Caroline von Wolzogen
(1763–1847)

Caroline von Wolzogen (Gemälde von Carl von Ambère, Öl auf Leinwand, 1808)

Biographie


1763

3. Februar: Caroline von Lengefeld wird in Rudolstadt als Tochter des Oberförsters und Stiftsgutsinspektors Carl Christoph von Lengefeld und seiner Frau Luise Eleonore Friederike, geb. von Wurm, geboren.


1766

22. November: Geburt der Schwester Charlotte.

Die Schwestern werden durch ihren Vater sowie Hauslehrer unterrichtet und erhalten eine umfassende Ausbildung, darunter auch in Geographie, Naturlehre, Geschichte, Literatur und Fremdsprachen. Sie wachsen auf dem von der Familie gepachteten Heisenhof bei Rudolstadt auf.


1776

Tod des Vaters. Die Mutter zieht mit beiden Kindern nach Rudolstadt.


1783

April: Beginn der Reise in die Schweiz gemeinsam mit ihrer Schwester Charlotte und dem Freund der Familie Wilhelm Ludwig von Beulwitz. Besuche in Coburg, Bamberg, Erlangen, Nürnberg. In Ludwigsburg besuchen sie Christian Daniel Schubart im Gefängnis und lernen ihren Cousin Wilhelm von Wolzogen kennen, der an der Militärakademie studiert. Begegnung mit Johann Kaspar Lavater in Zürich. Anschließend Aufenthalt in Vevey am Genfer See.


1784

Sommer: Rückkehr aus der Schweiz nach Rudolstadt. Auf der Reise Begegnung mit Sophie von La Roche, die wenig später in ihrer Zeitschrift »Pomona für Deutschlands Töchter« ihre Beschreibung einer Reise in den Grindelwald veröffentlicht.

2. September: Heirat mit dem acht Jahre älteren Wilhelm Ludwig von Beulwitz. Die Ehe bleibt kinderlos.


1786

Beginnende Entfremdung von ihrem Ehemann.


1787

November: Erste Bekanntschaft mit Friedrich Schiller im eigenen Haus in Rudolstadt, vermittelt durch den gemeinsamen Freund Wilhelm von Wolzogen.

Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Karoline von Dacheröden, der späteren Frau Wilhelm von Humboldts.


1788

Sommer–Herbst: Aufenthalt von Schiller in Volkstedt. Vertraulicher persönlicher und brieflicher Verkehr mit Caroline von Beulwitz und ihrer Schwester Charlotte.


1789

Januar: Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Wilhelm von Humboldt, der ihre Aufnahme in den »Tugendbund« der Henriette Herz in Berlin als Korrespondierendes Mitglied anregt.

Sommer: Erneuter Aufenthalt von Schiller in Rudolstadt.


1790

Februar: Schiller heiratet ihre Schwester Charlotte. Caroline von Beulwitz entsagt ihrer Liebe zu Schiller. Sie zieht zeitweilig nach Jena, um in seiner Nähe zu sein, kehrt dann jedoch nach Rudolstadt zurück.


1791

Beginn der Freundschaft mit dem Koadjutor Carl Theodor von Dalberg in Erfurt, die sich von Carolines Seite zu einer (nicht erwiderten) Liebe entwickelt.


1792

In Schillers Zeitschrift »Thalia« erscheint ihr erstes Drama »Der leukadische Fels«.


1793

Kurzzeitige Liebesbeziehung zu Gustav von Adlerskron.

Sommer: Gemeinsam mit ihrer Schwägerin Ulrike von Beulwitz reist sie zur Erholung nach Bad Cannstadt bei Stuttgart.


1794

Februar: Besuch bei ihrer Schwester Charlotte in Ludwigsburg, danach gemeinsam mit Wilhelm von Wolzogen Reise in die Schweiz. Die Beziehung wird von nahezu allen Verwandten und Freunden, auch von Schiller und seiner Frau, verurteilt.

Juli: Rückkehr nach Jena gemeinsam mit Wilhelm von Wolzogen.

August: Scheidung von Ludwig von Beulwitz.

27. September: Eheschließung mit Wilhelm von Wolzogen. Die Trauung findet in Bauerbach statt.


1795

20. September: Geburt ihres einzigen Sohnes Adolf in Stein am Rhein, wo Caroline und Wilhelm von Wolzogen zeitweilig leben.


1796

In Schillers »Horen« erscheinen Bruchstücke aus ihrem Roman »Agnes von Lilien« (entstanden seit 1793, vollständig in zwei Bänden 1798). Das anonym veröffentlichte Werk wird zunächst Goethe oder Schiller zugeschrieben.


1797

Nach der Berufung Wilhelm von Wolzogens zum Kammerherrn und Kammerrat am Weimarer Hof siedelt die Familie nach Weimar über. Beginn des freundschaftlichen Verkehrs mit Goethe.


1799

Aufgrund zahlreicher Reisen Wilhelm von Wolzogens im diplomatischen Dienst des Weimarer Herzogs Carl August verbringt Caroline einen Großteil der folgenden Jahre allein mit ihrem Sohn.


1801

Herbst: Reise nach Dresden gemeinsam mit Schiller und seiner Frau und Besuche bei Körner.

Als Dank für erfolgreiche diplomatische Verhandlungen in Rußland wird Wilhelm von Wolzogen durch den Weimarer Herzog zum Geheimen Rat und Oberhofmeister ernannt.


1802

In Cottas »Damenkalender«, der von Schiller herausgegeben wird, erscheinen Auszüge aus ihrer Erzählung »Die Zigeuner«.

Sommer: Aufenthalt in Paris, wo ihr Mann den Weimarer Erbprinzen in die große Welt einführt. Bekanntschaft mit Gustav von Schlabrendorf. Anschließend längerer Aufenthalt in Schwaben. Begegnung mit Therese und Ferdinand Huber in Stuttgart.


1803

Längerer Aufenthalt in Dresden (bis Frühjahr 1804).


1804

Im Cottaschen »Damenkalender« erscheint ihre Erzählung »Edmund und Emma«.

Herbst: Erneuter Aufenthalt in Dresden.


1805

9. Mai: Tod Friedrich Schillers.


1806

Oktober: Nach dem Sieg Napoleons in der Schlacht bei Jena und Auerstedt wird Weimar von den Franzosen besetzt und geplündert, darunter auch das Haus Caroline von Wolzogens.


1807

Zunehmende Kränklichkeit Wilhelm von Wolzogens. Kuraufenthalt gemeinsam mit seiner Frau in Wiesbaden. Anschließend gemeinsame Reise nach Paris, wo Wilhelm erneut in diplomatischer Funktion tätig ist (bis Mai 1808).


1809

Aufenthalt in Wiesbaden, wo der kranke Wilhelm von Wolzogen durch eine Kur auf Besserung seiner Leiden hofft.

17. Dezember: Tod Wilhelm von Wolzogens in Wiesbaden. Caroline von Wolzogen kehrt nach Weimar zurück. Wilhelm von Humboldt übernimmt nominell die Vormundschaft über ihren Sohn.


1810

Kurzzeitige Liebesbeziehung zu dem wesentlich jüngeren nassauischen Diplomaten von Mühlmann.

Reise zu Pestalozzi nach Yverdon.


1811

Ende: Reise nach Aschaffenburg zu Dalberg.


1815

Aufenthalt in Frankfurt am Main.


1817

Reise nach Frankfurt am Main, Wiesbaden und Bad Ems.


1819

Erste persönliche Begegnung mit Henriette Herz in Frankfurt am Main.


1822

Beginn der Arbeit an der Schillerbiographie »Schillers Leben« (gedruckt 1830/31).


1823

Reise nach Paris zur Pflege ihres erkrankten Sohnes.

Dezember: Tod der Mutter.


1824

Caroline von Wolzogen übernimmt die schwierigen Verhandlungen zwischen Goethe und ihrer Schwester wegen der Herausgabe des Briefwechsels zwischen Goethe und Schiller, die sich über mehrere Jahre hinziehen.


1825

10. September: Tod des Sohnes Adolf an seinem 30. Geburtstag, vermutlich durch Selbstmord.

Caroline von Wolzogen siedelt nach Jena über.


1826

9. Juli: Tod der Schwester Charlotte von Schiller.

»Novellen« (2 Bände, bis 1827).


1829

26. März: Tod der Freundin Karoline von Humboldt.


1832

Tod Goethes.


1835

Tod Wilhelm von Humboldts.


1836

Reise nach Holland.


1840

Ihr zweiter Roman »Cordelia« erscheint bei F. A. Brockhaus in Leipzig. Die Idee zu einem weiteren Roman »Alma« wird nicht mehr ausgeführt.


1847

11. Januar: Caroline von Wolzogen stirbt kurz vor Vollendung ihres 84. Lebensjahres in Jena. Nachlaßerbin wird ihre langjährige Dienerin und Freundin Wilhelmine Schwenke.

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TextGrid Repository (2012). Wolzogen, Caroline von. Biographie: Wolzogen, Caroline von. Biographie: Wolzogen, Caroline von. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AAE4-8