Der Rubin

(1915)


Wie Heidehonig aus den Waben
herbstsüß in schweren Tropfen fließt,
erwuchs euch Buch um Buch – ihr ließt
sie Bücher sein; und tief vergraben
vom bunten Berg der Konfitüren
verschliefen sie zu dritt die Zeit
und wurden alt samt ihrem Leid
und ihren faustischen Allüren.
Im Traum nur dehnten sie die Glieder,
im tiefen Traum nur schlangen sie
um ihrer Welt Melancholie
den Zauber ihrer stolzen Lieder.
Jetzt werf ich dich, du grell Gebinde,
du narrenroter, geiler Zwerg,
hohnlachend in den bunten Berg –
schlag deine Bresche und verschwinde!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Der Rubin. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B339-C