[42] Wache Nächte

Tief schläft die Stadt und wieder schlägt es drei;
doch eine Ewigkeit muß noch verfließen,
bis aus den feucht verhangenen Verließen
der alte lichtdurchtönte Tag sich frei
gemacht und ihn mit ihrem Morgenschrei
die schwarzen Amseln von den Dächern grüßen.
Drei Nächte – drei endlose Nächte stießen
sich hohl und qualenwach an mir vorbei –
doch während sie die längst verharschten Wunden
blutig aufbrachen und im bangen Schoß
der gähnend grenzenlos gedehnten Stunden
des Tages Bitternisse riesengroß
aufbauschten, sah ich, obwohl ganz zerschunden,
hellseherisch mein vorbestimmtes Los.

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TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Wache Nächte. Wache Nächte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B33B-8