[33] 1. Die Freiheit

Im Sommer 1770 in Dänemark.


Freiheit! Der Höfling kennt den Gedanken nicht,
Sklave! Die Kette rasselt ihm Silberton!
Gebeugt das Knie, gebeugt die Seele,
Reicht er dem Joche den feigen Nacken.
Mir ein erhabener, schauergebärender
Wonne-Gedanke! Freiheit! ich fühle dich!
Das ganze Herz, von dir erfüllet,
Strömet in voller Empfindung über!
Nektar der Seele! Helden entflammtest du,
Welchen die Nachwelt jedes Erstaunen weiht,
Du stärktest sie! in Sklaven-Händen
Rostet der Stahl, wird entnervt der Bogen.
Wer für die Freiheit, wer für das Vaterland
Mutig den Arm hebt, leuchtet im Blute, wie
Der Blitz des Nachtsturms; der Gefahren
Trübt ihm nicht eine die heitre Stirne.
Namen, mir festlich, wie ein Triumphgesang,
Brutus! Tell! Hermann! Cato! Timoleon!
[34]
Im Herzen deß, dem freie Seele
Gott gab, mit Flammenschrift eingegraben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu. Gedichte. Gedichte. 1. Die Freiheit. 1. Die Freiheit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1ACA-9