Zweyhundert und siebenzehntes Sonett.

O könnt' ich doch der Rach' an ihr genesen,
Die mich durch Blick und Rede gleich zerstöret,
Und dann zu größerm Leid sich abwärts kehret,
Bergend die Augen mir, die süß und bösen!
So meiner Geister matt bekümmert Wesen
Sauget mir aus allmählich und verzehret
Und brüllend, wie ein Leu, an's Herz mir fähret
Die Nacht, so ich zur Ruhe mir erlesen.
Die Seele, die sonst nur der Tod verdränget,
Scheidet von mir, und, ihrer Schling' entkommen,
Fliegt sie zu ihr, die drohend sie empfänget.
Wohl hat es manchmahl Wunder mich genommen,
Daß, wenn sie spricht und weint und sie umfänget,
Ihr Schlaf nicht flieht, wann Solches sie vernommen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert und siebenzehntes Sonett: [O könnt' ich doch der Rach' an ihr genesen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F01-2