Theodor Fontane
(1819–1898)

Theodor Fontane (Gemälde von Carl Breitbach, 1883)

Biographie


1819

30. Dezember: Henri Théodore (Theodor) Fontane wird in Neuruppin als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und seiner Frau Emilie, geb. Labry, geboren.


1827

Juni: Die Familie siedelt nach Swinemünde über.


1832

Eintritt in die Quarta des Gymnasiums in Neuruppin.


1833

Oktober: Fontane tritt in die Gewerbeschule K.F. Klödens in Berlin ein.


1835

Bekanntschaft mit Emilie Rouanet-Kummer.


1836

Fontane beginnt eine Apothekerlehre bei Wilhelm Rose in Berlin.

Konfirmation Fontanes in der französisch-reformierten Kirche.


1838

August: Fontanes Vater erwirbt eine Apotheke in Letschin im Oderbruch.


1839

Fontanes Novelle »Geschwisterliebe« erscheint im »Berliner Figaro«.


1840

Fontane wird Mitglied in mehreren literarischen Zirkeln (»Platen-Klub« und »Lenau-Verein«).

Er veröffentlicht Gedichte im »Berliner Figaro«.

Es entsteht der Roman »Du hast recht getan« und das Epos »Heinrichs IV. erste Liebe«, die beide nicht überliefert sind.

Herbst: Fontane schließt seine Lehre ab und wird Apothekergehilfe in Burg bei Magdeburg.

Dezember: Rückkehr nach Berlin.


1841

Arbeit als Apothekergehilfe in Leipzig (bis 1842).

Fontane wird Mitglied der literarischen Vereinigung »Herweghklub«.


1842

Gedichte und Korrespondenzen von Fontane werden in dem Unterhaltungsblatt »Die Eisenbahn« gedruckt.

Er übersetzt Shakespeares »Hamlet« und verschiedene Schriften sozialpolitischer englischer Dichter (John Prince u.a.).

Arbeit als Apothekergehilfe in Dresden (bis 1843).


1843

Das »Morgenblatt für Gebildete Leser« beginnt, Arbeiten von Fontane zu veröffentlichen.

Juli: Durch Bernhard von Lepel wird Fontane als Gast im Berliner literarischen Sonntagsverein »Der Tunnel über der Spree« eingeführt.

August: Rückkehr nach Letschin, wo er Defektar in der väterlichen Apotheke wird.


1844

April: Als Einjährig-Freiwilliger tritt Fontane ins Gardegrenadierregiment »Kaiser Franz« ein.

Mai: Vierwöchige Reise nach England.

September: Unter dem Namen »Lafontaine« wird Fontane ordentliches Mitglied im Berliner literarischen Sonntagsverein »Der Tunnel über der Spree«.


1845

Dezember: Verlobung mit Emilie Rouanet-Kummer.


1847

Fontane erhält seine Approbation als Apotheker erster Klasse.


1848

März: Teilnahme an den Barrikadenkämpfen in Berlin.

Mai: Fontane wird als »Wahlmann« für die preußischen Landtagswahlen aufgestellt.

September: Er nimmt eine Anstellung im Berliner Krankenhaus Bethanien an, wo er Diakonissinnen in Pharmazie unterrichtet.

November: Die »Berliner Zeitungshalle« veröffentlicht einige Aufsätze Fontanes.


1849

September: Fontane gibt seine Stellung als Apotheker im Krankenhaus Bethanien auf, um als freier Schriftsteller zu arbeiten.

Er wird Korrespondent der »Dresdner Zeitung«.

Die beiden ersten Bücher von »Männer und Helden. Acht Preußen-Lieder« (Balladen) erscheinen.


1850

August: Fontane nimmt eine Stelle als Lektor im »Literarischen Kabinett« der Regierung an.

Oktober: Heirat mit Emilie Rouanet-Kummer.

»Von der schönen Rosamunde« (Romanzenzyklus).


1851

August: Geburt des Sohnes George Emile.

»Gedichte« (erweiterte Auflagen 1875, 1889, 1892 und 1898).


1852

Fontane beginnt mit der Herausgabe der Anthologie »Deutsches Dichter-Album«.

April-September: Er arbeitet als Korrespondent der »Preußischen (Adler-)Zeitung« in London.


1853

Zusammen mit Franz Kugler gibt Fontane das »Belletristische Jahrbuch für 1854« heraus.


1854

»Ein Sommer in London«.


1855

September: Fontane siedelt als preußischer Presse-Beauftragter nach London über (bis 1859).

Er übernimmt Aufbau und Leitung der »Deutsch-Eng lischen Pressekorrespondenz«.


1856

November: Geburt des Sohnes Theodor.


1857

Fontanes Frau Emilie zieht mit den Kindern nach London um.


1858

August: Schottlandreise mit Bernhard von Lepel.


1859

Januar: Rückkehr nach Berlin.

»Aus England. Studien und Briefe über Londoner Theater, Kunst und Presse«.

»Jenseits des Tweed«.

Fontane beginnt mit der Niederschrift seiner berühmten »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« (Reiseberichte).

September: Der erste Aufsatz der »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« (»In den Spreewald«) erscheint in der »Preußischen Zeitung«.


1860

Fontane wird Redakteur bei der »Neuen Preußischen Zeitung«, der sogenannten »Kreuz-Zeitung« (bis 1870).

März: Geburt der Tochter Martha (Mete).

»Balladen«.


1861

November: Die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« beginnen zu erscheinen (4 Bände 1861–81).


1862

Januar: Erste Pläne zu dem historischen Roman »Vor dem Sturm«.


1864

Februar: Geburt des Sohnes Friedrich.

Reisen nach Schleswig-Holstein und Dänemark.


1865

Reise an den Rhein und in die Schweiz.

Mit dem Verleger Wilhelm Hertz schließt Fontane einen Vertrag über den Druck von »Vor dem Sturm« ab.


1866

Reisen zu den böhmischen und süddeutschen Kriegsschauplätzen.

Die »Reisebriefe vom Kriegsschauplatz« erscheinen im Deckerschen »Fremdenblatt«.


1867

Oktober: Tod des Vaters in Schiffmühle bei Freienwalde.


1869

Dezember: Tod der Mutter in Neuruppin.


1870

Wegen politischer Differenzen verläßt Fontane die Redaktion der »Kreuz-Zeitung« und wird Theaterkritiker der »Vossischen Zeitung« (bis 1890).

Reise zum französischen Kriegsschauplatz.

Oktober: Fontane wird in Domremy festgenommen und auf der Île d'Oléron interniert.

Dezember: Rückkehr nach Berlin.

»Der deutsche Krieg von 1866« (1870–71).


1871

Frühjahr: Reise nach Frankreich und Elsaß-Lothringen.


1873

»Der Krieg gegen Frankreich 1870–1871« (1873–76).


1874

Mit Emilie reist Fontane nach Italien und besucht dort Verona, Venedig, Florenz, Rom, Neapel, Capri, Sorrent, Salerno und Piacenza.


1875

Reise in die Schweiz und nach Oberitalien, bei der Rückreise Station in Wien.


1876

März-Mai: Fontane arbeitet als Sekretär der Akademie der Künste in Berlin.

Nach Aufgabe des Sekretärspostens arbeitet Fontane als Theaterkritiker und widmet sich seinem erzählerischen Werk.


1878

Fertigstellung des Romans »Vor dem Sturm« (4 Bände)


1880

»Grete Minde« (Erzählung).

Der Roman »L'Adultera« erscheint in der Zeitschrift »Nord und Süd«.


1881

»Ellernklipp. Nach einem Harzer Kirchenbuch« (Erzählung).


1882

Fontanes Novelle »Schach von Wuthenow« wird in der »Vossischen Zeitung« gedruckt.


1884

Beginn der Korrespondenz mit Georg Friedlaender.

»Graf Petöfy« (Roman).


1885

»Unterm Birnenbaum« (Kriminalnovelle).


1887

Der Gesellschaftsroman »Cécile« wird in der Zeitschrift »Universum« veröffentlicht.

September: Tod des Sohnes George Emile.

Fontane publiziert seinen im Vorjahr beendeten Roman »Irrungen, Wirrungen« in der »Vossischen Zeitung«.


1888

Fontanes Buch »Fünf Schlösser. Altes und Neues aus Mark Brandenburg« erscheint in Berlin, es kann als fünfter Band der »Wanderungen« angesehen werden.

Zusammen mit seinem Sohn gründet Fontane den Verlag Friedrich Fontane, in den er die Rechte aller Bücher, die er noch schreiben wird, einbringt.


1889

Für die »Vossische Zeitung« übernimmt Fontane die Kritiken der Aufführungen des »Vereins Freie Bühne für modernes Leben«.


1890

Der Gesellschaftsroman »Stine« wird in der Zeitschrift »Deutschland« gedruckt und erscheint im gleichen Jahr als Buch.

»Gesammelte Romane und Novellen« (12 Bände, 1890–91).


1891

Fontane beendet die Arbeit an seinem Roman »Mathilde Möhring« (Druck erst 1906 in der »Gartenlaube«).

April: Fontane wird mit dem Schillerpreis ausgezeichnet.


1892

Die »Deutsche Rundschau« druckt Fontanes Roman »Unwiederbringlich«.

April: Schwere Erkrankung Fontanes.

»Frau Jenny Treibel oder Wo sich Herz zu Herzen find't«, ein »Roman aus der Berliner Gesellschaft«, wird in der »Deutschen Rundschau« gedruckt.


1894

November: Fontane wird auf Vorschlag Erich Schmidts und Theodor Mommsens zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Berlin ernannt.

Fontanes berühmtester Roman, »Effi Briest«, wird in der »Deutschen Rundschau« gedruckt (bis 1895).

»Meine Kinderjahre« (Autobiographie).


1895

»Die Poggenpuhls« erscheint in der Zeitschrift »Vom Fels zum Meer«.


1897

»Der Stechlin« erscheint in der Zeitschrift »Über Land und Meer« (bis 1898).


1898

20. September: Tod Fontanes in Berlin.


Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Fontane, Theodor. Biographie: Fontane, Theodor. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B097-D