Naturgeschichtliches Alphabet

A
Der Abend kommt am Tagesschluß, In Afrika gibts viel Verdruß.
B
Was in Berlin so vor sich geht, Erfährt der Bülow manchmal spät.
C
Den Cognac trinkt man gerne vieux, Den Caro beißen viele Flöh'.
D
Des David Sohn hieß Absalon, Der Dernburg wird jetzt auch bald »von«.
E
Die Elstern haben bunte Schwänz', Im Alter wird man Exzellenz.
F
Die Fürsten sieht man nur von ferne, Furunkeln hat man auch nicht gerne.
G
Die Gnade ist um Geld nicht feil, Auch Greise sind mitunter geil.
[611] H
Der Himmel ist der Menschheit Ziel, Der Hase rammelt ziemlich viel.
I
Das Indigo ist blau, nicht rot, Der Ibsen ist jetzt auch schon tot.
K
Der Kranke wird sehr oft klistiert, Der Kaiser hat den Kleist zitiert.
L
Man wird leicht stolz als Leutenant, Die Laus stammt wohl aus Griechenland.
M
In Montenegro wird gestohlen, Die meisten Sachsen sind Mongolen.
N
Wer länger ohne Nahrung ist, Wird ganz von selber Nihilist
O
O-Beine niemand leiden kann, Der Orterer ist ein schöner Mann.
P
Der alte Pfaffe wird ein Probst, Der Pferdeapfel ist kein Obst.
Q
Es gibt viel Quallen in der See, Viel Quasselfritzen an der Spree.
R
Der Reiher speit mitunter sehr, Von Roeren hört man gar nichts mehr.
S
In Singapore sind wir fremd, Der Serbe wechselt nie das Hemd.
T
Der Tod ist dieses Lebens Ende, Die Taube kackt auf Monumente.
U
Man lasse doch den Unfug bleiben, Mit seinen Fürsten Ulk zu treiben.
[612] V
Vampire sind gemeine Biester, Die Venus hat noch heute Priester.
W
Die Wade ist ein Teil des Leibes, Und oft die Zierde eines Weibes.
XY sind sehr verzwickt,
Auch Busch hat sich darum gedrückt.
Z
Der Zar fühlt sich in seinem Saal So bänglich wie ein Zitteraal.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Naturgeschichtliches Alphabet. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-52A3-0