[236] [241]Auff seine hohe Excellentz den Herrn Graf von Güldenlew/ königlichen stadthalter in Norwegen etc. etc. Als dieselbe von ihrer reise aus Holland zurücke kamen

Im nahmen des Hn. Oberhoffmeisters der königl. Academie in Copenhagen.


B.N.


Pariß hat dazumahl wohl unser stern regiert/
Als seine ritter-schul/ die von den vater-stralen
Des grossen Richelieu noch ihre würde führt/
Dem klugen Cardinal ließ einen garten mahlen/
[241]
Auff dem die sonne war mit dieser schrifft zu sehn:
Wenn du mich nur bestrahlst/ so bin ich allen schön.
Denn dieses eben ist das bildniß unsrer jugend/
Die/ grosser Güldenlew/ dich voller lust empfängt.
Der garten ist ihr hertz/ die sonne deine tugend/
Nach der sie wie ein blat sich nach dem winde lenckt;
Und billich: weilen Gott das grosse licht der erden/
Dich unser könig hieß zu unsrer sonne werden.
Was dort Armandus war/ bist du in Dennemarck/
Er ist des fürsten arm/ du seine krafft gewesen.
Dich überzeugt die that/ und jenen noch der sarg/
Daß man von beyder geist wird gleiche schrifften lesen:
Wo anders dieses nur nicht eine scheidung macht/
Daß er mehr böses hat/ und du mehr guts erdacht.
Versichert/ die natur hat alle kunst vollzogen/
Als ihre krafft in dir die funcken ausgestreut:
Denn weder Phöbus glut am blauen himmels-bogen/
Noch auch das sonnen-licht der staats-erfahrenheit/
Könt uns auff dieser welt ein grösser feuer zeigen/
Als da sie beyderseits biß in den Löwen steigen.
Ach so bestrahle denn/ wie du vorhin gethan/
Bey deiner wiederkunfft die blumen deiner knechte!
Gott aber der sich nicht vom lichte scheiden kan/
Der wache ferner auch für dein erlaucht geschlechte/
Und lasse dein gelück/ so wie der sonne schein/
In seinem lauffe gleich/ im wesen ewig seyn!
Diß saget unser hertz/ was aber nicht der Norden/
Wo sich dein hoher ruhm auff allen lippen zeigt?
Weil ihm der feinde blut durch dich zu rosen worden/
Und süsse frucht gebiehrt. Doch meine feder schweigt.
Denn helden muß man nichts von schul-gemeinen dingen/
Und einem Güldenlew nur güldne reime bringen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Neukirch, Benjamin. Gedichte. Gedichte. Auff seine hohe Excellentz. Auff seine hohe Excellentz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6060-6