Der Tote

Da, hinten, in der Heide, wo der Westwind stößt,
hat seine Stunde geschlagen;
da hat sich der Narre die Adern gelöst
und sich zu Grabe getragen.
Bald kreisten die Raben rabenschwarz und dicht
über dem armen Kadaver,
auf seine hungernden Därme erpicht
hielten sie laut ihr krächzend Palaver.
Dann nagte der Fuchs in windiger Nacht
seine steifgefrorenen Glieder,
und als der p.p. Lenz erwacht,
tanzten die Schmeißen nieder.
Im Herbste aber glänzten blank
seine Knochen wie Kreide und Seide,
und klagend stieß seinen Regengesang
der Westwind über die Heide.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Der Tote. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B2CD-8