8.

Eins ist noch schlimmer, als den Damm durchstechen
Und plötzlich dann die Sturmflut meistern wollen:
Begeistrung wecken und, wenn angeschwollen
Im Volk sie herbraust, ihren Strom zerbrechen.
Denn einmal aufgewogt aus tausend Bächen,
Verlangt sie stolz und siegreich hinzurollen;
Du hemmst sie wohl, o Fürst, doch kehrt mit Grollen
Ihr Schwall sich wider dich und deine Schwächen.
Je sichrer sie dein Schifflein trug zur Stelle,
Wenn du sie nutztest, desto grimmer trachtet
Dich zu vernichten die gestaute Welle.
[307]
Schon manches Volk hat sich dem Ruhm geschlachtet,
Doch seines heiligsten Gefühles Quelle
Läßt keins vergeuden, das sich selbst noch achtet.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Sonette. Herbstblätter. 8. [Eins ist noch schlimmer, als den Damm durchstechen]. 8. [Eins ist noch schlimmer, als den Damm durchstechen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B949-2