Alfred Lichtenstein
(1889–1915)

Alfred Lichtenstein (Fotografie, 1914)

Biographie


1889

23. August: Alfred Lichtenstein wird als ältestes von fünf Kindern des jüdischen Textilfabrikanten David Lichtenstein und seiner Frau Franziska, geb. Merzbach, in Berlin geboren.


1899

Lichtenstein besucht das Luisenstädtische Gymnasium in Berlin (bis 1909). Zu seinen Schulkameraden gehören Johannes Sorge und der spätere expressionistische Dichter Richard Oehring.

Freundschaft mit Kurt Lubasch, dessen Schwester Lili auf Lichtenstein einen tiefen Eindruck macht.


1908

27. April: Das früheste erhaltene Gedicht entsteht.


1909

1. März: Lichtenstein legt die Reifeprüfung ab.

Zum Schulabgang erscheint als Privatdruck der Gedichtzyklus »Mulias«.

April: Lichtenstein wird an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin für das Jurastudium immatrikuliert und studiert hier sieben Semester (bis 1912).


1910

8. September: Lichtensteins erster Prosatext »Mieze Meier« erscheint in der von Herwarth Walden herausgegebenen Zeitschrift »Der Sturm«.

24. November: In »Der Sturm« erscheint erstmals ein Gedicht von Lichtenstein.

Das Kinderbuch »Die Geschichte des Onkels Krause« erscheint; die Verfasserschaft Lichtensteins ist bis heute nicht gesichert.


1911

18. März: Lichtenbergs vielzitiertes und zum »Fanal« expressionistischer Lyrik gewordenes Gedicht »Die Dämmerung« erscheint in der Zeitschrift »Der Sturm«.

Sommer: Umzug mit seiner Familie innerhalb Berlins.

August: Urlaubsreise nach Westerland auf Sylt.

2. Oktober: Erste Gedichtveröffentlichung in der von Peter Scher herausgegebenen Zeitschrift »Simplicissimus«


1912

5. Februar: Erste Veröffentlichung eines Gedichts in der von Franz Pfemfert herausgegebenen Zeitschrift »Die Aktion«.

31. Juli: Die Veröffentlichung einer Lichtenstein-Persiflage von Ernst Blass in der »Aktion« führt zu Auseinandersetzungen und zur Feindschaft mit Ernst Blass, Kurt Hiller und Jakob van Hoddis. Später kommt es zwischen den führenden Mitgliedern des expressionistischen »Neuen Clubs« bzw. des »Literarischen Clubs Gnu«, insbesondere dem Dreigestirn Jakob van Hoddis, Ernst Blass, Kurt Hiller, und dem Einzelgänger Lichtenstein infolge persönlicher Antipathie und literarischer Machtansprüche zum Bruch, der in literarischen Texten auch öffentlich ausgetragen wird.

Herbst: Lichtensteins Gedichtsammlung »Die Dämmerung« erscheint im Verlag von Alfred Richard Meyer als »Lyrisches Flugblatt«

13. Dezember: Erste Veröffentlichung in Alfred Kerrs Zeitschrift »Pan«.


1913

1. März: Lichtenstein liest neben Gottfried Benn, Paul Boldt, Richard Oehring, Hellmuth Wetzel und Alfred Wolfenstein eigene Gedichte auf dem ersten Autoren-Abend der »Aktion« im Kunstsalon von Paul Cassirer.

23. April: Auf dem dritten Autoren-Abend der »Aktion« liest er, neben Carl Einstein, im Vortrags-Saal Austria André Gides »Rückkehr des verlorenen Sohnes«.

Sommersemester: Fortsetzung und Abschluß des Studiums an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen.

10. Juli: Approbation.

21. Juli: Rigorosum mit der Gesamtnote »cum laude«.

Veröffentlichung der Dissertation »Die rechtswidrige öffentliche Aufführung von Bühnenwerken«.

Oktober: Lichtenstein tritt als Einjährig-Freiwilliger in das 2. Bayerische Infanterie-Regiment Kronprinz ein.

4. Oktober: »Die Aktion« veröffentlicht ein Lichtenstein-Heft mit einer Porträtzeichnung von Max Oppenheimer.


1914

3. Januar: Lichtenstein promoviert in Erlangen zum Dr. phil.

»Gedichte des Kuno Kohn«.

25. April: Lichtenstein liest auf dem achten Autoren-Abend der »Aktion« neben Else Lasker-Schüler, Mynona und Jakob van Hoddis aus neuen Manuskripten.

1. August: Mobilmachung.

8. August: Abtransport an die Westfront.

16. September: Lichtenstein schickt sein letztes Gedicht ab (»Die Schlacht bei Saarburg«).

25. September: Im Alter von 25 Jahren fällt Alfred Lichtenstein in der Nähe von Vermandovillers bei Reims.


1915

18. Mai: Lichtenstein-Gedächtnisabend in Berlin.


1919

Die zweibändige Ausgabe »Gedichte und Geschichten« wird von Kurt Lubasch herausgegeben.

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TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Biographie: Lichtenstein, Alfred. Biographie: Lichtenstein, Alfred. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EC0E-5