11. Das Hühnchen und der Hahn

Ein Hühnchen saß auf einem Ei,
Und brütete, mit großem Fleiße.
Der Hahn des Hühnchens geht vorbei,
Sagt: Hühnchen, kleine, liebe Weiße!
Du liedest Durst und Hunger hier
Auf deinem Nest! So lang auch brüten
Auf einem Ei! Hm! Wären's Vier,
So ließ ich's gelten, und so wollt' ich dir
Die Kinderchen vor Katz und Sperber hüten!
Eins lohnt sich nicht der Müh!
Nicht? fragt das Hühnchen, nicht?
Unwillen im Gesicht!
Und, wenn das eine mir die Pflicht zur Freude macht,
Wie andern viere? – – – Nun!
Nur nicht so patzig, liebes Huhn!
Sagt da der Hahn, und wünscht dem Hühnchen gute Nacht,
Und läßt sein Kikriki erschallen.
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Der Hahn, gefällt er euch? mir will er nicht gefallen;
Das Hühnchen aber wird, das will ich prophezei'n,
Die zärtlichste der Mütter sein!

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Drittes Buch. 11. Das Hühnchen und der Hahn. 11. Das Hühnchen und der Hahn. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D895-B