Hedwig Dohm
(1831–1919)

Hedwig Dohm (Fotografie, um 1870)

Biographie


1831

20. September: Hedwig Marianne Adelaide Schlesinger wird in Berlin als viertes von 18 Kindern des Tabakfabrikanten Gustav Adolph Schlesinger, eines zum Christentum konvertierten Juden, und der Henriette Wilhelmine, geb. Jülich, geboren. Die Eltern heiraten erst mehrere Jahre später, nach der Geburt ihres zehnten Kindes.


1848

Im Alter von 15 Jahren muß sie ihre Schulausbildung beenden.


1851

Beginn einer Ausbildung als Lehrerin, die sie 1852 mit dem Examen beendet.


1852

Heirat mit dem zwölf Jahre älteren Ernst Dohm, dem Begründer und Redakteur der satirischen Zeitschrift »Kladderadatsch«. Aus der Ehe gehen ein Sohn und vier Töchter hervor, darunter die Tochter Hedwig (die Mutter von Thomas Manns Ehefrau Katja Pringsheim).

Durch ihren Ehemann kommt sie in Kontakt mit den intellektuellen Zirkeln Berlins und lernt u.a. Ferdinand Lassalle, Alexander von Humboldt, Karl August Varnhagen von Ense, Theodor Fontane und Fanny Lewald kennen.


1869

Langer Aufenthalt in Rom bei ihrer Schwester, der Malerin Anna Schleh (bis 1870).


1872

»Was die Pastoren von den Frauen denken« (Essay). Beginn des publizistischen Engagement für die Gleichstellung der Frau in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.


1873

In ihrer Kampfschrift »Der Jesuitismus im Hausstande. Ein Beitrag zur Frauenfrage« erhebt Hedwig Dohm als erste in Deutschland die Forderung nach dem Stimmrecht für Frauen.


1874

»Die wissenschaftliche Emancipation der Frau« (Essay).


1876

»Der Frauen Natur und Recht. Zur Frauenfrage zwei Abhandlungen über Eigenschaften und Stimmrecht der Frauen« (Streitschrift).

»Vom Stamme der Asra« (Komödie).

»Der Seelenretter« (Komödie).


1883

5. Februar: Tod des Ehemannes.

Hedwig Dohm zieht in das Haus ihres Schwiegersohnes Rosenberg, des Mannes ihrer zweiten Tochter Else. Beginn der intensiven schriftstellerischen Arbeit an zahlreichen Romanen und Novellen.


1894

»Wie Frauen werden. Werde, die du bist« (Novellen).


1897

»Sibilla Dalmar« (Roman).


1899

»Schicksale einer Seele« (Roman).

Beginn der Mitarbeit an der von Minna Cauer herausgegebenen Zeitschrift »Die Frauenbewegung«.


1902

»Christa Ruland« (Roman).

»Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung« (Essays).


1909

»Sommerlieben« (Novellen).


1915

Ihr leidenschaftliches Plädoyer für den Pazifismus »Der Mißbrauch des Todes. Senile Impressionen« entsteht (gedruckt 1917).


1919

1. Juni: Hedwig Dohm stirbt im Alter von 87 Jahren in Berlin an einer Lungenentzündung.


Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dohm, Hedwig. Biographie: Dohm, Hedwig. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8024-C