Zur Erklärung des Titelkupfers.

Auf der Höhe ruht der Sänger,
Mild umspielt vom Abendwind
Zu den Füßen seiner Lieben;
Neben ihm ein lieblich Kind.
Unter ihm auf blauen Wellen
Still dahin die Schiffe ziehn,
Und die alten Schlösser schauen
Ernst aus dunklem Blättergrün.
Ueber ihm regt seine Schwingen
Stolz ein silberweißer Schwan,
Und der Abendstern blickt grüßend
Den verzückten Dichter an.
Aus den Felsenritzen tönet
Neckischlust'ger Gnomen Chor;
Ueber ihren braunen Häuptern
Lacht ein bunter Blüthenflor.
[9]
Der Poet lauscht bald der Sage,
Bald des Mährchens süßem Sang,
Und berührt vom Schmetterlinge
Rauscht der Zitter Saitenklang.
Liebe flüstert mild zur Sage,
Sage spricht zum Dichter mild;
Er erzählt dann Sag' und Mährchen,
Tief im Thal dem frommen Kind.

Karoline Leonhadt-Lyser. [10]


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Grimm, Albert Ludewig. Zur Erklärung des Titelkupfers. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-FE30-6