[126] [198]An die Nacht.

1.
Komm / schwartze Nacht / du stille Finsterniß /
Umhülle mich mit deinem braunen Schatten /
Du blasser Mond / zeig mir mein güldnes Vließ /
Laß ungestöhrt mich mit Sorellen gatten.
Ihr Sternen zündt die hellen Fackeln an /
Daß ich den Port der Wollust finden kan.
2.
Mein Geist verlangt den Haven bald zu sehn /
Den Alabaster und Corallen zieren;
Die Enge / wo nur kan ein Schifflein gehn /
Soll ihn ins Land der süßten Lüste führen /
Der Pharos soll die weisse Brust ihm seyn /
So fähret er vergnügt zum Haven ein.
3.
Wie / winckt mein Licht nicht albereits von fern /
Und rufft mir zu / im Seegeln fort zu eilen /
Ja! nun wohlan! ich folge diesem Stern /
Der Tag will auch nicht länger mehr verweilen /
Die Sonne sucht im Meere ihre Ruh
Und ich / ich eile nach Sorellen zu.
4.
Ich fühle schon die Liljen weiche Hand /
Ich seh die Brust mit Wollust-Rosen spielen /
Und ferner fort das angenehme Land /
Das meine Brunst ist willig abzukühlen.
[198]
Das / was mein Schiff nun eingeladen hat /
Das bleibet dir Sorelle vor die That.
[199]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Celander (auch Johann Georg Gressel). Gedichte. Celanders Verliebte- Galante- Sinn- Vermischte und Grab-Gedichte. An die Nacht. An die Nacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4B4C-5