Friedrich Gottlieb Klopstock
(1724–1803)

Friedrich Gottlieb Klopstock (Gemälde von Jens Juel, 1779)

Biographie


1724

2. Juli: Friedrich Gottlieb Klopstock wird in Quedlinburg als ältestes von 17 Kindern des Advokaten Gottlieb Heinrich Klopstock und seiner Frau Anna Maria, geb. Schmidt, geboren.


1732

Übersiedlung auf das Gut Friedeburg an der Saale, das der Vater gepachtet hat.

Die Kinder werden im pietistischen Sinne von Hauslehrern unterrichtet.


1736

Nachdem der Aufbau einer unabhängigen wirtschaftlichen Existenz in Friedeburg gescheitert ist, kehrt die Familie nach Quedlinburg zurück.

Eintritt Klopstocks in das Gymnasium in Quedlinburg.


1739

Klopstock wird in die Fürstenschule Pforta aufgenommen, die bekannt für ihre umfassende humanistische Ausbildung ist.

Erste dichterische Versuche.


1745

Beginn des Studiums der Theologie in Jena.


1746

Fortsetzung des Theologiestudiums in Leipzig.


1747

Freundschaft mit dem Kreis der Bremer Beiträger, u.a. mit Johannes Andreas Cramer, Johann Arnold Ebert, Christian Fürchtegott Gellert und Johann Adolf Schlegel.


1748

In den »Neuen Beyträgen zum Vergnügen des Verstandes und Witzes« (6 Bände, 1744–48), den sogenannten »Bremer Beiträgen«, in denen auch Cramer, Gellert, Schlegel und Ebert veröffentlichen, erscheinen die ersten drei Gesänge des Epos »Der Messias«, an dem Klopstock bis 1773 arbeitet. Mit dem »Messias« wird Klopstock bei einem breiten Publikum bekannt, das sein Werk von der Leidensgeschichte Jesu Christi als Erbauungsliteratur liest.

Klopstock wird Hauslehrer in Langensalza (bis 1750).

Unglückliche Liebe zu der Kusine Maria Sofia Schmidt, die er als »Fanny« in seinen Oden verewigt.

Bekanntschaft mit dem Lyriker und Fabeldichter Friedrich von Hagedorn.

Beginn des Briefwechsels mit dem Schweizer Literaturkritiker und Kunsttheoretiker Johann Jacob Bodmer.


1749

»Der Messias ein Heldengedicht« (Buchausgabe der ersten drei Gesänge).


1750

Rückkehr nach Quedlinburg

Freundschaft mit Johann Wilhelm Ludwig Gleim.

Juli: Der Besuch bei Bodmer in Zürich führt zu einem Bruch, da Klopstock nicht Bodmers Erwartungen an einen frommen »Messias«-Dichter entspricht. Der Zwist wird erst im Februar 1751 bei der Abreise von Klopstock aus Zürich beigelegt.

Die »Oden von Klopstock« erscheinen als Privatdruck in Zürich.

August: König Friedrich V. von Dänemark gewährt Klopstock eine Pension, damit er den »Messias« fertigstellen kann.

»Der Messias« (1. Band, 1.–5. Gesang, vordatiert auf 1751) erscheint.


1751

Februar: Abreise nach Dänemark über Hamburg, wo er eine Verehrerin seiner Lyrik, die Dichterin Margareta (Meta) Moller, kennenlernt. Als »Cidli« taucht sie in seinen Oden auf.

Unterbrochen von einigen Reisen nach Deutschland lebt Klopstock bis 1770 in Kopenhagen. Er lernt dort die Dichterkollegen Helferich Peter Sturz, Heinrich Wilhelm Gerstenberg und Karl Friedrich Cramer, seinen späteren Biographen, sowie Christoph Willibald Gluck und andere Komponisten kennen.

»Ode an Gott«.


1752

»Ode an den König«.

Verlobung mit Meta Moller.


1753

»Nachricht von des Messias neuer correcter Ausgabe«.


1754

10. Juni: Heirat mit Meta Moller in Hamburg.


1755

»Der Messias« (2 Bände, 1.–10. Gesang) mit den Abhandlungen »Von der heiligen Poesie« und »Von der Nachahmung des griechischen Sylbenmaßes«.


1756

Tod des Vaters.


1757

»Der Tod des Adams, ein Trauerspiel«.


1758

»Geistliche Lieder« (2 Bände, 1757–73).

28. November: Meta Klopstock stirbt bei einer Totgeburt.


1759

Klopstock gibt die »Hinterlassenen Werke« seiner verstorbenen Frau heraus.


1763

Klopstock erhält den Titel eines dänischen Legationsrates.


1764

»Fragmente aus dem zwanzigsten Gesang des Messias. Als Manuscript für Freunde«.

»Salomo, ein Trauerspiel«.


1768

»Der Messias« (3. Band, 11.–15. Gesang).


1769

»Hermanns Schlacht. Ein Bardiet für die Schaubühne«.


1770

Herbst: Klopstocks Mäzen und Freund, der Minister Graf Johann Hartwig Ernst von Bernstorff, wird seines Amtes enthoben und zieht nach Hamburg, wohin Klopstock ihn begleitet. Bis zu seinem Tod behält Klopstock seinen Wohnsitz in Hamburg.


1771

Auf Veranlassung der Landgräfin Karoline wird die nicht autorisierte Sammlung von »Klopstocks Oden und Elegien« als Privatdruck in 34 Exemplaren gedruckt. Sie enthält auch mehrere nicht von Klopstock stammende Texte.

Klopstock läßt daraufhin die erste authentische Ausgabe seiner Lyrik erscheinen: »Oden«.


1772

»David, ein Trauerspiel«.


1773

Tod der Mutter.

Klopstock vollendet sein Epos »Der Messias« (4. Band, 16.–20. Gesang).


1774

Klopstocks programmatisch gemeinte Reformschrift »Die deutsche Gelehrtenrepublik« erscheint auf Subskriptionsbasis. Die Utopie stößt jedoch auf Unverständnis, so daß die geplante Fortsetzung unterbleibt.

Klopstocks Subskriptionsaufruf mit seinem Ziel, die deutschen Schriftsteller vom etablierten Buchhandel unabhängig zu machen, führt zu heftigen Auseinandersetzungen, scheitert aber letztlich.

September: Auf Einladung des Markgrafen Karl Friedrich von Baden, der ihm den Titel eines Hofrats verleiht und eine lebenslange Pension anbietet, reist Klopstock nach Karlsruhe. Auf dem Weg dorthin macht er Station in Göttingen, wo er Mitglieder des Hainbundes trifft, und in Frankfurt bei Goethe.


1775

März: Intrigen am Hof in Karlsruhe veranlassen Klopstock, nach Hamburg zurückzugehen.

In Hamburg ist Klopstock Mittelpunkt mehrerer literarischer Zirkel und pflegt regen Kontakt zu den Dichtern Matthias Claudius, Johann Heinrich Voß, Heinrich Wilhelm Gerstenberg und den Brüdern Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg-Stolberg.


1776

Die von Christoph Willibald Gluck vertonten »Oden und Lieder beym Clavier zu Singen« erscheinen.


1778

Klopstock legt die Grundzüge seines Vorschlags zur einer radikalen Reform der Orthographie vor: »Ueber di deütsche Rechtschreibung« erscheint als Anhang zum 2. Teil von Joachim Heinrich Campes »Sammlung einiger Erziehungsschriften«.


1779

»Ueber Sprâche und Dichtkunst. Fragmente fon Klopstock« (3 Bände, 1779–80).


1784

»Hermann und die Fürsten. Ein Bardiet für die Schaubühne«.


1787

»Hermanns Tod. Ein Bardiet für die Schaubühne«.


1789

Klopstock äußert sich begeistert über die Französische Revolution.


1791

Heirat mit Elisabeth von Winthem, einer Nichte seiner ersten Frau Meta.


1792

26. August: Die französische Republik ernennt Klopstock zusammen mit sechzehn anderen »Freunden der Menschheit und der Gesellschaft«, darunter auch Schiller, zum Ehrenbürger.

Die Hinrichtung von Louis Capet und die zunehmende Radikalisierung der Revolution bis zum jakobinischen Terror führen zu einer tiefen Enttäuschung und schließlichem Widerruf (Ode »Mein Irrtum«, 1793).


1794

»Grammatische Gespräche«.


1798

Georg Joachim Göschen in Leipzig beginnt mit der Veröffentlichung von Klopstocks »Werken« (Prachtausgabe in 7 Bänden, unvollendet, 1798–1809; Normalausgabe in 12 Bänden, 1798–1817). An der Drucklegung hat Göschens Korrektor Johann Gottfried Seume zeitweise maßgeblichen Anteil.


1803

14. März: Klopstock stirbt in Hamburg und wird unter großer Anteilnahme der Hamburger Bevölkerung beerdigt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Klopstock, Friedrich Gottlieb. Biographie: Klopstock, Friedrich Gottlieb. Biographie: Klopstock, Friedrich Gottlieb. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B4CC-2