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Zwölf hat's geschlagen – warum denn Mittag?
Vielleicht der Mitternacht ja galt der Schlag,
Daß oben nun die stillen Sterne gehn;
Ich weiß es nicht, ich kann es ja nicht sehn!
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Ha, Mitternacht! Ein heller Hoffnungsstrahl!
Der nächtlich schon so manches Grab bestahl:
Der Totengräber schleicht nun wohl herbei
Und macht erschrocken mich Lebend'gen frei! –
Doch was für Kleinod sollt er suchen hier?
Er weiß zu gut: er findet nichts bei mir!
Ein golden Ringlein nun erlöste mich –
Du bittre Armut, jetzt verfluch ich dich!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. 10. [Zwölf hat's geschlagen - warum denn Mittag]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9EDD-1