Georg Wickram
Der verlorene Sohn

[Titel]

[3] Ein schönes vnd Euangelisch


Spil von dem verlornen Sun / wie er


sein hab vnnd gůt so üppiglich mitt böser


geselschafft verton. Auch was lons im darauß


erfolgt ist. Allen jungē gesellen / darzů Vatter


vnd můter zů einer warnung an tag geben.


Vnd auff Pfingsten von einer Ersamen


burgerschafft zů Colmar


gespilt. Anno


1. 5. 40.


Jörg Wickram zů Colmar.

[3]

Personen

[4] [121]Personen.

    • Herolt.

    • Tobias, der Vatter.

    • Sara, die Můtter.

    • Absolon, der verlorn Sun.

    • Bileam, der Gůtt Sun.

    • Colickles, der Hoffmeister.

    • Eleasar, der erst Freind.

    • Joseph, der ander Freind.

    • Soball, der drit Freind.

    • Eliphas, der vierdt Freind.

    • Antrax, dess Vatters Knecht.

    • Litanus, dess Vatters Koch.

    • Geta, dess Vatters Metzger.

    • Demipho, der Baur.

    • Palinurus, der Baurnknecht.

    • Halisea, die Beürin.

    • Lisimachus, der Burger.

    • Sagarinus, der Burgersknecht.

    • Nebulus, der Schalcksnar.

    • Strobulus, der Wirt.

    • Pithodicus, der Wirtsknecht.

    • Congrio, der Koch.

    • Lampadio, der Taglöner.

    • Epidicus, der Taglöner.

    • Silenia, die Wirtin.

    • Bachis, die erst gmein Fraw.

    • Philomancia, die ander gmein Fraw.

    • Delphium, die dritt gmein Fraw.

    • Gimnasium, die vierdt gmein Fraw.

    • Lucrio, der erst Ruffian.

    • Cario, der ander Ruffian.

    • Tranio, der dritt Ruffian.

    • Grunio, der viert Ruffian.

    • Ein Senger.
    • [121]

[Prolog]

[122][5]
DER HEROLT.
Im Namen Gottes heb ich an
Und wil euch all gebetten han
Ir seit hoch oder niders gradts
Geistlich / weltlich / eins jeden stadts
Von man und weiben in gemein
Sind still und hören mich ein klein
Domit ir waren bricht verston
Was in dem Spil hie für wirt gon
Den anfang mittel und das end
Sind in der urtheil nit zů bhend
Ob gleich sichs erstlich frölich eygt
Und sich an im selbs üppig zeigt
So werd ir doch zůlest bericht
Was trurigkeit am end beschicht
Dan gwonlich all weltliche freid
Irn außgang gwint in grosem leid
Derhalben solt ir nemmen acht
Wie und warumb diß spil sy gemacht
Lucas thůt uns beschryben das 1
Eins mals ein richer vatter was
Der selb hat zwen gewachßner Sün
Der jünger aber under in
Zům vatter kam in hohem můt
Und fordret sin gebürend gůt
Domit zoch er in frembde land
Verpraßt das sein in groser schand
Mit böser gselschafft falschen weiben
Das im gar nichs thet über pleiben
Do ward er von sein gsellen glosen
Und gantz in das eilend verstosen
Ward gantz veracht von jeder man
[5] In dem fing ein groß türung an
Im selben land also das er
Ward hart getruckt von hunger schwer
In solcher seiner hungers not
Verdingt er sich allein umbs brot
Eim burger dem er hůt die schwein
Im feld und auff den Ackern sein
Also begert er mit den Süwen
Zů essen tröstern oder kleüwen
Sie aber wurden im verseit
In solcher not und angstbarkeit
Er wider in sich selber ging
Zu reden mit im selb anfing
Ach wie vil hat mein vatter doch
Taglöner under seinem joch
Die alsampt brot ein gnügen hand
Und ich hunger stirb in dem land
Ich wil hin zů meim vatter dretten
Und in mir zů verzeihen betten
Mich meines elends thůn beklagen
Gantz demütig zů im thůn sagen
Vatter ich hab gesündt in dich
Darzů auch in das himmelreich
Drumb ich fürbaß nit wirdig bin
Das ich dein Sůn sol geheißen sein
Ach mach mich ein auß deinen knechten
Fürbaß wil ich nim widerfechten
Als er nun zů seim vatter kam
Der vatter sein gar bald war nam
Lieff im entgegen auff der stroß
Und umbfieng in mit freuden groß
Der Sun fiel nider auff sein kny
Und sagt o vatter mir verzy
Ich hab in himmel gsündt und dich
Darumb so bin nit wirdig ich
[6] Das ich dein Sun fürbaß werd gnent
Doch bit ich mach mich an dem end
Das ich einr deinr taglöner sey
Der vatter rafft zůstundt harbey
Sein knechten welchen er gepot
Gond hin und bringt die beste wot
Bekleidet in mit schonem gwand
Steckt im ein ringlin an sein hand
Und legend im auch an zwen schů
Bringt mir ein feißtes kalb harzů
Schlachtens und loßt uns frölich sein
Dan diser ist der sune mein
Der was verlorn yetz ist er funden
Drum sind frölich zů disen stunden
In dem der ander sun kam zhus
Der fragt ein knecht so kam harus
Sag mir was bdithet doch das singen
Das seitenspil und raien springen
Der knecht sagt im die neiwe mär
So bald des ward berichtet er
Ward er erzürnt bleib hausen ston
Der vatter zů im raus ward gon
Bat in das er mit im nin ging
Der sun zů reden do anfing
Vatter ich war alweg bey dir
Thů alweg was du gebütest mir
Ich hab dein gebot gar nye verachtet
Hast mir doch nye kein bock gslachtet
Domit ich mit den fründen mein
Ein mol het mügen frölich sein
Mein brůder aber hat verton
Unnd ists seins gůtz gantz worden on
Mit bösen weiben und gselschafft
Hat auch dein willen nye geschafft
Und ist gantz nackend heimher kummen
[7] Dem hast ein gmestet kalb abgnummen
Der vatter sagt Ae sune mein
Alzeit bistu bey mir gesein
Bist mir ghorsam an allen orten
Ich bit welst losen meinen worten
Dein brůder was verloren gar
Und ist jetzt wider kummen har
Er dein brůder was vor gestorben
Ist jetzund wider leben worden
Darauff ir jungen nemmend war
Hüt euch vor böser gselschafft gar
Und thůnd euch nit zů den gesellen
So allem lasteren noch thůnd stellen
Dan solch gselschafft das gblüt vergifft
Kein gůtz auff erden sunst nit stifft
Wie ir dan jetz in disem spil
Der gleichnis werden sehen vil
Als die mit falschem spil sich neren
Nichs anders thůn dan spilen zeren
Der nempt eins jeden sunders acht
Dan hie wirt nichs vergebens gmacht
Drum fliehend böse gselschafft weyt
Der Abraham zů seiner zeit 2
Mit seim volck auß Caldea floch
Sich böser gselschafft gantz entzoch
Loth thet auch von Sodoma ziehen 3
Und ir sündtliches wesen fliehen 4
Moises sin volck auch warnt trewlich
Das sie nit selten gsellen sich
Zů Chore und auch seiner rott
Die weil sie theten wider Gott
Als das volck duldet den Acham 5
Der zorn Gottes auch über sie kam
Jehu strafft auch den Josaphat 6
Als er in böse gselschafft thrat 7
[8] Do Petrus kam zů böser schar 8
Verleugnet er sins Herrn gar
Der gleichnis ich noch vil wolt sagen
Die zeit wils aber nit vertragen
Ich bit mit fleiß wolt hören zů
Vermeidt das lachen sind mit rů
Des wil ich euch gebetten han
Hiemit so wend wir fahen an

[Stücktext]

TRANIO RUFFION.
Got grůs gspan
Ach Gott ich han
Gar gros ungfell
Kum war ich well
Druck mich in eyl
Das unglück vyl
Wo aus soll ich
Doß loßet mich
GRUNIO RUFFION.
Ich danck gsell
Dein ungefell
Das zeig mir an
Was ich dir kan
Gůtz roten drin
Hertz můt und sin
Anwennden wil
Nichs ist mir zfil
TRANIO RUFFION.
Mein not ist groß
Ich bin gantz bloß
[9] An gelt und gůt
Kein freid noch můt
Mir jetz wont bey
Ich süftz und schrey
Bin gantz blůt arm
Das Gott erbarm
GRUNIO RUFFION.
Ey nitt also
Gedenck im no
Wie du dein sach
In gůt gemach
Verwenden magst
Wod so verzagst
Im stetz noch denckst
Dich selb bekrenckst
Nim fleisig war
Das du dich gar
Mügst iezund widerum verwenden
Wär weißt glick möcht sich zů dir lenden
Stand auf wir wellen gon zům wein
Wie magst so lang untruncken sein
TRANIO RUFFION.
Was sol ich ins würtzhaus vohen an
Du hörst das ich kein gelt nit han
So hab ich auch kein pfand zů geben
Ey mich vertrüßt also zů leben
Ich mag nit wercken es ist verlorn
Ehe wolt ich stelen wein und korn
GRUNIO RUFFION.
Ey nit das dich botz Judas schend
In keinen weg wir stelen wend
Sunst aber wellend wir uns fleisen
[10] Gůt gsellen umb ir gelt zů bescheissen
Mit falschen würflen karten spil
Dan ich darauff kan griffly vil
Und hält mans nit so gar schantlich
Als diepstal / gilt doch schier gelich
Darum folg mir es rewt dich nit
TRANIO RUFFION.
Das wer fürwar ein gůter sitt
Rodt aber zfordrist wie ich thů
Domit ich auch müg setzen zů
Du weist das es auff setzentz gilt
Sunst ist niemans der mit mir spilt
GRUNIO RUFFION.
Hab nur kein sorg an disem theil
Folgst du mir du erfarst dein heil
Ich hab noch gelt für mich und dich
Das setz ich als zůmal in stich
Drum kum mit mir ich für dich dar
Do mans uns bhend dreit zessen har
TRANIO RUFFION.
Das wer warlich ein sach für mich
Dan als mein gderm beweget sich
In meinem bauch vor hunger groß
GRUNIO RUFFION.
Nim hin diß brot in kragen stoß
TRANIO RUFFION.
Nu danck dir Gott zů tausent mal
Sid gesteren ging mirs nie so wol
Es smäckt mir wol für fleisch und fisch
Griff es ist noch gantz warm und frisch
[11]
LUCRIO RUFFION.
Hoscha / wart mein wie laufst so bhend
Sag mir war wilt an welches end
Was meinet doch dein ernstlich reiß
CARIO RUFFION.
Du fragst mich das ich selb nit weiß
Ich bin dort gestanden an einr wand
So kummend zů mir glauffen zhand
Vil pawren / wend mich nöthen zwercken
Als bald ich thet ir meinung mercken
Hab ich mich do stracks dannen gmacht
Ihr böse wort ich lützel acht
Der ein der sagt ich würd erhenckt
Der ander sprach ich würd ertrenckt
Der drit sagt ich wer ein verräter
Darzů ein rechter biren bräter
Der vierd der sagt ich wer ein knab
Solch scheltwort ich geschlücket hab
Allein das ich die arbeit schüch
Wo zwercken ist mit krefften flüch
Zůr arbeit sol mich niemans nöthen
Ich lies mich ehe viermal döthen
Ich hab doch weder weib noch kind
Mein narung ich noch alweg find
Was wers das ich groß arbeit het
Und ziehen solt am sylen stetht
Zům bawren zich ich auff das land
Do sag ich in ein langen tand
Wie ich in Franckreich gwesen sey
Und wie es stand in der Turkey
Auch was zů Venedig sey für war
Dan tragens mir mit hauffen har
Zů essen trincken was sie hand
Also bescheiß ich manig land
[12] Mit stelen lügen trügerey
Bleib dannocht vor der arbeit frey
LUCRIO RUFFION.
Botz ferden angst du thůst im recht
Ich bin auch gleich also ein knecht
Hör zů waß ich mich besunnen han
Ich weiß ein reichen alten man
Der hat ein Sun hüpst grad und jung
Der hat sich schon gneigt zů dem sprung
Zů nechst saß ich an einem Mol
Do bzalt er für ein schiben vol
Demnoch hůben wir zspilen an
Zwelff kronen ich im abgewan
Noch sagt er nit ein böses wort
Wolhar mit mir dort an ein ort
Ich wil im pfeiffen ob er kem
Unnd uns mit im ins wirtzhauß nem
Hab eben acht wie ich mich halt
Darin solt mir nachvolgen bald
Was ich im für ein tittel gib
Beim selben du auch fürbaß pleib
Ich sag im juncker oder Herr
CARIO RUFFION.
Ich hab sein gnůg es darfs nit meer
Dan ich kan wol die fedren klauben
Von röcken mentlen und von schauben
Eim jeden noch seim pfeifflin springen
Und wie ims gfalt ein liedlin singen
Das hab ich in eim büchlin glert
Davon du wol magst haben ghört
Heißt Tragicocomedia
Und sagt von der Melibea
Ich sich bald wan ich hab mein man
[13] Knecht Heintzen ich wol spilen kan
Wer lacht mit dem bin ich frölich
Wer traurt mit dem ich auch saur sich
Darumb so far nur frölich für
LUCRIO RUFFION.
Lůg zů er stot dort für der thür
Hab acht ich wil in grüssen bhend
CARIO RUFFION.
Hie will ich warten an dem end
Far hin und greifs nur weislich an
Und gib ims nur gůt undren zan
LUCRIO RUFFION.
Gnad Juncker / glück zů wie lept ir
ABSOLON SUN.
Wol wol gůt fründ wo zechen wir
LUCRIO RUFFION.
Weis ich / gnod Juncker / wo ir wellen
Ey dort hab ich ein gůthen gsellen
Er ist ein mensch wie die lieb stund
Kein falsch wort gadt aus seinem mund
Schücht ir in nit er gadt auch mit
ABSOLON SUN.
Ho lieber Gsell worum deß nitt
Eß sind mir all gůt Gsellen gnem
Wan einer schon vom Türcken käm
Unnd der ein gůter schlucker waer
So ist er mir gleich also maer
Als wer er gporn aus diser statt
Weist nit wo man wol kochet hatt
Do wöln wir hin mich durt kein gelt
[14]
LUCRIO RUFFION.
Warlich Juncker ir seit ein heldt
Ir gfalt mir wol mit weis und berd
ABSOLON SUN.
Lůg du das uns bald zessen werd
Wan ich mag zwor nit lenger harren
Von hunger mir der bauch důt garren
LUCRIO RUFFION.
Juncker gond vor ich gang eüch nach
Hörstu Cario gang zůher och
Und büt dem Junckern deinen grůß
Jetzund ich mit im essen můs
CARIO RÜFFIAN.
Gnad Juncker ich wünsch uch heil und glück
ABSOLON SUN.
Das müß dir auch begegnenn dück
Bolhar und bald mir wend zům gfräß
Mir gschwindet schier so gern ich äß
Gang du hin bstell das aller best
Ir müssend all sein meine gest
Lůg mach uns gůten kalten wein
LUCRIO RUFFIAN.
Gnod Juncker eß soll alles sein
Verordnet wie irs hand befolhen
Ich wil noch mer gůt gsellen holen
Die mit uns prassen läben wol
Mich freidt nit mer ich sey dan vol
[15]
TOBIAS VATTER.
Nu hab ich Got zů dancken wol
Dan er mich offt und manigs mol
Mit seine gnoden hat begopt
Sein nam sey ewicklich gelopt
Von meinem Got ich niemer wend
Ich will ihn preisen biß ans end
Dan er mir durch sein gnod und gůt
Beschöret hat von meim geblüt
Zwen hüpster grader schönr sün
Der jünger aber under ihn
Nitt gleicht seim brůder an der tuget
Wolan ich gib das zů der juget
Die můß verwüten als man sagt
Doch hoff ich wan er baß ertagt
So werd er von seim wäsen kern
Seim brůder glich auch tugent leren
Und dhend auch stossen selb in teig
Drum ich kein zorn gen im nit eyg
Ich wil ihn lossen schlemmen prassen
Sein kurtzweil haben auff der gassen
Und im auch gar nichs tragen drin
Sunst mächt ich auß im ein bägin
So wird er von der wält veracht
Er sůch im gleich freüd tag und nacht
So wil ich durch die finger sehen
Unds als gůt willig lossen gschähen

Hie zwüschan soll man singen demnach kumpt Absolon mit beiden seinen gsellen Lucrio und Cario.
[16]
ABSOLON SUN.
Wie dunckt euch bed
Die sach wol stet
Wo man beim win
Mag frölich sein
Der wein was frisch
Wol breit der tisch
Das ist mein lust
Und leid verdust
Wo ich bei mir
Hab leit wie ir
Die gůten bscheit
Raus důnd min freid
LUCRIO RUFFION.
Gnad juncker mein
Wir wellend sein
Verbunden gantz
Auff aller schantz
Bei eüch beston
Kein dienst erlon
Staet frůe und spot
Do irt kein nodt
Noch gfarlich wäg
Steig schlüpf noch steg
Mir wuschen mit
Und wichen nit
CARIO RUFFION.
So wil auch ich
Versprechen mich
So nacht so tag
Will sein kein zag
Ich schüch kein Not
[17] Hell Teüfell Dot
Gantz um kein schrit
Mich wenden nit
ABSOLON SUN.
Hey das lob ich
Mich auch versprich
Die wil ich gelt
Hab inn der welt
So gib ich aus
Als noch der pauß
Von euch nit wuch
Deß trösten eüch
LUCRIO RÜFFION.
Hand wir nit ghabt ein gůten praß
Ich läbt in einem jar nie baß
Cario wie schmackt dir das mol?
CARIO RUFFION.
Warlichen aus der mosen wol
Danck hab der würt und auch die wirti
Darzů der Juncker um sein irti
Ich wils verdienen mitler zeit
ABSOLON SUN.
O / schwig gůt gsell das ist als nüdt
Ein irten ist ein kleine sach
Ward biß ich erst recht kunschaff mach
O hät ich meines vatters gůt
Do wolt ich erst han freid und můt
Und manchen gůten gsellen eren
Der mirs mit freuden hulf verzeren
Sunst loß ichs an der hawen kläben
[18]
CARIO RÜFFION.
Da wolt ich wol ein rodt zů geben
Zwor eß euch nit gerewen sölt
So ir mir anderst volgen wölt
ABSOLON SUN.
Mein lieber brůder sag mir wie
Eins gůten rodts bedarf ich hie
Mein Vatter ist stetz wider mich
Mein Můter auch ser sperret sich
So haßt mich auch der brůder mein
Drum das ich nit seins sins will sein
Er fücht als wolt er ewig läben
Auff Ackern Matten und in Räben
Mit hacken rüten frü und spot
Ich thů als einr dens nit angodt
Und schlich hinoch loß föglin sorgen
Was heut nit wil das schick sich morgen
Dieweil ich hab gelt zů verzeren
Will ich mich nit mit arbeit nören
Und lossen wercken ders gern důt
Darfür hab ich ein lichten můt
Und dů mit gůten gsellen prassenn
Ob mich glich all mein frind drumb haßen
Schön frawen gselschaft küler wein
Solt mir das selb nit lieber sein
Dan in dem feld die schollen keren
CARIO RUFFIAN.
Merckt uff Juncker ich wil eüch lern
Damit ir kummen auß dem zwang
Und gwint ein freien sichern gang
Zů reisen wandlen war euch lust
Da würt an keiner freid kein brust
Als waß euch gfalt mügend ir yeben
[19]
ABSOLON SUN.
Far für dein furschlag důt mir lieben
CARIO RÜFFIAN.
Juncker ir müßt mich recht verston
Důnd hin zů eüwerem Vatter gon
Und stelt euch meisterlos vir ihn
Sagt Vatter merck auff meinen sinn
Ich bin iezund erwachsen schon
Und dů glich wie ein ganß umgon
Hab auch der welt gar kein ferstand
Nu stünd mein sin in andre land
So fält eß mir allein am geltt
Ich züg sunst gwiß durch alle welt
Domit ich etwas můcht erkunden
Drum wär mein will zů disen stunden
Daß du mir dätst mein gütli geben
So mir gehört nach deinem läben
Domit züch ich in andri land
Und schick mich in ein neüwen stand
Mag noch gros er und gůt erwerben
ABSOLON SUN.
Du sagst mir recht ich můs verderben
Bei meinem vatter mit der weis
Erlang auch weder rům noch preis
CARIO RÜFFIAN.
Virwor Juncker diser rotschlag
Uch noch gar größlich firdren mag
Ir seid ein hübst jung starck person
Von lidmas aus der moßen schon
Darzů gar hoch begobt mit tuget
Ir mügt noch wol in eüwer juget
[20] Vil glick seld eer und gůt erlangen
So ir nit bleibt also behangen
Bei eüwerm vatter in seim haus
ABSOLON SUN.
Ich wär gern langest gwäsen naus
So hat eß mir nie mugen dijgen
CARIO RUFFIAN.
O Juncker důnd der wort geschwigen
Und folgt mir wie ich uch hab groten
ABSOLON SUN.
Der vater würt mit gwißlich schroten
Ein grobe kappen an mein leib
Und mich ergölstern das ich blib
LUCRIO RÜFFIAN.
Jo wolt ir euch an trow wort keren
So ist umsunst was wir euch leren
ABSOLON SUN.
So sag wie sol ichs greiffen an
Damit ich ursach zreden han
LUCRIO RÜFFIAN.
Ir müssendt dapffer inhi gon
Gantz frevel vor dem vatter ston
Und in gantz rumörisch ansehen
Ob schon der alt vergiße trehen
Müßt ir euch glat nit keren dran
Und sein gantz standhaft wie ein man
Wil er umb gůthe wort nit geben
[21] Lond almol wüschn ein flůch doneben
Dorbey würt er den ernst wol briefen
Ob er gleich thůt der můter rüffen
Kert euch nichs dran gend böse wort
Gwiß würt euch glingen an dem ortt
ABSOLON SUN.
Mir ist schon wie ich mich din riß
Von zorn die zen ich zammen biß
CARIO RUFFIAN.
Das ist die rechte art darvon
Fürwar so můß man dsach angon
Domit so mags der alt verston
ABSOLON SUN.
Ich will hingon die sach versůchen
Fast toben wüthen schelten flůchen
Gerrot mir dan ein bydt hierinn
So müßt ir in der teilung sein
Und prassen weil daß geltli wert
Ich wil nit sparen auff der erdt
CARIO RUFFIAN.
Schwigt Juncker wans schon wirt verzert
So wend wir anders bkummen woll
Der moß das unß nim bresten soll
ABSOLON SUN.
Jetzund wil ich stracks gon hinin
Und nummen obentürisch sein
[22]
LUCRIO RUFFIAN.
Lůgt Juncker lond euch nitt mercken
Das wir euch in der sach thůnd stercken
Wir müesten sunst das bad ußtragen
Und würd unß mit camillen zwagen
ABSOLON SUN.
Habt kein unmůt ich weis vor woll
Was ich thůn oder lossen sol
LUCRIO RUFFION.
Wie dunckt dich gsel um min anschlag
Obs nit noch also gschehen mag
Mit disem jungen surmilch löffell
CARIO RUFFION.
Herr bhůt wie ist mir das ein göffell
Er meint mir rothens im im besten
Hab acht so bald die kolen glesten
Ich mein das gelt so er würt bringen
Dan můß er unser liedlin singen
LUCRIO RUFFION.
Wolauff wir wellend dannen gan
Und nit so noch zur thüren ston
Damit man unß nit auß dem hauß
Von ungeschicht sech oben auß
Dan solt man unß dorin verdencken
Man wirt uns gwis ein bancket schencken
TOBIAS VATTER.
Was ist dir min sun Absolon
Ich bitt dich gib mirs zu verston
[23]
ABSOLON SUN.
Vatter ich bit dich gang mit mir
Ein wort zwey dry hinuß vird thür
TOBIAS VATTER.
Hoffmeister richten ir das uß
Ich müß ein klein wil gan hinuß
CALICLES HOFMAISTER.
So gond nur hin in gottes nammen
Ich wils versehen alles samen
TOBIAS VATTER.
Was bdüst min sun was sind die mehr
Wo kumpst du also ruschend her
Wer hat dir thon was ist der bscheid
Sag mir hat dich das gsind beleidt
Zeygs an ich wil sy strafen drumb
ABSOLON SUN.
Nein vatter ich bit mit mir kum
Ein wenig loß uns gon vom hauß
So sag ich mein anligen rauß
TOBIAS VATTER.
Im nammen gots ich gang mit dir
Was dich bekümert sag du mir
ABSOLON SUN.
Vatter merck eben meinen sin
Wiß das ich ybel zfriden bin
Mit dir / dieweil du dich gen mir
[24] On vlis thůst bruchen für und für
Und hast uff mein nutz wenig tracht
Ich sagt schier gar und gantz kein acht
Nun siehst das ich erwachsen bin
Haltst mich wie ein Cartüser inn
Domit kum ich der welt zů gspöt
Jo wan ichs als erzalen wett
Ein gantzen tag het ich zu sagen
Und yber dein unfliß zů klagen
Das aber wil ich faren lon
Und dir kurtz geben zu verston
Was mein entlich fürnemmen sy
Ich wolt das du mir gebest frey
Mein erbtheil so mir noch deim thodt
Von recht und billikeit zůstodt
Domit ich sůchen wolt mein glick
Ann andren orthen wo sich schickt
Dan ich hab weder rast noch růw
So tag so nacht so morgens frü
Ich hab dan zvor verkert mein stand
Also das ich bsech fremde land
Dan dohin all mein gmiet ist gericht
Hie ist meins bleibens lenger nicht
Derhalb ich dich um urlob bitt
Das wöllest mir versagen nitt
Und mach mein gůt mir auff ein ort
TOBIAS VATTER.
Mein sun was hör ich hie für wortt
Ich mein dir gang an sinnen ab
Der gleichen wort ich nie ghört hab
Von dir / worlich in all mim leben
Wer hat dir doch den rodt gegeben
Gwiß gwis günnet er dir kein gůtz
[25]
ABSOLON SUN.
Vatter mein eigner sinn der thůdts
Do ist glat kein hindersich sehn
Meim willen můß ein gnügen bschen
Und soltt michs kosten leib und leben
TOBIAS VATTER.
Sun ich würd dir kein gelt nit geben
Ich welt das du blibst by mir
Zeyg mir doch an was mangelt dir
Ich wends soß anders müglich ist
ABSOLON SUN.
Vatter das ist das mir gebrist
By dir will ich glat bliben nitt
Dorumb ist noch als vor mein bitt
Du weist mir geben minen theill
Und mich hin hawen lon mit heill
Hab kein sorg ich wil fürbas hinn
Dir glat kein yberlast mer sein
TOBIAS VATTER.
Mein sun loß ab von dem fürsatz
ABSOLON SUN.
Vater du bdörffst nitz halben gschwatz
Nemst schon zů dir all deine fründ
Si schüfen minder dan ein kind
Rüfst schon den römschen keiser an
Můß mein will danocht virgang han
Jo eb ich mich behallten loß
Ehe züch ich hin nackend und bloß
Und thů mich dan mit namen nennen
Dan wirt dich alle welt wol kennen
Und dir die schand nur messen zů
Drum vatter waß dir gfalt das thů
[26]
TOBIAS VATTER.
Ach Got ach Got mir alten man
Das ich solchs kreitz erläbet han
An meinem allerliepsten sun
Ach wes sol ich mich trösten nun
Zů im ich all mein trost hab gsetzt
Meint er solt mich erst han ergetzt
Mit seim trost in mein alten tagen
So můs ich erst mit jomer klagen
Das er jetz von mir scheiden wil
Ich gloub ich hab mich gfreit zů vil
Ab seiner juget schonen gstalt
Das selb dir flicht o Gott mißfalt
Und gibst im darum solchs in sin
Das er von mir sol scheiden hin
Wolan / nun sich ich was vir freid
Bringt lieb so einr uff kinder leit
Zů vil zů vil ward niemer recht
Ach got wie hart eß mich verschmecht
Das er mich knipft so gar kurtz an
Wee mir das ich in ie gewan
O / sun / sun dächst du hindersich
Du wirdst nit also krencken mich
Und mir zleid vor der diren ston
Hab ich dich nit erzogen schon?
Gantz lieb und wert sitt deiner juget
Hab ghoft dich wachsen in der tuget
So nimst dir jetz ein anders vir
Antrax mein knecht kum har zů mir
Gang zu meim frind Eleasar
Und heis in zů mir kummen har
Das er nit loß / vor allen dingen
Heis auch den Joseph mit im bringen
[27]
ANTRAX VATTERS KNECHT.
Her ich louf hin zů eüwern frinden
Ich hoff ich well si ilens finden
Und den eüwern befelch verkinden
ANTRAX VATTERS KNECHT.
Her ich hab dsach schon gerichtet auß
Sie kummend uch gleih beid zů hauß
ELEASAR EIN FRIND.
Joseph dir schin ein selger tag
JOSEPH EIN FRIND.
Und dein gantz läben sey on klag
ELEASAR EIN FRIND.
Merck mich Joseph was ich dir sag
Tobias schickt an disem tag
Antrax sein knecht ilens zů mir
Und sol auch solchs verkinden dir
Wir beide sollen sunder beitt
Kummen zů im wais nit was leidt
Im neulich ist zů handen gstosen
Das er uns beid hat bschicken loßen
Ich bdenck ein weg drey oder fier
Das wunder möcht mich fressen schier
JOSEPH EIN FRIND.
Mich wundert worlich was bedüdt
Nun kend ich doch gedencken nüdt
Es het dan sein sun Absolon
Ettwas wider sein willen thon
Wolauff wir wellen zů im gon
[28]
ELEASAR EIN FRIND.
Gott gries dich mein frind Tobias
Ich bit dich sag mir was ist das
Du uns hast beidi loßen bschicken
JOSEPH EIN FRIND.
Vetter dein anschleg miesen glücken
Ich bit dich gib uns zů verston
Warum hast du uns bschicken lon
TOBIAS VATTER.
Mein lieben frind zů fordrist an
Will ich uch beiden dancket han
Dem nach uch mein anligen sagen
Ach Gott ist semlichs nit zů klagen
Ich hab Gott offt in meinem leben
Gbetten er solt mir kinder geben
Das hat mich Gott mein her gewert
Wie ich dan solchs von im begert
Dan er gab mir zwei lieber kind
Die jezund beid erwachsen sind
Mit ihn solt ich erst haben freid
So sinds ein ursach an meim leidt
Wie wols allein der jünger thůdt
Er kumpt und bgerdt sin gbirend gůt
Und wil von mir in fremde land
O lieben fründ es thůt mir and
Das ich in hab so zart erzogen
ELEASAR EIN FRIND.
Hethst du in inn der jugent bogen
Dieweil er weich und dechtig was
So törffstu jetz nit klagen das
Er aber was das liebste kindt
[29] Und boldret als dein haußgesint
Niemans dorfft im den zaum anlegen
Das als thůt sich jetzt in im regen
Als was er bgert das gabst du im
Din gsindt als förchten můßt sein stim
Moyses hat dich solchs nit glert 9
Hethst du den Mathathiam ghört 10
Und ghört was Tobias thůt sagen 11
So dörfftest jetz nit also klagen
Drumb so nim dir das doran
JOSEPH
spricht.
Ist im nit wie ich vor gsagt han
Der leckers bůb hab in entricht
Wie wol im eben recht beschicht
Die weil er ihn hat also zogen
So bald er aus dem nest was gflogen
Můßt er zerschnitten hosen tragen
Ein hemet mit eim guldin kragen
Ein tägen hing im bis auf derden
Das macht das solch gůt sünli werden
Sein paret mit samat durchzogen
Tobias hetst in domoln bogen
Ehe dan er gantz steif ist erstarret
Tobias du hast zlang geharret
Er loßt sich jetz nit mer entstellen
Die wid ist alt si möcht zerknellen
So man si erst wolt überträgen
Darumb ich rath loß underwägen
Nit understand so nit mag sein
TOBIAS VATTER.
Ach Gott das ist das klagen mein
Nun hab ich drumb nach uch gesant
[30] Ob ir ihn doch von solcher schand
Und bösen vürsatz möchten bringen
An im hilft nit mein sag noch singen
Ich hab ihn undert sporen gnummen
ELEASAR EIN FRIND.
Wo ist der lecker heis ihn kummen
TOBIAS VATTER.
Hofmaister gond hin vir die dir
Und heißt ihn bald kummen zů mir
Dan er noch dausen stodt und murret
In zorn er erst von mir ist gschnurrett
CALICLES HOFMAISTER.
Absolon kum zům vatter rin
Dan er zůr nodt bedarfet din
Es sind bei im sein gůten frind
ABSOLON SUN.
Ich wais wol wem si zlieb do sind
Es hülft nit wern ir noch so vil
So můs doch für sich gon mein will
ELEASAR EIN FRIND.
Bist du das wolgezogen kind
ABSOLON SUN.
Jo gleich so wol als deine sind
ELEASAR EIN FRIND.
Das wöll Gott nit sos aber wer
Ich wolt recht hindr in wischen her
Den můtwil und schalckeit vertriben
[31]
ABSOLON SUN.
Das magstu důn los mich nur bliben
Du gist mir doch nütz zsteür doran
Wan ich schon das mein alles han
Verton / und mich all nodt angodt
Bitt ich dich danocht um kein brot
TOBIAS VATTER.
Nitt also mein sun Absolon
Du solt uns mit dir reden lon
Dan eß beschicht dir als zů gůt
ABSOLON SUN.
Vatter ich hab kein tropfen blůt
So solcher wort zů hertzen faß
Mir gilt glich wer mich liept ald haß
Du hast vormols mein meinung ghört
Die bleibt jezund gantz unverkert
Davon mich niemans wenden kan
Rüf glich king oder keiser an
JOSEPH EIN FRIND.
Nit also vetter lieber frind
Bedenck das mir dir schuldig sind
Zů roten swegst und aller best
Denck daßt ein frummen vatter hest
Der dich zertlich erzogen hat
Folg seinem rot zwor dirs nit schat
Und stand von deinem fürsatz ab
Du bist ein hüpscher junger knab
Magst noch bekumen ehr und gůt
So du dich selb wilt han in hůt
Kumpst aber under böse rotten
Wirst du in zletz gar zů verspotten
[32] Sie helffen dir dein gelt vertemmen
Mit spilen prassen und mit schlemmen
Dem noch wirst du von ihn verlon
Sähen si dich im bettel gon
Ir keinr wunst dir ein stückle brot
Sie lond dich hungers sterben doht
Ein sprichwort hat gewäret lang
Der bösen gselschaft müsiggang
Dan dardurch wirt ein man bekrenckt
Der sich an bösi gselschaft henckt
Het Amon mit dem Jonadab
Nit gselschafft ghan der im rodt gab
Das er sein eigne Schwester bdort
So het nit gfolgt ein grosser mordt
Als Josaphat der frum hauptman
Mit Ahasia gselschafft gwan
Im seiner schiff keins gantz thet bleiben
Machabeus thet auch sin glick vertriben
Als er im böse gselschafft nam
Mit den Römern in büntnis kam
Do wardt er erschlagen mit seinem hör
Dorumb so volg du unser leer
Dieweils im aller besten gschicht
ABSOLON SUN.
Wers noch so gůt so hülfft es nicht
Ich wil darvon es hilff kein bit
Ir mügt mich all behalten nit
TOBIAS VATTER.
Mein sun sag doch mir din gebrust
Hast du nit hie den grösten lust
Mit allem dem so dir geliebt
Ich weiß niemans so dich betriebt
[33] Du standest auff du gangest schloffen
Tůt dich kein mensch dorum nit stroffen
Bringst du gůt gsellen mit dir zhuß
Heiß ich ir keinen gan hinuß
Ich trag in auff was sie nur wend
Das ich dir wil vor an dem end
An kleidren gelt gadt dir nichs ab
Von jungem auff dich zogen hab
In allem můtwil wie dirs glag
Ich hab dir geben nie kein schlag
Hab dich in kein schůl wellen lossen
Bsorgt du wirst gschlagen oder gstossen
Hab auch dinr můtter nie vertragen
Das sie dich het ein wenig gschlagen
Hargegen ist der brůder dein
Der erst an aller arbeit gsein
Und dorbey ybel gschlagen ghandlet
Dem wers nit wunder das er wandlet
Und von mir zlauffen hette lust
ABSOLON SUN.
Vatter was sagst es ist umb sust
Ich bleib nit mer es darff keins gficks
In andren landen ist vil glücks
Ist mir waß bschert es würt mir wol
SARA MŮTTER.
Ach sun ich bit dich ztusentmol
Bedenck den schmertzen und arbeit
So ich hab ghan in dinr kintheit
Ich hab dich aufferzogen zart
Kein fliß noch arbeit an dir gspart
Bist alweg das liebst kind gesin
Ach loß michs gniessen o sun mein
[34] Du weist dich lernt götlich gebot
Daßt vatter und můtter eren sot
Nun btracht wie du uns wirst enteren
Sod nun jetzund von uns thůst keren
Was zeüchst du deine eltren frum
ABSOLON SUN.
Můtter wo mit gost du doch umb
Wilt predigen so stand uff ein kantzlen
Darffst nit lang an mir ligen zrantzln
Ich ker mich an kein redt nit mer
Ich wil gan do ich zoben zer
LUCRIO RUFFION.
Botz bettell Juncker wie ists gangen?
ABSOLON SUN.
Ich mein ich sey am Crütz gehangen
Das sy botz himmel dinnen schend
Wie hand sy mir geschirt die brend
Mein beden vettern sind im hauß
Die hand mich recht geweschen auß
Ey das sey müß als unglick blogen
CARIO RÜFFIAN.
Sagt juncker thetens euch nit fragen
Wer uch hat geben solchen rhodt
ABSOLON SUN.
Nein dan ich bhielt auff meinen thodt
Das ichs als von mir selber thet
Und das mirs niemans grothen hett
Sy batten mich das mocht nit bschiessen
Auff dletz thet ich entlich beschliessen
Ich wolt zů gůtten gsellen gan
[35]
CARIO RÜFFIAN.
Hand irs bey einander sitzen lon?
ABSOLOX SUN.
Jo aber mit eim solchem bricht
Das mich mein anschlag rewet nicht
Es můß auch also noher gon
Und auff mein anschlag satt beston
Oder ich wil nit sein auff erden
LUCRIO RUFFIAN.
Auß disem man mag etwas werden
Weyll er hat ein solchs stüffs gemüett
CARIO RUFFIAN.
Jo gwiß spirt man ein edels gblüet
In meinem junckern disen tag
Drumb was ich libs und gůtz vermag
Wog ich als meinem junckern zgfalen
Und solt ichs mit der hut bezalen
ABSOLON SUN.
Ich riedt wir fiengens an am endt
Do wirs hůt morgen glossen hend
Bey unserm würt der hat gůt wein
Do wend wir gon und frölich sein
Und sy bey inander sitzen lon
CARIO RUFFIAN.
Wans uch gliebt juncker mügt ir gon
Wir seind willig in allen dingen
Was ir gebieten wir volbringen
[36]
TOBIAS VATTER.
Mein lieben frind nun rhoten an
Dan ich můß ewern rhodt hie han
Domit ich mein sun bhalt by mir
ELEASAR EIN FRIND.
Ich sprich wan ich solt rhoten dir
Wolt ich in lossen lauffen hin
Es dürfft wol zerst gerewen ihn
Verthůt er sein gůt auff ein mol
So weißt er das er füren sol
Er ist verwend es hilfft kein bitt
Derhalb wolt ich in bhalten nit
Den zaum hast im zů lang gelossen
Und wie du sagst gzogen dermossen
Das du in nim würst änderst machen
Derhalben rieht dich in die Sachen
TOBIAS VATTER.
Ach gott es ist mir schwer und hart
So ich bedenck meins suns hinfart
Und mag nit wissen stund noch tag
Wan ich in wider sehen mag
Ach got wie wil doch bschehen mir
JOSEPH EIN FRIND.
Wie tůst er fragt doch nichs noch dir
Und schlecht dich also gantz in wind
Ich sag erläpt ichs an eim kind
Ich schlůg im alle viere ab
Gar khum ich mir abbrechen hab
Do er sich stalt in solch rumor
[37] Das ich in nit umzüg beym horr
Pfü pfuch der sünd und grosse schand
Der bůb ein gantz geschlecht und land
Mit seinem wesen solt vergifften
ELEASAR EIN FRIND.
Jo meinst du nit das er dörff stifften
Ein ybel das sein wil fürging?
Domit er aber nichs anfing
Wolt ich in gweren von stundt an
TOBIAS VATTER.
Wolhin ich hebs recht mit im an
Ich wil im recht sein gütlin geben
Und ihn gleich wol mit lossen leben
Ach got ach got was züch ich mich
Das so bhend hab verwilget ich
Zů lossen meinen liebsten sun
Was kurtzweil mag ich haben nun
Darzů bist menschlichs leben gricht
Kain freid hast du volkummen nicht
Ist einer alt und hat nit kind
So ist all seine freid ein wind
Und trachtet stätz noch einer frucht
Mit vil gebät er Got ansůcht
Solang ihn Got seins bitens gwärt
Und gibt im das er lang hat bgärt
So bald volgt kreitz und leiden gros
Und angstlich sorg on underlos
Do falt ein kind do wirt eins kranck
Do hand sie undreinander zanck
Der vatter gwint krütz über krütz
Noch ist es alles sammen nütz
Als wan si jetz erwachsen sind
Dann fid er was er hat vir kind
[38] Unghorsam bös und widerspenstig
Dan machens erst die eltern enstig
Und miend ir bsorgen nacht und tag
Da mein sun in der wiegen lag
Dorft ich nit sorgen das sein sinn
Von mir hin stind zů loufen hinn
So er nun ist entwachsen mir
Laufft er bin wäg do hülft nichs für
Grot gleich als bald ybel als wol
Und würt an eren luck und hol
So er sich an böß gselschafft henckt
Ach got ein solchs mich hart bekrenckt
Sol ich hinin
Und warten sein
Er kumpt flicht bald
Thůt was mir gfalt
Und folgt mim gbot
Ae das got wot
Das er sich bkartt
Ein andre fart
Nem fůr sich doch
So wolt ich noch
Seins willens farn
Kein gelt nit sparn
Im gen ein weib
Für seinen leib
Die züg ims auß
Ach khem er zhauß
Ich glaub er thet
Als was ich bät
ABSOLON SUN.
Vatter ich khum
Jetz widerumb
Was hast dich bdocht
[39] Auff mein fürbrocht
Hasts gelt gezaltt
So gib mirs bald
Dan machst duß zlang
So würt mir bang
Derhalb tůs gschwind
Wilt sein mein frind
TOBIAS VATTER.
O sun was sagst
Ach got wie magst
Dem vatter dein
Bringen solch pein
Gedenck doch dran
Das ich dich han
Gantz lieb und wert
Für als auff erdt
Ach bker dich noch
Verschone doch
Mir alten man
Sonst fürst hindan
All meine freid
Mit grossem leidt
Pringst mich ins grab
ABSOLON SUN.
Vatter loß ab
Von deiner bitt
Du machst mich nit
Gantz grim gen dir
Gib nur gelt mir
Sunst bger ich nüt
Das ich nur weit
Khum von dir hin
[40]
TOBIAS VATTER.
Wolan ich bin
Jetz gfangen gar
Gang brieff mir har
Den Colicklem
Domit er nem
Die schlissel min
Und bring harin
Mein barschafft gar
ABSOLON SUN.
Also wüsch har
Das bringt mir mer
Freid dan dein leer
Colicle kum
Zům vatter rum
Ins hauß harin
Dem willen mein
Er gnůg wil thůn
Sunst würt kein sůn
Bei im und mir
Das sag ich dir
TOBIAS VATTER.
Colicle gang
Saum dich nit lang
Bring mir harin
Auß meinem schrin
Den grasten sack
Darzů ein pack
Von sidnem gwand
Das alles sampt
Ich schlag in dschantz
Das mein sun gantz
[41] Würt werden on
Gwiß würts zergon
Und nitt lang bston
CALICLES HOFMAISTER.
Eylens und bhend
Ich dsach volend
Herr hie bring ich den sack mit gelt
Ich habs newlich dorin gezalt
Und weiß das er in summa halt
Drey tausent Kronen mit gewalt
ABSOLON SUN.
Je mer jhe besser hab ich ghört
Wo wenig ist wirts bald verzert
TOBIAS VATTER.
O sun dein weiß gfalt mir gar nit
Ach hör mein wort das ist mein bit
Wilt yberein jhetz von mir ziehen
So thů doch böse gschelschafft fliehen
Und biß gotzförchtig frü und spot
Mit fliß und ernst halt sein gebot
Beyt frauwen und junckfrauwen ehr
Und meyd mit fleiß all falsche leer
Wo du kumpst in ein fremde stat
Nim war was man für ordnung hat
Der solt du gleben spot und frů
Thů nichs darvon und nichs darzů
So magstu kummen durch die land
Veracht niemans in seinem stand
Du solt dich auch zů aller zeit
Erbarmen yber darmen leit
Und ihn noch deim vermügen geben
Domit erlangst das ewig leben
[42] Byß kindig yber deine hab
Bedenck dir müg zů letst gon ab
Dan es wardt nie kein hauff so groß
Nimpt man darvon on underloß
So schmiltz er weg glich wie der schne
Das solt du btrachten vor und ehe
Und auff dich selber haben acht
Dein nutz und frumen stet betracht
Do hast du gelt ein hüpsche sumen
Do magst du mit zů handlen kumen
Und wol mit gwinnen so du wilt
Flüch all geselschafft so do spilt
Dan by in gwinst du gar kein ehr
Verlust deins gůtz nichs anders mher
Behaltst du mit fliß min gebot
So gtrüw ich noch dem lieben got
Du kumpst mit freiden wider har
SARA MŮTTER.
Mein lieber sun der redt nim war
Mags yberein nit anders gon
Dan das du jhetzund wilt darvon
So bit ich welst vergessen nit
Das so dich hatt dein vatter hit
Gelert / das bhalt und khum im noch
So würst von got begnodet hoch
Denck wie es dem Tobia ging
Als er seins vatters leer empfing
Do was als glick was er fing an
ABSOLON SUN.
Ich hett der predig lang gnůg ghan
Wan ir mich nummen ferckten ab
Dieweil ich jetz gůt gferten hab
Die wellend etlich hundert meil
[43]
SARA MŮTTER.
O sun mir gfalt nit solche eyl
Dan hettest dir was gůtz für gsetzt
So hettst dich zvor mit uns geletzt
Und yltest nit so fast darvon
ABSOLON SUN.
Hab ich im dan nit gnůg gethon
Dieweil ich schier ein stund hie stand
Und hab zů ghört den euwern tand
Ich bit euch noch gebt kurtzen bscheid
TOBIAS VATTER.
Wolan ich hoff es werd dir leid
Nim hin das gält / und sack mit gwand
Bewar dich Got vor leid und schand
Der Engel so Tobiam bleitet
Syg dir zů einem gferten breitet
ABSOLON SUN.
Het ich noch einen solchen sack
Und auch glich disem einen pack
Wer besser dan Tobias gfert
SARA MŮTTER.
Ach Sun wie magst du sein so hert
Gen mir und auch dem vatter dein
Woltst über ein nit bei uns sein
Soltst du uns früntlich gsegnen doch
ABSOLON SUN.
Was nit ist gschehen gschähe noch
Alde Alde ich far mein straß
Al unmůt ich jetz faren loß
Kum ich wider ir werdt mich sehen
Doch mein ich es soll lang nit bschähen
[44]
SARA MŮTTER.
Nun gleit dich got von himmelrich
Dobey mein sun gedenck an mich
Es sin köstliche kleinot drin
Ach ach mir schwind hertz můt und sin
ABSOLON SUN.
Alde můtter ich far darvon
Ich trag schwer mag nit lenger ston
SARA MŮTTER.
O wee Tobias lieber man
Was kurtzweil mögen wir jhetz han
So unser sun hin ist abweg
Der do was unser freiden steg
In im hat ich ein groß gefallen
Er düchte mich der schönst ob allen
So mir jhe kummen ist zů gsicht
Ach got er hats bekennet nicht
Oder wils got flicht also han
Der selb mein nodt well sehen an
Und mir vergeben solche sünd
Das ich zů fast hab gliebt mein kind
Die gottes er gantz nit bedocht
Das selb mir gwiß solch leiden brocht
TOBIAS VATTER.
Schweig Sara liebste haußfraw min
Die ding müssend vlicht also sein
Wiewol mirs thůt im hertzen wee
So wil ichs nit bedencken me
Sunder wils got empfolen haben
Der geb zůletzst in sin dem knaben
Das er sich wider zu uns kher
Und ghorsam sey sinr eltern leer
[45]
LUCRIO RUFFION.
Wie mags zůgon
Das Absolon
Nit kumpt harfür
Ich bsorg das wir
Das liedt und stim
Zů hoch und grim
Hand gfangen an
Wie wan der man
Der vatter sin
Min wiln und dein
Gantz würt bericht
Was meinst das bschicht
CARIO RUFFIAN.
O Lucrio
Ich denck ihm no
Wie ich in mant
Als er zů hand
Zům vatter ging
Sein red anfing
Das er uns nit
Solt melden mit
Er hats gwiß thon
Ich sich in schon
Dört stot er selbs
Und sicht fast schelbs
Was bind er zů
Ich hab kein růw
Ich wiß dan satt
Was gschefft er hatt
LUCRIO RIFFIAN.
Bald loß uns gon
Er kumpt jetz schon
[46] Und treit fast schwer
Was bringt doch er
Ich glaub sein gůt
Biß wol zů můt
Nim dich nit an
Das wir den man
Vor gsehen hand
Hey nit stil stand
Biß er rüfft vor
Dan ist gwiß zwor
Die sach wol stodt
Noch wunsch auß got
ABSOLON SUN.
Es truckt mich seer
Jo wär sin meer
Ich trügs nit weit
Fünd ich by zeit
Die gsellen mein
Wo mügens sein
O ho ich sichs
Jetz fält mir nichs
Herst Lucrio
Her do her do
Ich bin ein man
Gelts liden han
Es ist fast schwer
Ich trags nit mer
Nim du den sack
Trag du den pack
Wir wend darvon
Nit lang hie ston
LUCRIO RÜFFIAN.
Hört Juncker vest
Mich dücht das best
[47] Und gschwindest griff
Ich weiß ein schiff
Das würt jetz gon
Und stracks davon
Wir sässe drinn
Und fürent hin
Italien zů
Do ist gůt růw
Hipsch frouwen vil
Darzů gůt spil
ABSOLON SUN.
So loß uns farn
Ich wil nichs sparn
Drumb machs nit lang
Bald noher gang
GRUNIO RUFFION.
Gesel ich weis schier nit wo auß
Wir seind lang glegen in der luß
Min seckel facht an findlich schwinden
Kendt ich doch nur meins gleichen finden
So dapfer mit mir spilen deth
Fürwor ich gar kein sorg nit heth
Das ich zů meim gelt wider käm
Dan was einr setzt ich nit vor näm
TRANIO RÜFFION.
Hay schwig hab nur ein leichten můt
Es wirt noch alles sammen gůt
Wann wir schon nit vil gält mer hand
So schribs der wirt ein weil and wand
Demnach mir uff glück mügen harren
Fälts uns wend wir von hinnen farn
[48] Weist nit wie eins mals Cario
Hinweg für mit dem Lucrio
Godt es in übell ist mirs leit
Was machten sie uns grosser freid
Als sie noch bi uns wonthen hie
Von ihn hab ich seid ghöret nie
ABSOLON SUN.
Ich het nit gloubt das ein so ser
Belanget so er uff dem meer
Deth faren/ wider auff das land
Mich freud das wirs erreichet hand
Welcher ist vor mehr gwesen hie
LUCRIO RUFFION.
Zwor juncker unser keiner nie
ABSOLON SUN.
Wißt ich nur halb gelegenheit
Ich kauft jedem ein nüwes kleid
Domit ir nit so heiloß kämen
CARIO RÜFFIAN.
Juncker wan irs gelt zů euch nemen
So wolthe ich und mein gsell gon
Uns neüwe kleider machen lon
ABSOLON SUN.
Ir find sie doch wol gmacht zů kauffen
Sumpt uch nit lang tůnt bald hinlauffen
Do hat jhetlicher zwentzig gulden
LUCRIO RUFFIAN.
Juncker wir wends gwißlich bschulden
[49]
CARIO RÜFFIAN.
Wie meinst du nun wir hand in gfesselt
Und mit uns über meer gekesselt
Hie wend wir im den garauß machen
Uns treid niemans in unser sachen
Wir wend Alchen ins glidempos
Das würt uns sein von nöten groß
Mit unserm würt ein anschlag machen
Das er nichs trag in unser sachen
Und thů als ob er uns nit kenn
Auch kein by seinem nammen nenn
Domits der nar nit mercken thů
Das wir vor mher sint gwesen hie
Du weist wir hand noch schöne kleider
So vor seind gwesen unser beider
Wir thun als wan wirs erst kaufft hetten
Und dan also für ihnen tretten
Domit bringent wir ihn ins schiff
Wie dunck dich ists ein rechter griff?
LUCRIO RÜFFIAN.
Was do was do
Den Tranio
Hab ich erblickt
Lůg wie sich schickt
All unser sach
Hola thů gmach
Wart unser auch
Du junger gauch
TRANIO RUFFIAN.
Schaw Grunio
Die seind bed do
Von den ich vor
[50] Erst sagts zwor
Min hertz mir klopfft
Von freiden hopfft
Seid wilkum beid
Was ist der bscheid
CARIO RUFFIAN.
Gnůg bscheid und gelt
In diser welt
Hand wir glicks gnůg
Grunio lůg
Halt reinen mund
Das gelt das khumpt
Auß einem sack
Derselb vermag
Manch gůte kron
Blauff loß uns gon
Die sach stet recht
Volgt ir mir schlecht
GRUNIO RUFFION.
Herr bhiet was freid
Umgab uns beid
Als wir on gfär
Euch sahen her
Gegen uns khon
Wir hatten schon
Von euch gesagt
Und erst geklagt
Die gselschafft gut
Und frischen můt
So mir vil jor
Hand giebt fůrwor
Herr würt ich bring dir gůte mer
[51] Dir seind zwen schuldner khummen her
Den hastu gborget auff ein mol
Die bringen jetz gelt ein sack vol
Und wend dich erlich zalen ab
STROBULUS WÜRT.
He / he den Lucrio ich gsähen hab
Wilkum wilkum mein lieben gest
LUCRIO RÜFFIAN.
Mein würt ich günn dirs aller best
Wie läbst wie stond doch all dein sachen
Wilt uns nit hinacht gůt gschir machen
Sorg nit wir bringen gelt mit hauffen
Das wend wir als verfressen sauffen
Trag dapfer uff und loß dirs zalen
FRAWEN WÜRT.
Ich machs als wie uchs thůt gefallen
LUCRIO RUFFIAN.
So nim dis gelt uff rechnung hin
Und bring uns unser kleider rin
Wir müessen gon zů unßerm herren
Doch merck zůvor was wir dich leren
Wir wend ihn jezund bringen mit
So thů du glat derglichen nit
Als habst du uns vor mer gesähen
Als waß wir diend das loß geschehen
Wir haben zeit mir müessen gon
FRAWEN WÜRT.
Fart hin ich kan uch wol verston
Und kumpt sobald eß uch gschickt sy
Ir findend mich abgrichtet frey
[52]
CARIO RUFFION.
Ir beid müßt um die gassen schmitzen
Do findend ir ein jungen sitzen
Stond stil / doselbs nempt euch nit an
So lang das ich euch gfroget han
Welchs der nechst ins wirtzhauß sey
TRANIO RUFFIAN.
Wol wol ich hab dich gmercket fry
LUCRIO RUFFIAN.
Juncker ist euch die zeit nit lang
Wie gfalt euch jetzund unser gang
Seind wir nit fry haruß gemutzt
ABSOLON SUN.
Also kumpt ir recht auß gebutzt
Und sehend erst wie erbar leidt
Wolauff wir gond es ist fast zeit
Wißt ir kein herberg hie herumb
Lůgt bald das ich zům freßbret kum
CARIO RUFFIAN.
Dört stond zwen gůt frum biderb gsellen
Die selben wir gon frogen wöllen
Wo man hie gůte herberg hatt
Sie sind bekant in diser stat
ABSOLON SUN.
So gang hin frog sy schnel und gschwind
Domit ich nur bald herberg find
[53]
CARIO RUFFIAN.
Der anschlag zwor
Nit fält ein hor
Nun grüß euch got ir lieben herrn
Ich bit uch thůnß meim junckern zeren
Und zeuget im ein herberg an
Do man wol halt ein solchen man
TRANIO RUFFIAN.
Seidt wilckum junckern lieben herrn
ABSOLON SUN.
Thůnt uff es darff nit des zerzeren
Und sagent uns mit worten drey
Welchs hie die beste herberg sey
TRANIO RUFFION.
Es seind hie vil würt und gasthalten
So aber ir meins rhodts wend walten
Will ich euch zwor ein herberg wysen
So ich thů für die andren prysen
Welcher wil han etwas für auß
Das als find man im selben hauß
Es sey hüner oder Capunen
Felthüner Tauben und fasonen
Der gleich wiltpret vögel klein fisch
Ist alzit do / und breittet frisch
Dorbey die aller besten wein
So in dem land nit mügen sein
Welsch win rinckgower und gänßfüßer
Elsesser gnůg saurer und süsser
In summa bey den selben würt
An keim schleck mangel württ gespürt
Wil dan ein gast ein frewlin han
Die findt er wie sey wünschst der man
Do aber můß sein doppell zaltt
[54]
ABSOLON SUN.
Das irt nichs zeig uns dherberg bald
Ich wil uch halten beid zů gast
GRUNIO RÜFFIAN.
Ae nein juncker ich danck uch fast
ABSOLON SUN.
Es darff keins dankens noch hofieren
Wan ir den hals und wafflen gschmiren
Dan ists ein wenig danckens wert
GRUNIO RÜFFIAN.
Juncker wir thůnt was ir begärt
ABSOLON SUN.
Gang du zů vor mein gůt gesell
Und frag ob man unß bhalten well
CARIO RUFFIAN.
Es darff keins fragens gond nur här
Der würt thůt als was ich beger
Dan ich bin ebens kind im hauß
Hoscha hoho / will niemans rauß?
PITHODICUS.
Wer hie wer hie? sich Tranio
Ich wüste nit wer klopffet do
Lieben herren seidt all wilckhum
GRUNIO RUFFIAN.
Wo ist der würt wo godt er umb?
Hola würt stand auff breit das mol
[55]
FRAWEN WÜRT.
Ey / wie was ich necht so leiden vol
Seidt mir got wilckhum lieben herrn
Knecht gang bald thů die benck abkeren
Ir weiber macht ein gschmack harin
Gang du hin bring ein wermůtt wein
Congrio koch richts essen zů
Herr sitzent nider an die rhů
Das essen ist von stund an breit
CARIO RUFFIAN.
Würt lůg das diß ding wert geleit
Do es bleib sicher und bewart
STROBULUS WÜRT.
Ich wils versorgen auff der fart
Kumpt mit mir nus ich můß uch han
Und etwas nötigs zeigen an
Was wunders do
Mein Cario
Wer ist der lap
Und Jung Tiltap
Was ist sein sin
War wil er hin
Sag mir dobey
Ist er kostfrey
Und Edler purt
Druff gib antwurt
CARIO RUFFIAN.
Nein gwißlich zwor
Nit umb ein hor
Er Edell ist
Wir hand mit list
In dohin brett
[56] Das er im het
Ein sin erdocht
Zů wegen brocht
Sein Erbtheil gůt
Das er verthůt
So gantz kostfrey
Im brett dobey
Das er har kam
Sein gůtlin nam
Als zů im bar
Das hast jetz gar
In deiner bhalt
Sein ist mit gwalt
Drey tausent kron
Drumb loß fürgon
Was er facht an
Wol bzalen kan
STROBULUS WÜRT.
Ich hab sein gnůg
Er würt meins fůg
Ir herren ist uch dwyl nit lang
Nit achtet das ich daussen gang
Ich můß auch zů der kuche sähen
Lůgent das all ding thü beschehen
Ir weiber lügt das man tisch deck
Bringt ein hantwasser das wol schmeckt
Darzů hüpst saufer Servieten
Congrio hab sorg zům pasteten
Und lůg das gbrotes nit verbrin
CONGRIO KOCH.
Es ist als breit noch euwrem sin
So es euch gfalt so richt ich an
Ein kostlichs mol ich breittet han
[57]
STROBULUS WÜRT.
Juncker gond setzt uch zů dem tisch
Und machts nit lang die kost ist frisch
Heißt demnoch sitzen wer uch gfalt
Ir habt sein vollen macht und gwalt
Congrio koch rieht an das essen
Der Juncker ist zům tisch gesessen
ABSOLON SUN.
Die weiber müßt auch sitzen har
Drumb schickt uch zammen par und par
Harzů herr würt und auch die würtin
Ir seind all gast ich bzal die yrtin
SILENNIA WÜRTIN.
Ae nein mein juncker seind mit rhů
ABSOLON SUN.
Hört ir mich nit sitzt all harzů
Je zwey und zwey par umb ein par
Jetzt ist mir wie ich zhimmell far
Wer wolt doch für ein solche weiß
Im wünschen in das Paradys
Nempt hin haut drin die kost ist frisch
Ich lobs wans also kumpt uffd disch
Und noch ist also lustig warm
Hochtum. Nun sey der Teufell arm
Würt wißt ir hie kein Cantory
So trachten das si bey uns sey
Und breitendt in ein tisch by zeit
Das bsal ich hie gibt niemans neyt
STROBULUS WÜRT.
Gang hin und heiß mir dsenger kummen
Und bring auch mit pfiffen und trumen
Heiß khummen Nebulum den sprecher
[58] Er ist auch ser ein gůtter zecher
Dan er khan vil der kurtzweill triben
Bring auch die mit den grossen gigen
PITHODICUS KNECHT.
Ich lauff das mir der hůt empfalt
Ein semlich weiß mir wol gevalt
Ich bin ein gsell von art gantz äsig
Zuvor wo man ist faul und fräsig
ABSOLON SUN.
Würt werden auch die senger khummen
FRAWEN WÜRT.
Jo Juncker darzů pfiffen trummen
Ich hab mein knecht auch heissen holen
Harpff lauten darzů fier fiolen
Ein feltdrummeten auch dobei
ABSOLON SUN.
So lůg das do kein mangel sei
Und bidts ihn wol ich zal dirs par
Vir alle so jetz kummen har
GRUNIO RUFFION.
Juncker ich můs uch bringen ein
Auf kuntschaft gilt es ein par stein
ABSOLON SUN.
Ich hab ihn gern er schmackt mir wol
Und wer sein schon ein kibel vol
Frisch auser mit / die zung vom loch
Bgärst du eins andren herren och
[59]
CARIO RUFFION.
Nein gwislich juncker glaubt mir das
Ir gfallen mir jhe lengr jhe bas
Jo wär ich hundert meil von hinnen
So wolt ich darnoch trachten sinnen
Das ich fund einen solchen man
So mich näm zů eim diener an
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Glick zů ir herren got ers gloch
Ich bit euch gebt mir trincken doch
ABSOLON SUN.
Se trinck mein man und bring mir ein
Wilt gern ich wart dir zehen stein
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Wie ists ein ding wo hin ich khum
Fünd ich gůt schlucker umendum
Ich khum dort glauffen ybers land
Und hab für mich ein eignen stand
Das zeigt mein kleidt und rüstung an
Von meinem vatter ich ghört han
Wer jetz well by den lüthen wonen
Der můß mit fliß der warheit schonen
Und niemans gar nichs davon sagen
Man mags in keinen weg vertragen
Doch seind ir drey merckent mich eben
Den man ein semlichs zů muß geben
Als narren kinden truncknen lüthen
Drumb bleib ich Narr zů allen zeyten
Mich dunckt in mim narrechten můt
Wer lützel gwint und vil verthůt
Und tag und nacht iebt solchen praß
[60] Bstotz lang so ist ein wunder das
Der sich an böse gselschaft kertt
Ist lieb biß er sein gelt verzert
So bald der seckell nimmer treifft
Und man zů tieff am boden greifft
So bringt im der würt keinen wein
Der haußknecht schenckt im nimmer in
Man loßt in by dem ofen ston
Oder gar auß der stuben gon
Der sich an böse weiber henckt
Ist lieb alweil er vil verschenckt
So bald er nim hat zgeben auß
Dan weißt man in bald aus dem hauß
In fliechen auch die gsellen sein
ABSOLON SUN.
Schweig du sagst gleich dem vatter mein
Der hat mir geben solche leer
Schaw du wie fast ich mich dran kher
Drumb wilt du mir nit sein zů wider
So setz dich zů den gsellen nider
Und friß und sauff / acht nit wers zalt
Wilt nit mit fressen pack dich bald
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Juncker zürnt nit ich würt uch zwillen
Und thů mich gleich den andren füllen
Thů ich mer ein wort widr uch sagen
So laßt mich auß mit gerten schlagen
Ir seind fürwar ein hüpsch jung man
Es ist als recht was ir facht an
ABSOLON SUN.
Ir pfeiffer senger setzt uch bald
Loßt uch aufftragen was uch gfalt
[61] Und macht einander gůt geschir
Doran thůnt ir ein gfallen mir
Wir wend hie sitzen biß mitnacht
Und sauffen das die byne kracht
Hie ists als gůt als anderstwo
Als leicht sinnig saw hey aho
CARIO RUFFIAN.
Loß das groß glaß harumher gon
Wie magsts so müssig lossen ston
LUCRIO RUFFIAN.
Meydtle ich bring dir disen wein
Das du mein büle wellest sein
PHILOMANTIA.
Ich wart in sover ir mir wellen
Den nechsten Marckt ein krom zůstellen
LUCRIO RÜFFIAN.
Das glob ich dir bey meiner trew
Ein seidin göller schön und neuw
Will ich dir kromen des biß gwiß
Ists sach das ich sein nit vergiß
PHILOMANTIA.
Juncker es gilt ein frindtlichs trinckli
ABSOLON SUN.
Gsegne dirs gott mein krallen zinckli
Ich hab in aus dermossen gern
Bit was du wilt ich sol dich gweren
[62]
PHILOMANTIA.
Ach juncker es wer wol mein will
Es dunck mich aber gar zů vil
Sunst bet ich euch umb einen rock
ABSOLON SUN.
Du bist sein gwert mein schone tock
Nit müglich ist das ich dir mag
Etwas versagen all mein tag
Se hin do hast du zehen krönen
Dorumb so kauff dir einen schonen
PHILOMANTIA.
Ae mein juncker habt danck der gob
SCHALCKSNAR.
Ho hoh das dunckt mich schier zů grob
Eins mols also vil zů verschmeltzen
Werts lang so dunckt mich worlich seltzen
ABSOLON SUN.
Hey was macht ir das ist gesessen
Das ir nit dapffer sauffen fressen
Haut dapffer drin derfft uch nit schemen
Man würt das essen bald hinnemen
Dorumb thůt all frölich zechen
So kan der würt die yrtin rechen
SILENNIUM WÜRTIN.
Gang hußknecht bring uns obs und käß
Mich blanget ob dem langen gsäß
Bring uns auch fürs gratias rhin
Ein glaß mit gůtem gfirtem wein
[63]
LUCRIO RUFFIAN.
Was sol das fressen und das sauffen
Hußknecht dů bald um karten lauffen
So mügend wir fürd lang weyl spilen
Domit vergot uns dlange weylen
ABSOLON SUN.
Hebt uff den tisch und machts nit lang
Domit das spil bald noher gang
Holt ein kant wein und frisches brodt
Das nur das trincken noher godt
Wer lust hat mag wol greiffen zů
Wo mangelt do hab ich kein rhů
PITHODICUS HAUSSKNECHT.
Hie seind würffel und karten spill
Wie sy ein jeder haben will
CARIO RÜFFIAN.
Grunio lieber thů du die karten
Legen so darff man nit lang warten
Huy umb ir trumplen singt ein mol
LUCRIO RÜFFIAN.
Sy künnend nichs sy seind all vol
Juncker leicht mir ein schillig krönen
Ich hoff das spill sol uns wol lonen
CARIO RUFFIAN.
Macht ir hin ich ich will uch zů sehen
ABSOLON SUN.
Jo wart ob ich es loß geschehen
Nim diß gelt hin / schlachs dapffer in
Wils yber ein verspilet sein
So will ich dir wol anders geben
[64]
LUCRIO RÜFFIAN.
Ey das uch got lang loße leben
Wie seind ir so ein trüw frum man
Dem gleich je kein nie gsehen han
Jo eb ich uch wolt ybergeben
Ee wogt ich dran mein leib und leben
CARIO RUFFIAN.
Juncker ir thůn uns sovil gůtz
Ich glaub nit das ein tropffen blůtz
Ir an uch habt so untruw sey
Das sag ich sunder schmeichlerey
ABSOLON SUN.
Was solt mir sunst min gůt und gelt
Ge hin würt bring mein bulgen rhin
STROBULUS WÜRT.
Was ir gbüt Juncker das sol sein
Hie ist des gelts ein grosse sum
Lucrio reichs dem junckern num
LUCRIO RUFFION.
Die kart ist gmist nun hebend ab
Wer under fünfen den Bock hab
GRUNIO RÜFFIAN.
Den ersten Bock mein juncker hatt
Schlacht dapffer drin so göds von stat
ABSOLON SUN.
Was jeden lust das schlag er har
Ich halts solt ichs verlieren gar
[65]
TRANIO RUFFION.
Diß gůtle gilts als in ein kart
LUCRIO RUFFIAN.
So schlag ich das minr schantz ich wart
GRUNIO RUFFIAN.
Diß můß mirs gelten grot wieß well
Mich and wie ichs gwinnen söll
CARIO RUFFIAN.
Juncker schlacht rhum das gütle gilt
ABSOLON SUN.
Botz mantell es ist als verspilt
Sagt was ich jedem schuldig sey
CARIO RUFFIAN.
Meins ist nit mer dan kronen drey
ABSOLON SUN.
Se hin do hasts was ist dein sum
Zals bald du gost ser lang mit umb
TRANIO RÜFFIAN.
Zwelff kronen juncker hab ich gschlagen
ABSOLON SUN.
Do seinds was ist deins solt mir sagen
GRUNIO RÜFFIAN.
Meins thůt in sum zwelff kronen par
[66]
ABSOLON SUN.
Die sind schon gzalt züchs zů dir dar
Lucrio was hast du gschlagen mir
Zeigs an so khan ichs geben dir
LUCRIO RUFFIAN.
Nit mehr dan sunnen kronen zwo
ABSOLON SUN.
So hab ich meiner rechnung no
Schon sibnundrisg kronen verspilt
Wer hat den Bock das gütle giltt
LUCRIO RUFFIAN.
Du weist der bock ist jetz an mir
Wie kan ich ihn dan loßen dir
Doch das du sähest das ich wöll
Jetz handlen wie ein gůt gesell
So hab du recht den bock für mich
Und halt mir domit das in stich
TRANIO RÜFFIAN.
Du schröckst mich nit schlach dapffer har
Ich halt dirs als mitnander gar
ABSOLON SUN.
Das gilts bolauff glick uff mein syt
Pfy Teufell do gwin ich nüt
Halt thů gmach es gelt noch ein kart
Jo die gewin ich gwißlich hart
Sich es ist schon verloren gar
Mistell die kart schlach wider har
[67]
TRANIO RÜFFIAN.
Als dicki drin so schlotterts nitt
Die kleinen schantzen band den ridt
ABSOLON SUN.
Zů unglick bin ich gwißlich gboren
Die beiden schantzen seind verloren
Jetz merck ich das ich kheins gewin
Mit bocken drum ich fürbaß hin
Das spil nim mach wir wellen rauschen
Ob ich den unfal möcht vertauschen
TRANIO RÜFFIAN.
Wol juncker sagt nur was für spill
Ir gern habt ich auch machen will
ABSOLON SUN.
So gelt es der heimlichen rausch
Ein jeder mit dem andren tausch
LUCRIO RÜFFIAN.
Was khummen sy
Das zeigent fry
ABSOLON SUN.
Ich glaub diß spil gwunnen sy
Do seind dry küng das gelt ist min
GRUNIO RÜFFIAN.
Halt juncker ich hab krumme neyn
Die godt aln andren schantzen vor
[68]
ABSOLON SUN.
Ich glaub spilt ich ein gantzes jor
Kumpt doch glat kein glick uff min syt
Ich glaub das mich der Teufel ryt
Nu wil ichs wogen für und für
Und solt kein haller bleiben mir
LUCRIO RUFFIAN.
Schweigt juncker wan sichs glick verwend
So kumpts mit huff in unser hend
Ich hab mein letst gelt gsetzet zů
Wan ichs verspill so hab ich rhů
ABSOLON SUN.
Nein gwißlich du můst baß doran
Dieweil ich einen pfennig han
Wil ich dir dapffer setzen für
Cario / wie siehst wie godt es dir
CARIO RUFFIAN.
O juncker mein gelt ist dohin
Der halben ich so traurig bin
ABSOLON SUN.
Biß nur leichtsinnig schlachs hinin
Es můß doch zletst gewoget sein
Wan uns der unfal lang gnůg reyt
Kumpt flicht sglick auch uff unser seyt
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Do godts recht zů wo iren drey
Zů setzen auß eim seckell frey
Wert es lang so wil ichs gern sehen
Ich möcht wol mit der warheit jehen
Das ich mein tag nie sach kein spill
[69] Do einr verlor eins tags so vil
Als diser mit sein zweien gsellen
Wie lang siß aber treiben wellen
Will ich gern sähen auff mein eyd
Bestodt es lang so ist mirs leidt
Warumb zech ich nit auch recht mitt
Ich will hinin und wuchen nit
Man geb mir dan zfor ein paßportt
Das gütle muß doch auff ein ortt
So ists als gůt verlorn an mir
Als an eim andren / mul zů rigel für
ABSOLON SUN.
Pfü Teufel was ist das für glick
Die kart die steckt so voller dick
Kein schantz kan ich gewinnen nitt
Ey unfall das dich der rytt schitt
Ich mag sy nit me rhüren an
Wyll ich kein glick doruff nit han
Würt mach uns einen frischen tisch
Bring was du hast vögell und fisch
Und loß uns frölich zoben zeren
Sich möcht hie zwischen dschantz verkeren
Seind frölich ir mein lieben kindle
Rosen stengle zucker mindle
BACHIS.
Juncker wie möcht ich frölich sein?
Ich und die lieben gspilen mein
Weyl ir uns vor hand auß geschlossen
Ir schanckt uns nichs hat mich verdrossen
Doch hoff ich ir werdts baß bedencken
Und uns dryen ein khirby schencken
Do mitt noch über jor und tag
Ein jede von uch sagen mag
[70]
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Also müßt man uff dhecken schlagen
Ein ding frey dapffer ußer sagen
Wie du mein Bachis hast gethon
Ich mein man solt dich wol verston
ABSOLON SUN.
Bachis du hast gantz wol geredt
Dan ich im sunst nit nochdocht hett
Das spill hat mich so schellig gmacht
Nim hin die schenck / und nit veracht
Die theill mit deinen beden gspilen
Und wan ich nun vil hundert milen
Von uch hinkum so denckt an mich
GIMNASIUM.
Gnad Juncker ich
Danck uch flißlich
Umb euwer riche schenck und gob
Bachis du bist worlich zů grob
Das du also darffst sprengen an
Ein solchen treuwen Edelman
Er thůt doch on das vil zů vil
DELPHIUM.
Juncker worlich ich alzit will
Von euwer grossen treuw thůn sagen
Ich hab by allen meinen tagen
Von treüwrem man ghört nhie
Drumb will ich mich versprechen hie
In euwrem dienst wo irs begären
Willig in allweg zů geweren
[71]
ABSOLON SUN.
Ir senger nempt das gelt zů danck
Und theilt mitnander durch die banck
Ir habent mir gůt gschir gemacht
Doch derfft ir nit heim vor mitnacht
Wir wend erst hinacht dapffer zechen
Und erst einander recht zů sprechen
EIN SENGER.
Habt danck von wegen meiner gsellen
Gůt willig wirs beschulden wellen
Umb uch mein junckern mitler zeit
In alle weg wo sichs begeit
Wend wir sein willig und bereit
Das sey uch treuwlich zů geseit
NEBULUS SCHALCKSNAR.
All weil es tropfft versieht es nit
Der sack hat sich ergeben hit
Das worlich nit ein wunder wär
Er wer biß an den boden lär
TOBIAS VATTER.
O gott himmelscher vatter mein
Wo mag doch mein Absolon sein
Mir sagt mein eygen hertz so gar
Wie er jetz stand in grosser gfar
Mit seinem gůt so ich im gab
Ich förch zwor ybell das er hab
Das selb unnytzlich worden on
Und müß jetz umb im Ellendt gon
O Absolon / O sun / O sune mein
Tobias jetz gedenck ich dein
Als du dein sun von dir hin santest
[72] Mit einem man so du nit kantest
Do stunst in grosser angst und sorgen
Weyll dir sein wolfart was verborgen
Ach got khäm mein sun also zhauß
So wär mein leidt und schmertzen auß
Wie dan dein liebster sun obgdocht
Vil hab und gůt er mit im brocht
Aber ich förcht / ich förcht der mein
Werd umb sein gůt gantz kummen sein
O du altt vatter Israel
Mit dir leid ich jetz gliche quel
Als du verlorst den Joseph zart
Der von sein eygnen brüdren ward
Verkaufft in der Egypter hend
Und aber du von in verwend
Ihn hett ein böses thür umbrocht
Was grossen leid dein hertz gedocht
Ich jetzund erst gelauben mag
Ach gott erläbt ich doch den tag
Das ich mein sun mecht wider sähen
Dorum aber thůt mirs beschehen
Das ich gots gbott nit hab geacht
Und meim sun gwilfort tag und nacht
Wenig bedocht was Moyses gbott
Und Deutronomi gschriben stott
Hett ich gthon wie der frumb Tobias
Der gleich wie der grecht Matatias
Und mein sun glernet gots gebot
Wie thů ich im es ist zů spot
Dan es mag jetz nit mer geschähen
Zů spot hab ich hindersich gsähen
Mir gschicht gleich wie dem Ely gschach
Der seinen Sünen übersach
Deß kam er in ein grosse nodt
Und fiell von einem sessell ztodt
[73] Als im ein kriegsman thett sagen
Wie sein sünn beid wären erschlagen
Also mir gwißlich würt beschähen
Sol ich dich min sun nimmer sähen
ABSOLON SUN.
Lucrio gang heiß bringen har
Den hußknecht bald würffell ein par
Erst will ichs dapffer setzen in
Es můß ein mol gewoget sin
Do můß groten glick oder plump
Mag ich nit baß so gang ich krump
LUCRIO RÜFFIAN.
Gang bald bring har
Würffell ein par
Und machs nit lang
Bald noher gang
PÜTHODICUS KNECHT.
Hie hast ir zwen
So zammen sten
LUCRIO RÜFFIAN.
Rumpt ab den tisch
Juncker seind frisch
Schlachts dapffer nin
Es wil gwogt sin
Sunst kumpt kein fall
Nit über all
Ich rodt uch recht
Ist gwiß und schlecht
[74]
ABSOLON SUN.
Schow Lucrio
Wie dunckt dich do
Ists nit dick gnůg
Sag mirs ich lůg
Das ich mer setzt
Ob ich doch zletz
Eins gwinnen mücht
Mir würt filicht
Mein gelt widrumb
Gilts umendum
So würff ichs an
Seß zünck ich han
Ist glick doby
So gwin ichs fry
CARIO RUFFIAN.
Ich hab zinck duß
Do würt nichs auß
GRUNIO RUFFIAN.
Wol inhar glick do ligen zwelffe
ABSOLON SUN.
Was helffen mich dan meine elffe
Ich khan nit wissen weß dschuld ist
Der unfall mich so gar endtrist
Das ich gantz thum und toll bin worden
SILENNIUM WÜRTIN.
Die Kutt gehört in disen orden
Seind aber das nit feine knaben
Das ihn so gwaltig gfesselt haben
Sy reithend all vier auff sein pferden
[75] Noch kan der Nar nit witzig werden
Es můß hindurch kans wol verston
Wolan er wolt nit müssig gon
ABSOLON SUN.
Ich hab offt ghört die letste khů
Brings als mit hauff wider harzů
Do stodt mein barschafft alle sand
Wan ir die schon gewunnen / hand
Ir mich dannocht nit uß gespilt
Ich hab noch gwand das etwas giltt
Das müßt ir gwinnen als zů mol
Hey Teuffel ich getreuw dir wol
Du werdst das spill nit lon zergon
Pfu dich es ist verloren schon
Wirt gang hin bring mir min wotsack
STROBULUS WÜRT.
Zürnt nit juncker mir pleibt der pack
So lang das ir mich hand bezaltt
Wans gschicht ich uch glat nit vorhalt
ABSOLON SUN.
So bhalt ihn aller Teüfel nammen
Wolan es gelt diß alles sammen
Das kennend schöne kleinat fein
Sie kummen von der můtter mein
TRANIO RUFFIAN.
Mit der weis gwin ich dise schantz
Als sammen mit einander gantz
Als dapfer drein so gwintz ein glantz
[76]
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Das schickt sich schier zům betel tantz
ABSOLON SUN.
Ich mein der Teufel hab mich gmacht
Jo spilt ich schon ein gantze nacht
So khan ich gwinnen gar kein schantz
Gott geb dem unfal sant vix tantz
Knecht bring ein kart es gilt min rock
Den wil ich halten in ein bock
TRANIO RÜFFIAN.
Har mir den rock er hört mir heim
ABSOLON SUN.
Tranio halt schlach noch zwen stein
Es geltt auff kriden fünfftzig kronen
SILENNIA WÜRTIN.
Ich mein din gselschafft kan dir lonen
Und dir hüpsch mit camillen zwagen
Jetz hast nim halb als schwer zu tragen
TRANIO RÜFFIAN.
Ich khan nit lang uff kriden haltten
Hast nimer gelt so loß glick walten
Und bzall mich bald ich will es han
Oder ich loß dir kein faden an
ABSOLON SUN.
Du hast mich by der worheit btrogen
Min gält gantz fälschlich zů dir zogen
Das kan ich jezund mercken fin
Drum machs nit lang und wör dich mein
[77]
LUCRIO RUFFIAN.
Pfuch juncker was wer das gemacht
Warum hand irs nit erstmols bdacht
Eh dan ir habt das gält verspilt
Ich merck wol so es bzalens gilt
So wolten ir dlüt doran schlagen
Lůgt das ir dstreich nit dannen tragen
FRAWEN WÜRT.
Wie / woltst du spilen und nit bezalen
Das müst mir liden wol gefallen
Gedenck und bzal den güten man
Ich loß dir sunst kein faden an
Und stos dich nacket aus dem haus
Hast gält so züchs nur bald haraus
Du bdarfst dich nit lang druf bdencken
ABSOLON SUN.
Ae Tranio du wirst mirs schencken
TRANIO RUFFIAN.
Gedenck sin nit züchs usser baldt
Du hörst wol wie di sach ist gstalt
ABSOLON SUN.
Wo sol ichs nemmen ir hands als
GRUNIO RUFFIAN.
Hast du verlorn so lůg und zalß
ABSOLON SUN.
Bey meiner Eer
Ich hab nichs mehr
Thůnd mir dochs best
Es ist das letst
[78]
CARIO RUFFIAN.
Hörst Lucrio
Khum gang mir nho
Hinaus für thyr
Ach sag doch mir
Was dunckt dich nun
Umb disen Sun
Hand wir im nit
Ein lecki gschitt
Wol griben auß
Was würt nun druß
LUCRIO RÜFFIAN.
Ich hab gelacht
Das mirs hertz kracht
Das er so gar
Gantz blut und bar
Uff hat gewant
Hett er erkant
Den unsern list
Und sich nit gmist
In solche rott
So helff mir gott
Er wer sein tag
On brust und klag
Beliben wol
So er diß mol
Kein pfennig wert
Mehr hat auff erdt
TRANIO RUFFIAN.
Thůs gelt haruß
Aldt züch dich auß
Do hülfft kein bit
Ich schenck dirs nit
[79]
ABSOLON SUN.
Ae nit so gar
Ir wißt ich war
Gantz trew und schlechtt
Wo seind mein knechtt
Hilff Lucrio
Kum Cario
Wie gödt mirs hie
Sehend doch wie
Sie mir mein gwand
Nemmend als sand
Hilff mir zů recht
Mir armen knecht
CARIO RUFFIAN.
Von solchen Junckern weiss ich nit
Eim andren hab ich gdienet hit
Der gab sin gelt uss noch der schwaer
Wer nit gelt hat ist gantz unmer
TRANIG RÜFFIAN.
Dass hemmet můst auch geben har
ABSOLON SUN.
Ae nit min frind emplös mich gar
Bedenck die fründschafft so ich dir
Hab gdon wil ich hat gelt by mir
BACHIS.
Dir gschicht by meinen treu wen recht
Hüt warst ein Herr jetz bist ein knecht
ABSOLON SUN.
Ae Bachis nit biß wider mich
Du weist ich hab begobet dich
[80] Als ich mins gelts noch mächtig was
Ach gott jetz hatt ein andrer dass
GIMNASIUM.
Was hat man mit dem gschwatz zů tůn
Er stot do zgatzgen wie ein hůn
Lond uns in zů dem hauß außstossen
So thůt er unß ungteibet lossen
Ich mag die predig nimer hören
Folgt mir ich wil im recht abkeren
DELPHIUM.
Gand bald bringt kuncklen stecken /
Ich weiß den bauren recht zů decken
Trol dich bald ußy darffst nim kumen
Du habst dan mer gelt zů dir gnummen
Dan so du wider kummen witt
So bring schöffers wortzeichen mit
ABSOLON SUN.
Ach got ich bitt wölt min verschonen
Und gebt mir doch nur ein par kronen
Ae stürend mich ein altes kleid
Wee mir der grossen schand und leidt
Das ich mein gůt und gelt verthon
Můß jetzund also nackend gon
Und aller welt sein zů gespött
Ach gott das ich nit sparen thet
Ich hab mein gelt unnütz vertempt
Verschenckt / verspilet / und verschlempt
Ach lieben knecht erbarmbt euch mein
Ich bin euch doch alweg liep gsein
Ach steürt mich nur ein alte Jipp
Das ich damit bedeck mein lip
[81]
LUCRIO RÜFFIAN.
Nun hastu doch ghapt schon gewand
Und hasts verton in groser schand
Darumb můst jetzund nacket gon
Uns allen zů gespöt do ston
Ich wünscht dir nit ein alten fleck
Trep dich und gang nur bald hinweck
Die weiber müsend dich sunst betzen
ABSOLON SUN.
Versagt ir mir ein alten fetzen
Nun hab ich euch mein gelt und golt
Mit teilt wie irs nur haben wolt
GIMNASIUM.
Se hin leg disen kittel an
Heüt nantst du dich ein edelman
Jetz sichstu gleich wie ein sewhirt
Gang lůg wo dir was witers wirt
DELPHIUM.
Lantzman nim hin diß alt par schů
Und disen filtzhůt ghert dir zů
Und dů dich bald von dannen schwantzen
Lug wo du sechst den Beren tantzen
BACHIS.
Ich můß den Luren recht abletzen
Do hab ich im zů gricht ein bettzen
So er sich macht von dannen nit
CARIO RÜFFIAN.
Ae flucks min Bachis auff in schitt
So kumpt er von dem hus do dannen
Der narr erbarmbt mich mit sim granen
[82]
PHILOMANTZIA.
Er hatt mich durt der heiloss man
Wann ich in hab gesehen an
Und er so kleglich vor uch stundt
Er hatt mir dannocht gůtes gundt
Dann er mir dett ein gůtte schencken
Ich wird noch offt ann in gedencken
ABSOLON SUN.
Ach ach mir unsäligen man
Was angst und nodt gadt mich jetz an
O glick wie hast mich überstürtzt
Und mich so gantz und gar verkürtzt
Unlang was ich an gůtt fast rich
Jetzund bin ich den ermsten glich
O böse gselschafft du hast mich
Inn elend gsetzt das klagen ich
Ach ich bin jetz arm über arm
Und hab nit gefolgt das Got erbarm
Dem radt so mir mein Vatter gab
Gott wolt ich leg schon inn dem grab
O vatter mein / O vatter mein
Jetzund wirt mir dein warnung schein
Das ellend truckt mich schwär und hart
Ach das ich je geporen ward
Und inn die welt je kummen bin
Ich můs verlieren meine sinn
Wann ich bedenck das schantlich läben
Darin ich mich selb det begeben
Freywillig / hab mein gůtt verthon
Deß můss ich jetz im Eilend gon
Ach ich hab weder zbisen zbrechen
Dieweil ich hatt / můßt all welt zechen
Eilend thůt jetz mein hertz durch schneiden
[83] O ellends leiden über leiden
Ich hab zů wercken nie gewont
Hab alweg meines leibs geschont
Derhalb ich mich nit znehren weiss
Armůt du bist ein herbe beiss
Wo hab ich nun mein beiden knecht
Fürwar sie thůn mir eben recht
Zůvor bin ich ir juncker gsin
Als was sie sagten glaubt ich in
Nun hatt es sich gentzlich verkert
Zů spot hab ich mit schaden glert
Mein armůt ist jetz iberd dmos
Umbgäben hat mich leiden gros
Zům vatter darff ich nit mer kummen
Minr frind genod ist mir genummen
Min knecht wend mich auch kennen nit
NEBULUS SCHALCKSNAR.
Juncker wo naus / was meint ir mit
Das ir solch unnutz kleider tragen
Und euch dabey so schwerlich klagen
Ich glaub ir gangt inn Mummerey
Ey wie stadt euch der hůt so frey
Ich mein sie hand dich außgeweschen
Den schmutz geschabet von der teschen
Gang heim bring noch mehr kronen har
Glust dich dan so gang wider dar
Die ding hab ich dir als ein tor
Als vorgsagt gelt es wirt dir wor
CARIO RÜFFIAN.
Ir gsellen der Juncker ist dohin
Drum lond uns jetz theilen den gewin
Er ist noch noturft aus geriben
Das im kein pfennig ist beliben
[84]
GRUNIO RÜFFIAN.
Hie liet min gwin mit nander gar
Tranio schüt den dein auch har
TRANIO RÜFFIAN.
Das ists als was ich gwunnen hab
Kein pfennig hab ich zogen ab
LUCRIO RÜFFIAN.
Der würt můß auch sein in der büt
On inn so will ich theilen nüdt
CARIO RUFFIAN.
Dar wider wirt gwiß keiner streben
Den pack ich im vorauß wil geben
Darin die kleider sind gebunden
STROBULUS WÜRT.
Zů aller zeit oben und unden
Will ich mit ligen lieben gsellen
Sagt mir nur was ir haben wellen
Des sond ir altzeit gwäret sein
GRUNIO RUFFIAN.
Lucrio nim das gelt ist dein
Zieh zů dir Cario deinen theil
Ir beid hand uns bracht glück und heil
Des dancken wir von hertzen euch
Tranio dein teil zů dir züch
Die zwen hauffen sind unser beider
Dem haußknecht wil ich gen die kleider
Damit er etwas bring darvon
[85]
PITHODICUS HAUSSKNECHT.
Ir lieben gsellen ich danck euch schon
Euch zů gefallen will ich sin
Die weil mir gadt der odem min
Gantz willig tag / nacht / alle zeit
Daran sol mich vertreisen nit
LUCRIO RÜFFIAN.
Nun thund alsampt zůsammen schiesen
Die wirtin mir auch letzen miessen
Send hin würtin und hand für gůt
Und hand damit ein lichten můt
Ich und mein gsellen wend darvon
Ob uns noch mehr glücks wolt verston
SILENNIA WÜRTIN.
Danck hab mein lieber Lucrio
Du seigest hie / ald anderswo
So wil ich groß rům eer und preyß
Dir sagen noch mit gantzem fleyß
Got geb euch allen heil unnd glück
Wan sich die sach der gleichen schick
So bit ich kerend wider in
So wend wir erst lichtsinnig sin
CARIO RUFFIAN.
Alde wir wend mit freuden farn
ALL DIE IM HAUSS.
Das glück wil euch alsampt bewarn

Hie singt man / kein freud auff erd die lenger werdt /kumpt demnoch der Verlorn Sun und klagt.

[86] O angst und not / o ellend groß
Ach wie bin ich so nackend ploß
O bitterliches hungers pein
Kein mensch wil sich erbarmen mein
So mir doch geb ein stückle brot
Jetzund mirs eben also godt
Wies mein vetter Eleasar
Mir sagt als ich noch bei im war
Do er mich also trewlich warnt
Ich mein ich mein ich habs erarnt
Die groß ungehorsam und můtwil
Jetzunder ist gůt sitzen still
Wo sol ich doch mein weg hin keren
Do ich mich hungers möcht erweren
ABSOLON SUN.
Ae lieber herr ich bit demütig
Ir wölt gen mir sin also gütig
Und mir durch Gott salmůsen geben
Das euch got lang wöl lassen leben
LISIMACHUS.
Hey pfuch der schand du junger schalck
Solt du mit eim so starcken Balck
So unverschampt salmůsen bgären
Mit eim Bengel solt man dich gweren
Und dapffer umb dein lenden schmeissen
Was man euch leckershels thůt heisen
Das ist euch alles samen zfyl
Und wann ir schon ettwann ein weil
Arbeithen / laufft ir bald darvon
Und thůnd dann noch dem Bettel gon
Ein strick an hals dir zůgehört
Und mit eim scheit die lenden bört
Gang hin und ding zů einem pauren
Und zeüch nit also umb zů lauren
[87]
ABSOLON SUN.
O lieber herr ich thet als gern
Als so man an mich möcht begern
Ich heisch nichts mer het ich nurs brot
Domit ich bieset hungers noth
Ach gott helff mir das ich nit sterb
Und also jämerlich verderb
LISIMACHUS BURGER.
Wolan ich hab ein meyerhoff
Darauff so zeüch ich fich und schaf
So du mir wilt drewlichen dienen
Und meinen nutz versumen nienen
Ich schick dich zů mim meyer nus
Das dunderschleiff habst inn sim haus
Und hütst im der schwin uff dem acker
Lůg aber biss munder und wacker
Du wirst sunst nit ser wol gehalten
ABSOLON SUN.
Ich will warlichen drewlich schalten
Domit das ewer nutz virgang
Und ich bey euch mig bleiben lang
LISIMACHUS BURGER.
So will ich dich recht nemen an
Bald sehen was ich an dir han
LISIMACHUS.
Sagarine gang mit im nauss
Und für in inn des maiers haus
Sag im erstlich den willen mein
Das diser hüten soll der schwin
Uff meinen Ackern wie er weißt
[88] Darzů was er im gbyt und heißt
Das soll er gantz willig volnbringen
Doch will ich das vor allen dingen
Deß fiches wol gepflägen werd
SAGARINUS BURGERS KNECHT.
Herr ich verschafs wie irs begert
Gselschaft gang her / ich fier dich dar
Lieber sag mir wo kumpst du har
Uss welcher gegni land und statt
ABSOLON SUN.
O lieber sun das glick das hat
Mich also grausam angetast
Und mich geplaget also fast
Das ichs nit als erzölen kan
Mein vatter ist ein frummer man
Deß radt hab ich nit wöllen hören
Und wolt mich gantz nit doran kören
Deß můß ich jetz im ellend sein
Gott wolt es wißts der vatter mein
SAGARINUS BURGERS KNECHT.
Meyer hie bring ich einen knecht
Ich glaub er sy gantz frumm und schlecht
Mein herr hat in am weg dort funden
Hat sich erbarmbt deß armen kunden
Als er in umbs Almůsen batt
Erstmols er in seer gscholten hat
Darumb er nit werckt einem bauren
Doch gwann er mit im ein betauren
Schickt mich mit im zů dir heraus
Das du in nämest inn dein haus
Und also war der diener dein
Daus auff dem acker hüt der schwein
[89]
DEMIPHO BAUR.
Dein Herr thůt im bei glauben recht
Das er mir schickt noch einen knecht
Und hab vorhin gros angst und not
Alein wie ich müg bkummens brot
Vir mich mein wib und auch mein kind
Und vir mein ander haussgesind
Was soll ich thůn mit disem zittel
Er füget baß inn einen spittel
Er hat nit sovil kleider an
Das er der Seüwen hüten kan
Ich bit dich für in wider hein
Und sag deim Herrn ich derffi kein
SAGARINUS BURGERS KNECHT.
Ae Meyer dů doch sbest mit im
Und biß gehn im nit also grimm
Versůch in ein tag oder drey
Biß du erkenst was hindr im sey
Er möchte dir noch baß gevallen
Vor andren deinen knechten allen
DEMIPHO BAUR.
Wolan ich wils recht mit im wagen
HALISEA BÜRIN.
Ach lieber man ich můß dich fragen
Was wilt du mit dem unflat machen
Also greifst an all deine sachen
Denck bring in nit heim bistu weis
Schaw wie er juckt er ist vol leis
[90]
ABSOLON SUN.
Mein liebe fraw ich bitt durch Gott
Und durch die heilgen zehen gbot
Behalten mich doch inn dem stall
Ich will nichts thůn so euch mißvall
Und nimmer gon in ewer hauß
Thů ichs jagt mich mit hunden auß
DEMIPHO PAWR.
Knecht ge du hin zeig im den stall
Do unser schwein inn ligen all
Und zeig im wie er in sol brügen
Lert ers so thůt er mich betriegen
PALINURUS PAWRENKNECHT.
Nim disen kibel und die stang
Und machs nit lang bald naher gang
ABSOLON SUN.
Ae lieber knecht was ich nit kan
Bit ich dich wölst mir zeigen an
Ich wils gantz tugentlich lern
Und mich gantz fleisig darzů keren
HALISEA BÜRIN.
Ists nit ein omachts ellends ding
Wan ichs essen in stůben bring
So focht mein unglückhaffter man
Alwegen etwas anders an
Gang rieff dem knecht und gond harin
Wie lang wend ir ungessen sin
[91]
DEMIPHO BAWR.
Palinure gang inhar baldt
Das essen wirt sonst alles kalt
Fraw richt dem hirten sunder an
Ich mag in an meim tisch nit han
HALISEA BEÜRIN.
Se hin die schüssel mit dem kraut
Damit so füter dir din haut
Ich hab dir nit vil brot zů geben
ABSOLON SUN.
O fraw das euch Gott lang laß leben
Gott sie gelopt in ewigkeit
Das mir ein solche speis ist breit
HALISEA BEÜRIN.
Der mensch erbarmt mich in meim hertzen
Sein elend bringt mir warlich schmertzen
Wiewol ich heut wider in was
So muß ich dennocht bdencken das
Er ist ein mensch als wol als ich
Drum er warlich erbarmet mich
DEMIPHO BAWR.
Wie halt sich dausen unser knecht
HALISEA BÜRIN.
Ach got ich bin im kummen recht
Do er mich sach das essen bringen
Ich glaub im thet sein hertz auffspringen
Von freuden dan in hungret seer
Ich wolt warlich er het noch meer
[92]
ABSOLON SUN.
Ach Gott ich hab empfunden nye
Was ellend sey / biß ich das hye
Můs liden gentzlich überd mos
Frost regen armůt hunger gros
Ach got ich hab die speis genossen
Hat aber nichs an mir erschossen
Dan ich bin noch nit halber sat
Ich můs gwiß bleiben an der stat
Vor schwacheit und vor hungers pein
Ich wil gon Aetzen meine schwein
Und mit in essen spült und grist
Damit das ich mein leben frist
O got wie schmackt das also wol
Das weer mir zwar ein gůtes mol
Thet man mirs nur ein gnügen geben
So möcht erhalten ich mein leben
PALINURUS BAWRENKNECHT.
Friß das dirs gsegnen müß der teüfel
Glaub mir und hab glat keinen zwifel
Ich wils hingon dem meyer sagen
Er wirt dich nauß mit gerten jagen
Was zichstu doch das arme fü
Das du irs essens braubest sy
Du bist ein hargelauffner schalck
Glaub mir dir wirt gebert dein balck
ABSOLON SUN.
Ach lieber fründt
Nit sags so gschwind
Bey meiner Eer
Ich thůs nit mehr
[93]
DEMIPHO BAUR.
Wie halt sich der knecht mit den seüwen
PALINURUS BAWREN KNECHT.
Er ist ein laur bey meinen treüwen
So ich jetz zů im ause kumm
So schow ich umb und wider umb
Kan doch nit sehen unsern knecht
Zů letz lůg ich erst umb mich recht
So leit er dort auff seinen knywen
Und frißt das oßs mit unsern seüwen
Er sties das maul in trog hinin
Fraß fester dan kein ander schwin
DEMIPHO BAWR.
Wie / wolt er mit den seüwen essen
Wart ich will im gon dlenden messen
Er sols ein monat nit vergessen
BAWR
zům Absolon.
Sag an du schalck was meinst du mit
Hab ich dir nit dein essen hit
Bey meinem weib harauß gesand
Und du begost erst solche schand
Das du dem füch frißst seinen oßs
Heb dich bald hin und far dein stroß
ABSOLON SUN.
O meister min
O meister min
Laßt ewern grim
Ich thů ess nim
Ich wil fürhin
Gantz ghorsam sin
Dem ewern gbot
So helff mir Gott
[94]
DEMIPHO BAWR.
Nüdt nüdt trol dich
Du bdrůgst nim mich
Pack dich nur gschwind
Wo ich dich find
Mer bey dem fich
So henck ich dich
Ann einen ast
Drum lauff nur fast
ABSOLON SUN.
Ach Gott ich mag
Solch nodt und klag
Dulden nit meer
Mich truckt so seer
Des hungers nodt
Het ich doch rodt
Wie ichs griff an
Ich armer man
Nun ist erst al mein hoffnung hin
So ich also vertriben bin
Wo sol ich auß wo sol ich yn
Wo find ich hilff des lebens mein
Bin ich doch gantz und gar verjeicht
Und von der hoffnung gantz ferscheicht
Im hunger můß ich ellend sterben
Und gantz hülfflos also verderben
Zum vatter darff ich nit mer keren
Weil ich nit folg gab seinen leren
All drewe warnung ich verschmecht
Derhalb mich Got jetz strafet recht
Ich glaub nitt das auff erden sey
Ein mensch dem won sölch unglück bey
O armůt du unträglichs joch
Zů mir hast dich gesellet och
[95] Ach nun hat doch der vatter mein
Vil knecht so wonend auß und ein
Die al hand überflüssig brodt
Und ich leid hie so grosse nodt
Mein gantzer leib ist mir verschmacht
Der hunger mich gantz merglos macht
All meine sterck ist nur entwichen
Mein gsunde farb mir gantz verblichen
O aller liepster vatter mein
Ach wißt ich die verzeihung dein
Und mir mein bößheit thest vergeben
Ich wolt fürbas mein gantzes leben
Richten gantz noch dem willen din
Dir gfellig und gehorsam sin
Nun will ichs doch nit underlon
Und hin zů meinem vatter gon
Mich gantz demütig thůn erzeigen
Flicht thůt er sich in gnoden eygen
Gen mir und thůt begnaden mich
Ich sag vatter ich hab in dich
Gesündt darzů in himmel nin
Drum ich fürbaß nit wirdig bin
Das ich dein sun geheissen werd
Doch wirt allein von mir begert
Wollest mich lassen dienen dir
Das nidrigst ampt gib vatter mir
BILEAM SUN.
Merck liebster vatter was ich sag
Ich bin den nechst vergangnen tag
Gewesen dausen in dem feldt
Eß thet not das ich etliche bstelt
So mir den tag hülffen arbeiten
Dan es laßt sich nit lenger beiten
[96]
TOBIAS VATTER.
So gang mein Sun und thů im recht
So vil du darffst bestel dir knecht
Du weists vil baß zů schicken an
Dan ich dirs selber sagen kan
BILEAM SUN.
Vatter ich wils so wol versehen
Das es nützlicher nit möcht gschehen

Zun Taglöneren.

Ir gsellen was můß ich euch geben
Das ir mir in mins vatters reben
Arbeiten was notwendig sey
EPIDICUS TAGLÖNER.
Ich nim zů meim theil schilling drey
Was aber mein gsel vordren wel
Ich seinem willen selb haim stel
BILEAM SUN.
Was fordrest du gib mir zferston
LAMPADIO TAGLÖNER.
Drey Schilling ist ein gmeiner lon
Wolt ir mirs geben ich gang mit
Und schaff waß ir mich heischen hit
BILEAM SUN.
So kumpt mit mir ins vatters hauß
Die speis wend wir mit tragen nauß
ABSOLON SUN.
Ich wil auffston
Zům vatter gon
Und treiwen Got
[97] Ich find genod
Beim vatter mein
Ach möcht es sein
Ich wolt fürbaß
Thůn alles daß
Er mir gebüt
Und lossen nüdt
Gott sie geklagt
Das ich versagt
Meins vatters bit
Wold bleiben nit
Bey im in rů
Mein freind darzů
Mir rieten gnůg
Noch mein unfůg
Mußt fürsich gon
Drum mir zů lon
Begegnen thůt
Solch groß armůt
TOBIAS VATTER.
Zwar so mich nit
Mein sin drůgt hüt
Sich ich dort gon
mein Absolon
Wie eilend gar
Kumpt er do har
CALICLES HOFMAISTER.
Es ist der man
Nit zwüfle dran
Er sicht euch schon
Thůt zůhar ghon
[98]
TOBIAS VATTER.
Biß wilkum sun von wannen har
Kumpst du so gantz zerrissen gar
Wo hast hin gton dein groses gůt
Daßt kummen bist in solch armůt
ABSOLON SUN.
O vatter mein ich kum zů dir
Und bit dich zů vergeben mir
Dan ich bin dir ungehorsam gsein
Hab gantz veracht die warnung dein
Mich an arglistig gselschafft ghenckt
Irm bösen leben under gmengt
Die reiche schenck und grose gab
So ich von dir empfangen hab
Hab ich so gantz yppig verschwendt
Jetz bin ich gantz arm und ellend
Hab vatter schwerlich gsündt in dich
Darzů auch in das himmelrich
Bin nit meer wirdig auff diß mol
Das ich dein sun gnempt werden sol
Doch bit ich lieber vatter mein
Nim mich under die diener dein
Mach mich den ringsten diner knecht
Ich will mich fürter halten rechte
TOBIAS VATTER.
Mein sun dir soll vergäben sein
Dieweil ich sich den reüwen dein
Ir diener gond / bringen zůhand
Das aller best hochzeitlich gwand
Legends im an dem sune mein
Bringt auch von gold ein fingerlein
Daß steckend im an seine hand
[99] Er hat sich bkört von grosser schand
Bringt im auch zwen schůch an sein füß
Das ist mein lieber sun der sies
Der lange zeit verloren war
Nun ist er widerkummen har
Drum solt ir mit mir frölich sein
Geta bring ein gmest kalb harin
Und schaw das es glich werd geschlacht
Domit inn freiden werd volnbracht
Die wirtschafft meinem sun zů ehren
Inn rew er sich zů mir deth keren
Er war verlorn jetz ist er funden
Der todt war lebt zů disen stunden
GETA METZGER.
Her ich wil gon noch ewerm gheiss
Das best kalb schlachten so ich weiß
Litane kum mit mir behend
Domit die sach recht werd volendt
Sag du mir was man sieden wirt
Auch was zů braten sich gebirt
Domit es recht verordnet werd
Wie unser herr selbs hat begert
LITANUS KOCH.
Geta züch hin
Ich willig bin
Dir zeigen an
Wie ichs will han
Zů aller speis
Will auch mit fleiß
Breiten das mal
Man loben sol
[100]
SARA MŮTTER.
Mein sun / O sun mein kind wie gost
Ach gott wie ellend vor mir stost
Vor deinem vatter und vor mir
Hab ichs nit als geweisagt dir
Werds also gon / nun ist geschähen /
Ach das ich dich also můß sähen
Din ellend durch schnid mir min hertz
Und bringt mir unträglichen schmertz
O Gott hettest du gfolget mir
So wer das nit begegnet dir
Und hettest noch dein parschafft gar
Nun bistu gwißlich worden gwar
Was můtwill und böß gselschafft důt
Darvor halt dich fürbaß inn hůt
Und volg mit fleiß deinr eltern ler
So bschicht dir semlichs nimmermer
ABSOLON SUN.
Ae můter vergib mir durch Gott
Das ich nit ghört hab dein gebott
Dann es soll nimmer mer beschähen
Das solt du můter gwißlich sähen
SARA MŮTTER.
Mein sun dir soll vergeben sein
Doch folg fürbas dem vatter dein
Biß im ghorsam und underthon
So wirt dir gwiß von gott der lon
GETA METZGER.
Das Kalb ist sicher wol gemöst
Unnd under andern allen spöst
Ich hab lust das ichs breiten soll
Litane liber kochs nur wol
[101]
LITANUS KOCH.
Richt du dieweyl zů alle sachen
Ich will hingon das fewr an machen
Von stund an wider kummen har
Das gbrotes leg mir inn das kar
TOBIAS VATTER.
Gang hin mein knecht und bald verkind
Eleasar meim liebsten freünd
Eliphas / Joseph / und Soball
Sag das sie eilends kummen all
Und mit mir haben gmeinklich freüd
Dann mir verschwunden ist mein leid
Dieweil mein sun ist kummen zhus
Schaff das sie nit lang bleiben auß
ANTRAX VATTERS KNECHT.
Herr sind on sorg ich ker fleiß an
Zum besten so ich immer kan
Nun sich ich was von gott eracht
Das anders nit mag werden gmacht
Brüff ich jetz an dem handel gar
Meins herrn sun ist kummen har
Hat sin gůt ippigklich verzert
Sich nie ans vatters warnung kert
Mit grosem hochmůt weg gezogen
Und maint dem unglick sein empflogen
So was er erst mit huff drein kummen
Hab ich ab an seinr kleidung gnummen
Nun aber ist das widerspil
Meins herren andrer sun der wil
Kein růw nit haben nacht noch tag
Ungarbeit er nit leben mag
Ich wart kumm das er kum vom veld
Das ich müg hören wie ims gfelt
[102] Ey was denck ich das ich so lang
So gantz ungschaft hie schlauren gang
Ich dů gleich wie all faull dienst boten
Wann sy ein gschefft außrichten sotten
So gonds den langen heintzen sůchen
Wißts mein her er würd mich verflůchen
Wolan ich will jetz sehen gschwind
Das ich bald find
Meins herren frind
Ich sichs dort schon
Beieynander ston
Ich bin ser fro
Das ich euch so
Binander find
Ich euch verkind
Groß freid den tag
Hört was ich sag
Dem herrn mein
Der sune sein
So langzeit war
Verloren gar
Ist kummen zland
Drum ir alsand
Sond zů im gan
Freüd mit im han
SOBAL EIN FREIND.
Sag mein Antrax
Ist er diß tags
Erst kummen har
Du freist mich gar
ANTRAX VATTERSKNECHT.
Es ist jetzund
Noch nit ein stund
[103]
SOBAL EIN FREIND.
Sag mir auch har
Was er für war
Hab mit im bracht
Ich hab lang dacht
Er werd gwißlich
Recht schicken sich
ANTRAX VATTERSKNECHT.
Ich sag euch war
Gar nit ein har
Er brochte har
Kam nacket gar
Unsuber bdeckt
Fast übel schmeckt
Also das ich
Schier brachhe mich
Doch ist er schon
Jetz angethon
Ins feirtag kleidt
Schon außbereit
ELIPHAS EIN FREIND.
Ich mag nim warten loßt uns gon
Domit mirs mügen selb verston
Wie doch die sach geschaffen sey
Es wundret mich bey meiner trew
Hat im Tobias gantz vergeben
Was mag er doch ghan für ein leben
Die weil er zogen ist durchs land
Gwiss hat er als sein gůtt inn schand
Und grosem Laster gantz verthon
[104]
SOBAL EIN FREIND.
Tobias lieber schwager mein
Ich her es sey der sune dein
Dir jetzund wider kummen zhus
Darumb sey all dein trauren auß
Ich möcht in warlich sehen gern
ELEASAR EIN FREIND.
Ich glaub er sey gleich heür als fern
Man sagt er sey gantz nacket kummen
Und habst in doch inn gnad uff gnummen
Das thůt mich warlich wundren fast
Das dim die schmach vergessen hast
So er dir hat vor jaren thon
TOBIAS VATTER.
Mein lieben freünd es ist nit ohn
Dieweil er aber sich verwendt
Hatt / und sin mißdat gantz bekennt
Sein leid erzalt und grosen schmertz
So regt inn mir vätterlichs hertz
Er was todt jetzt läbet er wider
Wirt sich flicht halten frumm und bider
ELEASAR FRÜNDT.
Wan er das thet es wer wol gůt
JOSEPH EIN FRÜNDT.
Ae ja wan er bedencken důt
Daß ellend so im zhanden gstosen
So wirt er von dem bösen losen
Und im das gůt jetz nemmen für
[105]
TOBIAS VATTER.
Sind frölich lieben fründ mit mir
Und lond uns gon und leben wol
Mein hertz ist aller freuden vol
ELEASAR EIN FRÜNDT.
Absolon bis got wilkum mir
Ist im nit wie ich sagte dir
Do du hinweg woltst uber ein
Du hasts erfaren als ich mein
Was böse gselschafft zwegen bringt
Und was der gwint so darnoch ringt
Du solt dein leptag dencken dran
Und dein vatter vor augen han
Du hast gefürt ein yppig leben
Drum solt nim widren vatter streben
Und laß dir dein sünd wäsen leid
So wirst ein kindt der säligkeit
Von Gott und von der welt begobt
Darzů von allen menschen globt
JOSEP EIN FREIND.
O bdencks mein lieber Absolon
Und dů von all deim übell sthon
So du dein tag begangen hast
Dein Vatter hat sich kimmert fast
Umb dich / Darzů die můter dein
Doran allein bist schuldig gsin
Hast größlich ghandelt wider Got
Und wider sein heiligs gebot
Das er dem Mosi hat gegeben
Es sagt wann du lang zeit wilt leben
Im land so dir dein herr zů stelt
Dein vatter / můtter ehren seldt
[106] Dem selben gdenck zu leben noch
So wirst von gott begnodet hoch
SOBALL EIN FREINDT.
Mein lieber Vetter ich solt dich
Deins übels straffen sicherlich
Dieweyl du aber bůß hast tragen
Umb din sůnd můs ich dir doch sagen
Das du es inn din hertz solt graben
Din elend stådt vor augen haben
So dir der zit ist widerfaren
Dů dich fürbass mit fleis bewaren
Vor böser gselschafft frü und spot
Du sichst was sy eim bringt für nodt
Ehr dein vatter mit gantzem fleis
Vergiß den schmertzen keiner weis
So dein můter mit dir hat ghan
Du solt auch fleissig dencken dran
Das du on sie nit werst geporen
Alzeit solt du in gern wilforen
So vergiltst in die gůtthat schon
Die sie dir all dein tag hand gthon
ELIPHAS EIN FREIND.
Firwar du hast schwerlich gesündt
Dieweil man im gsatzt gschriben findt
Der wider seinen Vatter stot
Den soll das gantz volck steingen tod
Darumb mein Vetter Absolon
Solt du von deinem übel ston
Dieweil dein Vatter dir vergeben
So richt fürbaß dein gantzes läben
Das du im seyest underthon
So wirt dirs nimmer übel gon
Die ler behalt von uns dein frinden
[107]
ABSOLON SUN.
Ich wil von allen meinen sinden
Gantz lasen mich zům vatter keren
Sein willen thůn / in ghorsam hören
All ippig bösy gselschafft fliehen
Und mich von deren gantz abziehen
Dieweyl mein vatter also gütig
Mir hat vergäben gantz sanfftmütig
Deß lob ich Gott von hertzen gar
Der mir mein vatter lang bewar
LITANUS KOCH.
Geta gang zů dem herren mein
Erkund an im den willen sein
Wann ich das essen soll anrichten
Ich kan nit sinnen oder dichten
Wie es doch umb mein herren stodt
Das er mich gar nichs wissen lodt
GETA METZGER.
Litane ich will lauffen bald
Erfaren wie die sach ist gstalt
Antrax gang sag dem herren mein
Das ich hie stand und warte sein
Das er bald zů mir auser gang
Es thůt fast not drum machs nit lang
ANTRAX VATTERS KNECHT.
Herr ir solt ein klein aushi gon
Der Metzger vor dem hauß thůt ston
Und sagt er müss euch eylents han
TOBIAS VATTER.
Geta sag mir was ligt dir an
[108]
GETA METZGER.
Herr mich hatt zů euch gschickt der koch
Sagt wann die gest sich setzen doch
Die speis ist prait und manglet neidt
TOBIAS VATTER.
Heißt in anrichten es ist zeitt
Hoffmeister heisend zum tisch blosen
Mein freid ist jetzund über dmosen
COLICLES HOFFMEISTER.
Ir trummter bloßt zu tisch gschwind
Sie seind all do meins herrn freind
Man wirt yetz tragen an das essen
Dann sie seind all zum tisch gesessen
BILEAM SUN.
Hört was ist das
Mich wundret was
Der lerman bdeüt
Zů diser zeit
Bim vatter mein
Was mags doch sein?
LAMPADIO TAGLÖNER.
Es wundret mich
Auch sicherlich
Was diser hall
Und reiche schall
Bedithen thie
Ach bleibend hie
Ein klein weil ston
Thůn nit nein gon
Sie seind jetz still
Was werden will
[109]
EPIDICUS TAGLÖNER.
Was kümrets dich
Und darzů mich
Was solchs bedeüt
Hand wir doch nüdt
Zů reden drein
Ae herre mein
Thůnd inhi gon
Ir werd versthon
Daß solche freid
Gar niemand zleid
Angfangen sey
Daß glaubend frey
BILEAM SUN.
Send hin den lon
Ich will nit ghon
Ins Vatters haus
Es kum dan raus
Einr seiner knecht
Der mirs sag recht
Was sey der bscheid
Und grosse freid
Es macht mich zwar
Wanwitzig gar
Herr bhiet was machen sy doch dinnen
Es bringt mich schier von meinen sinnen
Nun bin ich solcher freiden thon
Arm meinem Vattet nit gewon
Das hauß will ich vermeiden gar
Biß ich die rechte mär erfar
TOBIAS VATTER.
Antrax gang haiß mer richten an
Mir hand der richt vor lang gnůg ghan
[110]
BILEAM SUN.
Sag Antrax mein
Was mag doch sein
Das für ein freid
Gib mir bescheid
Wer ist im hauß
Ae sags bald rauß
ANTRAX VATTERS KNECHT.
Bileam gebt mirs Botten brodt
Die sach wol auß der mosen stodt
Der jünger brůder ist heüt kummen
Der Vatter hat in zgnaden gnummen
Ein fast gůtt und gemestet kalb
Abgnummen / Und sein freind althalb
Geladen / Die seind dinn und singen
Gond hin seind mit inn gůtter dingen
BILEAM SUN.
Das kam in mein gedancken nie
Das mein brůder solt wäsen hie
Und das man im solch kurtzwil mecht
Wolan mein Vatter thůt im recht
ANTRAX VATTERS KNECHT.
Find ich euch noch hie aussen sthon
Ae kumpt wir wöllend inhi gon
Hoffmeister loßt ein wenig mir
Der Elter sun steht vor der thür
Er will nit rein weiß was im brist
Das er so häfftig zornig ist
COLICLES HOFFMEISTER.
Bileam wilt du nit herein
Mit deinem brůder frölich sein
[111] Dann im zů ehren all dein frind
Zů disem mal berüffet sind
BILEAM SUN.
Hoffmeister herend meine wort
Mich wundret größlich an dem ort
Was doch mein Vatter meinet mit
Das er macht ein solch hochzeit heüt
Meim brůder dem verzerthen bůben
Und laßt mich daus gon hacken grůben
Weiß nichs dovon kum erst vom fäld
Ich kum nit nein was es joch gelt
Sagt mir doch wie er kame har
Hat er auch noch sein gütli par
Oder hat er schon auff gewandt
Fürwar mich gantz kein gůtes andt
COLICLES HOFFMEISTER.
Die ding wend wir jetz lasen sein
Ae biß gůts můts und gang harin
BILEAM SUN.
So du mich miner frog hast bricht
Wirst dem noch sehen was geschicht
COLICLES HOFFMEISTER.
Wolan ich wil dir sagen gar
Wie und was gstalt er kame har
Er was mit bösem gwand bedeckt
Von mist und schweiß es ubel schmeckt
Er hat auch weder hosen schů
Kein hůt auff seinem haupt darzů
Gantz ellend er zům Vatter kam
Der in inn gnoden strax auff nam
[112] Bekleidet in gleich an dem end
Stackt im ein ringlin an behend
Ließ im zlieb schlachten ein faißt kalb
Besandt sein fründ auch allenthalb
Die sitzend dinnen sind frölich
Drum gang auch nin ich bitte dich
BILEAM SUN.
Im namen gotz dsach gfalt mir wol
Die bůben man so halten sol
Sos ir gůt ypiglich verzeren
Ich hoffe er sols noch baß leren
So er von neywem thůt erwarmen
Ach ich můs mich jetz selb erbarmen
Ich züch und halt an wie ein pfert
Und gang daheim bin gantz unwert
Mein brůder aber nye gfolgt het
Nun wil ichs gwißlich han verret
Dieweil er din ist das ich nit
Hinin wil gon umb einen schrit
COLICLES HOFFMEISTER.
Her ich bit euch weit gon hinaus
Der elter sun stot vor dem haus
An in hab ich geleit gros bit
Hat aber mugen bschiesen nit
Von zorn ward im sein farb verkert
So bald er von seim brůder hört
TOBIAS VATTER.
Ach got ich bin ein bkummert man
Ein Crütz ich übers ander han
Mein sun sag mir was ursacht dich
Das du erst thůst bekummern mich
Gang doch harin frey dich mit uns
Deins brůders halb meins lieben suns
[113]
BILEAM SUN.
Vatter das ist allein min klag
Darzů mein unwiln den ich trag
Ich bin alwegen für und für
In deinen hauß gantz ghorsam dir
Volbring dein gbot zů aller zeit
Das lost mich aber gniesen nüdt
Dan du mir in all meinen tagen
Nie hettest einen bock geschlagen
Domit ich mit den fründen mein
Ein mol het mügen frölich sein
Mein brůder aber ist jetz kummen
Dem hast ein gmestet kalb abgenummen
Hast gar vergessen das er dich
Erzürnet hat so gantz schwerlich
Sin gůt so ypichlich vertempt
Verspilt verbůlet und verschlempt
Kumpt jetzund gantz nacket herwider
Ich hab vil groser arbeit sider
Gedon hab sein doch wenig gnossen
Doch het michs nit so seer verdrossen
Wan du im nit ein solch bancket
Hest gmacht die im doch nit zů stedt
Ouch kostlich gwand im gleget an
Wolan wiltu in also han
So thůs es wert als lang es mag
TOBIAS VATTER.
Mein sun las ab von diner klag
Du bist zwor alle zeit bey mir
Und was ich hab / gehört auch dir
Bist mir warlich ein lieber sun
Doch bit ich wölst mich hören nun
Bdenck erstlich das dein brůder war
[114] Ein lange zeit verloren gar
Der ist jetzunder funden wider
Er war gantz todt und gstürtzet nider
Jetzund so thůt er wider leben
Danck got der im inn sin hat geben
Das er hat von sein sünden glosen
Das freud mich jetzund uberdt masen
Darumb so wölst auch gon harin
Und frew dich mit den fründen dein
BILEAM SUN.
Vatter mich hand bewegt dein wort
Ich will dir volgen an dem ort
Hinein zů meinem brůder gon
Aln unwilln gegn im faren lon
Biß willkum liepster brůder mein
Ach sag mir doch wo bistu gsin
ABSOLON SUN.
Hertz liepster brůder wellest hitt
Verzeihen mir das ist mein bitt
Ach Gott ich hab dir vil zů klagen
Und von meim grossen leid zů sagen
Als ich in můttwill von euch zoch
Meins vatters ler und warnung floch
Kam ich zů bösen falschen gsellen
Die mir listig noch konten stellen
Brachten mich umb mein parschafft gar
Das mir nit plib ein heller par
Sy namen mir als mein gewand
Jagten mich auß in grosser schand
Nacket můßt ich von inen keren
Do wußt ich mich gar nit zů neren
Mußt leiden grosse hungers nodt
[115] Das ich meint hungers sterben todt
Also groß ward der hunger mein
Das ich aßs kleyen wie die schwein
Die wurden mir zlest gstricket ab
Demnoch mir Got in mein sin gab
Das ich zů meinem vatter kert
Der hat mich gnedicklich erhört
Drum lob ich Got in ewigkeit
Dem sey preis eer und danck geseit
BILEAM SUN.
Mein lieber brůder biß frölich
Weil die sach also schicket sich
So soltu fürbaß gdencken dran
Und dein elteren vor augen han
Behalt ir leer folg gottes wort
So wirt dir glingen hie und dort
TOBIAS VATTER.
Ich danck euch ir mein lieben fründ
Das ir also erschinen sind
Und meinen sun gwarnt so trewlich
Wes er fürbaß sol halten sich
Gott in seim aller höchsten tron
Geb euch darfür ein solchen lon
Das ir mügt ziehen frumme leüt
Auß ewern kinden diser zeit

Amen.

[116]

[Epilog]

DER HERROLT.
Nun hand ir gesehen frumme leut
Diß spil und was ein solchs bedüt
On allen zwivel wol verstanden
Wie diser sun in grossen schanden
Sein hab und gůt gantz hat verton
In hochmůt al sein freünd verlon
Sich böser gselschafft under gmengt
Darzů an falsche weiber ghenckt
Darbey hand ir auch wol vernummen
Was lons im zlest daraus sey kummen
Wie dan gwonlich eim jeden glingt
So noch yppiger gselschafft ringt
Darumb folgt mir ir jungen knaben
Der eltern gbot vor augen haben
Und hengt euch nit an solche rot
Sunst werd ir zletzt der welt zů spot
Von allen menschen gar veracht
Do bey gschumpfieret und verlacht
Als ir dan alhie hand gesehen
Wies dem verlornen sun ist gscheen
Der do vergaß der treywen leer
Sins vatters / und fůr von im feer
In frembde land hat mit seim gůt
Ein gar kleine zeit lichten můt
So lang das er gar aus hat getreschen
Do thet al sein gselschafft verleschen
Leid ellend hunger und armůt
Auff dletz er sich bekeren thůt
Kumpt zů seim vatter bgeret gnodt
Der vatter im entgegen godt
Empfocht den sun in groser gdult
Verzeücht im all sein sünd und schuld
[117] Bekleidet in mit reichem gwand
Mit ringlin schmuckt er im sein hand
Und schlachtet im ein feistes kalb
Und halt im groß fest allenthalb
Berieff darzů sein fründ alsand
Drumb frummen Christen sind ermand
Und thůnd kein sünder nit verachten
Der sein sünd hertzlich thůt betrachten
Und hat darüber rew und leidt
Bedenckt was Esaias seit 12
Welcher verwůst / auch wüst wirt gmacht
Welcher verschmecht der wirt veracht
Der prophet David auch verkündt 13
Das kein mensch leben thůt on sünd
Lis Matheum am sibden dort 14
Und Marcum am zehenden ort 15
Zůn Römern 14. dritten und zweiten 16
Thůt uns Paulus auch wol bescheiden
Ouch dort zu den Corinthern stot 17
Welcher mensch sich bduncken lot
Wie er gantz steif stand unbeweglich
Der sol vor dem fal hüten sich
Den Gallatern thůt er auch schin 18
Spricht also lieben brüder min
So einen under euch by weilen
Etwan ein fal thůt übereilen
Den underweisen gantz senftmütig
Im geist und sind gen im gantz gütig
Ein jeder bdenck sein sitten gberd
Das er nit auch versuchet werd
Paulus Timotheum thůt lern
Wie sich sol haltn ein knecht des herrn 19
Jacobus und Johannes beid 20
Die geben uns auch waren bscheid
Das man kein sünder sol verachten
[118] Sunder mit allem fleiß drauff trachten
Das man sie von den sünden keer
Und sie fruntlichen weiß und leer
Weil wir dan sind al Adams kinder
Ungrecht für got und arme sünder
So wellend wir uns wenden nun
Zům vatter wie hat gdon der sun
So lange zeit verloren war
Und durch die sünd gestorben gar
Wan wir uns also thůn bekeren
Wirt uns der gnedig vatter hören
Wie dan Tobias sagt davon 21
In seim bůch find ich geschriben ston
Er spricht ir sünder thůn euch bkeren
Und hoffend got werd euch erhören
Salomon in sein sprichn erzalt
Der grecht zů sibenmolen falt 22
Ouch sibenmolen sich auffricht
Der gotlos fal in unglück beschicht
Das bůch der wißheit zeigt uns an
Das die bůß nimpt die sünd hindan
So thůt uns Esaias leren 23
Wie wir uns zů got sollen keren 24
Jonas Ezechiel Jeremias 25
Lucas Marcus und Mathias 26
Uns alle zů der bůs ermanen 27
Dardurch wir kummen zů den fanen 28
So uns Christus hat vorgetragen
Paulus thůt an vil orten sagen
Vom waren reywen rechter bůß
Die dan ein jeder haben můß
So er wil gon ins himmelreich
Johannes spricht auch des geleich
Das schreib ich euch mein lieben kindt
Das ir hinfür baß nit mer sindt 29
[119] Das sond mir auß dem spil hie leren
Mit disem sun zům vatter keren 30
Und gleich dem David zů Got schreyen 31
Dan werden sich die Engel frewen
So sich ein sünder bkeret hat
Wie uns das Lucas schribet sat
Dann Gott ist also milt und gůt
Wann sich der sünder bkeren thůt
Wil er im sein sünd nimmer dencken
Und im sein schuld mitnander schencken
Der sprüchen alle gschrifft ist vol
Das wil ich brůgen lon diß mol
Und euch han gbetten in einr sum
Wie ir in gmein al stond hie um
Ir wölt von uns auff disen tag
Für gůt han / weils nit anders mag
Unsers verstands gehandlet werden
Ob mir an bossen und geberden
Gevelet hand das ist uns leid
Doch sey euch allen danck geseit
Das ir so fleisig züchtig still
Hand zugehört dem unsern spil
Hiemit hab euch in seiner hůt
Der himmel erd regieren thůt
Und der am Creütz erstorben ist
Ich mein den heiland Jesu Christ
Der wöl in unsern lesten zeiten
So mir jetz mit dem tod diend streiten
Für uns werffen des Crützes stam
Darzů helff uns sein hilger nam

Das wünscht zů Colmar Jörg Wickram


[120] Amen.

[121]

Fußnoten

1 Luce. XV.

2 Gene. 12.

3 Gene. 19.

4 Nume. 16.

5 2. Reg. 21.

6 2. Para. 19.

7 Mar. 14.

8 Lu. 18.

9 Deu. 4

10 1 Mach 2

11 Tobie 3

12 Esai. 33.

13 psa. 14. 32. 144.

14 Math. 7.

15 Mar. 10.

16 Rö. 14. 3. 2.

17 1. Corin. 10.

18 Gala. 6.

19 2. Timoth. 2.

20 Jaco. 5. 1. Jo. 6.

21 Tobias 13.

22 Pro. 24.

23 Esa. 45.

24 Je. 3. 18.

25 Jo. 3. Ez. 18

26 Lu. 3. 13. 15

27 Marc. 2.

28 Math. 3. 4. 11.

29 1. Jo. 2.

30 Lu. 15

31 2. re 24

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Wickram, Georg. Dramen. Der verlorene Sohn. Der verlorene Sohn. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A612-D