der katholischen Kirche in Jena, festgesetzt auf morgen. Manches überkatholischen Glauben und Kirchenzucht.

[234]

August (B)

1. Wurde manches bey Grafen Sternbergs Anwesenheit Besprochenes notirt und Gesammeltes geordnet. Auch las ich dessen Reise durch Tyrol in die österreichischen Provinzen Italiens, wovon er mir ein Exemplar verehrt hatte. Sie war im Jahr 1804 unternommen und 1806 in Regensburg gedruckt. Die Pflanzenkunde war der Hauptzweck, verbunden mit Geologie die Weltansicht ist frey und zeugt von einem wohlunterrichteten, mit Staats- und Weltverhältnissen genugsam bekannten Manne. Man folgt ihm gern durch unwegsame Gebirge, wohin sich niemand sehnt. Seine Fahrt auf dem Gardasee, höchst anmuthig beschrieben, machte mir einen besonderen freundlichen Eindruck.

Noch am selbigen Morgen erschien, fußreisend,Keferstein von Halle, auf bergforschendem Durchflug, den Grafen Sternberg noch zu finden hoffend.[281] Sein geologischer Atlas von Deutschland, verlegt vom Industrie-Comptoir in Weimar, verspricht sehr brauchbar zu werden und uns eine längst gewünschte Übersicht zu geben.

Er führte einen jungen Tournon von Paris mit sich, einen verzogenen und verwilderten Sohn eines reichen Hauses, welcher vor einem Jahr mit Briefen von Alexander von Humboldt zu mir kam, erst in Weimar, dann in Halle, zuletzt in Ilefeld wieder sollte zu Recht gebracht werden, womit es nicht sonderlich zu gehen scheint, deßhalb man ihn zu Fußreisen in die Gebirge mehr verdammt als belohnt zu haben scheint. Übrigens ist er ein wohlgewachsener hübscher Knabe, der sich gut präsentirt. Seine eigentliche Grundmängel habe nicht entdecken können.

2. Überlegte einen gestern aus Berlin, von Doktor Henning erhaltenen umständlichen Brief. Dieser junge geist- und talentreiche Mann hat vergangnen Sommer öffentliche Vorlesungen über meine Farbenlehre gehalten, wozu ihm Minister von Altenstein ein Zimmer im Academiegebäude einräumte und Mittel gab einen vollständigen Apparat anzuschaffen. Wie bedeutend mir diese Einleitung sey, ist leicht zu erachten; er wird mich Anfangs September in Weimar besuchen, da denn das Weitere umständlich soll besprochen werden.

Nach Tische sah ich bey dem Pater Prior der [282] Dominikaner dessen Naturalienkabinet, von einem verstorbenen Bruder herrührend, das gar manche schöne Sachen enthält, leidlich geordnet aber verstaubt.

In der reinlich gehaltenen Bibliothek fand ich heftige Wechselschriften zwischen Protestanten und Katholiken vom Anfange des 16. Jahrhunderts. Auch sah ich daselbst einen Pult, auf welchem man 20 Foliobände auf einmal vor sich haben kann. Die einzelnen Pulte, nämlich vier an der Zahl, um eine Walze geordnet, bleiben, indem man diese herumdreht, immer vertikal, wie die Personen auf russischen Schaukeln, und so kann man, davor stehend, rückwärts und vorwärts die Bücher vor's Gesicht bringen. Bey historischen und andern kollectiven Arbeiten ist er gewiß nützlich und verdiente, wenn auch nur zum Scherz, wohl nachgeahmt zu werden.

3. Einige Besuche in der Nachbarschaft waren verabredet, ich fuhr mit Polizeyrath Grüner nach Falkenau, einem wohlgebauten Orte, den Grafen Nostiz gehörig, den ich gar oft, nach Carlsbad fahrend, gar anmuthig unten im Thale an der Eger liegen sah; die Hügel dahinter zu einem grenzenlosen Hopfenbaue benutzt. Hier fließt die Zwota mit der Eger zusammen und großes Wasser sammelt sich hier von Zeit zu Zeit. Wir kehrten ein bey dem Bergmeister Ignatius [283] Lößl, wo wir ein schönes Mineralienkabinet fanden und von den Produkten der Gegend aus dem Doubletten-Vorrath manches Wünschenswerthe verehrt erhielten. Abends bey'm traulichen Tischgespräche kamen Staats-, bürgerliche und kirchliche Verhältnisse an die Reihe, die auf einen zwar genierten aber doch auf einen gesicherten Zustand hindeuteten. Man legte auch Gedichte eines Naturmenschen vor, Namens Firnstein, auf dessen, seit dem siebenten Jahr, kontractem Körper sich ein sehr guter Kopf ausgebildet hat. Seine Arbeiten tragen völlig den Stempel der sogenannten Naturdichter, deren sich in Deutschland mehrere hervorthaten, worüber ich nächstens, zu Aufmunterung solcher, meist in ökonomischer, oft in körperlicher Hinsicht sehr zu beklagenden Menschen einiges zu sagen dencke. Da er die Gegenwart sehr gut erfaßt, so habe ich ihm aufgegeben, den Hopfenbau zu besingen, dessen Ausbreitung, Anmuth und Nützlichkeit ihm stets vor Augen und vor dem Geiste steht; wir wollen sehen, wie er sich herauszieht.

4. Wohl unterhalten, begabt und heiter fuhren wir ab 1/2 10 Uhr und gelangten um Eins nach Hartenberg, in die entgegengesetzteste Lokalität, aus dem Flußkies der Thal- Ebene zum Bergschloß auf Glimmerschiefer erbaut, von uralten an der Steile heraufstrebenden Bäumen beschattet, [284] in ernstheiterer Umgebung von Fichtenwäldern und Feldbau, der bey der heurigen Trocknis auf den Höhen besser als in den Tiefen gedieh. Die Zwota fließt unten schwarz und still vorbey; das Ganze hat etwas ähnliches von Elbogen, nur ist dieses ausgebreiteter und, dem großem Wasser gemäß, ansichtsreicher.

Graf Auersperg empfing uns freundlich und herzlich; er war dieses Jahr über wenig vom Schlosse gekommen. Es ergab sich eine Unterredung über den Umfang seiner Herrschaft, über seine Nachbarn die Grafen Nostiz, die schnellen und unerwarteten Todesfälle in dieser bedeutenden Familie. Seine Öconomie, Verbesserungen, Schloßreparatur, Bibliothek und sonst kam zur Sprache. Bey Tafel erschien der junge Graf, angestellt im Bunzlauer Kreise, der Still auf dem Geschäftswege fortgeht und zugleich mit seinem Vater in vollkommener Einigkeit, bey wiederholten Besuchen, das Eigene wohl zu behandlen und zu sichern bemüht zu seyn scheint.

Nun erschien aber die zarteste Handarbeit, die man in dieser Waldgegend nicht suchen sollte. Kaiser Franz nämlich, als er die Niederlande verlor, konnte dem Wunsch nicht entsagen, Brüssler Spitzen in seinen Landen verfertigt zu sehen. Schon vor zwey Jahren hatte ich den Vorgesetzten dieser Anstalt in Carlsbad gesprochen, wo er mir [285] das Ganze, vom Flachs an, der auch in Böhmen erzeugt werden mußte, umständlich vortrug, wie ich auch jener Zeit notirt habe. Das Unternehmen schwebte da mals in einer Krise; bey großem Aufwand war wenig gefördert, man bemühte sich nun diese Arbeit den Gebirgsbewohnern angenehm zu machen, verleitet durch das Spitzenklöppeln; allein bald zeigte sich, daß man ganz von vorne anfangen müsse und so wurden seit jener Zeit 12 Schulen allein im Elbognerkreis eingerichtet. Zu Goßengrün in des Grafen Herrschaft, eine halbe Stunde vom Schloß auf der Höhe, ist eine solche Schule eingerichtet, zwanzig Mädchen arbeiten daselbst. Die Lehrerin, von der gräflichen Familie, wegen ihres Verdiensts um die Gegend und ihres angenehm-soliden Benehmens gar wohl behandelt, war mit zu Tafel und als ich großen Antheil zeigte, ward ich gar bald vollständig belehrt und erfreut. Die Blumen und Zierathen nämlich, einzeln genäht und nach Prag gesendet, werden daselbst auf einen Grund aufgetragen. Man kann nichts Zierlicheres sehen als diese Muster! Die eigentliche Manipulation beschreibe mündlich und zeige einiges vor, was man mir freundlich verehrte. Unsere Frauenzimmer im Weißnähen so geübt würden hierin gar bald vollkommen seyn, wie denn schon in ihren Arbeiten das Ähnliche vorkommt.

[286] Abends kommen die ligoristischen Durchtriebenheiten, Werners Rosenkranzpredigt und ähnliches zur Sprache; im Gegensatz Kaiser Josephs Zeiten, damals Literatur, Abbate Casti. Nachts las ich oben genannten Wernerischen Sermon im Auszuge, wie sie Doktor Hain als Augen- und Ohrenzeuge im Januar des Hesperus aufgeführt hat.

5. Zeigte die Lehrerin ganz früh was gestern nicht zur Hand gewesen und ich schied wohl unterrichtet und in eine neue kleine Welt hineinschauend um 1/2 7 Uhr. In Franzensbrunn frühstückten wir um 1/2 11 Uhr, waren um 12 Uhr in Eger. Hier wurde nun notirt. Lieutenant Eichler von Berlin, gegenwärtig in Franzensbrunn, Freund von meinen Freunden, erzählte von Hegels philosophischer Schule, von den physikalischen, chemischen Unternehmungen junger Männer, die mir schon Berzelius gerühmt hatte.

6. Erschien Capellmeister Tomaschek von Prag, der an meinen Liedern sehr viel Antheil nimmt und sie sämtlich komponirt hat. Wir gingen zum Gerichtsadvokaten Frank, wo wir ein gutes Wiener Fortepiano fanden, woran unser Komponist seine Lieder, mit Eigenthümlichkeit, mitunter sehr wohl getroffen, glücklich vortrug.

Abends kleine Gesellschaft bey mir. Tomaschek nahm Abschied. Indessen ging das Sortiren, [287] Numeriren, Katalogiren der von allen Seiten zusammengeholten und gebrachten Mineralien immer fort; es wurde gepackt, vorerst eine Sammlung für den Prälaten zu Töpel und eine gleiche für den Grafen Sternberg.

7. Dieselbe Arbeit fortgesetzt. General-Münzwardein Loos, der Sohn, von Berlin. Seiner eigenen, vom verstorbenen Vater überkommenen Medaillen-Fabrikation erwähnend, Freund der Mineralogie, Studien der Münzen des Mittelalters verfolgend.

Nach Tische mit Rath Grüner nach Schönberg, einem in vieler Hinsicht interessanten Punct. Eine Spitze des sächsischen Voigtlandes drängt sich nach Böhmen hinein; am Fuße des Kappelberges, dessen Höhe daraus ermessen werden kann, daß auf seiner Nordseite die Elster entspringt und von da ihren Weg weiter verfolgt, liegt ein altes Schlößchen der Herrn von Reizenstein, jetzt verlassen; oberhalb aber findet man eine muntere Wohnung, wo, in Lauben und auf Altanen, die Franzensbrunnen-Gäste Thee, Kaffee, Chokolade, alle Art von Konditorwaaren, besonders auf Bestellung, gut und reichlich finden. Man rechnet von Franzensbrunn bis dorthin nicht einmal eine Stunde. Wir fanden daselbst viel Gesellschaft der obern und mittlern Classen, in verschiedenen Etagen gelagert. Zugleich erfährt man, daß im Hause ein Kramladen ist, wo der [288] Spazierfahrende sich mit manchem, in Böhmen verpöntem Gute um leidlichen preis versehen kann.

Den Kappelberg hinauf hat man bis oben hin, wo eine Kapelle stand, bequeme Fußwege eingeleitet und dort die Bestandtheile des Granits im Großen neben einander gefunden.

Um 9 Uhr waren wir wieder zu Hause.

8. Abschrift begonnen sowohl der Steinverzeichnisse als rückständiger Briefe. Sehr schöne Militärmusik, gewöhnlich am Donnerstag vor der Hauptwache. Ein Wagen ungarischer Knuppern, eine Art Gallus, hielt vor dem Hause, ich ließ mir einen Teller voll reichen und betrachtete sie näher. Es ist ein durch Insekten gestörtes Wachsthum einer Gemme, woraus sich die Eichel hätte entwickeln sollen und sich auch mitunter, obgleich verkrüppelt und geborsten, entwickelt hat. Sie werden aus Ungarn nach Wien in eine Niederlage gebracht, wo sie Fuhrleute als Rückfracht laden. Wahrscheinlich auf Bestellung; denn der Wagen war in einer halben Stunde leer. Nach Tische zu Huß, dessen Mineralien besehen, sodann einen Theil seiner Münzsammlung, die mich in meinen Gedanken bezüglich auf das Weimarische Cabinet gefördert und bestimmt hat.

13. Um 3 Uhr nach Tische abgefahren, durch Hundsdorf am Hundsbache hin, welcher in die Wondra[289] läuft, in Waldsassen um 4 Uhr, dann über Conderau und Mitterteich auf der Straße nach Regensburg; sodann rechts, durch Wald und Gebirge, immer auf sehr guter Chaussee. Hier findet man eine weit ausgebreitete Basaltformation. Merkwürdig war uns bey Groß-Schlottenbach ein Granit, der beinah ganz aus Feldspathkrystallen von der größeren aber flächeren Art besteht, welche bey wenigem Bindungsmittel leicht auswittern und zahlreich umher liegen.

Um 8 Uhr kamen wir nach Redwitz, wohlempfangen von Herrn Fikentscher und Familie. Abendgespräch erheitert durch Rath Grüners frühere Verhältnisse, denn Redwitz stand sonst unter österreichischer Hoheit und war gewissermaßen zu dem Egerlande gezählt, auch von der Stadt Eger bevormundet, nunmehr, als von Bayern völlig eingeschlossen, an dieses Königreich abgetreten; nicht ganz zum Vortheil der Einwohner, denen ihre Fabrikate nach Böhmen einzuführen versagt ist.

14. Herrn Fikentschers Zustand flüchtig zu schildern sage so viel. Die freie Lage seines Hauses, an einen Abhang gleich vor der Stadt, ist sehr erfreulich, man übersieht, von Osten nach Westen hin, ein langes weites, breites Thai, durch dessen Mitte der Bach Cossain, vom Berge gleiches Namens herabkommend, nach Osten fließt. Sanfte [290] dem Feldbau gewidmete Hügel begränzen überall, flache Wiesenräume ziehen sich das ganze Thal hin, durchaus bewässert und mit Wohnungen durchschnitten, die theils zur Vorstadt dießseits, theils einer eingepfarrten Gemeinde jenseits angehören. Die sämmtlichen sanften Hügel gehören dem Fruchtbau, alles gedeiht glücklich aus den Höhen. Näher oder ferner sieht man Fichtenwälder, auch zum Theil schon durch den Ackerbau verdrängt.

Unter dem wohleingerichteten Wohngebäude senckt sich ein Garten terrassenweis hinab, wovon ein Theil älteren und neuen Fabrikgebäuden aufgeopfert ist. Hier wird im Großen das schwefelsauere Quecksilber mit zugesetztem Kochsalz bereitet. (Muriate suroxigène de Mercure.) Das zurückbleibende Natron wird zur Glasfabrik verwendet. Auch krystallinische Weinsteinsäure wird auf das Reinlichste im Großen verfertigt. Die sämmtliche Arbeit geht immer fort; das Ganze ist so eingerichtet, daß, nach handelsmännischen Bestellungen, die größten Parthien in kurzer Zeit gefertigt werden können. Das Quecksilber beziehen sie von Idria und Mexiko, das Vitriolöl von Straßburg, das schon gereinigte Weinsteinsalz von Wien. An dem neuen Anbau des Fabrikgebäudes, der so groß ist als das alte, kann man ermessen, daß das Geschäft [291] im raschen Gange einem sichern Zweck entgegen gehe.

Wir gingen außen an den Gärten und Wiesen hin, durch einen Theil der Vorstadt, alsdann in das Städtchen, über dessen Thor das Egerische und Redwitzische Wappen unter dem böhmischen Löwen den frühern Zustand deutlich bezeichnet. Ein sanfter Aufstieg führte bis zur katholischen Kirche, von Maria Theresia erbauet und begabt, gar wohl gelegen ziert sie die Hauptstraße, welche lang ist und nur eine Biegung am Rathhause macht. Wäre das Pflaster besser und die Häuser hie und da ein wenig aufgefrischt, so hätte der Ort kein übles Ansehen.

Den Haus- und Hofherrn Fikentscher bezeichne als einen Fünfziger, der, in Nordamerika, mit eigenen Kräften und Mitteln große Landstrecken urbar gemacht und beherrscht hätte, es aber freylich hier im kultivirtesten Lande, obgleich zwölfhundert Fuß über der Meeresfläche, viel besser hat. Die häusliche Einrichtung gleicht aber jener über dem Weltmeer, wo man sich seine eigene Dienerschaft erzeugt. Mutter und zwey erwachsene, sehr hübsche Töchter, einfach aber elegant gekleidet, bedienen freundlich und anständig den Tisch, dazwischen sich niedersetzend und mitspeisend, zwey jüngere wachsen heran zu jener Anstelligkeit sich bereitend; von fünf Söhnen ist [292] nur einer zu Hause; der älteste als Arzt in Selb angestellt, die drey jüngern in Erlangen, zur Schule und zur Apothekerkunst durch Martius, den Vater des brasilianischen Reisenden, angehalten; der nunmehr ältere, ein junger lieber Mann von 22 Jahren, hatte schon früher bey'm Vater, der zuerst Apotheker gewesen, sich in diesen Künsten unterrichtet, sodann aber bey Trommsdorf im Erfurtschen einen jährlichen Cursus durchlaufen, ist in der neuen Chemie ganz unterrichtet, indem das Haus auch den nothwendigen Journal hält, um einer Wissenschaft in ihrem Gange zu folgen, die bey solchen Unternehmungen im Großen von der höchsten Wichtigkeit ist, wie man an den Operationen sieht, die mir freundlich und umständlich mitgetheilt worden.

Wir besahen das Mineralienkabinet des Sohnes, welches, obgleich nur vor wenig Jahren angelegt, schon sehr gute und wohlgeordnete Stufen besitzt, überall bemerkt man Geschick und Nutzbarkeit, auch zeigen sich die höheren chemischen Zwecke bey geologischen und oryktognostischen Bemühungen.

Nach Tische fuhr Polizeyrath Grüner weg und ich ging mit dem Hausvater auf die nordwestliche Höhe über der Stadt, wo der Berg, Cossein genannt, im Südosten stehend, einen Theil des Zirkels schließt, das Fichtelgebirg verdeckt ist, die Bergesreihe hingegen, welche das [293] Egerland gegen Norden umgiebt, in der fernsten Bläue zu sehen ist. Überschaut man die Fruchtbarkeit dieser großen, von beyden Seiten gegen den Bach Cossein gesenkten Flächen, so glaubt man einzusehen, wie auf einer Quadratstunde fünftausend Menschen sich ernähren konnten.

Eigentlich aber wird dieses nur begreiflich aus dem politischen Zustand. Vom 13. Jahrhundert an ist das Städtchen Redwitz eine wahrhafte Republick San Marino, nur um ein gutes besser gelegen, von der Natur begabter. Es stand unter dem Schutz der Krone Böhmen, an die Stadt Eger zunächst gewiesen, vom Stift Waldsassen, von den Markgrafen angefochten, erhielt sie sich immer im kleinen abgeschlossenen Kreise und benutzte die Vielseitigkeit nach außen zu ihren Vortheilen. Jetzt, in das Königreich Bayern verschmolzen, müssen sie nach und nach andere Wege einschlagen und sich in ein großes Ganze schicken lernen.

15. Als an Napoleons Geburtstag, an welchem ich wieder ein eigenes Feuerwerk erleben sollte. Um 8 Uhr mit dem Sohne weggefahren; zuerst den Bach Cossein zur Rechten, dann bey Brand über genanntes Wasser, den Berg hinauf einen schrecklichen Basaltweg, auf die Glashütte, wo siebenzehn Menschen arbeiteten. Es werden große Fenstertafeln gefertiget; wir sahen die ganze [294] Manipulation mit an, die wirklich furchtbar ist. Sie bliesen Walzen von 3 Fuß Höhe, in verhältnißmäßigem Durchmesser. Diese ungeheuern Körper aufschwellen, glühend schwingen und wieder in den Osten schieben zu sehen, je drey und drey Mann ganz nah neben einander, macht einen ängstlichen Eindruck. Dann weiß man die Walze, die erst unten rundlich geschlossen ist, mit immer fortgesetzter Erhitzung zu öffnen, daß Glocken daraus entstehen, diesen wird die Mütze genommen, die Walze selbst durch ein glühend Eisen getrennt, damit sie sich auseinander gebe, welches im Kühlofen geschieht. Das alles geschieht mit der zerbrechlichsten, glühend biegsamsten Masse, so takt- und schrittmäßig, daß man sich bald wieder beruhigt. Das Gefährliche mit Sicherheit ausgeübt, erregt eine bängliche Bewunderung; es fielen mir die Kunstreiter dabey ein. Dafür aber ist es auch die strengste Gilde, die nie ihren Handwerkszwang ausheben wird noch kann: denn hier zeigt sich's, was einer versteht und vermag, es ist am Tage, wer Lehrling oder Meister sey. Sie sind sehr gut bezahlt, aber man fordert viel von ihnen. Man zeigte mir einen Arbeiter, der in seinem 28. Jahre noch nicht den Gesellenstand hatte erreichen können, und setzte hinzu: er werde niemal ein tüchtiger Glasmacher werden. Auf meine Frage: was er [295] anzufangen hätte, wenn er von diesem Handwerke abginge? versetzte man: es bliebe nichts übrig als Taglöhner zu werden, da ihm denn sein itziger Lehrlingsstand einträglicher wäre.

Die Glashütte ist gemeinschaftlich, dießmal arbeitete der Theilnehmer von Wunsiedel. Auf dem Zimmer, Welches der junge Fikentscher bewohnt, wann die Reihe an sein Haus kommt, fanden wir zufällig zurückgelegte, schnell gekühlte, kleine Glaskolben, deren ausgeschnittener Boden die entoptische Erscheinung trefflich gab, wozu uns ein ganz reiner Himmel vollkommen begünstigte. Wir ließen sodann einen Glasstab schnell verkühlen und fanden ihn seiner Gestalt gemäß höchst schön entoptisch.

Wir fuhren den Schrecklichen Weg zurück und ich wäre, der Mittagshitze ungeachtet, den Berg gern hinabgegangen, hätte mein junger Begleiter sich nicht vor kurzer Zeit auf einer Fußreife an dem Hacken beschädiget. Weiter unten am Wasser fanden wir schöne Urgebirgsarten, welche besonders zu beschreiben sind.

Mittags mit der Familie. Zustände früherer Zeiten, sowohl auf die Stadt, als die Einzelnen bezüglich, wurden durchgesprochen. Sodann wendete man sich zu chemischen Versuchen. Das trübe Glas bey hellem Grund gelb, bey dunklem blau erscheinend, gerieth fürtrefflich, mit aufgestrichener[296] Salzsäure; das entoptische Täfelchen wollte nicht völlig gelingen.

Bedeutendes Gewitter von Westen nach Osten ziehend. Ich las in Kunckels Glasmacherkunst und bewunderte den Gehalt dieses Werkes auf's neue. Die Karte von Bayreuth in acht Blättern von Hannbaum diente mich in der Gegend zu orientiren.

Abends Inspector Schlommer, Syndicus Schmalz, Actuar Schnetter. Von vergangenen und gegenwärtigen Dingen. Man scheint mit der bayerischen Regierung wohl zufrieden und sucht sich, was Handlung und Gewerbe betrifft, nach und nach, da Böhmen gesperrt ist, andere Connexionen in dem Reiche selbst. 1

16. Ganz den pyrotechnischen Versuchen gewidmet. Die trüben Scheibentäfelchen gelangen zuletzt in allen Abstufungen vortrefflich und wurden zu Dutzenden fertig, wodurch einer meiner sehnlichsten Wünsche erfüllet war. Die entoptischen Blättchen ließen zu wünschen übrig, doch wurden zwey schwarze Spiegel kunstgemäß gefertigt und das entoptische Gestell aufgerichtet. Die Atmosphäre war ungünstig. Abends dem Vater und Sohn die entoptischen Phänomene zur Einsicht geführt, damit man auf den eigentlichen Zweck los zu arbeiten sich im Stande sähe. Ich las in Kunckels Glasmacherkunst weiter und [297] nahm mir vor eine Übersicht dieses Werks zu geben. Die Staatsverhältnisse kamen abermals zur Sprache. Die frühere markgräfliche Regierung war dem Lande sehr günstig, auch rühmt man die preußische. Des Geldes war soviel, daß Freunde es einander zu 1 1/2 Procent borgten und 3 Procent für wucherlich angesehen wurde; die Invasion der Franzosen machte diesem utopischen Zustand ein Ende.

17. Die trüben Täfelchen gemustert und die meisten trefflich gefunden. Das Durchglühen und Abkühlen der entoptischen fortgesetzt. Schon gelang es besser. Das Gestell völlig eingerichtet. Ungünstigster Wolkenhimmel. Mittag Zustand von Kulmbach. Vorher mit dem Vater mancherley. Verhältniß der Protestanten zu den Katholiken in Bayern. Evangelische Presbyterien vorgeschlagen und abgelehnt. Fortgesetzte chemische Versuche. Berthollets Chemie. Abends für mich, vorläufig Briefe dictirt.

18. Gestrig Dictirtes korrigirt. Glastäfelchen eingepackt und sonstiges. Kam Polizeyrath Grüner und Frau, Unterhaltung mit ihm über die vergangenen Tage. Mit Fikentscher dem Vater über das Chemisch-Technische seiner verschiedenen Fabrikationen. Sämmtlich zu Tische. Mancherley dialektische Scherze mit Grüner. Erinnerung vergangener Zeiten. Die Alten können sie nicht [298] vergessen, die Jungen finden sich behaglich in's Neue. Auf den Vorwurf, daß Redwitz niemals eine Polizey gehabt, erwiederte man scherzend, daß eben deßhalb Bier, Fleisch, Brod ohne Tadel, Coffeebrödchen wie nirgends. Der Hausherr braut im December den Bedarf für's ganze Jahr und hat die Keller dazu. Chemische Bemerkungen hiebey. Fuhren ab um 4 Uhr, nahmen in Waldsassen der köstlichsten Bratwürstchen mit; vor Nacht in Eger. Meist die beste Chaussée.


1Nachtrag. Zum 15. August 1822.

Die Glasarbeiten betreffend.


Auf dem Böhmerwald, in Südwest von Pilsen, hausen die sogenannten Freybauern, die eine Art von Selbstregiment führen. In dieser Gebirgsstrecke liegen viele Glashütten; die Menschen sind kräftig und abgehärtet, durchaus von derber, mitunter herculischer Natur, und vollbringen die höchst beschwerliche und sehr wichtige Kunst des Glasmachens. Bey ihrer sehr rauhen Erziehung gehen alle schwächliche Kinder zu Grunde, nur die tüchtigsten bleiben und leisten unglaubliche Dinge; sie blasen Walzen zu Spiegeltafeln von 4 Fuß Länge und verhältnißmäßiger Breite. [299] Die Bedingungen ihrer Gilde sind sehr streng, sie werden erst im 16. Jahr aufgenommen. Vom Lehrling zum Gesellen und Meister wird niemand gefördert, als wer das Geforderte leisten kann. Der Weg von Pilsen nach Waldmünchen geht durch ihr Revier, auch in Bayern arbeiten sie. Auf der Glashütte des Herrn Fikentscher sah ich sie mit Grausen 3 Fuß hohe Walzen zu Tafelgläsern blasen. Es war ein Mann von 70 Jahren darunter.

[300]

September

1. Herr Leibchirurgus Kämpfer, Notiz von Serenissimi Befinden bringend. Herr Hofrath Schwabe ein Kästchen mit Gemmenabdrücken von Hofrath Köhler in Petersburg bringend. Dieselben durchgesehen. Kamen Serenissimus mit Voraussendung gedachten Buchenholzes und gaben vorläufige[234] Kenntnisse von Höchst-Ihro Reise nach Bayern durch Böhmen, nach Töplitz und dem Aufenthalte daselbst. Mittag zu fünfen. Gräfin Caroline Egloffstein. Der Erbgroßherzog. Hofrath Meyer. Die vergangenen Ereignisse wurden durchgesprochen sowie das Nächstzuerwartende und zu Leistende.An Serenissimum, mit dem merkwürdigen Buchenholze.

2. Die Papiere zum biographischen Abriß meines ganzen Lebens hatten sich wieder gefunden. Ich durchlief dieselbigen. Kräuters Repertorium über meine sämmtlichen Werke, Schriften und litterarischen Vorrath. Abschrift aus den Reiseacten. Prellers Copien in Dresden gefertigt nach Ruysdael und Potter. Herr von Struve, Graf Kapodistrias zusammen. Herr Obrist von Verlohren. Herr von Vitzthum. Nach Tische Professor Riemer. Howards Biographie zur Hälfte durchgegangen. Kam Doris Zelter. Die Kinder mit ihr und Madame Ploch in's Schießhaus.

3. Expedition für morgen vorbereitet, manches in's Reine gebracht. Von Hennings Einleitung zu seinen chromatischen Vorlesungen. Fahnenweihe, Feyer des großherzoglichen Geburtstags. Madame Ploch und Doris Zelter zu Tische. Gegen Abend Professor Riemer. Howards Biographie mit ihm durchgegangen. Auch neugriechische Gedichte. Später Hofrath Meyer. Über das eingehändigte[235] französische Memoire gesprochen. Graf Kapodistrias in Belvedere.

4. Nebenstehendes, und sonst manches geordnet, redigirt und mundirt: Herrn Wesselhöft Manuscript zu Kunst und Alterthum, Berliner Prolog. Neuere bildende Kunst, ingleichen zur Naturlehre, Vorbetrachtung und Howards Biographie. – Mittag Madame Ploch, Dr. ...... und Doris Zelter. Nach Tische Brief an Staatsrath Schultz fortgesetzt. Die griechischen Heldenlieder mundirt und mit Zubehör an Riemer. Abends Hofrath Meyer. Die Ausstellung und Hennings Aufsatz besprochen.

5. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn von Henning nach Gotha, Anfrage. An Herrn Staatsrath Schultz nach Berlin. – Nächste Absendungen vorbereitet. Rath Vulpius wegen des Münzkabinets. Rittmeister von Tompson besuchend. Hofrath Meyer wegen des französischen Aufsatzes. Schreiben deßhalb dictirt. Brief von Herrn von Hoff mit dem ersten Theil seiner Veränderungen der Erdoberfläche. Mittag zu sechsen: Ferdinand Nicolovius gegenwärtig. Nach Tische Kupfer einrangirt. Professor Riemer neugriechische Gedichte. Hofrath Meyer. Beyde blieben zum Abendessen.

6. Nebenstehendes: An Ihro Kayserl. Hoheit die Frau Erbgroßherzogin nach Belvedere. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt. [236] Herrn von Hoff nach Gotha. – Anderes vorgearbeitet. Präsident Schwendler. Graf Beust zum Besuch. Mittag Generalsuperintendent Röhr und Ferdinand Nicolovius. Abends Oberbaudirector Coudray die Risse zum neuen Schulgebäude vorzeigend. Das Leben des heiligen Bruno von Le Sueur betrachtend.

7. Briefe nochmals rein in's Concept geschrieben. An den griechischen Balladen. Herr General Haake zum Besuch. Mittag Nicolovius. Nach Tisch Gräfin Julie Egloffstein, ihre letzten Zeichnungen vorweisend und neu angekommene Landschaften beschauend. Abends für mich. Englische Curiositäten. Früh zu Bette.

8. Mechanicus Bohne wegen der galvanisch-magnetischen Instrumente. Sekretär Kräuter die neuen naturwissenschaftlichen Bände arrangirt. Vom Buchbinder vier Exemplare angekommen. Geh. Referendar Helbig wegen Meteorologie. Geogr. Weise ein Mikroscop von Serenissimo von Jena bringend. Professor Güldenapfel. Zu Tisch Nicolovius. Sodann Kupfer angesehen. Abends Hofrath Meyer. –An Proclamator Weigel nach Leipzig mit 75 Rthlr. Sächs.

9. Sonderung der Reiseacten und Einrangirung der Theile. Herr Geh. Legationsrath Conta. Frau Präsident Schwendler. Der Erlkönig von Herrn von Schlözer. Frankfurter Protokoll die CentralUntersuchungs-Commission [237] zu Maynz betreffend. Mittag Professor Riemer und Frau. Hofrath Meyer. Ankunft der Stahlketten und Scherz deßhalb. Kupfer durchgesehen. Die 7 Goudt verglichen. Abends Hofrath Meyer. Verhandlungen der General-Untersuchungs-Commission zu Maynz. – An Herrn Geheime Hofrath von Cotta nach Stuttgardt.

10. Briefe vorbereitet. Für die nächsten Hefte manches zurecht gelegt, besonders und verknüpft. Schauspieler Haide Herrn und Madame Robert einführend. Bericht der Mainzer Central-Commission an den Bundestag. Mittag zu fünfen. Nicolovius übergab schriftlich das Abentheuer mit dem deutschen Inprovisator in der Ruhl. Nach Tische Kupfer angesehen und die Goudt gesondert. Die maurische Romanze zu übersetzen angefangen. Fräulein Adele Schopenhauer. Nachts mit meinem Sohne obgenannten Bericht durchgelesen.

11. Fortgesetztes Mundum des Zelterischen Tagbuchs. Die ausgeführten landschaftlichen Skizzen durch Lieber von der Ausstellung. Frau Obercammerherrin von Egloffstein eben daher, Gräfin Julie. Herr Geh. Staatsrath Schweitzer. Gabriele von Johanna Schopenhauer. – Herrn Geh. Staatsrath Schultz, mit einem Exemplar Morphologie und Naturwissenschaft nach Berlin. An Dr. Ernst Meyer nach Göttingen deßgleichen.

[238] 12. Concept des Berichts wegen Wiederbesetzung der Dienerstelle. Geh. Canzleysecretär Müller wegen des Staatskalenders. Abends Professor Riemer. Die griechischen Heldenlieder und Sonstiges mit ihm durchgegangen.

13. Mundum des gestrigen Berichtes. Ajustirung der Acten und sonst Einschlagendes. Kästchen von Boisserée mit Steindrücken. Brief von Arnold und 4 Exemplare des Pfingstmontags. Abends Herr Canzlar von Müller, noch einiges von der Reise bringend. Elsassische Bauernmädchen vorzeigend Napoleons Abscheiden.

14. Das gestrige Geschäft möglichst abgeschlossen. Bericht und Anmerkung zum Staatskalender auf die Geheime Canzley. Brief von Grafen Sternberg. Histologie von Heusinger. Nebenstehendes abgeschlossen: An Prof. Posselt gedruckte Nachrichten. An Dr. Körner, das neue Microscop. An Dr. Weller Quittungen, autorisirt, Jena. – Besuch vom Geh. Hofrath Kirms. Mittag zu fünfen. Nach Tische Kupfer rangirt. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray, die angekommenen Steindrücke von Stuttgardt betrachtet.

15. D'Altons Raubthiere den Text gelesen. Heusingers Histologie Übersicht. Abschriften geendigt vom Centralbericht, von Zelters Reise nach Herrnhuth. Mittag zu fünfen. Nach Tische Kupfer [239] und Steindrücke. Abends Hofrath Meyer. Zu Nacht Nicolovius und die Frauenzimmer. Die Großherzogin angemeldet. Herr von Reichenbach aus München.

16. Die vordern Zimmer in Ordnung. In Erwartung Herrn von Hennings, die chromatischen Gläser und Ordnung in denselben. Einige Briefe concipirt. Ihro Königl. Hoheit die Frau Großherzogin, Frau Gräfin Henckel, Frau von Pogwisch. Mittag zu vieren. Nach Tische kam Herr von Henning. Brachte mehrere chromatische Gläser und sonst mit. Abends Professor Riemer. Wir aßen zusammen; kam Herr Canzler von Müller, welcher von seiner Reise und den Begegnissen aus selbiger zu erzählen wußte. –Herrn Professor Zelter, sein Reisetagebuch nach Herrnhuth, mundirt, Berlin.

17. Ordnung in den Kasten, besonders den chromatischen. Um zehn Uhr Herr von Henning. Mit ihm verschiedene Versuche wiederholt. Sodann las er seine Vorlesungen auszugsweise vor. Kam der erste Revisionsbogen zur Naturwissenschaft. Mittag von Henning und Hofrath Meyer. Nach Tische Unterhaltung fortgesetzt. Abends für mich. Später Henning; blieben zusammen bey Tische.

18. Die Acten der Farbenlehre vorgesucht. Herr von Henning; ihm einige chromatische Acten, sodann auch Requisite zum Apparate gegeben. Besuch [240] von Staatsminister von Fritsch. Zwey junge Ompteda's und von Alvensleben. Dr. von Kaathofen von Leyden. Abends Hofrath Meyer. Professor Riemer. Consultation über das Verzeichniß meiner Werke und Schriften. – Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt, durch Oberbaudirector Coudray.

19. Nebenstehendes: Herrn Wesselhöfts Druckerey revidirten Bogen A; Wissenschaftslehre, Manuscript ganzes, über physiologe Farben überhaupt und besonders über den Phosphor im Auge, Jena.An Färber Auftrag und Brief an Dr. Heusinger nach Jena. – Wegebauinspector Götze. Die chromatischen Acten durchgesehen und von den einzelnen Actenstücken und Packeten nähere Kenntniß genommen. Mittag zu fünf. Mein Sohn war abwesend. Chromatica fortgesetzt. Sendung von Budberg aus Mannheim, von Hegel aus Magdeburg, von Posselt aus Jena. Abends Hofrath Meyer. Zeitungen und Unterhaltung über Inneres und Äußeres.

20. Nebenstehendes: Nees von Esenbeck nach Bonn, mit von Hennings Einleitung. Herrn Hofrath Rochlitz nach Leipzig, gleichfalls mit Einleitung. – Fortgesetzte Revision des Catalogs der Repositur. Rath Vulpius Urlaub verlangend in Auftrag des Erbgroßherzogs. Auswahl der chromatischen Acten und Papiere. Mittag zu [241] fünfen. Nach Tische obige Arbeit fortgesetzt bis Nachts. Nicolovius nahm Abschied.

21. Nebenstehendes: Herrn Wesselhöfts Druckerey Kunst und Alterthum IV, 1, 1. Herrn Professor Posselt, autorisirte Quittung, nach Jena. Mad. Frommann, Jena, Danck für die mitgebrachte Gabe. – Ferner geheftet; einiges zur Naturwissenschaft. Recension über Howards Klima von London dictirt. Mittag zu vieren, verschiedenes geordnet und bey Seite gebracht. Abends Hofrath Meyer und Herr Soret. Später mit Ottilien.

22. Auszug aus Kunckels Glasmacherkunst schematisirt. Briefe mundirt und concipirt. Theatercassirer Bergfeld. Holdermann. Präsident von Motz. Mittags der Probst Yasnowsky. Sorets Recension von Leonhards Handbuch. Abends Hofrath Meyer. Professor Riemer. Blieben zu Tische. Wurde die erste Abtheilung des zweyten Bandes von Kunckel vom Glasbrennen gelesen. – Herrn General-Münzwardein Loos in Berlin.

23. Kunckels Schema ausgeführt. Frau Hofrath Schopenhauer Steindrücke zu sehen. Mittag zu fünfen. Nach Tische Chromatica geordnet, mit meinem Sohn einige Stunden zugebracht. Abends Hofrath Meyer. Aufsatz über Kunckel vorgelesen. Canzler von Müller seine Reiseereignisse erzählend.

24. Schreiben an Sartorius dictirt. Chromatische [242] Papiere zu ordnen fortgefahren. Revisionsbogen 2 des vierten Bandes von Kunst und Alterthum. Nach Tische Chromatica geordnet. Hofmedicus Rehbein, die Boisseréeschen Steindrücke gesehen. Hofrath Meyer und Herr Soret; wurden dieselbigen betrachtet und das Portefeuille von Raphael vorgenommen.

25. Neugriechische Gedichte. Kunckel revidirt. Chromatisches. Mittag zu fünfen. Die Redwitzer Mineralien ausgepackt und betrachtet. Abends Hofrath Meyer. Schild Wellingtons.

26. Rescript insignirt wegen der Bibliotheck Stellen. John danckend. Klemm, die überstandene Kranckheit meldend. Über seine zu besetzende Stelle sprechend. Aufsatz über Kunckel zum Theil mundirt. Fortgesetzte Ordnung der chromatischen Papiere. Die Galerie des Herzogs von Orleans endlich gebunden angeschaut. Spazieren gefahren mit Walther. Mittag zu fünfen. Nach Tische Fräulein Adele. Gegen Abend Hofrath Rehbein. Professor Riemer. Blieben zu Tische. – An Hofr. Sartorius, mit v. Hennings Einleitung, Göttingen. Dr. Weller, Einladung auf Sonntag, Jena. Wesselhöfts Druckerey Kunst und Alterthum IV, 1, zweyter Rev. Bogen.

27. Aufsatz über Kunckel abgeschlossen. Nebenstehendes besorgt: Verordnung an Rentamtmann Kühn nach Heusdorfs. Rentamtmann Müller [243] von Jena. Mittag zu fünfen. Geh. Hofrath Kirms communicirte das Rescript an die Theaterintendanz. Nach Tische chromatische Acten geordnet. Abends Hofrath Meyer.

28. Nebenstehendes: Bergrath Lenz, Diplome verlangend. Körner wegen Entoptischer Täfelchen. Färber, wegen Bernstein, Jena. – Bericht von Renner wegen Besetzung der Gehülfenstelle. Die Angelegenheit überlegt. Mittag Staatsrath Langermann. Conversation und Gesang. Hofrath Meyer theilnehmend. Blieb nicht bey Tische. Über preußische Staatsverhältnisse so wie auch über Wissenschaftliches. Blieben bis spät beysammen.

29. Verschiedenes zu Expedirendes vollendet. Dr. Weller von Jena die Tagebücher bringend und Sonstiges besprechend. Rath Vulpius von seiner Expedition nach Gotha zurückkehrend. J. W. Afzelius, Phil. Doctor, aus Upsala in Schweden, hatte sich zu litterarischen und besonders bibliothekarischen Zwecken in Göttingen aufgehalten, jetzt nach Hause zurückkehrend. Manches abgeschlossen, geordnet und geheftet. Mittag Staatsrath Langermann. Vielfache Unterhaltung. Nach sieben Uhr verreist er nach Jena. Hofrath Meyer und Riemer. Besonders über die griechischen Heldenlieder. Blieben zu Tische.

30. Mit Kräutern einige Concepte. Mehrere Expeditionen, [244] welche bey ihrem Abgang zu bemerken sind. Rinaldo Vulpius schrieb die griechisch-epirotischen Gedichte ab. Mittag Fräulein von Lyncker. Nach Tische Marienburg, Kupfer und Text. Geschichte der Mineralogie von Schwabe. Synopsis Juncorum von Dr. Meyer. Abends Hofrath Meyer. Reflexionen über Gegenwart und Nächstes. Gegen Abend hatte mich ein durchreisender Hofrath Gedike besucht aus Italien kommend.

October

1. Über Gabriele den Aufsatz redigirt. Verschiedene Expeditionen für morgen vorbereitet. Manches geordnet. Fräulein von Lyncker und von Wegner als Brautleute. Mittag zu fünfen. Nach Tische Ordnung in den vordern Zimmern. Fräulein Adele Schopenhauer; Gräfin Julie Egloffstein. Die Galerie von Orleans durchsehend. Abends Thee und Musik, gegenwärtig die Herren: von Müller, Hofrath Meyer, Soret, Regierungsrath Schmidt, Hofrath Rehbein, Dr. Schütz, Professor Riemer, Director Peucer. 2. Nebenstehendes abgeschlossen:Freyherrn von Budberg, mit den Hebelschen Gedichten, nach Mannheim. Verordnung an Rentamtmann Müller nach Jena. Deßgleichen an Professor Güldenapfel. Deßgleichen an Professor Renner. Deßgleichen an Rentamtmann Lange. [245] Herrn Bergrath Lenz. Herrn Frommann. – Färber und Römhild von Jena. Verschiedenes bringend und anfragend. Die Kinder wurden nach Belvedere gebeten. Brachte die sämmtlich geordneten Chromatica in die Schubladen. Den Ersatz der Canzleygebühren der drey neulich Beförderten berichtigt. An Professor Riemer Morphologie von Schütz.

2. Stück und den Catalog von Eschenburg. Die Kin der waren nach Belvedere gebeten. Mittag mit Walther allein. Beschäftigte mich nachher mit ihm. Das Geschlecht Juncus von Ernst Meyer durchgegangen. Dazu die Kupfer von Host Gramina austriaca. Die russischen Pasten in Ordnung und anderes. Hofrath Meyer. Nicolovius über den deutschen Improvisator.

3. Abschrift von Meyers Kunstgeschichte. Die Theaterrecensionen in der Berliner Zeitung der Reihe nach durchgesehen. Mit Walther spazieren gefahren um's Webicht. Mein Sohn hatte sich mit Rinaldo eine Fußbewegung gemacht. Zu Tisch zu vieren. Abends Professor Riemer. Sonette und andere kleinere Gedichte trug er vor. Des Paria Gebet wieder vorgenommen. – Wesselhöfts Druckerey, Gabriele.

4. Fortsetzung der Abschrift von Meyers Kunstgeschichte. Der deutsche Improvisator abgeschrieben von Rinaldo. Des Paria Gebet fortgesetzt. Theaterkritiken, Berliner, ausgezogen. Mittags [246] zu fünfen. Nach Tische mancherley geordnet. Abends Hofrath Meyer. Sorets weitere Einrichtung besprochen.

5. Abschrift von Meyers Kunstgeschichte fortgesetzt. Des Paria Gebet. Auszug der Theateranzeigen aus der Berliner Zeitung. Lieber, demselben das Bild von Adelen übergeben. Herr Hofrath Voigt, verschiedenes besprochen. Blumenbachs Ankunft zu erwarten. Über Voigts neues naturhistorisches Buch. Mittag zu fünfen. Nach Tische fortgefahren die Berliner Theaterkritiken zu lesen und auszuziehen. Abends Hofrath Meyer. Die diensttägige Gesellschaft weiter überlegt.

6. Nebenstehendes berichtigt und gepackt: Herrn Dr. Weller 10 Rthr. für Römhild und 25 Rthr. für das Pulverhorn und Fries' Physik nach Jena. Wissenschaftliche Expeditionen vorbereitet, so wie zu Kunst und Alterthum. Berliner Theaterkritiken, Schema. Mittag die Frommannische Familie, Frau Hofrath Schopenhauer und Tochter. Professor Riemer. Abends die Berliner Zeitung auszuziehen fortgesetzt. Hofrath Meyer. Die diensttägigen Gäste besprochen.

7. Meyersche Kunstgeschichte weiter mundirt. Rinaldo mundirte einiges Oberaufsichtliche. Die Großherzogin sendete dreyvierteljährige Beyträge. Berliner Theaterauszüge. Spazieren gefahren mit Ottilien und Walther. Kam Felix an und [247] blieb zu Tische. Musicirte sodann. Abends dessen Familie zum Thee. Kam Herr von Henning. Blieb zu Tische. Chromatica besprochen.

8. Verschiedene Munda. Lieber, das Ausgeschnittene von Fräulein Adele bringend. Von Henning, Abschied nehmend und das Nächste besprechend. Mittag zu sechsen, Felix Mendelssohn aß mit. Nach Tische verschiedenes in Ordnung gebracht. Abends Thee, Mendelssohns und hiesige Freunde.

9. Meyers Kunstgeschichte Mundum. Um halb elf Uhr Frau Großherzogin K. H. Nach Zwölfen spazieren gefahren mit Ottilien um's Webicht. Mittag zu dreyen. Waren Ulrike und Walther auf dem Fürstenhause. Abends für mich, Auszug aus den Berliner Theateranzeigen. – Verordnung an Rentamtmann Lange nach Jena; deßgleichen an Rentamtmann Müller dahin, nach Concepten. Deßgleichenan Hofrath Renner nach Jena, wegen der Gehülfenstelle.

10. Meyers Kunstgeschichte fortgesetzt. Verschiedenes zu den neuen Heften vorbereitet. Früh Obermedicinalrath Blumenbach und Sohn, eingeführt durch Canzler Müller. Gräfin Schulenburg mit ihrem Bruder, Baron Friese. Zum Nachtessen Obermedicinalrath Blumenbach, Sohn und Tochter. Canzler von Müller. Obermedicinalrath von Froriep. Hofrath Meyer. Herr Soret und Professor Riemer.

[248] 11. Meyerisches fortgesetzt. Zu den neusten Heften verschiedenes vorbereitet. Kamen die Loosischen Denkmünzen aus Berlin. Betrachtung und Ordnung derselben. Mit Walther spazieren gefahren um's Webicht. Mittag zu dreyen. Abends Obermedicinalrath Blumenbach. Sodann Herr Canzler von Müller. Hofrath Meyer. Besprochen die Medaillen und anderes.

12. Vorbereitungen zu den nächsten Heften. Mit Walther spazieren gefahren gegen Gelmeroda. Mittag zu vieren. Die Manuscripte zur Fortsetzung der Hefte. Vor Tische nahmen Blumenbachs Kinder, sodann er selbst Abschied. Kamen mit ihm Graf Bose und Canzler von Müller.

13. Hofgärtner Baumann für den erhaltenen Charakter dankend und verschiedene Wünsche aussprechend. Dr. Weller verschiedene Quittungen zur Autorisation vorlegend. Das erbgroßherzogliche Paar von zwölf bis ein Uhr. Hauptunterhaltung wegen Soret, seinem Verdienst und seiner Bestimmung. Nachher die Prinzessinnen mit ihren Damen. Mittag der Badeinspector Schütz; spielte Flügel. Dr. Weller nahm Abschied. Nach Tische Vorbereitung zu den neusten Heften. Abends Professor Riemer, die neugriechischen Gedichte mit ihm durchgegangen. Anderes dazu besprochen. Brief von Nees von Esenbeck. Castaniensendung von Frau Stock aus Frankfurt. – [249] An Polizeyrath Grüner nach Eger. An Bergrath Lenz durch Weller. Wesselhöfts Druckerey Manuscript zu Kunst und Alterthum und Wissenschaft.

14. Fortgesetzte Abschrift von Meyers Kunstgeschichte. Verschiedenes zur Wissenschaftslehre corrigirt und redigirt. An Serenissimum Briefe von Graf Sternberg und Nees von Esenbeck. Morphologie etc. an Generalsuperintendent Röhr. Besuch von Iwan Reyher, Advocat in Paris, von Bordeaux gebürtig, ehemals in Jena studirend, und Mr. Viguier, Professor an der ausgehobenen Normalschule zu Paris, welches eigentlich ein großes Seminarium war, um Lehrer zu bilden. Herr Soret kam dazu, brachte einige Mineralien und verabredete wegen morgen. Mittag zu vieren. Nach Tische Berliner Theateranzeigen. Abends für mich. Die nach Jahren kurzgefaßte eigene Biographie durchgegangen.

15. Fortsetzung der Abschrift von Meyers Kunstgeschichte. Verschiedenes zu Kunst und Alterthum, Naturwissenschaft und Morphologie. Herr Canzler von Müller. Nach Zwölfe Herr Soret, das Polarisation-Instrument aufstellend und einigermaßen erklärend. Mittags mit Ottilien. Abends Herr Soret. Später Hofrath Meyer von dem Hagebruchischen Ball kommend.

16. Abschrift von Meyers Kunstgesschichte. Manuscript [250] zu den neuen Heften zusammengelegt, revidirt und verzeichnet. Temmler von der Zeichenschule seinen Sohn empfehlend, Professor Weichardt, dankend für den galvanischen Apparat, die Berliner Drathschleife erinnernd. Verschiedene Concepte nach Jena auszufertigen. Das Jahr 1809 zur summarischen Biographie durchgedacht und das Tagebuch gelesen. Baurath Steiner die neuen bunten Fenster bringend. Obige Betrachtung fortgesetzt. Abends Hofrath Meyer. Überlegung Wegen des zweyten Kolbischen Porträts.

17. Nebenstehende Expeditionen: Verordnung anGüldenapfel, wegen Theoph. Beyer und Attestate. Deßgleichen an Consistorialrath Grüner, wegen der Verpflichtung. Deßgleichen an Rentamtmann Lange, wegen Auszahlung. An Herrn Dr. Weller, wegen Bestellung. – An Meyers Kunstgeschichte fortmundirt. Um zwölf Uhr die jungen Hoheiten, um ein Uhr die Chinesen. Mittag zu dreyen. Nach Tische Sinica durchgesehen. Tagebuch von 1809. Abends Professor Riemer, O'Hara's Nachrichten von Napoleon erzählend. Herr Canzler von Müller, von Straßburg, besonders von Generalin Rapp erzählend. Die Zeichnungen für Frau von Dürckheim billigend.

18. Herr Canzler von Müller. Nebenstehendes: Die Lieberischen Zeichnungen an Frau von Dürckheim [251] nach Straßburg. An Herrn Professor Arnold eben dahin; beydes Herrn Canzler von Müller zur Besorgung übergeben. Herrn Consistorialrath Danz nach Jena. – Ingleichen die gestern Abend vorgezeigte Rolle Kupferstiche. Tagebuch von 1809 schematisirt. Abschrift von Meyers Kunstgeschichte fortgesetzt. Spazieren gefahren mit Ottilien und Walther. Nach Tische Schema von 1809. Abends Hofrath Meyer. Ein Schema verabredet zur donnerstägigen Unterhaltung. Ankündigung der Demoiselle Masselet.

19. Brief von Manzoni abgeschrieben. Wunsch und Bitte wegen der Berliner Theateranzeigen revidirt. Demoiselle Masselet und Hofrath Meyer. Dr. Werneburg. Professor Schnaubert von Moskau dahin zurückkehrend. Professor Bachmann. Absendung für Blumenbach vorbereitet. Mittag zu vieren. Nach Tische 1809 weiter fortschematisirt. Mit Walther die Bilder im Dapper durchgesehen, Palästina und Syrien. Fortgefahren an 1809. Hofrath Meyer. Beredung wegen des Nächsten. – An Rentamtmann Müller autorisirte Quittungen nach Jena.

20. Löwenthal, Reisender von Wien, von einer Reise durch Frankreich und England kommend. Tagebuch von 1809. Die Prinzessinnen und Prinz mit ihrem sämmtlichen Gefolge. Schema von 1809 dictirt. Mittags zu vieren. Nach Tische die [252] Schemata späterer und früherer Jahre. Abends Hofrath Meyer, Hirts Geschichte der Baukunst.

21. Einige Briefconcepte. Fortgesetzte Betrachtung des Jahrs 1809. Mineralien gepackt für Lößl nach Falkenau. Mittag zu dreyen. Ottilie war mit Walther nach Erfurt gefahren. Erster Aushängebogen zur Naturwissenschaft und 5. Revisionsbogen von Kunst und Alterthum.

22. Expedition der Tagebücher an Serenissimum. Verschiedene Concepte und anderes zu Absendung vorbereitet; Allgemeinstes über die oberaufsichtlichen Geschäfte, zum Behuf der Unterhaltung mit den jungen Herrschaften. Fuhr spazieren um's Webicht. Mittag zu vieren. Fräulein Ulrike war krank. Nach Tische Gräfin Julie. Abends Professor Riemer und Hofrath Meyer. Erster blieb zu Tische.

23. Vorbereitungen von den oberaufsichtlichen Geschäften Rechenschaft zu geben. Ihro Hoheit die Frau Großherzogin um halb elf Uhr Revision des 5. Bogens von Kunst und Alterthum nach Jena. Spazieren gefahren mit den Frauenzimmern. Sodann die Soretischen für Jena bestimmten Mineralien numerirt und catalogirt. Abends Hofrath Meyer wegen künftiger wöchentlicher Besuche der Herrschaften. – Wesselhöfts Druckerey nach Jena.

24. Kamen an Kunst und Alterthum 6. Revisionsbogen, [253] Naturwissenschaft C. Das Jahr 1809. Mundum von dem Aufsatz für die Frau Erbgroßherzogin. Kam der Herr Erbgroßherzog gegen ein Uhr. Billet von seiner Gemahlin. Expeditionen für morgen meinem Söhne mitzugeben. Mittag zu fünfen. Kamen Artischocken und ein Brief von Frankfurt. Abends Herr Andreä und Harnier, nach Berlin gehend. Hofrath Meyer. Professor Riemer. Letzterer blieb zu Tische.

25. Varia das Jahr 1808 ausgezogen. Leipziger Zeitung: Nachricht von Bohren auf Salz ohnweit Gera. Spazieren gefahren mit Ulriken und Walther. Mittag zu dreyen. Neue Vermannichfaltigung entoptischer Erscheinungen. Das Jahr 1808 vorgenommen. Auch in das Jahr 1807 zurückgekehrt. Dasselbe fortgesetzt Abends, wo ich allein blieb. Mein Sohn und die Freunde waren nach Jena zu Lenzens Fest gereist. – An Bergrath Lenz nach Jena, Aufsätze von Herrn Soret, Verzeichniß der mitgesendeten Mineralien, einige Worte von mir.

26. Auszüge aus dem Tagebuche von Marienbad und Eger. Einige Concepte vorgearbeitet. Hofrath Meyer die erste Nachricht von dem jenaischen wohlgelungenen Feste bringend. Abdruck des Gedichtes von Geh. Referendar Helbig erhalten. Zu Tisch Fräulein Adele von Jena [254] kommend. Über frauenzimmerlichen Unterricht und die Art wie sie ihn aufnehmen. Gegen Abend kam Herr von Ziegesar; Adelen nach Jena abholend. Ich entwarf den Aufsatz über Meteorologie. Hofrath Meyer; über denselben Gegenstand die Unterhaltung.

27. Aufsatz über Meteorologie. Briefconcepte. Herr Genast von der Reise nach Leipzig und Dresden erzählend. Um ein Uhr spazieren gefahren mit Walther. Kam mein Sohn und Doctor Weller. Mittags zu sechsen. Nach Tische die Mollerischen Baudenkmale. Hofrath Meyer. Schreiben Abeken. Später mein Sohn über die jenaische Expedition sich unterhaltend. – An die Herren Breitkopf und Härtel in Leipzig.

28. Einiges mundirt und concipirt zu dem naturwissenschaftlichen Hefte. Auch mehrere Concepte. Spazieren gefahren mit Walther gegen Belvedere, Serenissimo begegnet. Mittag zu vieren. Nach Tische die Mollerischen altdeutschen Baudenkwürdigkeiten. Oberbaudirector Coudray von Frankfurt kommend, erzählend und vorweisend. Hofrath Meyer, welcher abgerufen wurde. Für mich Ordnung in Papieren und Sachen angefangen. – Herrn Dr. Carl Ernst Schubarth nach Berlin.

29. Expeditionen vorbereitet. Concepte und Munda. Ingleichen manches vorbereitet zu den currenten[255] Heften. Mit Walther spazieren gefahren um's Webicht. Mittag zu fünfen. War Ulrikens Geburtstag. Nach Tische die Mollerischen altdeutschen Baudenkmale. Abends die herkömmlichen Freunde, auch Gräfin Line Egloffstein.

30. Briefe vorbereitet: Herrn Dr. Goebel, Mineralien. Herrn Dr. Weller, Quittungen. Durch Färber nach Jena. – Concepte dictirt. Ingleichen einiges zu den neusten Heften. Herr Obrist von Eschwege, bringend die Gebirgsarten von Brasilien. Ich las in seinem Hefte deßhalb. Speiste Hofrath Voigt mit. Brachte Nachricht von dem angekommenen Wallfischkopfe. Ward von Blumenbach, Oken, dem botanischen Garten gesprochen. Nach Tische entoptische Versuche. Abends Professor Riemer, einige Aufsätze durchgehend. Blieb derselbe zu Tische. Er hatte excerpirte Sprüche mitgebracht.

31. Möser über Volksaberglauben. Expeditionen vorbereitet. Tagebuch von 1819 durchgesehen. Elf Uhr die jungen Herrschaften. Traurige Nachricht von dem Jagdunglück des Grafen Henckels. Nach Tische den Vorrath zu den laufenden Heften übersehen. Abends Fräulein Adele. Später allein, mit demselben Geschäft fortgefahren. – Herrn Polizeyrath Grüner nach Eger. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt. Gingen den 1. November ab.

[256]

November

1. Verschiedene kleine Aufsätze zu Kunst und Alterthum. Mein Sohn bearbeitete die Registraturen seines letzten Verweilens in Jena. Fuhr mit Ottilien und Hofrath Meyer spazieren. Speisten zu fünfen. Manches durchdacht. Abends Hofrath Meyer, lasen im Leben des Fürsten Schwarzenberg.

2. Abschrift der Expeditionen des Cammerraths von Goethe. Vorarbeiten zu den nächsten Heften. An Serenissimum einige Vorträge. Nebenstehendes:An d'Alton Kupfer und Gipsmodelle nach Bonn. Mit Walther spazieren gefahren. Der Professor Heusinger. Mittag zu vieren. Die Früharbeit fortgesetzt. Aus dem Leben des Fürsten Schwarzenberg gelesen. Abends mit Hofrath Meyer dasselbe fortgesetzt. Verabredung wegen Correggio und Rauch.

3. Gestriges Mundum fortgesetzt. Fernere Behandlung der meteorologischen Papiere. Schrön von Jena ein Schreiben überbringend. Mittag zu drey. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Nach Tische Fürst Schwarzenbergs Leben. Abends kleine Gesellschaft. Der Elsasser Tenorist ...... sang einiges. Die Kinder aßen unten, die Reise Ottiliens mit der Gräfin Henckel ward besprochen.

[257] 4. Mundum des jenaischen Berichts vollendet. Concepte von Briefen, Vorträgen. Munda der Ersteren:An Herrn Obermedicinalrath Blumenbach nach Göttingen (von meinem Sohn geschrieben). Frau Hofrath Schopenhauer. Geh. Referendar Helbig wegen Schrön. Starke Sendung von Conta mit bedeutenden Nachrichten von griechischen, türkischen und andern Geschichten. Die Frauenzimmer bereiteten sich zur Abreise vor. Wir speisten zusammen. Mein Sohn war auf Bauexpedition. Nach Tische das nächste Manuscript zu den laufenden Heften. Abends Hofrath Meyer. Demselben die Neuigkeiten communicirt. Er ward zur Hoheit gerufen. Ich setzte meine Arbeiten fort.

5. Fuhr Frau Gräfin Henckel mit den Frauenzimmern ab. Hofrath Rehbein bey Zeiten. Mancherley Vor- und Nacharbeiten zu den Heften. Expeditionen auf morgen. Die Frau Großherzogin ließ sich auf morgen ansagen. Mittag mit Walther. Nach Tische Vorarbeiten gegen alle Seiten hin. Abends Theegesellschaft.

6. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Professor Güldenapfel, Glückwunsch zu Anfang des 6. Jahres der restaurirten Bibliothek, nach Jena. Herrn Hofrath Voigt, autorisirte Quittung des Wallfischkopfs, Brandschiefer, Morphologie und Naturwissenschaft, dahin. Herrn [258] Wesselhöft einige Columnen zur Witterungslehre, zur Morphologie 2. Band 1. Heft bis Fol. 16, Kunst und Alterthum Revisionsbogen 7. Herrn Dr. Harnier nach Berlin, inliegend Empfehlungsbriefe. – Ingleichen Notiz wegen des Dihlschen Kütts an Serenissimum. Serenissima. Wurden die Mollerischen alten Denkmale vorgelegt und erläutert. Mittag zu dreyen. Nach Tische Ordnung in meinem Zimmer angefangen und manche Papiere beseitigt. Sodann einiges gefördert an den abzusendenden Mineralien. Hofrath Meyer, dann mein Sohn. Brief von Cotta.

7. An der Absendung der Mineralien beschäftigt. Hofrath Rehbein einen Brief von Göttingen bringend. Abgelehnte Anmeldung der Hoheit. Deßhalb der Hofrath Huschke. Sodann Rehbein abermals, der die Lithographirung des Blatts von Byron unternommen hatte. Fortgesetzte Expedition der Mineralien. Schreiben an Benecke. Zu Mittag zu zweyen. Nach Tische Gräfin Julie, das Porträt ihrer Schwester vorzeigend. Abends Professor Riemer. Einiges Manuscript zusammen durchgegangen. Kam Hofrath Rehbein. Einiges Geologische, besonders über Salzwerke. Professor Riemer blieb zu Tische.

8. Verschiedenes mundirt, zur Absendung vorbereitet: Herrn Bergrath Cramer nach Wetzlar. [259] Mit Walther spazieren gefahren gegen Neuwallendorf. Mittag zu dreyen. Nach Tische Fräulein Adele. Abends mit meinem Sohn. Geschäfts- und Lebenseinrichtung besprochen.

9. Expeditionen für morgen abgeschlossen. Kam der Bogen 8 Kunst und Alterthum und D. zur Naturwissenschaft in der Revision. Auszug aus dem Tagebuch von 1819. Mittags zu dreyen. Nach Tische die Revisionsbogen und Folge. Fräulein Adele. Schreiben von Nees von Esenbeck. Hofrath Meyer. Mein Sohn aus dem Schauspiel, dem Freyschütz.

10. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Cammerrath Frege die Catalogen zurücksendend nach Leipzig. Herren Meurer und Baumann, eingeschlossen an Fikentscher, nach Gera. Herrn Bergmeister Lößl nach Falkenau. Herrn Obermedicinalrath Blumenbach nach Göttingen, mit einem Kästchen Mineralien. Herrn Bergrath Cramer Kistchen mit Mineralien nach Wetzlar. Herrn Bergmeister Lößl eines deßgleichen nach Falkenau. Herren Meurer und Baumann eines deßgleichen nach Gera. – Mein Sohn fing die neue Registrande an. Verschiedenes zu den nächsten Heften und sonstigen Absendungen. Mittag mit meinem Sohn. Nach Tische das Nächste zu den laufenden Heften. Abends Professor Riemer; Revisionsbogen und sonst durchgegangen. [260] Oberbaudirector Coudray, die Foyer des Grundsteinlegens besprechend. O'Meara gelesen. Den magnetischen Apparat zusammen gesucht.

11. Abschriften verschiedener Expeditionen. Weitere Bearbeitung der laufenden Hefte. Mittag zu dreyen. Nach Tische an den laufenden Heften gearbeitet. Abends Hofrath Meyer. Verschiedenes durchgesprochen. Hofrath Rehbein hatte das Byronsche Blatt lithographirt zurückgebracht.

12. Verschiedene Abschriften, Schemata, Concepte. Brunneninspector Hecht von Franzenbrunnen, eine Sendung von Polizeyrath Grüner überbringend. Diese Sendung durchgeschaut und durchgedacht. Geschäftssachen in Ordnung. Mittag zu zweyen. Nach Tische die Frauenzimmer von Dessau kommend. Ihre Begegnisse erzählend. Enträthselung der Byronschen Handschrift. Hofrath Meyer brachte den Gerningschen Brief. Später Ottilie, über Byronsche Gedichte und sonst.

13. Zu dem nächsten Bogen Kunst und Alterthum. Herr Hecht von Franzenbrunnen ging weg, nachdem ihm die Mineralien- und sonstige Sammlungen vorgezeigt worden. Mittag zu fünfen. Sodann die Mineralien, die Polizeyrath Grüner gesendet. Abends Oberbaudirector Coudray seine Rede zu künftigem Sonntag vortragend. Professor Riemer wegen der Sammlung Gedichte auf [261] diese Feyerlichkeit. Hofrath Meyer. – Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena, Revisionbogen 8 Kunst und Alterthum und D. zur Naturwissenschaft. Herrn Hofrath Voigt Blätter von Zimmtbaum und Quasia dahin. Herrn Bergrath Lenz das Struvesche Heft über Nordamerika dahin. Herrn Clemens Ekel, Pater Prior, nach Töpel, eine Rolle, enthaltend Winkelmanns und Lessings Porträt von Müller, durch Herrn Hecht.

14. Concepte in oberaufsichtlichen Angelegenheiten durch meinen Sohn. Munda. Einiges zu den laufenden Heften. Frau Erbgroßherzogin und Demoiselle Masselet. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer. Geh. Staatsrath Schweitzer. Ersterer blieb länger und zu Tische. Brief von Geh. Oberregierungsrath Schultz.

15. Die nächsten Geschäftsexpeditionen theils concipirt, theils mundirt: Verordnung an Casseschreiber Sehrwald. Rath Vulpius wegen der vorseyenden Geschäfte. An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin Sendung vorbereitet. Mittag zu vieren. Abends Hofrath Meyer, Sueton's Tiberius angefangen.

16. Abschriften von Mantegna für Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. Einiges an den currenten Heften. Sonstige Expeditionen: Sämmtliche Expeditionen die Anstellung des Metius bey [262] der Veterinärschule betreffend an Herrn Dr. Weller. An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin, mit dem Revisionbogen Mantegna. – Lieutenant Püttmann von Berlin, Schwager des Geh. Oberregierungsraths Schultz. Mittag zu fünfen. Kefersteins geologische Karten von Deutschland. Dr. Weller, mit Bernhard von Knebel. Les Travers des Salons et des Lieux publics, par le Joyeux de Saint- Acre. Hofrath Meyer, Rauchs von Berlin Brief bringend. Besprechung darüber und Resolution.

17. Ganz früh Herr Geh. Staatsrath Schweitzer die Urkunde zum Grundstein zur Unterschrift bringend. Dr. Weller und Bernhard von Knebel zum Morgen grüßend. Expedition für Berlin vorbereitet und sonstiges. Der Prinz und Herr Soret. Mit diesem die Eschwegischen Diamanten besehen. Mittag zu vieren. Nach Tische currente Hefte. Abends Professor Riemer; Byrons Bannfluch. Die Weihnachtsfeyer besprochen. Oberbaudirector Coudray, Relation der heutigen Feyer. Canzler von Müller seine Expedition erzählend.

18. Expeditionen in oberaufsichtlichen Geschäften. Der junge Müller, ihm das 7. Blatt von Mantegna übergeben. An currenten Heften redigirt. Oberaufsichtliche Geschäfte ferner meinem Sohn übertragen. Mittag zu vieren. Oberbaudirector Coudray und mein Sohn gingen in's Museum. [263] Abends Hofrath Meyer. – Herrn Geheimrath Willemer nach Frankfurt a. M. An Serenissimum verschiedenes.

19. Mein Sohn war mit Acten und Rapieren auf ober aufsichtliche Geschäfte bezüglich bemüht. Die neueingerichtete Registrande wurde fortgesetzt. Die nächsten Hefte behandelt. Herr Soret, die Eschwegischen Diamanten durchgehend und ihre Krystallisation verzeichnend. Nachricht von dem Tode der Frau von Staff zu Erfurt. Sendung von Eichstädt. Abends Hofrath Meyer, Soret, Oberbaudirector Coudray. – An Serenissimum die ersten Aushängebogen von Kunst und Alterthum.

20. Nebenstehende Expeditionen: Wesselhöfts Druckerey, Morphologie erster Revisionsbogen, Jena; Meyers Kunstgeschichte angezeigt. Verordnung anHerrn Dr. Weller, wegen Schmied Rohrmann. Verordnung an Herrn Hofrath Renner, Nachtrag zur Instruction des Gehülfen nach Jena. – Anderes vorbereitet. Um halb elf Uhr die Frau Großherzogin. Mittag zu dreyen. Nach Tische Kunst und Alterthum nächstes Heft. Abends Professor Riemer, dieselben Papiere durchgegangen, besprochen, so wie auch auf Wissenschaftliches bezüglich.

21. Laufende Hefte bearbeitet. Um zwölf Uhr die jungen Herrschaften. Mittag zu dreyen. Collecte[264] wegen des Ablebens der Frau von Staff in der Stadtkirche. Brasilianische Geologie nach Anleitung Herrn von Eschwege's. Hofrath Meyer Zeitungen und Tagsbroschüren.

22. An den laufenden Heften. Auszug des Jahrs 1819 geendigt. Mit Walther spazieren gefahren. Mittag zu fünfen. Nach Tische an dem Auszug fortgefahren. Fräulein Adele, Gräfin Line, Hofrath Meyer, Badeinspector Schütz. Letzterer blieb zu Nacht. Blieb zu Tische; mit ihm die neuste Schulordnung im Lande besprochen.

23. Auszug der Hälfte vom Jahr 1820. Schema zu einem Briefe an Graf Sternberg. Rehbein Anfrage wegen der Diamanten. Herr von Rennenkampff, Cavalier bey dem Herzog von Oldenburg. Mittag Döbereiner und Inspector Schütz. Mit ersterem Physisches und Chemisches. Bis zum Schauspiel Hofrath Meyer. Überdacht das vorgegangene Gespräch.

24. Briefe auf Physik und Naturgeschichte bezüglich aufgesucht. Prinz von Oldenburg und Erbgroßherzog. Um zwölf Uhr der kleine Prinz, Soret, auch Riemers Bruno. Mittag zu vieren. Mein Sohn speiste bey Coudray. Nach Tische Auszug aus den Taschenbüchern. Abends Professor Riemer, Oberbaudirector Coudray. Ersterer blieb zu Tische. Ging ich mit ihm einige Bogen durch.

[265] 25. Concepte und Munda in Geschäftssachen. Um ein Uhr Fräulein Adele, besah einen Theil der Bologneser Schule; blieb zu Tische. Gegen Abend Canzler von Müller, das neue Kolbische Porträt bringend. Unterhaltung über vergangene Zeiten und Aufbewahrung von Nachrichten. Hofrath Meyer. Nächste Absendung seiner Kunstgeschichte besprochen.

26. Einige Registraturen und Munda. Auszug des Tagebuchs von 1820. Um zwölf Uhr Herr von Rennenkampff. Den Auszug von 1820 geschlossen. Einiges zur Tagsgeschichte von 1808. Mittag zu fünfen. Nach Tische fernere Betrachtung vergangener Zeiten. Abends Hofrath Meyer und Herr Soret, Welche um sieben Uhr weggingen. Hofrath Rehbein und Oberbaudirector Coudray; Erzählung wie die astronomische Vorlesung abgelaufen. Ferner das Büchelchen der Oper: Das Orakel.

27. Sendung von Döbereiner. Congreß zu Erfurt. Um zwölf Uhr Professor Kolbe, welcher mitspeiste. Fräulein Ulrike erzählte gegen Abend Theatergeschichten und -Verhältnisse. Hofrath Meyer. – An Dr. Weller mit 14 Thlr. 20 Gr. curr. Nach Jena.Herrn Hofrath Döbereiner von Hennings Einleitung, Quittung auf 25 Thlr. zu Glaserwaaren, den großen Magnetstein und Gestell durch Schorcht dahin. An Färber, [266] autorisirte Quittungen, Verfügung wegen der Betten, deßgleichen.

28. Meyerische Kunstgeschichte zu mundiren fortgefahren. Nebenstehendes expedirt: Serenissimo wegen Schwerdgeburth Bericht. Verordnung anRentamtmann Müller. Deßgleichen an Dr. Weller nach Jena, Rohrmanns Vergleich betreffend. – Anfang des Jahres 1821 ausgezogen.

29. Abschrift vom Vortrag an Serenissimum wegen der rohen Diamanten. Die jungen Herrschaften nebst Prinzen von Oldenburg. Sendung für Wesselhöft vorbereitet. Mittag zu dreyen. Abends Gräfin Line, Canzler von Müller, von Rennenkampff. Nachts Hesperus.

30. Auszug des Tagebuchs von 1821. Herr Obrist von Eschwege. Mittag zu fünfen. Cactus Melocactus von Frankfurt. Berathung deßhalb. Heinrich der Vierte von Shakespeare, Übersetzung von Voß. Hofrath Meyer; die jenaischen Studentenhändel besprochen. Ingleichen die Unzufriedenheit wegen der neuen Uniformen. Heinrich der Vierte ausgelesen. – An Wesselhöft Revisionsbogen 9, Manuscript zum Schluß von Kunst und Alterthum.

[267]

December

1. Das Jahr 1821 Auszug geendigt. Der Prinz mit Soret, auch Bruno und Germar. Mittag zu fünfen. Nach Tische an der biographischen Arbeit. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray; später Obermedicinalrath von Froriep. – Herrn Bergrath Lenz, mit verschiedenen eingereichten Briefen, Jena.

2. Auszug aus den Tagebüchern von 1806-1807. Charon aus dem Neugriechischen. Garteninspector Sckell holte den Cactus ab. Frau Gräfin Henckel zu Tische. Blieben lange beysammen. Phaethon nach dem Euripides. Die Frau Großherzogin ließ sich anmelden auf morgen.

3. Auszug von 1806 vollendet und den Anfang von 1807. Um elf Uhr die Frau Großherzogin. Angesehen das Bild von Athen und die illuminirten Kupfer von London. Mittag zu fünfen. Nach Tische Phaethon. Abends kleine Gesellschaft. Das englische Werk über die Besitzungen von

4. Hofrath Rehbein über den Demanthandel. Vulpius die jenaischen Händel, besonders Rinaldo's Schicksale besprochen. Auszug aus 1817. Mittag zu fünf. Nach Tische die Tagebuchsauszüge. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, jenaische Vorfälle durchgesprochen. Hofrath Meyer, Heinroths Anthropologie. – Serenissimo Promemoria. [268] Herrn Geh. Hofrath Eichstädt nach Jena. Verordnung an Rentamtmann Müller. Deßgleichen an Renner.

5. Schluß vom Jahr 1807. Munda im oberaufsichtlichen Geschäft. Um zwölf Uhr die jungen Herrschaften. Nach Tische Fräulein Adele. Abends Musik, der erste Act von dem Grafen Gleichen probirt. Sendung von Berlin, sowohl von Zelter als von Schultz.

6. Einige Briefe concipirt: Herrn Auctionator Lechner nach Nürnberg. Mittags zu fünfen. Abends für mich; die Jahre 1806-7 – 8 durchgesehen. Sodann die Ionischen Inseln von Kendrick.

7. Briefe concipirt und mundirt. Herr Rath Haage. Auszug des Jahrs 1822 angefangen. Das erste Heft des Doms von Cöln betrachtet. Mittags Generalsuperintendent Röhr. Abends für mich. Dann Hofrath Meyer. Die nächsten Sendungen an Schultz und Knebel bedacht.

8. Früh Dr. Weller. Ausgezogen das Tagebuch von 1822 bis auf heutigen Tag. Herr Soret und der Prinz. Hofrath Meyer Wegen der Domkupfer. Herr Cammerconsulent Schnauß ein Buch von Mayland bringend; einiges wünschend. Mittag Dr. Weller und Lieutenant von Knebel. Manzoni's neues Stück Adelchi gelesen. Damit, der Einleitung und den Noten fortgefahren bis Nacht.

[269] 9. Sendung an Staatsrath Schultz vorgearbeitet, ingleichen an Knebel. Ferner vom Jahr 1809 einiges stilo continuo. Sodann Dr. Friedrich Roth über den Nutzen der Geschichte. Verschiedene Briefe theils concipirt, theils mundirt. Der junge Müller das Hasenporträt bringend. Rath Vulpius wegen Münzen. Mittag zu drey. Weihnachtskram. Abends in Campbells Ossian. Oberbaudirector Coudray. Neuste Bauereignisse, besonders Tiefurt, Cromsdorf und dergleichen. – Herrn General-Münzwardein Loos nach Berlin.

10. Die Boisseréeschen Sendungen auf die Bibliothek. Fortgefahren an verschiedenen Expeditionen. Johns Verpflichtung. Verkauf des Frauenvereins. Ottilie Nachricht bringend. 1809 stilo continuo. Mittag mit Ulriken. Betrachtungen des Jahres 1809. Politische und kriegerische Ereignisse in demselben. Abends Soret und Meyer. Betrachteten die Feldspath-Schubladen. – An Serenissimum, die Boisseréeschen Sendungen betreffend.

11. Nebenstehendes: Herrn Frommann Schluß von Kunst und Alterthum, Revisionsbogen 10 in Revision, Manuscript zum Abschluß. Färbers autorisirte Quittungen nach Jena. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz Varia (S. Concept ), Berlin.Herrn Professor Döbereiner [270] über Magnetismus nach Jena. – Auch das folgende Heft von Kunst und Alterthum betrachtet. Zu Tische zu drey. Nach Tische Professor Purkinje. Derselbe kam Abends wieder und blieb zu Tische. Er hatte von Berlin mitgebracht entoptische Gläser ingleichen den Apparat zu electro-magnetischen Versuchen.

12. Manzoni's Ode copirt für Mayland. Hofrath Rehbein und Dr. Autenrieth. Maler Kolbe, des Großherzogs Porträt bringend. Die jungen Herrschaften. Purkinje war mit meiner Schwiegertochter nach Belvedere gefahren. Inhaltsanzeige von Kunst und Alterthum. Mittag zu vieren, Professor Purkinje speiste mit. Mit demselben nach Tische vieles Wissenschaftliche conferirt. Sodann für mich dieselben Gegenstände durchgedacht. Abends Rehbein in Heinroths Anthropologie, das Capitel von den Temperamenten gelesen. Sodann Professor Riemer, zuletzt Purkinje. Blieben lange beysammen. Die Kinder waren auf'm Hofball.

13. An Briefen concipirt und mundirt. Serenissimus melden sich an auf Sonntag. Auszug von 1807 nach Rubriken. Tyroler Stufen von Serenissimo. Brief von Eichstädt. Mittag zu drey. Nach Tische Auszug der Tagebücher. Betrachtung des durch Jahre durchgehenden, eine Zeitlang vorwaltenden oder gar augenblicklich vorübergehenden Interesses.

[271] 14. Verschiedenes concipirt, mundirt. Herr Genast und Demoiselle Voß. Staatsminister von Fritsch wegen Ehrmannianis. Mittag zu dreyen. Abends Walther. Sodann Hofrath Meyer und Professor Riemer; letzterer die Weihnachtsgedichte vorgelesen. Nachts Christian Researches in the Mediterranean. By William Jowett. – Herrn von Knebel nach Jena.

15. 1807 aus dem Tagebuch in Rubriken geschrieben. Gräfin Julie Egloffstein, ihr neues Buch vorzeigend und das Bild ihrer Nichte. Serenissimus das Boisseréesche Domwerk betrachtend. Ingleichen die Mineralien aus Tyrol. Zu fünfen bey Tische. Nachher Auszüge des Tagebuchs. Kam die Edelsteinsammlung von Serenissimo an. Abends Hofrath Meyer die verschiedenen englischen angekommenen Bücher durchgesprochen. – Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Hofrath Rochlitz nach Leipzig, mit der Campagne von 92.

16. Angeordnet und vorgearbeitet. Nebenstehendes:Herrn Mayer, Königl. Spanischem Bergdirector, nach Gengenbach im Großherzogthum Baden im Kinzingerthal. Hofrath Döbereiner, Professor Oersted und Architekt ...... von Copenhagen. Oberbaudirector Coudray besah die Cölner Domkupfer. Herr Rath Helbig Wegen meteorologischen Geschäften. Mittag für uns. Betrachtungen über [272] das Gespräch mit Oersted. Unter der Comödie Canzler von Müller. Nach der Comödie Oersted, der Architekt, Herr Oberbaudirector Coudray. Lebhaftes Gespräch über Physikalisches u.s.w.

17. Oberaufsichtliche Angelegenheiten. Ihro Hoheit die Frau Großherzogin von 1/2 11 bis 1/2 1 Uhr. Briefconcepte dictirt. Zu fünfen gespeist. Die neugriechische Constitution von Iken gesendet. Abends Herr Soret. Walther war bey'm Prinzen.

18. Auszug des Jahrs 1806. Obrist von Eschwege und Hofrath Rehbein. Drey Journalstücke von Jena. Abschrift über: Religion, Frömmeley und Mysticismus unserer Tage. Zu fünfen zu Tische. Miscellen von Bran gelesen. Abends für mich, der weiße Stier von Voltaire. Die Priesterinnen der Griechen von Adrian. – Herrn Bergrath Lenz Brief des Bergrath Cramers nach Jena. Herrn Professor Zelter, mit 6 Fasanen, nach Berlin.

19. Nebenstehendes: Herrn Frommann Bogen 11, 12 Revision, Umschlag, Jena. Andere Expeditionen auf die nächsten Posttage vorbereitet. Ihro Hoheit die Frau Erbgroßherzogin. Mittag zu fünfen. Agenda durchgedacht und vorbereitet. Abends der Erbgroßherzog. Ottilie; sodann den weißen Stier zum Theil gelesen. Görres die heilige Allianz.

20. Concepte, Munda. Hofrath Köhler von Petersburg [273] Reisender. Mechanicus Bohne. Galvanismus. Fortgesetzte Vorbereitungen für die nächsten Tage. Mittag zu fünfen. Nach Tische Phaethon des Euripides. Abends Oberbaudirector Coudray. Phaethon fortgesetzt. – Herrn Postmeister Langheinrich nach Asch.

21. Zeichenlehrer Temmler wegen seines Sohns. Phaethon, Trauerspiel des Euripides, redigirt und mundirt. Der Prinz und Herr Soret. Brief und Sendung von Grafen Sternberg, auch von Redwitz. Mittag zu vieren. Fortgefahren an Phaethon. Kam mein Sohn von Jena und referirte. Professor Riemer die Weihnachtsgedichte bringend; die Überschriften berathend. Einiges vorlesend. Sodann über Phaethon gesprochen. Hofrath Meyer Nachricht von der Hoheit Reise, dem Kaiser zu begegnen.

22. Fortsetzung der Versuche wegen entoptischer Eigenschaft des schmelzenden Eises. Die Fragmente des Phaethons weiter redigirt und mundirt. Mittag zu fünfen. Des Paria Gebet durchdacht. Abends Hofrath Meyer. Verzeichniß dessen was er an Recensionen für das nächste Kunst und Alterthum zu liefern gedenkt.

23. Phaethon corrigirt. Die meteorologischen Mittheilungen des Herrn Salineninspectors Bischof von Dürrenberg aufgeregt. An dem meteorologischen Aufsatze dictirt. Mantegna näheres Schema. [274] Die Dedication des englischen Fausts abgeschrieben. Rath Helbig jene Bischoffischen Mittheilungen überbringend. Mittag zu fünfen. Weihnachten von der Frau Großherzogin gesendet. Canzler von Müller. Die nordische Heldensage im Morgenblatt. Hofrath Meyer. Beredung wegen der poetischen Weihnachtsgabe. Die Sammlung der Strixner-Pilotyschen lithographirten Zeichnungen durchgesehen. – Herrn Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt, siehe Concept.

24. Meteorologische Betrachtungen und Mittheilungen an Posselt. Einiges zur bessern Ordnung und Catalogirung der Münchner Zeichnungsnachbildungen. Briefe von Rochlitz und von Schreibers. Sonstiges vorbereitet. Absendung der Weihnachtsgedichte an Ihro Kaiserliche Hoheit. Anfang einer Recension des Trauerspiels Adelchi. Mittag zu fünfen. Berzelius neues System der Mineralogie. Voltaire Histoire de Jenny. Abends Christbescherung.

25. Expeditionen nach Jena: An Dr. Posselt erstlich Verordnung wegen des jungen Temmlers, Sendung von Bischof, Salineninspector zu Dürrenberg; eigenes Schreiben in der letzten wissenschaftlichen Angelegenheit. An Färber wegen Sorriot und Elephantenschädel-Zeichnungen. Herrn Weller Quittungen zurück. Herrn Polizeyrath Grüner, Anmeldung der jungen [275] Herrschaften. – Graf Sternbergs Bild von Serenissimo. Obrist von Eschwege die Juwelensammlung des Großherzogs besehen. Mittag die Gebrüder Hasenclever. Canzler von Müller. Jene beyden blieben Nachmittag. Abends der Canzler und die Kinder an Hof. Nachts wieder zu Tische versammelt. Graf Sternbergs Porträt von Serenissimo.

26. Die Fremden waren zeitig abgereist. Briefconcepte. Von Eschwege Juwelensammlung. Die jungen Hoheiten. Mittag Hofrath Döbereiner. Chemische Gespräche bis gegen Abend. Für mich Nova.

27. Früh Hofrath Döbereiner Experimente. Nebenstehendes durch Herrn von Vitzthum: Herrn Polizeyrath Grüner nach Eger. Herrn Professor Zauper nach Pilsen. Herrn von Beulwitz hier. – Mittag Hofrath Döbereiner, Nach Tische Varia. Abends Hofrath Döbereiner, Chemisches und Physikalisches durchgesprochen; nicht weniger Tyroler Mineralien vorgewiesen.

28. Quittung autorisirt für Eschwege. Gedicht für Julien eingeschrieben. Depeschen an Conta. Weihnachtsdrama an Riemer zurück. Döbereiner zu Serenissimo, arbeitete ferner im Schwanen. Sendung an Nees von Esenbeck vorbereitet. Speiste Professor Döbereiner mit uns. Unterhaltung nach Tische mit Serenissimi Steinsammlung. [276] Die Gesellschaft ging sämmtlich in das Schauspiel. Blieb allein. Spanische Romanzen im Gesellschafter. Hofrath Meyer. Lasen zusammen die Heinriche von Shakespeare, neue Übersetzung von Voß.

29. Nebenstehende Briefe mundirt und expedirt:Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn.Herrn Bergrath Cramer, Wetzlar. – Beschäftigung in Vorbereitungen. Um zwölf Uhr Serenissimus. Wurden chemische und entoptische Versuche vorgelegt. Hatte vorher einige Bayrische Bilder gesandt. Shakespeare's Heinriche. Mittag Hofrath Döbereiner und Nicolovius. Nachmittag fortgesetzte chemische Betrachtungen. Abends der Badeinspector Schütz, Oberbaudirector Coudray; chemische Versuche wiederholt. Spielte Schütz Flügel bis in die Nacht.

30. Manuscript zum nächsten Stück Kunst und Alterthum. Hofrath Döbereiner abschließend was bey seinem Hierseyn geschehen. Verschiedene Nachversuche mit ihm; auch beredet, in welcher Folge die Communication zu erhalten. Zu Mittag die Familie und Ferdinand Nicolovius. Nach Tische auf mein Zimmer. War Brief und Gemmenabdruck von Herrn von Both angekommen. Arbeitete mit John die Münchner Steindrücke zu numeriren, ferner Adelchi auszuziehen. Sodann Shakespeare's König Johann.

[277] 31. Vorarbeiten. Halb elf Uhr Frau Großherzogin. Sodann Vorarbeiten zu Kunst und Alterthum, Concepte zu Briefen. Mittag zu sechsen. Nach Tische bald in's hintere Zimmer, manches beseitigt und vorgearbeitet. Abends Herr Soret und Hofrath Meyer zum Thee. Nachher Gespräch über religiose überlieferte Symbole.

[278]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1822. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5E15-1