Das Fensterlein

Ach ich war den ganzen Tag allein,
Denn mein Liebster konnt nicht bei mir sein,
Aber in der Nacht, aber in der Nacht
Da bin ich aufgewacht,
Denn es klopfte an mein Fensterlein.
Und er sprach: Mein allerliebstes Kind,
Draußen geht ein bitterböser Wind,
Bitte laß mich ein, bitte laß mich ein,
Will auch artig sein,
Und das Lieben ist ja keine Sünd.
Meine Mutter immer zu mir spricht:
Kind, die Männer taugen alle nicht.
Aber wenn sie wüßt, aber wenn sie wüßt,
Wie mein Liebster küßt,
Ach so sagte sie das sicher nicht.
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Bin ich auch den ganzen Tag allein,
Kann mein Liebster auch nicht bei mir sein,
Aber heute Nacht, aber heute Nacht
Weiß ich, wer da wacht,
Denn dann klopft es an mein Fensterlein.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Das Fensterlein. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2031-C