[104] 9

»Von meinen Brüsten leise schlich
dein Blick und stahl sich in die Nacht?
O sage, was bekümmert dich,
woher die Thräne, unbewacht?«
– Du Weib, das mir ergeben sich
und ruht in meiner Hände Haft,
o dürft ich erst ersehnen dich,
voll zagend keuscher Leidenschaft!
Ich sehne mich nach Frühlingsthau,
zurück nach scheuem Knaben-Sinn:
– dass ich mich nicht zu sagen trau,
wovon ich heimlich selig bin.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. 9. [»Von meinen Brüsten leise schlich]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3832-1