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Hast einen weiten Weg zu mir gemacht,
dein Knie ist heiss und rosig angehaucht.
Es war der Wind, der durch die Strassen ging
und deinen Schritt zu mir beflügelte,
es war die stille Gluth in deinem Herzen,
die dich so schnell in meinen Arm geführt.
Nun ruhe aus. Ich lege meine Bücher
bei Seite nun. Zu deinen Füssen kauernd –
auch ich will ruhn. Des wohligen Gefühls
mich freuend, das des Schiffers Brust durchströmt,
liegt er im Hafen seiner Heimath wieder,
schmieg ich mein Haupt an diese weichen Kniee,
die vor dem Weg zu mir erröthet sind,
die auf dem Weg zu mir so heiss geworden.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. 4. [Hast einen weiten Weg zu mir gemacht]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3853-8