[54] Der Hecht und der Hai

Ein Hecht regierte lange Zeit
In einem Wasser weit und breit,
Und glaubte voller Stolz, nun sey er
Der Fürst und Herr im ganzen Weiher.
Was hindert mich denn, (fing er an)
Daß ich im weiten Ocean
Nicht eben so gewaltsam wüthe,
Nicht eben so als Herr gebiete,
Wie hier? Er sagt's und schwimmt sogleich
Hinab in's große Wasserreich.
Doch wie erschrak er, da er nah'
Des Meeres Ungeheuer sah!
Ein Hai, der nicht sobald vernommen,
Weswegen er hieher geschwommen,
That seinen weiten Rachen auf,
Ergriff ihn und verschlang ihn d'rauf.
So trifft der kleinere Tyrann
Stets einen noch gewalt'gern an,
Der ihn, von Siegen schon umringt,
Mit seiner größern Macht verschlingt.

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TextGrid Repository (2012). Zachariä, Justus Friedrich Wilhelm. Gedichte. Fabeln. Der Hecht und der Hai. Der Hecht und der Hai. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AB70-F