Zweyhundert und fünftes Sonett.

Schlimmes bedrängt mich, Schlimmeres ich sehe,
Und einen Pfad zu ihm, gar breit und eben;
In gleichen Wahnsinn hab' ich mich ergeben,
Mit dir befangen in demselben Wehe.
Weiß nicht, ob ich um Krieg, um Frieden flehe;
Schwer ist der Schaden; bös, in Schande leben.
Doch warum zagen? – Will nicht widerstreben
Des Ew'gen Rathschluß, was mir auch geschehe.
Zwar bin ich würdig nicht der Ehr' und Güte,
So du mir angethan; dich täuscht dein Minnen,
Das auch gesundes Aug' oft falsch läßt sehen.
Doch himmelwärts zu heben mein Gemüthe,
Ist mein Entschluß, zu spornen Herz und Sinnen; –
Kurz ist die Zeit und langer Weg zu gehen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert und fünftes Sonett: [Schlimmes bedrängt mich, Schlimmeres ich sehe]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D1B-9