Nachträgliches

Zum Schlusse ist ein altes Jahr
Verbraucht und arg verrostet.
Man fühlt, wie wenig schön es war
Und was es uns gekostet.
Kurz vor es scheidet, liest man noch
Die Liste seiner Toten
Und denkt mit Seufzen, wie es doch
Nur Trübes uns geboten.
Das neue läßt sich anders an,
Es bringt nur eitel Wonne
Und dem und jenem Untertan
Den Strahl der Gnadensonne.
Es streut die bunten Orden aus
Aus wohlgefüllten Taschen,
Und läßt so manches alte Haus
Begierig danach haschen.
Seht, wie die Treue stärker ist
Und wie sie sich verjünget,
Wie Spargel, den mit Pferdemist
Der weise Gärtner dünget.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Nachträgliches. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-521D-2