Berthold Auerbach
(eigentlich: Moses Baruch Auerbacher)
(1812–1882)

Berthold Auerbach (Stich nach Friedrich Pecht, um 1847)

Biographie

1812

28. Februar: Moses Baruch Auerbacher (später: Berthold Auerbach) wird als neuntes Kind eines jüdischen Kaufmannes in Nordstetten in Württemberg geboren. Er wächst in armen Verhältnissen in der bäuerlichen Landschaft seines Heimatortes auf.


1825

Berthold Auerbach will und soll auf Wunsch der Familie Rabbiner werden. Besuch der Talmudschule in Hechingen.


1827

Wechsel an die Rabbinerschule in Karlsruhe.


1830

Er kommt an das Gymnasium in Stuttgart.


1832

Unschlüssig in seinen Berufsplänen nimmt Auerbach das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen auf. Später sattelt er um auf jüdische Theologie und Philosophie.


1833

Wechsel an die Universität München.

Aufgrund seiner Mitgliedschaft bei einer Burschenschaft wird der radikalliberale Student von der Universität verbannt und zu zwei Monaten Haft verurteilt.


1834

Er setzt sein Studium in Heidelberg fort, scheitert jedoch ein Jahr später am Rabbinerexamen.


1836

Auerbach arbeitet als freier Schriftsteller und Journalist. Er veröffentlicht den kritischen Essay »Das Judentum und die neueste Literatur«.


1837

Erst jetzt muss Auerbach seine zweimonatige Gefängnisstrafe in Hohenasperg absitzen. Während der Haft schreibt er an seinem ersten Roman »Spinoza«.


1838

Er geht als Mitarbeiter der Zeitschrift »Europa« nach Frankfurt am Main.


1841

Nach Arbeit als Rezensent, Herausgeber und Redakteur in Bonn und Mainz ist Auerbach jetzt als Kalenderredakteur in Karlsruhe tätig.

Übersetzung der Werke Spinozas.


1843–54

Nach einigen gescheiterten Versuchen als Schriftsteller verhelfen ihm die »Schwarzwälder Dorfgeschichten« nun zum literarischen Durchbruch. Die vier Bände werden weltweit ein grandioser Erfolg und machen Auerbach über Nacht zum populärsten deutschen Erzähler seiner Zeit.


1845

In den folgenden Jahren arbeitet er als freier Autor unter anderem in Weimar, Leipzig, Berlin, Dresden, Breslau, Heidelberg und Wien.


1856

»Barfüßele« (Roman).


1857/58

Bei Cotta erscheinen Auerbachs gesammelte Schriften in 20 Bänden.


1858

In den folgenden Jahren veröffentlicht Auerbach den »Volkskalender«.


1866 – 1869

Aufenthalt in Bingen.


1872

Auerbach zieht auf das Schloss Ebnet bei Freiburg, verbringt den Winter jedoch meist in Berlin.


1874

Begeistert über die nationale Reichsgründung 1871 schreibt Auerbach den Roman »Waldfried«. Doch bald schlägt seine Euphorie in Enttäuschung um.


1881

Durch körperliche Leiden geschwächt und vom immer stärker werdenden Antisemitismus gekränkt und verbittert geht Auerbach zur Erholung nach Cannes.


1882

8. Februar: Kurz vor seinem 70. Geburtstag stirbt Berthold Auerbach in Cannes. Er wird auf dem jüdischen Friedhof in Nordstetten beigesetzt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Auerbach, Berthold. Biographie: Auerbach, Berthold. Biographie: Auerbach, Berthold. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1423-9