Des Weisen Lehre

Künstler, wollt ihr Geld verdienen –
Und wer wollte dieses nicht? –
Höret, was mir recht geschienen,
Höret, was der Weise spricht:
Wessen Gunst sollst du erringen
Mit dem Bild, was du gemalt?
Erstens doch vor allen Dingen
Dessen, der den Kitsch bezahlt.
Zweitens fällt der Kritisierer
Bei der Sache ins Gewicht,
Denn als Mensch und Zeitungsschmierer
Ist er ohne Einfluß nicht.
Drittens oder allererschtens,
Maler, was du auch gemacht,
Hast du dabei deines Ferschtens,
Deines Landesherrn gedacht?
[691]
Seine Huld belebt die Musen,
Und auch die der Malerei.
Sorge, daß in deinem Busen
Dieser Glaube innig sei.
Male, wie du, wenn du laben
Willst dich an des Herrschers Gunst,
Wünschen wirst, gemalt zu haben.
Dieses heißt man auch 'ne Kunst.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. So war's einmal. Des Weisen Lehre. Des Weisen Lehre. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4FFA-3