Schwärmerei

Paul sagte:
Ach, wer doch ewig Auto fahren könnte –
Wir bohren uns durch hochgestielte Wälder,
Wir überholen Flächen, die sich endlos schienen.
Wir überfahren den Wind und überfallen die Dörfer, die flinken.
Aber verhaßt sind uns die Gerüche der langsamen Städte –
Hei, wie wir fliegen! Immer den Tod entlang ...
Wie wir ihn höhnen und ihn verspotten, der uns am Leben sitzt!
Der uns die Gräben legt und alle Straßen krümmt – ha, wir verlachen ihn
Und die Wege, die überwundenen, vergehen vor uns –
So werden wir die ganze Welt durchauteln ...
Bis wir einmal an einem heitern Abend
An einem starken Baum ein kräftges Ende finden.
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Notes
Entstanden 1911. Erstdruck in: Simplicissimus (München), 16. Jg., Nr. 32, 1911.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Schwärmerei. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EB8A-8