[121] Fünfzehnte Erzählung.

Eine Dame vom königlichen Hofe sieht sich von ihrem Gatten vernachlässigt, der sein Vergnügen außer dem Hause sucht, und vergilt ihm Gleiches mit Gleichem.


Am Hofe Franz I. war ein Edelmann, dessen Name ich wohl kenne, den ich aber nicht nennen will. Er war arm und hatte keine fünfhundert Thaler Rente, aber er stand in großer Gunst beim König, und so kam es, daß er eine so reiche Frau heirathete, daß mancher Großwürdenträger recht zufrieden gewesen wäre. Da sie noch sehr jung war, bat er eine der Hofdamen, sie unter ihren Schutz zu nehmen und bei sich wohnen zu lassen, was jene auch that. Der Edelmann war nun so schön von Gestalt und so anmuthig in seinem Wesen, daß alle Damen am Hofe mehr oder minder in ihn verliebt waren; unter anderen eine, die der König sehr begünstigte, die aber bei weitem nicht so schön und jung war wie die Frau des Edelmannes. Er liebte aber nichtsdestoweniger jene und kümmerte sich wenig um seine Frau, daß er, wenn es hoch kam, alle Jahr eine Nacht bei ihr zubrachte. Er sprach auch niemals mit ihr und gab ihr nie das geringste Zeichen von Zuneigung. Und obwohl er lediglich von ihrem Gelde lebte, gab er ihr selbst davon so wenig, daß sie sich weder ihrem Stande gemäß, noch ihren Wünschen entsprechend kleiden konnte. Die alte Hofdame tadelte ihn deshalb oft und sagte ihm: »Eure Frau ist schön, reich und aus vornehmem Hause, und Euch ist es ganz gleichgiltig, was sie bisher alles entbehrt und erduldet hat. Ich fürchte aber, daß, wenn sie erst zum Bewußtsein kommen und ihr Spiegel oder irgend ein anderer, der nicht gerade Euer Freund zu sein braucht, ihr ihre Schönheit, die so wenig Wirkung auf Euch hat, zeigen wird, sie aus Aerger etwas thun könnte, was ihr nicht einfiele, wenn Ihr Euch mehr mit ihr beschäftigen wolltet.« Der Edelmann, dessen Gedanken ganz wo anders weilten, lachte sie aus und setzte ihrer Vermahnungen ungeachtet sein bisheriges Leben fort. Zwei bis drei Jahre waren so vergangen und seine Frau war eine der schönsten Frankreichs geworden, und am Hofe suchte man vergeblich [122] nach ihresgleichen. Je mehr sie aber fühlte, daß sie liebenswerth war, um so größer wurde ihr Aerger, daß ihr Mann sich nicht um sie bekümmerte. Schließlich wurde sie ganz mißmuthig, und ohne die Trostworte ihrer alten Freundin wäre sie ganz in Verzweiflung verfallen. Sie gab sich alle erdenkliche Mühe, ihrem Mann zu gefallen, sie hielt es für unmöglich, daß er ihre große Liebe nicht erwidern sollte, es müßte denn sein, daß sein Herz von einer anderen eingenommen wäre. Sie legte sich nun aufs Suchen und fand auch schließlich die Wahrheit heraus, daß er nämlich alle Nächte so sehr anderweitig in Anspruch genommen war, daß er seine Pflicht und seine Frau vergaß. Nachdem sie nun keinen Zweifel mehr über seinen Lebenswandel haben konnte, versank sie ganz in Trübsinn, wollte sich nur in Schwarz kleiden und nirgends mehr hingehen, wo Fröhlichkeit herrschte. Ihre Freundin sah das alles wohl und versuchte Allerlei, um sie aufzuheitern; aber vergeblich. Auch ihrem Mann wurde alles hinterbracht, er traf aber keine Abhülfe, sondern lachte sie nur aus.

Ihr wißt nun alle, meine Damen, daß Langeweile alle Freude, niederdrückt, daß aber Langeweile andererseits das Verlangen nach Abwechselungen und Vergnügungen hervorruft. Eines Tages begab es sich nun, daß ein hochstehender Mann, ein Verwandter der alten Dame, der dieselbe häufig besuchte, von dem seltsamen Leben der jungen Dame hörte und sie so zu bemitleiden begann, daß er den Versuch wagte, sie zu trösten. Je länger er mit ihr sprach, um so schöner und liebreizender erschien sie ihm, und er verlangte viel mehr danach, ihre Gunst zu erwerben, als mit ihr von ihrem Manne zu sprechen, oder wenigstens nur, um ihr zu zeigen, wie schlecht angebracht ihre Liebe zu diesem sei. Als sich nun die junge Dame von ihrem Gatten gänzlich vernachlässigt und von einem angesehenen und schönen Prinzen geliebt und voll gewürdigt sah, wurde ihr der Umgang mit letzterem ein lieber und sie beglückender. Es blieb ihr Wunsch, ihre Ehrbarkeit zu bewahren, aber sie fand Gefallen daran, mit ihm zusammen zu sein und sich von ihm geliebt zu wissen, denn hiernach verlangte sie. Diese Freundschaft dauerte eine geraume Zeit, bis eines Tages der König davon hörte, und da er dem jungen Edelmann sehr zugethan war, wollte er [123] nicht dulden, daß irgend einer ihm Schande und Verdruß bereite. Er ließ deshalb den Prinzen wissen, er möge den Umgang mit der Dame aufgeben, widrigenfalls er sich seine Ungnade zuziehen würde. Dem Prinzen lag die Gunst des Königs mehr am Herzen als die aller Damen der Welt; er versprach deshalb von dem Verkehr abzustehen und sich am Abend bei ihr zu verabschieden. Er ging auch hin, sobald er annehmen konnte, daß sie sich in ihre Wohnung zurückgezogen haben würde, wo der junge Edelmann ein Zimmer über dem ihrigen bewohnte. Dieser stand gerade am Fenster und sah den Prinzen bei seiner Frau eintreten; der Prinz bemerkte es auch, trat aber nichtsdestoweniger bei seiner Frau ein. Dort empfahl er sich von der, deren Liebe zu ihm selbst gerade im Aufkeimen war, und theilte ihr als Grund den Befehl des Königs mit. Nach vielen Thränen und Worten des Bedauerns, die bis ein Uhr nach Mitternacht währten, schloß die junge Dame folgendermaßen: »Ich muß Gott dankbar sein, daß Ihr Eure Neigung für mich aufgeben müßt, denn sie kann nur eine geringe und schwache sein, wenn Ihr sie nach dem Befehl eines Menschen ablegen könnt. Was mich anbetrifft, so habe ich weder meine alte Freundin, noch meinen Mann, noch mich selbst weiter befragt, um Euch zu lieben; denn meine Liebe, durch Eure Schönheit und Euren Anstand hervorgerufen, hat sich meiner so sehr bemächtigt, daß Ihr mein Gott und mein König waret. Aber da Euer Herz nicht so von Liebe erfüllt ist, daß nicht auch die Furcht darin noch Platz findet, könnt Ihr nicht mein Geliebter werden, und einen halben Freund will ich nicht. Ich selbst kann mich nur ganz geben und wollte Euch meine ganze Liebe schenken. So aber muß ich Euch Lebewohl sagen, denn Ihr verdient meine Freundschaft nicht.«

Weinend ging der Prinz fort. Auch beim Weggehen bemerkte er ihren Gemahl am Fenster, der ihn hatte kommen und gehen sehen. Deshalb erzählte er ihm am anderen Tage, aus welchem Grunde er bei seiner Frau gewesen sei, und theilte ihm den Befehl des Königs mit, worüber der junge Edelmann so erfreut war, daß er sofort zum König sich bedanken ging. Als er aber sah, daß seine Frau mit jedem Tage schöner wurde, er selbst aber zu altern begann, änderte er sein Benehmen, und es trat beinahe das umgekehrte [124] Verhältniß von früher ein. Er liebte sie jetzt und beschäftigte sich viel mit ihr. Je mehr sie aber nun bemerkte, daß er ihre Gesellschaft aufsuchte, um so mehr floh sie ihn, denn sie wollte ihm den Verdruß, den sie um seinetwillen gehabt hatte, vergelten. Da aber einmal das Verlangen nach Liebe in ihr erwacht war, ging sie ein Verhältniß mit einem sehr schönen und außerordentlich liebenswürdigen Edelmann ein, den alle Damen des Hofes vergötterten. Sie beklagte sich bei ihm über die Art, wie sie behandelt worden war, und brachte es auf diese Weise dahin, daß er sie bemitleidete und schließlich nichts unterließ, um sie zu trösten. Sie wollte sich für den Verlust des Prinzen entschädigen und verliebte sich heftig in ihn, vergaß auch ganz allen Kummer, den sie bisher gehabt hatte, und war nur darauf bedacht, daß sie ihr Verhältniß in aller Heimlichkeit unterhalten konnten. Sie verstand das auch so gut, daß selbst ihre alte Freundin nichts merkte, denn in ihrer Gegenwart hütete sie sich wohl, mit jenem freundlicher als mit irgend einem anderen zu sprechen. Vielmehr ging sie, wenn sie ihm etwas sagen wollte, nach dem Schloß und besuchte dort einige ihrer Bekannten, unter denen eine war, welcher, wie es wenigstens den Anschein hatte, ihr Mann den Hof machte. Einmal nach dem Abendessen, als es schon dunkel geworden war, ging sie ohne Begleitung nach dem Schloß und fand dort bei ihren Freundinnen ihren Geliebten. Sie setzten sich zusammen abseits an einen Tisch und sprachen miteinander, indem sie thaten, als läsen sie in einem Buche. Ihr Mann hatte aber einen Aufpasser nachgeschickt, der ihm sofort mittheilte, wohin seine Frau gegangen war. Eiligst begab auch er sich nach dem Schloß, und als er in das Zimmer der Damen trat, sah er seine Frau in dem Buche lesend; er ging vorüber, als sähe er sie nicht, und begann sich mit den Damen in der andern Ecke des Zimmers zu unterhalten. Die junge Frau hatte aber wohl bemerkt, daß ihr Mann sie im Gespräch mit dem Ritter gesehen hatte; es wurde ihr sehr ängstlich zu Muthe und sie ging an der Wand entlang nach der Thür und verließ eiligst das Zimmer, als verfolge sie ihr Mann mit gezücktem Schwert. Sie ging zu ihrer alten Freundin, die sich schon in ihre Gemächer zurückgezogen hatte, und nachdem diese sich zur Ruhe begeben, ging sie [125] in ihre eigene Wohnung, wo ihr gemeldet wurde, daß ihr Mann sie zu sprechen wünsche. Sie ließ sagen, sie käme nicht, sein Verlangen sei ein so seltsames, daß sie befürchte, er habe Uebles im Sinn. Schließlich ging sie aber doch; ihr Mann sagte ihr kein Wort, bis sie zusammen sich zu Bett begeben hatten. Es war ihr klar, daß er nun alles wußte, und sie sing leise zu schluchzen an. Er fragte, warum sie weine, worauf sie antwortete, sie fürchte sich vor seinem Zorn, weil er sie mit jenem Edelmann lesend angetroffen habe. Er sagte nur, er habe ihr doch niemals verboten, mit einem Manne zu sprechen, er habe auch nichts darin gefunden, daß sie mit diesem sprach, wohl aber, daß sie vor ihm die Flucht ergriff, als habe sie etwas Unrechtes gethan, und allein dadurch sei er auf den Gedanken gekommen, daß sie jenen Edelmann liebe. Deshalb untersagte er ihr von nun an, gleichviel ob in Gesellschaft oder im Geheimen mit irgend einem Manne sich länger zu unterhalten, und schwor, entgegengesetzten Falles sie ohne Gnade und Barmherzigkeit zu tödten. Sie ging mit Freuden auf sein Verlangen ein und beschloß, ein zweites Mal nicht so dumm zu sein.

Aber weil alle Dinge, über die man überhaupt nur Macht hat, gerade wenn sie einem verboten werden, nur um so wünschenswerther erscheinen, vergaß die Dame sehr bald die Drohungen ihres Gatten; ja, noch denselben Abend ließ sie, nachdem sie mit ihren Frauen in ihr Zimmer zurückgekehrt war, den Edelmann für die Nacht zu sich bitten. Ihr Mann aber, den die Eifersucht so quälte, daß er nicht schlafen konnte, hüllte sich in einen weiten Mantel, nahm einen Diener mit sich und ging, da er gehört hatte, daß sein Nebenbuhler nachts seine Frau besuchen käme, nach den Gemächern seiner Frau und klopfte dort. Sie war auf alles eher gefaßt, als ihn jetzt zu finden, stand leise auf, zog sich die Strümpfe an und hing einen neben ihr hängenden Mantel um und schlüpfte, nachdem sie sich überzeugt hatte, daß ihre Frauen eingeschlafen waren, aus dem Zimmer und ging geradewegs nach der Thür, wo sie hatte klopfen hören. Sie fragte: »Wer ist da?« worauf ihr der Name ihres Geliebten genannt wurde; um aber ganz sicher zu sein, öffnete sie ein kleines Schiebefenster in der Thür und sagte: »Wenn Ihr wirklich der seid, für den Ihr Euch ausgebt, so reicht mir Eure [126] Hand hinein, ich werde Euch am Fühlen erkennen.« Als sie nun die Hand ihres Mannes berührt hatte, erkannte sie ihn sofort, schob das Fenster zu und rief laut: »O, mein Herr Gemahl, Eure Hand ist es!« Er antwortete ihr zornvoll: »Jawohl, es ist die Hand, die ihren Schwur erfüllen wird; unterlaßt es nicht, zu mir zu kommen, wenn ich Euch rufen lasse.« Mit diesen Worten ging er wieder in sein Zimmer zurück und sie mehr todt als lebendig in das ihre, wo sie ihre Frauen aufweckte und laut zu ihnen sagte: »Steht auf, Ihr habt nur zu viel geschlafen; Euch wollte ich täuschen, und nun habe ich nur mich selbst getäuscht.« Hiernach fiel sie ohnmächtig mitten im Zimmer nieder. Die armen Frauen erhoben sich bei ihren Rufen, ebenso erstaunt, ihre Herrin halbtodt am Boden liegend zu sehen, wie über die Worte, die sie gesprochen hatte; sie wußten nicht, was sie machen sollten, und liefen alle nach Arznei, um sie wieder zu sich zu bringen. Als sie wieder reden konnte, sagte sie zu ihnen: »Hier seht Ihr in mir die unglücklichste Frau auf der Welt.« Dann erzählte sie ihnen die ganze Begebenheit und bat sie, ihr beizustehen, denn sie hielt ihr Leben für verloren. Und als sie noch daran waren, ihr Muth zuzusprechen, kam ein Diener ihres Mannes, durch welchen er sie sogleich zu sich bitten ließ. Sie klammerte sich an zwei ihrer Frauen, schrie und weinte laut und bat, sie nicht gehen zu lassen, denn sie würde gewiß sterben. Der Diener versicherte aber das Gegentheil und setzte sein Leben zum Pfande, daß ihr nichts Schlimmes geschehen werde. Als sie nun sah, daß aller Widerstand nichts half, warf sie sich in die Arme dieses Dieners und sagte ihm: »Nun, wenn es denn sein muß, so führe mich Unglückliche zum Tode.« Halbohnmächtig trug er sie in das Zimmer ihres Mannes, wo sie diesem mit den Worten zu Füßen fiel: »Ich bitte Euch, habt Erbarmen mit mir; ich schwöre Euch bei meinem Glauben an Gott, daß ich Euch die reine Wahrheit sagen werde.« Er erwiderte wie ein zu Allem entschlossener Mann: »Bei Gott, Ihr werdet sie mir sagen.« Dann jagte er alle Leute hinaus. Und da er wußte, daß seine Frau sehr fromm war, sagte er bei sich, daß sie keinen Meineid schwören würde, wenn sie ihm ihre Angaben auf das Krucifix beschwöre; er ließ deshalb ein sehr schönes, welches er geliehen hatte, herbeiholen [127] und sie, sobald sie allein waren, auf dieses Kreuz schwöre daß sie ihm auf alle seine Fragen die Wahrheit sagen werde. Sie war aber schon über die erste Todesfurcht hinaus, faßte Muth und beschloß, ihm zwar lieber alles zu erzählen als zu sterben, aber auch nichts zu sagen, was ihrem Geliebten Ungelegenheiten bereiten könnte. Nachdem sie also die Fragen ihres Mannes angehört hatte, antwortete sie: »Ich will mich nicht rechtfertigen, mein Gemahl, und auch meine Liebe zu dem Edelmann nicht beschönigen; denn Ihr könntet und dürftet es nach der Erfahrung des heutigen Tages nicht glauben. Aber ich will Euch sagen, wie dieses Verhältniß entstanden ist. Vernehmt also, daß niemals eine Frau ihren Mann so geliebt hat, wie ich Euch, denn von unserer Verheiratung bis heute hat niemals eine andere Liebe als die zu Euch mein Herz beherrscht. Ihr wißt, daß, als ich noch ein Kind war, meine Eltern mich mit einem Edelmann aus vornehmerem Hause als das Eurige verheirathen wollten, aber von der Stunde an, wo ich Euch zuerst sah, habe ich mich geweigert und gegen ihren Willen hielt ich fest an Euch und beachtete nicht Eure Armut und ihre Einwendungen. Ferner wißt Ihr wohl, wie Ihr mich bisher behandelt habt, wie wenig Ihr mir an Liebe und Achtung geschenkt habt, worüber mich solcher Mißmuth und Kummer erfaßt hatte, daß ich ohne die Tröstungen der alten Dame, der Ihr mich übergeben, verzweifelt wäre. Schließlich aber, als ich erwachsen war und ein jeder, nur Ihr ausgenommen, mich für sehr schön hielt, empfand ich Euer Unrecht gegen mich so lebhaft, daß meine Liebe zu Euch in Haß und mein Verlangen, Euch zu gefallen, in Rachsucht umgewandelt wurde. In dieser Verzweiflung fand mich ein Prinz, der, mehr auf den König als auf seine Liebe hörend, mich verließ, als ich gerade in einer wahren Liebe einen Trost für meine bisherigen Leiden zu fühlen begann. Nach ihm traf ich den Edelmann, und dieser brauchte mich nicht zu bitten; denn seine Schönheit, seine Tugend und Wohlanständigkeit verdienen wohl, daß er von jeder Frau gesucht und werthgeschätzt werde. Auf meine Bitte also, und nicht auf die seine entstand der intime Verkehr zwischen uns, und er hat mich mit so ehrbarer Liebe geliebt, daß er niemals von mir etwas verlangte, das sich mit meiner Ehre nicht vertragen hätte. Und wenn auch [128] die nur geringe Liebe, die ich nach allem Geschehenen Euch nur noch bewahren konnte, mich nicht davor hätte behüten können, Euch untreu zu werden, so haben mich doch die Liebe zu Gott und zu meiner Ehre bisher bewahrt, irgend etwas zu thun, worüber ich Reue und Beschämung empfinden müßte. Ich will auch nicht leugnen, daß ich, so oft ich konnte, mit ihm in meinem Kleiderzimmer zusammengetroffen bin, indem ich that, als ginge ich meine Gebete hersagen; ich habe mich nämlich in dieser Sache Niemandem, weder einer Frau noch einem Manne anvertraut. Ebensowenig will ich leugnen, daß, wenn ich mit ihm ganz allein war und keinen Lauscher zu befürchten brauchte, ich ihn oft und viel herzlicher als jemals Euch geküßt habe. Aber Gott möge mich von seiner Gnade ausschließen, wenn es jemals zwischen uns zu etwas Weiterem gekommen ist; weder hat er mich darum gedrängt, noch verlangte mein Herz danach, denn ich war schon froh, wenn ich ihn nur sah, so daß ich mir gar kein größeres Glück auf der Welt vorstellen konnte. Und nun, mein Gemahl, der Ihr allein die Ursache dieses ganzen Unglücks seid, wollt Ihr an mir wegen einer Lebensweise Rache nehmen, für welche Ihr mir so lange Zeit hindurch das Beispiel gabt, nur daß das Eure ein gewissenloses und ehrloses war? Denn Ihr wißt wohl, und ich weiß es auch, daß Eure Geliebte sich nicht mit dem allein begnügt, wogegen Gott und das Gewissen nichts einzuwenden hätten. Und wie sehr auch der Menschen Gesetz gerade nur die Frauen, welche andere als ihre Männer lieben, für ehrlos erklärt, so nimmt doch das Gesetz Gottes auch die Männer nicht aus, die andere als ihre Frau lieben. Und wenn wir unser beider Unrecht abwägen wollen, so wäre zu berücksichtigen, daß Ihr ein erfahrener, gereifter Mann seid und alt genug, um das Uebel zu kennen und es zu vermeiden, ich hingegen jung und ohne Erfahrung und ohnmächtig an Widerstandskraft. Ihr habt eine Frau, die Euch mehr als ihr eigenes Leben liebt und achtet, und ich einen Mann, der mich flieht, mich haßt und mich schlimmer als eine Kammerzofe behandelt; Ihr liebt eine Frau, die nicht mehr jung ist und nicht mehr gut aussieht und weniger schön ist, als ich bin, und ich liebe einen Edelmann, jünger als Ihr und schöner und liebenswürdiger. Ihr liebt die Frau eines Eurer angesehensten [129] Freunde und verletzt damit einerseits die Freundschaft und andererseits die Achtung, die Ihr beiden schuldig seid, ich liebe einen Edelmann, den nichts bindet, als die Liebe zu mir. Nun entscheidet, mein Herr Gemahl, ohne Parteilichkeit, wer ist der Strafwürdigere oder Entschuldbarere von uns beiden, Ihr oder ich. Ich glaube, ein jeder vernünftige und erfahrene Mann muß Euch Unrecht geben, in Anbetracht, daß ich jung und unerfahren bin, von Euch vernachlässigt und verachtet und von dem schönsten und edelsten Ritter Frankreichs geliebt, den ich nur aus Verzweiflung darüber, daß Ihr mir niemals Eure Liebe zuwandtet, liebte.«

Nachdem der Edelmann diese vernünftige Auseinandersetzung, die ihm seine Frau mit ruhigem Gesicht und einer selbstbewußten Anmuth, als sei sie sicher, keine Strafe zu verdienen, angehört hatte, war er so erstaunt, daß er ihr für den Augenblick nichts anderes zu antworten wußte, als daß die Ehre von Mann und Frau nicht mit demselben Maßstab zu messen sei. Da sie ihm aber geschworen hatte, daß zwischen ihr und ihrem Geliebten nichts Sündhaftes vorgefallen sei, entschloß er sich, ihr nichts weiter anzuthun, unter der Bedingung natürlich, daß sie den eingeschlagenen Weg nicht weiter gehe und sie das Vergangene vergangen sein ließen. Sie versprach ihm das, und dann legten sie sich versöhnt zusammen zu Bett. Am andern Morgen, als sie aufstand, kam eine alte Dame, die um das Leben ihrer Herrin besorgt war, zu ihr und fragte: »Nun, wie steht's?« Sie antwortete lachend: »Was, meine Liebe? Es giebt keinen besseren Gatten, als den meinigen, er hat mir auf meinen Eid geglaubt.« So vergingen fünf, sechs Tage; der Edelmann paßte auf seine Frau so genau auf, daß er bei Tag und bei Nacht sie beobachten ließ. Aber er vermochte sie nicht so gut zu bewachen, daß es ihr nicht gelungen wäre, mit ihrem Geliebten an einem abgelegenen und geheimen Ort zusammenzukommen. Sie that es aber so heimlich, daß Niemand etwas davon wußte.

Nur einmal schwatzte ein Diener davon, er habe in einem Stall unter den Zimmern seiner Herrin einen Edelmann und eine Dame beisammen gefunden. Das erregte den Verdacht ihres Mannes, und er beschloß, den Edelmann aus der Welt zu schaffen. Er versammelte deshalb seine Verwandten und Freunde, um ihn, [130] wenn sie seiner irgend habhaft werden könnten, zu tödten. Sein nächster Verwandter war aber der beste Freund des gesuchten Edelmannes, und anstatt ihn zu fangen, benachrichtigte er ihn von allen Schritten gegen ihn. Er aber war am Hofe so sehr beliebt und hatte immer so viele Leute um sich, daß er seinen Feind nicht fürchtete. Er wurde auch nicht gefunden. Vielmehr ging er alle Tage in eine Kirche, wo er seine Geliebte antraf, die von dem inzwischen Vorgefallenen nichts wußte; denn ihr Mann hatte nicht weiter mit ihr davon gesprochen.

Der Edelmann erzählte ihr nun den Verdacht und den Plan ihres Mannes gegen ihn und daß er, obgleich er sich unschuldig fühle, entschlossen sei, auf längere Zeit zu verreisen, um die umlaufenden Gerüchte zum Schweigen zu bringen. Als davon auch solche der alten Prinzessin, der mütterlichen Freundin der jungen Frau, zu Ohren kamen, war sie äußerst erstaunt und betheuerte, ihr Mann thue großes Unrecht, eine so wohlanständige Frau zu verdächtigen, an der sie nie etwas anderes als Tugendhaftigkeit und Ehrbarkeit wahrgenommen habe. Wegen der einflußreichen Stellung ihres Mannes aber und auch, um die Gerüchte sich verlaufen zu lassen, rieth die Prinzessin selbst, daß er auf einige Zeit die Stadt verlassen möchte, versicherte aber wiederholt, daß sie selbst nie etwas von all diesen Verdächtigungen glauben werde. Der Edelmann und die junge Frau, die beide zugegen waren, freuten sich, daß ihnen die Prinzessin ihre gute Meinung und ihre Gunst bewahrte; sie sagte noch dem Edelmann, vor seiner Abreise solle er noch mit dem Gemahl der jungen Frau sprechen. Er that das auch, traf ihn in einer Galerie neben dem Zimmer des Königs und indem er sich vor ihm ehrerbietig verneigte, sagte er mit fester Stimme: »Mein Herr, ich habe mein Leben lang nur gewünscht, Euch dienlich zu sein, und nun muß ich erfahren, daß Ihr mir zur Belohnung hierfür abends auflauern laßt, um mich umzubringen. Ich vergesse nicht, daß Euer Rang ein höherer und Eure Stellung eine einflußreichere als die meinige ist; aber ich bin ein Edelmann wie Ihr und für nichts und wieder nichts lasse ich mir mein Leben nicht nehmen. Ich bitte Euch auch, überzeugt zu sein, daß Eure Frau ehrbar und tugendhaft ist, und wenn Einer das Gegentheil sagen [131] sollte, erkläre ich ihn für einen boshaften Lügner. Was mich anlangt, so bin ich mir sicher, nichts gethan zu haben, was Euren Unwillen erregen könnte. Wenn Ihr es wünscht, werde ich Euer ergebener Diener bleiben, wenn nicht, so bin ich immer ein Edelmann vom Hofe des Königs, über dessen Gunst ich mich noch nie zu beklagen Veranlassung hatte.«

Der Edelmann, an den diese Worte gerichtet waren, sagte, er habe allerdings Verdacht auf ihn gehabt, er halte ihn aber für aufrichtig und wünsche lieber seine Freundschaft als seine Feindschaft; dann sagte er ihm unter Händeschütteln Lebewohl und umarmte ihn wie seinen besten Freund. Ihr könnt Euch vorstellen, wie diejenigen die Augen aufrissen, die noch am Abend vorher den Auftrag erhalten hatten, ihn zu tödten, als sie jetzt so viele Zeichen der Achtung und Freundschaft sahen; der eine rieth auf dies, der andere auf jenes. Der Edelmann trat nun seine Reise an. Da er aber weniger mit Geld als mit einem schönen Gesicht versehen war, schenkte ihm seine Geliebte einen Ring im Werth von 3000 Thalern, den er für 1500 versilberte. Einige Zeit nach seiner Abreise kam der Mann der jungen Dame zur Prinzessin und bat sie, seine Frau auf einige Zeit zu einer seiner Schwestern reisen zu lassen. Die alte Dame fand das sehr sonderbar und bat ihn, den Grund zu sagen; er that dies auch, aber nur zum Theil.

Nachdem die junge Frau sich von ihrer Herrin, der Prinzessin, und vom Hofe empfohlen hatte, und zwar, ohne ein Zeichen des Verdrusses oder Kummers über ihre Abreise zu verrathen, begab sie sich nach dem Ort, den ihr Mann bestimmt hatte, und zwar in Begleitung eines Edelmannes, dem es ausdrücklich ans Herz gelegt war, sie sorgsam zu behüten und vor Allem darauf zu achten, daß sie nicht etwa unterwegs mit ihrem vermeintlichen Geliebten zusammenträfe. Sie wußte von diesem Befehl und jagte jeden Tag ihrer Begleitung ohne Grund Schrecken ein und lachte sie dann wegen ihrer Besorgtheit aus. Eines Tages traf sie nicht weit von ihrer Wohnung einen Franziskanermönch zu Pferde; sie war ebenfalls beritten und begleitete ihn von Mittag bis Abend und als sie eine ziemliche Strecke von ihrer Behausung entfernt war, sagte sie zu ihm: »Mein Vater, ich bitte Euch, nehmt für die [132] Tröstungen, die Ihr mir heute Nachmittag habt zu Theil werden lassen, diese beiden Geldstücke an; ich habe sie in Papier gewickelt, denn ich weiß wohl, daß Ihr kein Geld annehmen dürft. Und nun bitte ich Euch, so wie Ihr mich verlassen habt, reitet im Galopp querfeldein.« Als er nun eine Strecke fort war, rief sie laut ihren Leuten zu: »Haltet Ihr Euch wirklich für treue Diener und gute Wächter, daß nun der, auf den Ihr Acht haben solltet, den ganzen Nachmittag mit mir zusammen sein konnte, ohne daß Ihr einschrittet? Ihr verdient wahrlich, daß Euer Herr, der so großes Vertrauen in Euch gesetzt hat, Euch lieber Schläge anstatt Lohn auszahlen ließe.« Als der Edelmann, dem sie ganz besonders in Obhut gegeben worden war, diese Worte hörte, wurde er zornig; ohne ein Wort weiter zu verlieren, rief er zwei seiner Leute herbei, gab seinem Pferde die Sporen und stürmte dem Franziskaner nach; er erreichte ihn auch, obwohl dieser, als er die Leute gerade auf sich zukommen sah, in schnellem Galopp weiter floh. Ihre Pferde waren aber besser als das seinige, und so wurde er schließlich eingeholt. Er wußte nichts von der Veranlassung und flehte um Gnade, und als er, um sich noch unterwürfiger zu zeigen, seine Kapuze abgenommen hatte, und sie seine Tonsur sahen, erkannten sie wohl, daß er nicht der Gesuchte sei, und daß ihre Herrin sich nur über sie lustig gemacht hatte. Sie that das noch mehr, als sie zurückkamen, und sagte: »Das sind die Leute, denen man eine Dame anvertrauen muß; erst unterhält sie sich lange Zeit mit jemandem, und sie wissen garnicht, wer es ist, dann glauben sie ohne Weiteres ihren Angaben und beschimpfen nur einen frommen Diener Gottes.« Nach diesen Verspöttelungen begab sie sich nach dem Ort, den ihr Gemahl für sie bestimmt hatte, wo ihre beiden Schwägerinnen und der Mann der einen ihr wenig Freiheit ließen. Während dieser Zeit erfuhr ihr Mann, daß ihr Ring für 1500 Thaler verpfändet sei, worüber er sehr ungehalten war. Um aber die Ehre seiner Frau zu retten und die ganze Sache zu vertuschen, schrieb er seiner Frau, sie möge den Ring einlösen, er wolle die 1500 Thaler bezahlen. Ihr war der Ring ganz gleichgiltig, nachdem ihr Geliebter wenigstens das Geld hatte; sie schrieb ihm deshalb nur, ihr Mann nöthige sie, den Ring wieder einzulösen, und damit er nicht hieraus [133] schließe, daß ihre Neigung zu ihm nachlasse, schickte sie ihm einen Diamanten, den sie von der Prinzessin, ihrer alten Freundin, erhalten hatte und der ihr theurer war, als irgend ein anderer Ring. Der Edelmann schickte ihr sehr bereitwillig den Schein über den Ring und war mit den 1500 Thalern und dem Diamanten und der Versicherung, daß er noch ihre Liebe besitze, ganz zufrieden. So lange nun ihr Mann noch lebte, konnten sie sich nicht sehen, schrieben sich aber. Als ihr Mann aber gestorben war, that er alle möglichen Schritte, um eine Ehe mit ihr zu Stande zu bringen, da er der Meinung lebte, sie liebe ihn noch wie früher; es stellte sich aber heraus, daß während der langen Abwesenheit ihm ein glücklicher Nebenbuhler erstanden war. Er nahm sich das so zu Herzen, daß er die gute Gesellschaft floh und die schlechte aufsuchte, wo er auch bald einen nicht sehr schmeichelhaften Ruhm erlangte; so endeten seine Tage.

Hiermit beschloß Longarine ihre Erzählung und fuhr fort: »Ich habe in dieser Geschichte unser Geschlecht nicht verschont, weil ich den Männern zu verstehen geben wollte, daß das Herz der Frau nicht minder empfänglich für Zorn und Rache ist, als für Sanftmuth und Liebe; hier wurde die Dame schließlich auch noch von Verzweiflung getrieben. Aber das alles darf eine anständige Frau nicht sich über den Kopf wachsen lassen, denn welches auch die Veranlassung sein mag, es giebt für sie keine Entschuldigung dafür, Böses zu thun, und je mehr sie auch gerechten Grund haben möge, um so fähiger muß sie sich zeigen, zu widerstehen und Schlimmes in Gutes zu kehren, und nicht Böses mit Bösem vergelten, ganz abgesehen davon, daß das Ueble, welches man andern anzuthun gedenkt, größtentheils auf uns selbst zurückfällt. Glücklich sind deshalb diejenigen zu preisen, bei denen sich die Zierde Gottes in Keuschheit, Milde, Geduld und Langmüthigkeit zeigt.« Hircan sagte: »Es scheint mir überhaupt im ganzen Gebahren dieser Dame mehr Verdruß als Liebe zu liegen, denn hätte sie den Edelmann so sehr geliebt, wie sie vorgab, so hätte sie ihn nicht um eines andern willen verlassen, und deshalb kann man sie getrost eine verdrossene, rachsüchtige und wankelmüthige Frau nennen.« »Ihr sprecht, wie es Euch gerade in den Sinn kommt«, wandte [134] sich Emarsuitte an ihn, »aber Ihr wißt nicht, was für eine herzbrechende Qual es ist, zu lieben und nicht wiedergeliebt zu werden.« »Es ist wahr«, erwiderte Hircan, »davon weiß ich nichts, denn wenn man mir nicht freundlich und entgegenkommend gegenübertritt, schicke ich die Liebe und die Dame zu allen Teufeln.« »Das sieht mir ganz nach Eurer Art aus«, sagte Parlamente, »der Ihr nur das Vergnügen liebt; etwas anderes ist es aber mit einer Frau, die etwas auf sich hält, in Beziehung zu ihrem Mann.« »Immerhin«, nahm Simontault das Wort, »hat die Heldin der letzten Erzählung einmal mindestens ganz vergessen, daß sie Frau war; kein Mann hätte sich besser rächen können.« »Man muß nicht wegen einer Unvernünftigen bei allen dasselbe voraussetzen«, sagte Oisille. Saffredant bemerkte: »Ihr seid doch alle eine wie die andere, und wenn Ihr noch so schöne Kleider anzieht; kommt man Euch nur etwas näher, sofort zeigt sich die Frau.« »Wenn man auf Euch hören wollte«, sagte Nomerfide, »so würde uns der ganze schöne Nachmittag mit Streiten vergehen, ich möchte aber gern noch andere Geschichten hören und bitte deshalb Longarine, das Wort weiter zu geben.« Longarine sah auf Guebron und sagte: »Wenn Ihr etwas von einer tugendreichen Frau zu erzählen wißt, so bitte, sagt es uns.« Guebron erwiderte: »Ich bin bereit und will Euch von einem in Mailand vorgefallenen Ereigniß erzählen.«

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TextGrid Repository (2012). Navarra, Margarete von. Erzählungen. Der Heptameron. Zweiter Tag. 15. Erzählung: [Eine Dame vom königlichen Hofe sieht sich vernachlässigt]. 15. Erzählung: [Eine Dame vom königlichen Hofe sieht sich vernachlässigt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5F33-2