Marie von Ebner-Eschenbach
geb. Freiin von Dubsky (seit 1843 Gräfin)
(1830–1916)

Marie von Ebner-Eschenbach (Gemälde von Karl Blaas, 1873)

Biographie


1830

13. September: Marie Freiin von Dubsky wird auf Schloß Zdislavic bei Kremsier in Mähren als Tochter des Barons Franz Dubsky und der Baronin Marie, geb. Vockel geboren. Die Mutter stirbt kurz nach der Geburt.

Sie erhält eine umfassende geistige Bildung im klassischen Sinne und wird schon früh zu eigenem Schaffen angehalten.


1843

Der Vater wird in den Grafenstand erhoben.


1847

Franz Grillparzer begutachtet ihre ersten literarischen Werke und ermutigt sie zu weiterem Schreiben.


1848

Heirat mit dem Vetter Moritz Freiherr von Ebner-Eschenbach, Professor der Naturwissenschaften und Leutnant der Pioniere, später Feldmarschall-Leutnant.

Gemeinsam leben sie in Klosterbruck/Mähren (bis 1856), die Sommer verbringen sie auf Schloß Zdislawitz.


1850

Autodidaktische Studien.

Beginn der Freundschaft mit Joseph Weilen.


1856

Umzug nach Wien.


1858

»Aus Franzensbad. Sechs Episteln von keinem Propheten« (anonym).


1859

Ihr Ehemann nimmt an kriegerischen Auseinandersetzungen in Italien teil.


1860

»Maria Stuart in Schottland, Schauspiel in fünf Aufzügen« wird uraufgeführt und wenig später gedruckt.

Moritz von Ebner-Eschenbach wird Chef des Geniekomitees in Wien.


1862

Aufführung des Einakters »Die Veilchen« in Wien.


1863

Aufenthalt in der Schweiz.

Freundschaft mit Ida von Fleischl-Marxow und Betty Paoli.


1866

Moritz von Ebner-Eschenbach wird zum Kampfeinsatz nach Polen geschickt.


1867

Bekanntschaft mit Ferdinand von Saar.

Fertigstellung des Trauerspiels »Marie Roland«, das im darauffolgenden Jahr in Weimar aufgeführt wird.


1872

»Doctor Ritter« (Dramatisches Gedicht).


1873

»Das Waldfräulein« wird in Wien aufgeführt und fällt durch. Daraufhin stellt Marie von Ebner-Eschenbach ihre dramatische Produktion ein und wendet sich der Prosa zu.


1874

Moritz von Ebner-Eschenbach tritt in den Ruhestand.


1875

Bekanntschaft mit Julius Rodenberg, dem Herausgeber der »Deutschen Rundschau«.

Der erste Band mit »Erzählungen« erscheint (darin u.a.: »Ein Spätgeborner«, »Die erste Beichte«, »Die Großmutter«).


1876

Der gesellschaftskritische Roman »Božena, die Geschichte einer Magd« erscheint.


1879

Ausbildung als Uhrmacherin.


1880

»Aphorismen«.

Die Erzählung »Lotti, die Uhrmacherin« erscheint in der »Deutschen Rundschau« und macht sie auch außerhalb Österreichs bekannt.


1881

»Neue Erzählungen«.


1883

»Dorf- und Schloßgeschichten« (u.a. »Krambambuli«).


1885

»Zwei Comtessen« (Erzählungen).


1886

»Neue Dorf- und Schloßgeschichten«.


1887

Der Roman »Das Gemeindekind«, ihr bekanntestes Werk, erscheint.


1889

»Miterlebtes« (Erzählungen).

Beginn des Briefwechsels mit Josef Breuer


1890

»Unsühnbar« (Roman).


1892

»Drei Novellen.«


1893

»Glaubenslos?« (Erzählung).


1894

»Das Schädliche« und »Die Totenwacht« (Erzählungen).

5. Juli: Tod der Freundin Betty Paoli.


1896

»Rittmeister Brand« und »Betram Vogelweid« (Erzählungen).


1897

»Alte Schule« (Erzählungen).


1898

28. Januar: Moritz von Ebner-Eschenbach stirbt in Wien.

Marie von Ebner-Eschenbach erhält das »Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft«, den höchsten zivilen Orden Österreichs.

Oktober: Reise nach Rom (bis April 1899).

»Oversberg. Aus dem Tagebuch des Volontärs Ferdinand Binder« und »Bettelbriefe« (Novellen).


1899

Tod der Freundin Ida von Fleischl-Marxow.


1900

Marie von Ebner-Eschenbach erhält als erste Frau die Ehrendoktorwürde der Universtität Wien.


1901

»Aus Spätherbsttagen« (Erzählungen).


1903

»Agave« (Roman).

»Die arme Kleine« (Erzählung).


1906

»Meine Kinderjahre« (Erinnerungen).


1909

»Altweibersommer« (Erzählungen, Aphorismen und Skizzen).


1910

»Genrebilder« (Erzählungen).


1915

»Stille Welt« (Erzählungen).


1916

»Meine Erinnerungen an Grillparzer«.

12. März: Marie von Ebner-Eschenbach stirbt im Alter von 85 Jahren in Wien.


Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ebner-Eschenbach, Marie von. Biographie: Ebner-Eschenbach, Marie von. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-890E-B