[10] Der Traum

Er kam von Nirgendwo, er nahm mir leise
der Dinge Metermaß und Stundenglas
und gab mir, was ich lange schon vergaß,
zurück in wundersam verzerrter Weise:
Was einst ich stammelnd schrieb zu deinem Preise,
wird nun ein Jauchzen ohne Ziel und Maß –
oh deine Nacktheit, die ich nie besaß,
tanzt um mich weiße fieberwilde Kreise!
Sie tanzt –! du rast, du bist ganz tolle Glut,
umwogt von deines Haars wildgoldnen Strähnen
umkreist mich deine liebesgierige Wut
gleich einem Roß mit sturmzerzausten Mähnen – –
oh schönen Traumes heiße Bilderflut,
aus der ich aufwach unter bitteren Tränen!

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TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Der Traum. Der Traum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B303-6