[105] [107]Der deutschen Sprache Lobgesang

[107][109]
Wie soll ich dich schildern, du Geliebte!
Meine Seele sehnt sich, dir Dank zu sagen,
Und mein Herz quillt über,
So müssen meine Lippen reden.
Aus gepreßtem Innern muß ich dein Lob singen.
Früher,
Da mich Niemand gekannt,
Hast du allein mich aufgenommen,
Und nun, da mich Alles verlassen,
Bist du doch mir treu geblieben
Und bist meine einzige Liebe geworden.
Wie soll ich dich schildern, du Geliebte!
Bist du mir hold gesinnt,
Was habe ich zu fragen nach Ehre von Menschen?
Was habe ich zu fragen nach den Schätzen,
Die voll Jammer und Thränen der Armen sind?
Du wendest dein Antlitz mir zu voll Liebe,
Und in deinem Lachen spiegeln sich
Die Sonne, der Mond und alle die Sterne.
Wenn du muthwillig bist und spielest,
Dann bist du wie ein junges Reh im Walde,
[109]
Da es bei der Mutter spielet,
Und ich muß jauchzen unter Thränen.
Zürnst du, ach sie wissen es nicht,
Welche Qual du bereitest.
Wie eine Jungfrau zaghaft ist und unbeholfen,
Und doch der süßesten Geheimnisse voll,
So bist du ach wie oft so spröd',
So starr und widerstrebend,
Daß man sich muß ärgern über dich
Und muß dich doch lieb haben.
Wenn ich dich aber schelten will,
Dann blickst du mich mit einmal an
Klug mit frischen Kinderaugen,
Wie eine Tanne unterm Schnee vorguckt,
Und aller Unmuth ist mir gleich davongeflogen.
Wenn du ein Herzenslied anhebst zu singen,
Dann quillt es alles heraus voll innerlichem Wohllaut,
Und du bist reich an Schönheit
Und an Gedankentiefe wunderbar
Wie Meerleuchten.
Du bist kein Singsang
Und bist keine Sprache, um nichts zu sagen. –
Und du willst mich nimmer verlassen,
Darob muß mein Herz wohl fröhlich sein.
Wenn ich voll Jammer war,
[110]
Wer hat mich getröstet als du?
Wenn ich verschmachtet war,
Wer hat mich erquickt als du?
Wann habe ich eine frohe Stunde im Leben gehabt?
Nach der Kindheit bis auf den heutigen Tag,
Wenn du sie mir nicht gegeben?
Du hast mich durch dunkle Nacht geführt,
Und ich habe ein Licht gesehen,
Das noch niemals auf Erden
Und auf die Menschen gestrahlet.
So soll auch dein Ruhm klingen märchenhaft,
Und du wirst gesegnet sein,
Und dein Lob soll nicht untergehen,
So lange Menschen auf Erden wohnen.
Wie solltest du auch nicht trösten können
Bis in die Tiefe der Menschenseele,
Bist du doch selber auch elend und gequält.
Du bist wie das Volk.
Die Geschichtschreiber und Hofgelehrten
Verrathen dich alle Tage.
Sie schreiben Lügen in ihre Bücher
Und lassen sie auswendig lernen.
Sie küssen den Fuß, der dich tritt
Und der sie selber von sich stößt.
Sie sind blind mit offenen Augen.
Du bist wie das Volk.
[111]
Von den Fürsten hast du dich mißhandeln lassen,
Von den Königen hast du dich verachten lassen,
Und die falschen Propheten
Haben nun die geschwollene Phrase über dich geworfen,
Um deinen Aufschrei zu ersticken.
Aber ihnen zum Trotz hast du geblühet zweimal,
Ihnen allen zum Trotz wirst du blühen
Ein drittes Mal,
Schöner als jede von beiden Blüthen,
Schöner als beide zusammen.
Wie wenn im Junimond,
An den Ufern des Stromes, der golden rauscht
Und von Liebe und Freiheit murmelnd klingt,
Ein süßer Duft aufsteiget
Und ein lieblicher Wohlgeruch,
Das ist der Duft der Weinblüthen,
Der von den Bergen und Hügeln kommt, –
Aber ihrer sind wenige, die sich daran erfreuen
Und ihre Augen weiden und ihr Herz erquicken,
So hast du geblühet das erste Mal.
Und wie wenn zur Herbsteszeit
Auf den Hügeln und Bergen die Weinlese beginnt,
Und der Wein in die Kelter wird getragen,
Und Abends das junge Volk eilet zum Tanz
Und lauter Lust und Jubel erklinget ringsum, –
[112]
Und ihrer sind viel mehr, die ihr Herz erfreuen,
Und von Grund der Seele fröhlich werden,
Und der Wein hat manch Lied geboren, stark und herrlich,
Das unvergessen ist und unvergänglich auf Erden, –
So hast du geblühet das zweite Mal.
Aber wie wenn nach des Winters Qual
Bei des jungen Frühlings Einkehr
Ein Hausherr den Tisch deckt voll und reich,
Und öffnet die Thüren weit
Und hinausruft in das Land:
Kommet her, all ihr Armen und Elenden!
Ihr sollt nicht mehr ausgeschlossen sein
Von den Freuden dieser Erde,
Ihr sollt vollen Antheil haben
An allem Schönen auf Erden,
So kommet her und erquicket euch alle! –
Und siehe, sie kommen alle herbei
Und genießen von Allem und trinken von dem Wein,
Und werden froh und fröhlich
Und vergessen der grausen Zeit, die hinter ihnen liegt,
Und ist ihnen wie ein Traum,
Aber sie brauchen nicht Angst haben aufzuwachen,
Denn es ist in Wahrheit ein neuer Frühling worden
Rings um sie her, –
So wirst du blühen das dritte Mal.
[113]
Unvergleichlich, wie du bist,
Ist auch die Weise, wie du geworden bist,
Und dein hoher Ruhm ist, sie zu erzählen:
Vom Morgen her,
Wo das Licht aufgehet
Und die Wiege der Menschen stand,
Bist du gekommen,
Und durch Abend sollst du wandern
Wieder zum Morgen!
Wild und stürmisch ist dein Anfang gewesen,
Und wild und stürmisch
Müssen die Wendepunkte deines Lebens sein.
Als ein Zug voll Abenteuer-Sehnsucht
Und voll Schwärmerei die Menschen ergriff
Und rückwärts nach Morgen führte,
Und sich daheim mit der Liebe verband,
Da blühtest du im Süden auf
Voll Anmuth,
In unerreichtem Sprachwohllaut.
Damals als ein edler Sänger sang:
Durchsüßet und geblümet sind die reinen Frauen,
Es ist so wonnigliches nicht zu schauen
In Lüften noch auf Erden, noch in allen grünen Auen.
[114]
Aber noch war Nacht um dich her,
Stokfinstere graunvolle Nacht.
Da kam eine Zeit, die war wie heute.
An allen Ecken und Enden gährte es.
Und die Menschen erfaßte ein Sehnen
Und ein Hunger nach Licht und geistiger Speise.
Da trat ein Mann auf und verdeutschte ein Buch,
Das hat schon genug Blut gekostet auf Erden.
Und seine Sprache in dem Buch war wunderbar,
Voll Kraft und Männlichkeit
Und doch voll hoher Schönheit fast überall:
Sie weinet des Nachts,
Daß ihr die Thränen über die Backen laufen,
Es ist Niemand unter allen ihren Freunden,
Der sie tröste.
Die Augen der Blinden
Werden aus dem Dunkel und Finsterniß sehen.
Und die Elenden werden wieder Freude haben –
Und die Armen unter den Menschen werden fröhlich sein. –
Nun ruhet doch alle Welt und ist stille,
Und jauchzet fröhlich.
[115]
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete,
Und hätte der Liebe nicht,
So wäre ich ein tönend Erz,
Oder eine klingende Schelle.
[Die Liebe] freuet sich nicht der Ungerechtigkeit,
Sie freuet sich aber der Wahrheit!
Es war ein streitbarer Held,
Und manch schönen Sieg hat er dem Dunkel abgerungen.
Aber auf halbem Wege blieb er stehen,
Und mit ihm ist es finster blieben,
Finster vor ihm
Und finster nach ihm.
Denn höre es wohl, du Welt!
Solche, die sich Jünger dessen nennen,
Der doch gesprochen: Liebet euch unter einander!
Die sind die ärgsten Hasser geworden
Und Feinde des Menschengeschlechts auf Erden.
Die Märchen und Poesien eines Buches
Haben sie zu einem Verdummungshammer gemacht,
Damit sie den Kopf des Volkes stumpfsinnig schlagen
Bis auf den heutigen Tag.
O wie fürchterlich haben sie gewüthet!
Die Erde,
Darauf alle Menschen sollen Freude haben,
Die haben sie zu einem Jammerthale gemacht.
[116]
Sie haben so lange geschrieen: die Erde ist ein Jammerthal!
Bis sie es wirklich schier ist geworden.
Zum gemeinen Manne haben sie gesprochen:
Quäl' dich nur hier für uns
Und laß dich schinden hier für uns
Und sei ein getreuer Sklav'
Und muckse und murre nicht;
Wenn du aber erst todt bist,
Nachher wird Alles gut werden.
Und es giebt deren,
Die hassen den Menschen noch über den Tod hinaus.
Sie lassen ja die Leichen nicht in ihren Gräbern ruhen.
Wenn der Arme und Elende krank vor ihnen liegt
Und hilflos ist vor Kummer und Gram,
Dann schlagen sie ihm sein Herz noch mehr entzwei
Mit Hölle und mit Teufel nach dem Tode,
Bis er schier wahnsinnig wird vor Angst
Und zu Allem, was sie wollen, ja sagt,
Da er noch lebt.
Und brauchte sie doch bloß einer zu fragen:
Wenn du mir so Angst machst
Und es so greulich dort ist,
Wie bist du denn von dort herausgekommen?
Denn du mußt doch dort gewesen sein,
Da du es so Alles haarklein weißt.
So müßten sie ja auf der Stelle verstummen.
[117]
Aber das fragt sie keiner,
So brauchen sie auch nicht darauf zu antworten.
Und sie machen mit den Menschen, was sie wollen.
Und das ist ein gräßliches Elend
Und das Fürchterlichste von Allem,
Was menschenliebende Augen sehen müssen auf Erden.
Und sollten doch den Armen lieber sagen:
Wir wollen dich fröhlich machen im Leben
Und nicht traurig im Tode.
Du sollst leben mit Freude,
So sollst du sterben ohne Angst
Und ohne Groll,
Sondern mit Dank für die Freude auf Erden.
Denn die Freude ist göttlich,
Und die Liebe ist die köstlichste der Freuden.
Wer aber fröhlich wird, der wird auch gut. –
Aber der Mann, der auf halbem Wege stehen blieb,
Eine Sprache hat er dem Volke geschaffen,
Ein gutes Schwert für kommende Zeiten.
Wenn ringsum Kriege und Stürme tobten,
Und Alles auf den Armen einhieb und schlug,
Dann saß der Arme und weinte still für sich
Und las in dem Buch, so lernte er die Sprache,
Und die schlichte, sinnige Ausdrucksweise
Wuchs ihm tief in's Herz hinein.
[118]
Auf diesem Boden blühete ein Baum empor,
Der soll noch herrliche Früchte tragen.
Aber es kamen Tage des Jammers und der Noth
Und wurde schier finsterer um dich her,
Als es vordem jemals gewesen.
Und die Menschen erholten sich allmählig
Und sahen dich in Nebel und Dunkel gehüllt.
Da kam ein Mann auf,
Der kämpfte mit scharfem Schwert und scharfem Wort
Und brachte Vernunft und Licht und Klarheit
In eine verkommene Welt.
Die Gesetze des Schönen hat er den Menschen vorgezeichnet
Und lehrte: frei sein von Vorurtheil.
Und lehrte es in klarer, durchsichtiger Sprache:
Es ist nicht jedem Auge gegeben, die Hülle zu durchschauen,
In welche der Dichter eine Wahrheit kleidet. –
Was ist ein Held ohne Menschenliebe?
Nun, wen lieben zwei
Von euch am meisten? Macht, sagt an, ihr schweigt?
Die Ringe wirken nur zurück und nicht
Nach außen? Jeder liebt sich selber nur
[119]
Am meisten? – O so seid ihr alle drei
Betrogene Betrüger!
Er blieb im Leben einsam und fühlte sich einsam.
Da leuchtete ein Doppelstern empor am Himmel,
Und zwei Cedern blüheten zusammen auf der Erde,
Herrliche Gestalten!
Einer an dem andern rankten sie sich empor zu gleicher Zeit,
Ein nie gesehenes Schauspiel unter allen Nationen,
Und wurden vollkommener einer durch den andern,
Bis er dahin ging allzufrüh,
Der eine Sprache schuf,
Darin jedes Wort, einer vollen Aehre gleich,
Sich beugt unter der Wucht der Gedanken:
Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben,
Bewahret sie! – –
Erhebet euch mit kühnem Flügel
Hoch über euren Zeitenlauf!
Fern dämmre schon in eurem Spiegel
Das kommende Jahrhundert auf. – –
Der fortgeschritt'ne Mensch trägt auf erhob'nen Schwingen
Dankbar die Kunst mit sich empor,
Und neue Schönheitswelten springen
Aus der bereicherten Natur hervor. –
[120]
Und der Erste blieb allein,
Einer unter den Erdenmenschen,
Der das Glück ertragen konnte:
Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöh'n!
Mußt mir meine Erde
Doch lassen steh'n
Und meine Hütte, die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Gluth
Du mich beneidest.
Ich dich ehren? wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Thränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?
Hier sitz' ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
[121]
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich
Und dein nicht zu achten
Wie ich.
Nie hat in Worten unmittelbarer ein Mensch
An das Herz des Menschen gegriffen:
Der Menschheit ganzer Jammer packt mich an.
Wer fühlet,
Wie wühlet
Der Schmerz mir im Gebein?
Wohin ich immer gehe,
Wie weh, wie weh, wie wehe
Wird mir im Busen hier!
Ich bin, ach! kaum alleine,
Ich wein', ich wein', ich weine,
Das Herz zerbricht in mir!
Das Alte ist vergangen,
Und es ist Alles neu geworden.
Die Schönheit, auf Unrecht aufgebaut, ist keine Schönheit!
[122]
Es ist ein häßlicher Flecken an ihr,
Der sie zu Grunde richtet.
Darum ist die Schönheit Griechenlands untergegangen,
Denn sie war gebaut auf Sklaverei.
Die Schönheit, die wir aufrichten wollen,
Soll gebaut sein auf Menschenliebe,
Und darum wird sie leben bleiben.
Viele sollen nicht treu sein Einem,
Aber Einer soll treu sein Vielen.
Viele sollen nicht dankbar sein Einem,
Aber Einer soll dankbar sein Vielen.
Jeder, der gequält ist,
Soll auf seine gequälten Brüder sehen,
Daß er ihnen helfe,
So wird Einer treu sein Vielen.
Jeder, der minder gequält ist,
Soll auf seine Brüder sehen, die mehr gequält sind,
Daß er ihnen helfe,
So wird Einer dankbar sein Vielen.
Alles, was den Menschen niedrig macht,
Ist in der Treue gegen Einen;
Alles, was den Menschen hoch erhebt,
Ist in der Treue gegen Viele.
Wer Vielen treu ist,
Der muß frei werden;
[123]
Wer Einem treu ist, der muß ein Sklave sein
Und er wird es bleiben.
Und ihr sollt vorwärts dankbar sein.
Jeder Erwachsene soll den Kindern dankbar sein.
Der Lehrer soll den Schülern dankbar sein.
Der Gegenwärtige soll den Kommenden dankbar sein.
Durch den Dank nach rückwärts ist die Knechtschaft gekommen,
Durch den Dank nach vorwärts
Müssen die Sklaven freie Menschen werden
Und muß alles Elend ein Ende haben.
Ihr sollt nicht Mährchen für Wahrheit halten.
Denn wenn ihr das thuet,
So mordet ihr euch selbst
Und mordet eure Kinder.
Stehe auf, du Sprache, und gehe dorthin,
Wo der Jammer wohnet,
Wo das Elend zu Tische sitzt,
Und der Hunger in den Eingeweiden wühlet.
Wen du dort finden wirst,
Mache seinen zerschlagenen Arm stark
Und seinen stumpfen Blick helle.
Laß nicht ab von ihm,
Wenn er sich hinlegt vom Elend
[124]
Und wenn er aufsteht zum Elend.
Trommle, zischle, raune ihm zu:
Du sollst dich nicht treten lassen.
Du sollst dich nicht unterdrücken lassen.
Du sollst dich nicht aussaugen lassen.
Du sollst den Sklavensinn von dir thun.
Du sollst die Knechtseligkeit von dir thun.
Du sollst dich nicht bücken vor einem lebendigen Menschen,
Denn er ist nicht mehr als du.
Wirst du dies befolgen,
So wird das Elend abfallen von dir,
Wie ein Reif von der Erde schwindet,
Wenn das Frühlicht kommt
Und die Sonne am Himmel pranget.
Denn weil du dich treten läßt,
Darum heulest du.
Weil du dich unterdrücken läßt,
Darum bist du elend.
Und weil du dich aussaugen läßt,
Darum mußt du Hunger leiden.
Wer aber seinen Nebenmenschen zwingt,
Weniger zu wissen als er selber weiß,
Der unterdrückt seinen Bruder,
[125]
Der tritt auf ihn
Und der saugt ihn aus.
Und wer seinen Nebenmenschen zwingt,
Mehr zu arbeiten, als er selber arbeitet,
Der unterdrückt seinen Bruder,
Der tritt auf ihn
Und der saugt ihn aus.
Und du Sprache,
Nimm eine Leuchte in deine Hand
Und gehe dorthin, wo es finster ist,
Wo es ganz finster ist.
Und strecke die Leuchte über die dort schlummern
Und nichts wissen von sich,
Bis ihre Wimpern zucken
Und sie sich hin und wieder wälzen.
Und rufe laut, daß es halle
Von Hügel zu Hügel,
Von Thal zu Thal:
Wacht auf! wacht auf!
Ihr habt zweitausend Jahre geschlafen,
Das ist lange genug. Wacht auf! seht,
Es will lichter Morgen werden!
Und es hören es die Hügel,
Und es hören es die Thäler,
Und es hören es die Ufer des Meeres alle.
[126]
Und die Wellen am Ufer hören es,
Und beginnen es gegen einander zu schlagen.
Und die Tiefen des Meeres hören es,
Und steigen mit Freuden empor.
Und die letzten Wellen hören es,
Und schlagen es an die Felsen mit Jubel.
Da dröhnt das Land.
Ein neues Licht durchzuckt alle Menschen.
Aufjauchzen die Nationen der Erde.
Denn der Fluch ist von ihnen genommen,
Und den Blinden sind die Augen aufgethan,
Und wollen als freie Menschen auf Erden wohnen,
Und ein Blutbad unter ihnen wird nicht mehr sein.
[127]

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TextGrid Repository (2012). Jacoby, Leopold. Gedichte. Es werde Licht. Der deutschen Sprache Lobgesang. Der deutschen Sprache Lobgesang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8BD1-C