[112] 2.

Sei stark, mein Freund! und laß' kein weichlich Zagen
Vor düst'rer Wahrheit dich die Blicke wenden,
Was sie begannen, will ich selbst vollenden:
Die Stimmen lügen nicht, die mich verklagen.
Nach falschen Gütern ging mein wildes Jagen,
Der Schuld erlaubt' ich, mit verruchten Händen
Des Innern stilles Heiligthum zu schänden,
Unwürd'ge Fesseln hat mein Herz getragen.
Und lähmen ließ ich meines Geistes Schwingen,
Ergab der Welt mich, von dem Wahn betrogen,
Durch den Genuß zum Glücke hinzudringen.
[113]
Bis ich, da jene Täuschung mir entflogen,
Dastand, umgürtet von den Schlangenringen
Der Ungeheuer, die ich großgezogen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. 2. [Sei stark, mein Freund! und laß' kein weichlich Zagen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6AE4-A