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1829.

Ein über alle Maßen
Abscheuliches Pasquill
Hängt hier in allen Straßen,
Da liest es wer nur will.

Man liest es in den Stuben,
An der table d'hôte im Stern.
Zwar kommt es von einem Buben,
Doch säh' ich gehängt ihn nicht gern.

Das Carnaval ward verboten;
Ich selbst war drüber bestürzt.
Ich berichtete kein' Anekdoten,
Ich habe die Lust nicht verkürzt.

Ich bin von dem allerentferntesten
Antheile daran weit entfernt.
Die Verläumder, die ausgelerntesten,
Sie haben's vom Satan gelernt.

O – – – – –
Wie wirst du nur so kott?
Es ist ja Fantasie bloß
Und eitel Maskenspott.

Macht jemand Miene zu tadeln,
So fährst du gleich aus der Haut:
– – – – – –
– – – – – –

Du bist zu Fastnachts-Poßen
Recht eigentlich gemacht;
Je mehr sie dich verdroßen,
Je mehr man drüber lacht.

– – – – –
– – – – –
Nun reinigt euch, ihr – – vom Verdacht,
Den diese Schmähschrift hat auf euch gebracht!

Ob Cajus, ob Sempronius
Den Fasching uns verhindert,
Es wird dadurch der strenge Schluß
Vermehrt nicht, noch vermindert.

Der Landrath von dem Stadtrevier,
Geheimeräth' und Ritter,
Der Oberbürgermeister hier,
Der Bürgermeister Bitter,

Sie können alle nicht davor,
Das hat sich klar ergeben.
Man wird ganz leidlich, nach wie vor,
Auch ohne Fasching leben.

Bei'm Weine jeder lustig sei,
Und seine Liebste herze.
Das andre bleibt nur Narrethei;
Dieß sind die besten Scherze!

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Citation Suggestion for this Edition: TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Als das Carnaval in Bonn untersagt worden war. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D1A1-5