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Herwegh

Schäum brausend auf! – Wir haben lang gedürstet,
Du Goldpokal, nach einem jungen Wein!
Da traf mit dir ein guter Jahrgang ein!
Wir haben baß getrunken und gebürstet!
Noch ist das Land vom Schergenzaun umhürstet,
Noch ist es nur ein schmucker Totenschrein,
Der schweigend harrt auf seinen Osterschein.
Zum Wecker bist vor allen du gefürstet!
Doch wenn nach Wettergraun die Sonne lacht
Und der Dämonen dunkle Schar bezwungen,
Zurückgescheucht in ihres Ursprungs Nacht:
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Dann wird dein Lied, das jetzt so stark geklungen,
Erst recht erblühn in holder Frühlingspracht.
Nur durch den Winter wird der Lenz errungen!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Sonette. 18. Herwegh. 18. Herwegh. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9ED1-A