Wüstes Schimpfen eines Wirtes

Es ist, um die Stühle durch die Spiegelscheiben auf die Straße zu hauen –
Da sitz ich nun mit hochgezognen Augenbrauen:
Alle Gasthäuser sind voll,
Mein Gasthaus ist leer – Ist das nicht toll ...
Ist das nicht merkwürdig ... Ist das nicht zum Kotzen ...
Die dämlichen Spießer – die elenden Protzen –
Bei mir geht jeder vorbei ...
Verfluchte Schweinerei ...
Dazu verbrenne ich Gas und elektrische Flammen –
Möge mich Gott und Teufel verdammen:
Donnerwetter ... Warum ist gerade mein Gasthaus leer ...
Mürrische Kellner stehen vorwurfsvoll umher –
Was kann ich denn dafür –
Kein Aas kommt zur Tür –
In engster Ecke sitz ich mit sehnsüchtgem Gesicht.
Gäste kommen nicht. – –
Das Essen verdirbt, der Wein und das Brot.
Am liebsten machte ich die Bude zu.
Und weinte mich tot ...

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Gedichte. Capriccio. Wüstes Schimpfen eines Wirtes. Wüstes Schimpfen eines Wirtes. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EBAD-9