Dreyzehntes Sonett.

Es zieht dahin der Alt' in Silberhaaren
Vom süßen Ort, der Ruhe gab dem Greise,
Und von den Seinen, die aus ihrem Kreise
Bekümmert lieben Vater sehen fahren.
Er schleppt die Glieder fort, die wandelbaren,
Durch seiner Lebenstage letzte Gleise,
Und hilft nach Kräften sich zum Ziel der Reise,
Vom Weg ermüdet und gebeugt von Jahren;
Um, seinem Sehnen folgend, einzuwandern
In Rom und dessen Angesicht zu sehen,
Den er im Himmel noch zu schauen glaubet.
So will ich Armer manchmahl auch erspähen,
So weit es, Donna, möglich ist, in Andern
Euch, die Ersehnte, wie Ihr lebt und leibet.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Dreyzehntes Sonett: [Es zieht dahin der Alt' in Silberhaaren]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E7E-1