Sophie von La Roche
(1730–1807)

Sophie von La Roche (Pastell eines unbekannten Künstlers, nicht datiert, um 1780)

Biographie


1730

6. Dezember: Marie Sophie Gutermann Edle von Gutershofen wird in Kaufbeuren als ältestes von dreizehn Kindern des Arztes Dr. med. Georg Friedrich Gutermann von Gutershofen und seiner Frau Regina Barbara, geb. Unold, geboren. Sie erhält eine strenge und umfassende Erziehung in piestistischem Geist.


1741

Erhebung des Vaters in den Reichsadel.


1743

Die Familie siedelt nach Augsburg über, wohin der Vater als Dekan des medizinischen Kollegiums berufen wurde.

In Augsburg lernt sie in den folgenden Jahren den Leibarzt des Fürstbischofs von Augsburg, Gian Lodovico Bianconi, kennen, mit dem sie sich verlobt.


1748

Tod der Mutter.

Wegen konfessioneller Auseinandersetzungen muß Sophie auf Verlangen des Vaters das Verlöbnis mit dem katholischen Gian Lodovico Bianconi lösen.


1750

Sophie Gutermann wird zu der verwandten Familie Wieland nach Biberach geschickt.

Liebesbeziehung und Verlobung mit dem zwei Jahre jüngeren entfernten Cousin Christoph Martin Wieland.


1753

Dezember: Sie löst die Verlobung mit Wieland


1754

Heirat mit dem kurmainzischen Hofrat Georg Michael Frank von Lichtenfels, genannt La Roche, der Privatsekretär bei seinem Vater Friedrich Graf von Stadion ist. Aus der Ehe gehen drei Söhne und zwei Töchter hervor.

Sie leben am kurfürstlichen Hof in Mainz, wo ihr Haus zum gesellschaftlichen Mittelpunkt wird. Sophie von La Roche leidet unter den Repräsentationspflichten, die es ihr unmöglich machen, sich um die Erziehung ihrer Kinder zu kümmern.


1756

Geburt der Tochter Maximiliane.


1762

Graf von Stadion verläßt den Hof in Mainz, Sophie von La Roche und ihr Mann siedeln mit ihm auf sein Gut Warthausen bei Biberach über. Georg Michael Frank La Roche wird Gutsverwalter des Grafen von Stadion.


1766

Beginnt der Arbeit an ihrem Roman »Geschichte des Fräuleins von Sternheim«.

Geburt des Sohnes Carl Georg.


1768

Graf von Stadion stirbt.

Die Familie La Roche siedelt nach Bönnigheim über, wo Georg Michael Frank von La Roche eine untergeordnete Stellung als Amtmann annimmt.


1771

Wieland gibt ihren Briefroman »Geschichte des Fräuleins von Sternheim« (2 Bände) heraus. Das Werk erregt sofort großes Aufsehen und macht sie berühmt.

Georg Michael Frank von La Roche wird Geheimer Konferenzrat des Kurfürsten von Trier.

Übersiedlung nach Ehrenbreitstein, wo Sophie von La Roche in den folgenden Jahren einen literarischen Salon unterhält, in dem u.a. Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Heinse, Johann Kaspar Lavater, Friedrich Heinrich Jacobi und zahlreiche andere Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler verkehren (bis 1780).

Beginn einer umfangreichen Korrespondenz mit bekannten Persönlichkeiten.


1772

»Der Eigensinn der Liebe und Freundschaft«.

»Bibliothek für den guten Geschmack«.


1774

Sophie von La Roche verheiratet ihre Tochter Maximiliane gegen deren Willen mit dem italienischen Kaufmann Pietro Antonio Brentano.

Georg Michael Frank von La Roche wird kurtrierischer Regierungskanzler in Koblenz.


1779

»Rosaliens Briefe an ihre Freundin« (3 Bände, bis 1781).


1780

Georg Michael Frank von La Roche wird wegen seiner Kirchenkritik aus der Stellung als Kanzler des Trierer Kurfürsten entlassen.

Übersiedlung nach Speyer, wo die Familie in bescheidenen Verhältnissen leben muß.


1782

»Moralische Erzählungen im Geschmack Marmontels« (2 Bände, 1782–84).


1783

»Joseph II. nahe bei Speyer«.

»Die glückliche Reise« (Erzählung).

Sophie von La Roche beginnt mit der Herausgabe der Frauenzeitschrift »Pomona für Teutschlands Töchter« (bis 1784).


1784

Tod des Vaters.

Sophie von La Roche unternimmt ihre erste Reise in die Schweiz, wo sie u.a. Madame de Staël kennenlernt.

»Die zwei Schwestern«.


1785

Reise nach Frankreich mit Aufenthalt in Paris.

»Briefe an Lina« (3 Bände, 1785–87).


1786

Reise nach England, wo die Übersetzung ihres Romans »Geschichte des Fräuleins von Sternheim« sie bekannt gemacht hat.

Übersiedlung nach Offenbach.

»Neue moralische Erzählungen«.


1787

»Tagebuch einer Reise durch die Schweiz«.

»Journal einer Reise durch Frankreich«.


1788

Tod von Georg Michael Frank von La Roche.

»Moralische Erzählungen. Nachlese«.

»Tagebuch einer Reise durch Holland und England«.


1789

»Geschichten an Miss Lony«.


1791

»Lebensbeschreibung der Friederike Baldinger«.

»Briefe über Mannheim«.

»Rosalie von Cleberg auf dem Lande« (Roman).


1793

»Erinnerungen aus meiner dritten Schweizerreise«.


1795

»Schönes Bild der Resignation« (2 Bände, 1795–96).


1797

Nach dem Tod der Eltern siedelt die Enkelin Bettina Brentano zusammen mit ihren beiden Schwestern zu Sophie von La Roche nach Offenbach über.


1798

»Erscheinungen am See Oneida« (Roman, 3 Bände).


1799

»Mein Schreibetisch« (2 Bände).

Juli: Besuch des Enkels Clemens Brentano mit Sophie Mereau.

Sophie von La Roche besucht mit ihrer Enkelin Sophie Brentano Wieland in Oßmannstedt. Begegnungen mit Goethe, Schiller und Herder.


1800

»Reise von Offenbach nach Weimar«.


1801

»Fanny und Julie, oder die Freundinnen« (Roman, 2 Bände, 1801–02).


1803

»Liebe-Hütten«.


1805

»Herbsttage«.


1806

»Melusinens Sommer-Abende«.


1807

»Erinnerungen aus meinem Leben«.

15. Februar: Sophie von La Roche stirbt im Alter von 76 Jahren in Offenbach.

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TextGrid Repository (2012). La Roche, Sophie von. Biographie: La Roche, Sophie von. Biographie: La Roche, Sophie von. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-DAEA-C