Friedrich Rudolph Ludwig Freiherr von Canitz
Geistliche Gedichte

[189] Das Neue Jahr

Sonnet


So bleibt auf ewig nun das alte Jahr zurücke:
Wie theilt der Sonnen Lauff so schnell die Zeiten ab!
Wie schleppet uns so bald das Alter in das Grab!
Das heißt wol schlecht gelebt die kurtzen Augenblicke,
In welchen viel Verdruß, vermischt mit schlechtem Glücke,
Und lauter Unbestand sich zu erkennen gab!
Das heißt wol schlecht gewohnt, wenn uns der Wander-Stab
Nie aus den Händen kömmt; Wenn wir durch List und Stricke
Hinstraucheln in der Nacht, da wenig Licht zu sehn,
Und Licht, dem allemahl nicht sicher nachzugehn!
Denn, so der Höchste nicht ein eignes Licht will weisen,
Das, wenn wir uns verwirrt, uns Sinn und Auge rührt,
Ist alles Licht ein Licht, das zur Verdamniß führt!
O gar zu kurtze Zeit! O gar zu schweres Reisen!

Der Sünden-Schlaff

Sonnet.


O Gott! ich bin nicht werth, daß du mir so viel Güte
Von Kindes-Beinen an biß diesen Tag erzeigt.
Wie kömmts denn, daß mein Mund von deinem Lobe schweigt,
Da ich doch, ohne dich, in tausend Noth geriethe?
[189]
Wie kömmts, daß öfter nicht aus feurigem Gemüthe
Mein Weyrauch, voller Danck, zu deinem Throne steigt!
Ich habe leider! mich zum Sünden-Schlaff geneigt!
Der Wollust süsser Traum entgeistert mein Geblüte.
Herr, wecke du mich auf, der du mein Retter bist!
Ich weiß, daß in dem Schlaff mein Tod verborgen ist,
Daß Träume dieser Welt, wie leichte Schatten, trügen.
Komm bald, und mache mich doch deiner Liebe werth:
Und wenn mein müdes Hertz ja eine Ruh begehrt,
So laß es nur allein in deinen Wunden liegen.

Morgen-Lied

Sieh, es sind die finstern Stunden
Abermahl verschwunden.
Schwinge dich mit deinen Sinnen,
Eh sie anders was beginnen,
Seele, zu den Himmels-Zinnen!
Gott, von dem das Licht entsprungen,
Dir sey Danck gesungen,
Daß du mich vor Noth und Schrecken
Wollen durch dein Heer bedecken,
Und itzt aus dem Schlaff erwecken.
Meinen Leib und mein Gemüthe
Will ich deiner Güte
Wohlgemeint zum Opffer schencken,
Daß du magst mein Thun und Dencken,
Wie es dir gefällig, lencken.
Was ich sonst, als deine Gabe,
Noch auf Erden habe,
An Vermögen, Glück und Ehren,
Mag sich mindern oder mehren,
Du wirst mirs zum besten kehren.

[190] Morgen-Lied

Seele, du must munter werden,
Denn der Erden
Blickt hervor ein neuer Tag.
Komm, dem Schöpffer dieser Strahlen
Zu bezahlen,
Was dein schwacher Trieb vermag.
Doch, den grossen Gott dort oben
Recht zu loben,
Wollen nicht nur Lippen seyn;
Nein! es hat sein reines Wesen,
Auserlesen,
Hertzen ohne falschen Schein.
Deine Pflicht kanst du erlernen
Von den Sternen,
Deren Gold der Sonne weicht.
So laß auch vor Gott zerrinnen,
Was den Sinnen
Hier im Finstern schöne deucht.
Wer Ihn ehret, wird mit Füssen
Treten müssen
Lust und Reichthum dieser Welt.
Wer ihm irrdisches Ergetzen
Gleich will schätzen,
Der thut, was Ihm mißgefällt.
Schau, wie das, was Athem ziehet,
Sich bemühet
Um der Sonnen holdes Licht;
Wie sich, was nur Wachsthum spüret,
Freudig rühret,
Wenn ihr Glantz die Schatten bricht.
[191]
So laß dich auch fertig finden,
Anzuzünden
Deinen Weyrauch, weil die Nacht,
Da dich Gott vor Unglücks-Stürmen
Wollen schirmen,
Nun so glücklich hingebracht.
Bitte, daß er dir Gedeihen
Mag verleihen,
Wenn du auf was gutes zielst;
Aber, daß Er dich mag stören,
Und bekehren,
Wenn du böse Regung fühlst.
Es wird nichts so klein gesponnen,
Das der Sonnen
Endlich unverborgen bleibt:
Gottes Auge sieht viel heller,
Und noch schneller,
Was ein Sterblicher betreibt.
Denck, daß Er auf deinen Wegen
Stets zugegen,
Daß Er allen Sünden-Wust,
Ja die Schmach verborgner Flecken
Kan entdecken,
Und errathen, was du thust.
Wir sind an den Lauff der Stunden
Fest gebunden,
Der entführt, was eitel heißt;
Weil er dein Gefäß, O Seele,
Nach der Höle
Eines Sterb-Gewölbes reißt.
Drum so seuffze, daß mein Scheiden
Nicht ein Leiden,
Sondern sanftes Schlaffen sey,
[192]
Und daß ich mit Lust und Wonne
Seh die Sonne,
Wenn des Todes Nacht vorbey.
Treib indessen Gottes Blicke
Nicht zurücke,
Wer sich nur nach ihm beqvemt,
Den wird schon ein frohes Gläntzen
Hier bekräntzen,
Das den Sonnen-Strahl beschämt.
Kränckt dich etwas diesen Morgen,
Laß Gott sorgen,
Der es, wie die Sonne, macht,
Welche pflegt der Berge Spitzen
Zu erhitzen,
Und auch in die Thäler lacht.
Um das, was Er dir verliehen,
Wird Er ziehen
Eine Burg, die Flammen streut.
Du wirst zwischen Legionen
Engel wohnen,
Die der Satan selber scheut.

Abend-Lied

Gott, du lässest mich erreichen
Abermahl die Abend-Zeit,
Das ist mir ein neues Zeichen
Deiner Lieb' und Gütigkeit.
Laß itzund mein schlechtes Singen
Durch die trübe Wolcken dringen,
Und sey gegen diese Nacht
Ferner auf mein Heyl bedacht.
[193]
Neige dich zu meinem Bitten,
Stoß nicht diß mein Opffer weg.
Hab' ich gleich offt überschritten
Deiner Wahrheit heil'gen Steg,
So verfluch ich meine Sünden,
Und will mich mit dir verbinden,
Reiß du nur aus meiner Brust
Alle Wurtzel böser Lust.
Herr, es sey mein Leib und Leben,
Und was du mir sonst geschenckt,
Deiner Allmacht übergeben,
Die den Himmel selbst beschränckt.
Laß um mich und um die Meinen
Einen Strahl der Gottheit scheinen,
Der, was deinen Namen trägt,
Als dein Gut zu schätzen pflegt.
Laß mich mildiglich bethauen,
Deines Segens Uberfluß,
Schirme mich für Angst und Grauen,
Wende Schaden und Verdruß,
Brand, und sonst betrübte Fälle.
Zeichne meines Hauses Schwelle,
Daß hier keinen nicht der Schlag
Des Verderbers treffen mag.
Wircke du in meinen Sinnen,
Wohne mir im Schatten bey,
Daß mein schlaffendes Beginnen
Dir auch nicht zu wider sey.
Schaffe, daß ich schon auf Erden
Mag ein solcher Tempel werden,
Der nur dir, und nicht der Welt,
Ewig Licht und Feuer hält.
[194]
Geht, ihr meine müde Glieder,
Geht, und senckt euch in die Ruh,
Und, regt ihr euch morgen wieder,
Schreibt es eurem Schöpffer zu,
Der so treue Wacht gehalten.
Wenn ihr aber müßt erkalten,
Wird des bittern Todes Pein
Doch der Seelen Vortheil seyn.

Abend-Lied

Es ist, O Mensch, heut abermahl
Ein Tag von deiner Jahre Zahl
Verflogen, und in nichts verwandelt.
Du näherst dich zu deiner Grufft,
Und zu der Stimme, die dir rufft:
Thu Rechnung, wie hast du gehandelt?
Wer aber giebt dir Sicherheit,
Daß morgen noch um diese Zeit
Du dieses Leben wirst geniessen?
Gott kennt und ordnet, was geschieht,
Vielleicht ist man alsdenn bemüht,
Dich in vier Breter einzuschliessen.
Die Zeit rückt unvermerckt heran,
In der dein Nachbar sagen kan
Von dir: auch dieser ist verschieden.
Weil du nun nicht die Stunde weist,
Wolan, so rüste deinen Geist,
Daß er hinfahren mag in Frieden.
Du hast dich in die Welt vergafft,
Was aber hat sie dir geschafft?
Viel trübe, wenig frohe Stunden.
Doch gabst du ihr aus eitlem Sinn,
Den besten Kern des Lebens hin,
Gott ward mit Hülsen abgefunden.
[195]
Reiß dich von ihren Stricken loß!
Allein in deines Vaters Schooß,
Da ist das höchste Gut zu finden;
Doch sey du wieder, als ein Kind,
Auch redlich gegen ihm gesinnt;
Entschlage dich gern aller Sünden.
Lieb' ihn, weil du ihn ehren must,
Und laß dich nicht Gewalt noch Lust
Von diesem heil'gen Vorsatz trennen.
Nimm das mit frohem Hertzen auf,
Was Er in deinem Lebens-Lauff,
Dir, zu gebrauchen, will vergönnen.
Dein Augen-Merck sey stets sein Wort!
Geh den geraden Weg nur fort,
Und scheint das Glück dir nicht gewogen,
So ist der beste Rath: schweig still!
Denn wer nicht willig folgen will,
Wird mit den Haaren fortgezogen.
Noch keiner hat durch Menschen-Gunst,
Vielweniger durch eigne Kunst,
Sich einen Wohlstand aufgebauet;
Gott hat die Hand in iedem Spiel,
Bald giebt Er wenig und bald viel,
Doch dem genug, der Ihm vertrauet.
Wer sich gewöhnt, auf Gott zu sehn,
Und, wo die Welt ihr Wohlergehn
Drauf setzt, als eitel zu betrachten,
Der ist an dem Gemüthe reich,
Sein Vorrath Crösus Schätzen gleich,
Er aber höher noch zu achten.
O Mensch, du bist ein fremder Gast,
Und weil du hier nichts eignes hast,
So must du auf den Himmel dencken.
[196]
Drum laß dich nicht in etwas ein,
Das dir verhinderlich mag seyn,
Und auch wol deinen Nächsten kräncken.
Zwar weiß dein wildes Fleisch und Blut
Nicht, was der Zwang ihm gutes thut,
Doch must du dich entgegen setzen.
Und wenn dich böse Lust anficht,
So sprich: O Gott, hilf, daß ich nicht
Mir mein Gewissen mag verletzen!
Gelegenheit, die dich verführt,
Zu dem, was Missethat gebiert,
Must du, wie Schlangen-Bisse, meiden.
Der Satan schleicht, denck immer dran,
Dann die geringste Sünde kan
Gott und dich von einander scheiden.
Hast du gefehlt, so trage Reu,
Doch bald, und sonder Heucheley,
Du bist nicht Meister deiner Stunden.
Und, weist du, der du sicher bist,
Obs immer Gott gelegen ist,
Wenn du mit Ihm wilst seyn verbunden?
Erneure noch in dieser Nacht
Den Bund, den du mit Gott gemacht,
Und geh, in seinem Namen, schlaffen.
So wird er auch, nach seinem Rath,
Das, was er dir verliehen hat,
Vertheidigen mit starcken Waffen.
Mein Schöpffer, gib, daß, was itzund
Gesungen hat mein schwacher Mund,
In meinem Hertzen mag bekleiben.
Und schaffe ferner, daß dein Geist,
Wenn eine neue Frucht sich weist,
Sie mag zu vollem Wachsthum treiben.

[197] Die Gnaden-Wahl

Wer nicht die Worte hält, die im Gesetze stehen,
Dem deutest du den Fluch, o Gott, mit Schrecken an; 1
Wer aber wird von uns dem strengen Spruch entgehen,
Dieweil kein einiger sich dessen rühmen kan? 2
Ja, wenn ein Sterblicher gleich alles könt' erfüllen,
Hätt' er zu deinem Reich darum kein besser Recht.
Die Wercke gelten nicht. Er thäte deinen Willen,
Doch wär er immerhin ein armer Sünden-Knecht. 3
Ich weiß zwar, daß dein Sohn sein heil'ges Blut vergossen,
Und von der Missethat uns alle loßgezehlt. 4
Wie vielen aber bleibt der Himmel doch verschlossen!
Weil du die wenigsten auf Erden auserwehlt. 5
Wie soll ich das verstehn, daß du hast können hassen
Den Esau, der noch nicht des Tages Licht erblickt? 6
Wie kan ich mit dem Arm des Glaubens dich umfassen,
Eh deine Liebe sich zu meiner Schwachheit bückt? 7
Du wilst zwar deinen Geist, auf Bitte, mir gewehren,
Den Tröster, welcher uns zum Weg der Wahrheit führt; 8
Wie aber kan ich, Herr, den Geist von dir begehren,
Wenn nicht derselbe Geist schon Hertz und Lippen rührt? 9
Ich darff, als schlechter Thon, nicht mit dem Töpfer streiten,
Ich red', als ein Geschöpff, nicht meinem Schöpffer ein,
Sonst fragt' ich: kanst du mich so leicht zum Himmel leiten,
Warum steht mir es frey der Höllen Raub zu seyn? 10
[198]
Ist an des Sünders Heyl dir, Herr, so viel gelegen,
Sagt solches mir dein Mund und Eyd-Schwur selber zu? 11
Warum vergönnest du, daß sich die Lüste regen?
Ist Satan, Welt und Fleisch denn mächtiger als du?
Ach Gott! so qvälen mich zum öfftern die Gedancken;
Noch mehr verwirret mich der Schrifftgelehrten Streit,
Wenn sie sich, nach der Kunst, um deine Worte zancken;
Wenn dieser Gnade bringt, und jener Sterben dräut.
Es scheint, als hätten sie mit dir im Rath gesessen,
Und da mit dir zugleich das Urtheil abgefaßt,
Weil sie sich unterstehn, nach ihrer Schnur zu messen,
Was du, Unendlicher, in dir verborgen hast.
Bald will die blasse Furcht mich in den Abgrund stürtzen,
Bald grübelt die Vernunfft, doch kan ihr frecher Tand
Und mein Gewissen nichts als Zweifels-Knoten schürtzen;
Dadurch nimmt Sicherheit offt bey mir überhand.
Zuletzt erhohl' ich mich, und flieh' in deine Wunden,
Mein Heyland, die dir nicht ümsonst geschlagen sind!
Im übrigen sey dir dein Rath-Schluß ungebunden,
Ich unterwerffe mich dir, Vater, als dein Kind.
Hilff, daß ich wandeln mag, als brächt' ein frommes Leben,
Mir hier in dieser schon die Schätze jener Welt;
Doch wollest du dabey mir solchen Glauben geben,
Der mein Verdienst für nichts, und dich für alles, hält.

Fußnoten

1 5. B. Mos. 27. v. 26. Jer. 11. v. 13. Galat. 3. v. 10.

2 Rom. 3. v. 10.11.12.13.

3 Eph. 2. v. 8.9.10. Gal. 2. v. 16. Rom. 3. v. 28. c. 4. v. 5. c. 11. v. 6. Luc. 17. v. 10.

4 Gal. 3. v. 13. Tit. 2. v. 14. Rom. 4. v. 25. Col. 1. v. 13.14. Hebr. 10. v. 12.14. 1. Petr. 1. v. 18.19. 1. Joh. 1. v. 7.

5 Matth. 22. v. 14.

6 Rom. 9. Malach. 1.

7 Marc. 11. v. 24. Joh. 16. v. 23. Jac. 1. v. 5. Psalm. 51. v. 13.14.

8 Joh. 15. v. 26.

9 1. Cor. 12. v. 3.

10 Rom. 9. v. 19.20.21.22.23. Jes. 45. v. 9. Jerem. 18. v. 6. B. der Weißh. 15. v. 7.

11 Ezech. 33. v. 11. 1. Tim. 2. v. 4.2. Pet. 3. v. 9.

[199] Gott verläßt die Seinen nicht

Soll mich die Hand des Herren ewig drücken?
Verfolgt Er mich als einen Feind?
Soll ich forthin sonst keinen Stern erblicken,
Als der mich schreckt, und mir zum Falle scheint?
Soll denn mein Kelch nach nichts, als Galle, schmecken,
Und eine stete Nacht des Traurens mich bedecken?
Sonst donnert Er allein mit seinem Wetter,
Das voller Tod und Flammen ist,
Auf das Geschlecht der unbekehrten Spötter,
Und schonet den, der Ihm die Ruthe küßt;
Sonst pflegt Er nur die Kinder zu bedräuen,
Ich aber soll ümsonst nach seiner Hülffe schreien?
Doch nein, ich weiß, daß Er in meinen Nöthen,
Auf jeden Seufftzer Achtung giebt.
Ihm trau ich fest, und sollt Er mich gleich tödten.
Ich weiß, daß Er die Seinen hertzlich liebt,
Daß Ihm so viel an meinem Thun gelegen,
Als dort den gantzen Bau des Himmels zu bewegen.
Von Kindheit an hab' ich in grosser Menge
Die Proben seiner Huld gespürt,
Er hat mich offt durch unbekannte Gänge
Sehr wunderlich, doch immer wohl, geführt;
Hab' ich nicht offt, wenn aller Trost verschwunden,
Die Artzney bey dem Gifft, und Glück im Sturm, gefunden?
So raset nur ihr Wellen und ihr Winde!
Bey mir entsteht kein Zweifel-Muth,
Dieweil ich mich in Sicherheit befinde,
Wenn euer Herr in meinem Schifflein ruht.
Fangt immer an aufs hefftigste zu wüten!
Er kans mit einem Winck euch wiederum verbieten.
[200]
Des Höchsten Schluß und heimliche Gerichte
Bet' ich in stiller Demuth an,
Er baut vielleicht mit zornigem Gesichte
Ein frohes Werck, das mich ergötzen kan.
Was sich kein Witz zu ändern darff erkühnen,
Dazu wird mir Gedult vielmehr, als Murren, dienen.
Es ist mir schon genug, daß diese Plage
Auf meiner Seelen Wolfahrt zielt,
Und daß im Lauff und Wechsel meiner Tage
Nicht ungefehr ein blinder Zufall spielt.
Die rechte Zeit hat Gott schon abgemessen,
Er will bald seinen Grimm, ich bald mein Leid, vergessen.

Christus in der Krippen

Das Kind, das dort in Heu und Stroh verstecket lieget,
Und dem das tumme Vieh aus seiner Wiegen frißt,
Ist grösser als die Welt, weil es Gott selber ist,
Der über Höll' und Tod in seiner Armuth sieget.
Was mag die Ursach seyn, daß Er so schlecht erschienen?
Es könnt ihm ja ein Thron seyn von Saphir bereit,
Sein Lager mit dem Glantz der Sternen überstreut,
Warum bedient Ihn nicht ein Heer von Cherubinen?
Kaum findet sich ein Raum den Heyland zu bewirthen;
Die Krippe wird sein Bett', ein Stall ist sein Pallast;
Wenn Er die keusche Brust der Mutter hat umfaßt,
So hält Er sein Bancket, sein Hoff besteht aus Hirten.
Ihr Grossen, die ihr euch als Götter laßt verehren,
Die ihr von eurem Stuhl aus Diamanten blitzt,
Und, eurer Meinung nach, dem Himmel näher sitzt,
Als die, so Menschen sind, diß will euch etwas lehren:
Der Höchste spottet hier der Güter dieser Erde,
Die offt ein Sterblicher für seinen Himmel hält,
Und zeiget euch dabey, daß, wenn es ihm gefällt,
Der Purpur uns zu Heu, und Heu zu Purpur, werde.

[201] Uber die Geißlung unsers Erlösers

Unser Heyland steht gebunden,
Voller Striemen, voller Blut,
Und fühlt so viel neue Wunden,
Als der Büttel Streiche thut.
Seht, was seine Liebe kan!
Und wir dencken kaum daran,
Daß Er, wegen unsrer Schulden,
Dieses alles muß erdulden.
Da die Welt in Seide pranget,
Steht ihr König nackt und bloß,
Da Er anders nichts verlanget,
Als zu seines Vaters Schooß
Unser Führer einst zu seyn,
Lassen wir von eitlem Schein
Lieber, als von seinen Schlägen,
Unsern schnöden Sinn bewegen.
Lehre mich, O Heyl der Armen,
Jesu, deiner Streiche Werth,
Was dadurch für ein Erbarmen
Und für Trost mir wiederfährt;
Daß dein Blut, so von dir fleußt,
Ein bewehrter Balsam heißt,
Der die alte Sünden-Beulen
Kan mit einem Tropffen heilen.
Laß mich etwas mit empfinden
Wie dich deine Geissel schmertzt,
Wenn mein Hertz durch schwere Sünden,
Jesu, deine Gunst verschertzt.
Schone meines Rückens nicht,
Doch verbirg nicht dein Gesicht,
Wenn von meiner Straffe Ruthen
Gar zu sehr die Wunden bluten.
[202]
Wenn ich, nach dem alten Bunde
Und dem allgemeinen Schluß,
Endlich in der letzten Stunde
Mit dem Tode kämpffen muß,
Denn, O Herr, so zeige bald
Mir die tröstliche Gestalt,
Wie vom Scheitel biß zun Füssen,
Deine Purpur-Ströme fliessen.
Laß die Säule, die dich hielte,
Als dein Leib, von grosser Pein,
Keine Lebens-Kräffte fühlte,
Mir die Flammen-Säule seyn,
Die mich durch das todte Meer,
Und der Teufel finstres Heer,
Wenn ich soll mit ihnen streiten,
Mag biß in dein Reich begleiten.

Uber die Creutzigung unsers Heylandes

Sonnet.


O Wunder! die kein Mensch mit Sinnen kan ergründen!
Den die erboßte Schaar dort an das Creutze schlägt,
Ist der, nach dessen Winck das Firmament sich regt.
Die Unschuld wird gestrafft, und büßt für fremde Sünden.
Der Tod und Teufel zwingt, läßt sich mit Stricken binden,
Der Heyland leidet Noth, doch wird sein Hertz bewegt,
Daß Er mit denen selbst ein recht Erbarmen trägt.
Die sich zu seinem Schimpf und Tod versammlet finden.
Gott stirbt, der grosse Gott, in dem das Leben lebt.
Was Wunder, daß der Bau der schweren Erde bebt?
Daß sich der Sonnen Glut bey Tage muß verstecken?
Daß Felß und Vorhang reißt, daß Leichen auferstehn?
Ich wundre mich vielmehr, daß nicht für Schaam und Schrecken,
Felß, Erde, Sonn und Welt zerschmeltzen und vergehn.

[203] Kampff wider die Sünde

Empöre dich, mein Geist, es muß gewaget seyn,
Auf! setze dich dem Schwarm der Lüste frisch entgegen:
Greiff an das grosse Werck, weil alles dran gelegen,
Und räume deinem Feind nicht so viel Vortheil ein.
Versuch, obs besser sey, wenn du den Schöpffer ehrest,
Von dessen starcken Hand du überzeuget bist;
Als wenn du immerhin das Maaß der Sünde mehrest,
Die deinen Cörper schwächt, und deine Kräffte frißt.
Denck, was in schnöder Lust für Stacheln sich versteckt,
Was offt ein Augenblick macht für betrübte Stunden,
Wie so genau Genuß und Eckel stets verbunden,
Wie in der Freude selbst dich was verborgnes schreckt;
Wie du, als Cain dort, vor Gottes Antlitz fliehest,
Wie offt dich in dem Schlaff des Satans Larve stört,
Wie du des Himmels Grimm auf dein Geschlechte ziehest,
Und wie der Menschen Gunst sich endlich von dir kehrt.
Bedencke wohl, der Tod, der alles zu sich reißt,
Führt dich selbst bey der Hand auch über jede Schwelle,
Und immer unvermerckt zur finstern Grabes-Stelle.
Du weist nicht, ob er dich nicht heut zu Boden schmeißt,
Diß aber weist du wohl: Solt' itzt das Band zerspringen,
Das dich und diesen Leib, O Geist, zusammen hält,
Du würdest schlechten Zeug vor deinen Richter bringen,
Erwege nur den Spruch, den das Gewissen fällt.
Was dein verderbtes Blut beweget und ergetzt,
Hast du von Jugend auf am eifrigsten getrieben,
Hingegen in der Furcht des Herren dich zu üben,
Bleibt als ein Neben-Werck auf künfftig ausgesetzt.
Worinn dein Gottesdienst besteht, ist, daß zuweilen
Ein Seuffzer ohngefehr aus lauher Andacht fliegt;
Dann du pflegst dergestalt dein Leben einzutheilen,
Daß dessen Kern die Welt, und Gott die Hülsen, kriegt.
[204]
Dein Christenthum ist nichts als Dunst und Sicherheit,
Warum? du machest Gott zum Götzen deiner Sinnen,
In dessen Gegenwart du Dinge darffst beginnen,
Um die ein frecher Mensch sich vor dem andern scheut.
Dein alter Adam pflegt den Moses auszudeuten,
Und macht des Heylands Wort zu deinem Fleisch bequem;
Und wenn zween Lehrer sich um eine Meinung streiten,
Ist der, so deinen Trieb entfesselt, angenehm.
Von stoltzem Eigensinn, dem alles weichen soll,
Von Wahn, der in der Lufft entfernte Schlösser bauet,
Von Mißgunst, die allein des Nechsten Fehler schauet,
Und aller Laster-Bruth, O Seele, bist du voll.
Du schwebst in einem Schiff, das auf den wilden Wellen
Bald hie, bald wieder da, auf neue Klippen geht,
Und bist doch nicht bemüht die Seegel hinzustellen
Nach dem erwünschten Port, der dir vor Augen steht.
Ach Seele, weil du siehst die scheußliche Gestalt,
Die dich zum Greuel macht: die Noth in der du schwebest;
Ists möglich, daß du nicht in allen Gliedern bebest?
Auf! such dein wahres Heyl mit eusserster Gewalt.
Ists möglich, daß du nicht mit bittern Thränen-Bächen
Die Wangen überschwemmst, und deine That bereust,
Und dann bey deinem Gott, den du durch dein Verbrechen
Zum Zorn gereitzet hast, um die Vergebung schreist?
Wie ists? bleibt über dir ein steter Fluch verhengt?
Du fängst, ich merck es wohl, ein wenig an zu wancken;
Doch sieh, wie sich ein Tand der flüchtigen Gedancken,
Ein höllisch Gauckelspiel in deinen Vorsatz mengt.
Noch ist in deinem Thun kein rechter Ernst zu spüren;
Komm, Jesu, dessen Huld die Sünder nicht verstößt,
Komm, oder du wirst bald ein irrend Schaaf verlieren,
Das du so theuer doch mit eignem Blut erlößt.

[205] Vergebliche Sorgen

Weicht eitle Grillen weicht, ihr kräncket nur die Sinnen,
Ihr schwächet die Vernunfft, und schrecket das Gesicht,
Den Abgrund weiset ihr, und Hülffe wißt ihr nicht,
Ihr schaffet Müh und Schweiß, und könt doch nichts gewinnen,
Ihr öffnet uns die Bahn zum zeitigen Verderben,
Und macht das Leben schon in erster Blüthe sterben!
Was noch geschehen soll, das hält uns Gott verborgen,
Er weiß, ein schlimmes Heut ist an sich selber schwer;
Wir aber holen uns noch neue Dornen her,
Als wär' es nicht genug, für jeden Tag zu sorgen;
Wir sincken schon, aus Furcht des künfftigen, zur Erden,
Das nie gewesen ist, nicht ist, und nicht kan werden.
Warum verlangen wir in stetem Glück zu weiden,
Und wünschen, was vorhin kein Sterblicher gethan?
Entfällt uns denn so gar, daß wir viel besser dran,
Als tausend neben uns, die unsern Stand beneiden?
Kan uns der Sonnenschein so trübe Regung machen,
Wie wird es künfftig gehn, wenn erst die Wolcken krachen?
Drum rauschet nur vorbey, ihr Kummer-volle Fluthen,
Das ist das beste Guth, was in uns selbst besteht;
Und, weil des Vaters Hand das Rad der Schickung dreht,
Sind, eher Küsse noch, als Schläge, zu vermuthen.
Er schicke, was Er will, wir können nicht entrinnen;
Weicht, eitle Grillen, weicht, ihr kräncket nur die Sinnen.

[206] Der ein und fünffzigste Psalm

O Reicher Quell der Langmuth und Gedult,
Getreuer Gott, du Zuflucht aller Armen!
Beströme mich mit gütigem Erbarmen,
Und spühle weg den Unflath meiner Schuld.
Ich klage selbst mein böses Leben an,
Mich schrecken stets die Larven meiner Sünden,
Drum ist kein Mensch, der dirs verdencken kan,
Wenn du mich nicht wilst Gnade lassen finden.
Die Fehler, die mit meiner Eltern Blut,
Da ich gezeugt, zu meinen Adern flossen,
Die waren schon genug, mich zu verstossen.
Sieh' aber an dein Kind, das Busse thut,
Und dir noch mehr zu seiner Schmach bekennt:
Ich wuste wol die Wahrheit deiner Worte,
Doch hab' ich mich mit Fleiß von dir getrennt,
Und nicht gesucht den Weg zur Himmels-Pforte.
Ach wasche doch mich von dem Aussatz rein,
Treib aus den Gifft, erfrische mein Geblüte;
Entsünd'ge mich mit Isop deiner Güte,
So werd' ich weiß wie Schnee, in Unschuld, seyn.
Laß mein Gebein, das du zermalmet hast,
Sich wiederum mit mildem Trost erquicken,
Und mich einmahl, nach dieser schweren Last,
Nur einen Strahl von deiner Huld erblicken.
Ja pflantze gar in meiner matten Brust
Ein neues Hertz, das neue Regung fühlet,
Und nicht im Koth der alten Sünden wühlet,
Das dich, O Herr, nur sucht, sonst keine Lust;
Ein Hertz, das dir beständig treu verbleibt,
Das dich in sich, und sich in dir, kan schauen,
Worinn dein Geist, der uns zum guten treibt,
Sich ewiglich mag eine Wohnung bauen.
[207]
Steh du mir bey itzund und allezeit,
Lenck, wie du wilst, mein Tichten und Beginnen,
Entzünd' ein Licht in meinen trüben Sinnen,
Das einen Glantz der Freude von sich streut.
So will ich dann mit Worten und der That,
Herr, dein Gesetz die rohen Sünder lehren,
Und, was dein Arm an mir erwiesen hat,
Wird kräfftig seyn viel andre zu bekehren.
Vergiß nur erst die Blut-Schuld, die mich drückt,
So soll dein Lob in aller Welt erklingen;
Und, daß ich dir mag reines Opffer bringen,
So mache mich zu deinem Werck geschickt.
Halt mich zurück von allem eitlen Schein,
Daß mich nicht mehr kan schnöde Lust bewegen;
Laß meinen Mund dir so geheiligt seyn,
Daß er sich bloß zu deinem Dienst muß regen.
Wirst du mit Blut der Thiere hier versühnt?
So soll dir, Herr, das fettste meiner Heerden
Ein steter Dampff auf deinem Altar werden,
Doch nein; dir wird auf die Art nicht gedient.
Du wilst ein Hertz, das dich vernünfftig kennt;
Das, durch die Reu zerknirschet und zerschlagen,
Nur gegen dir in heisser Andacht brennt,
Und dir mit Furcht und Danck wird vorgetragen.
Mein König, halt dein Zion immer werth,
Nicht wieder auf und schütze selbst die Mauren
Jerusalems! das ewig möge dauren.
Der Ort, den man als deinen Sitz verehrt.
Denn werden wir in deinen Tempel gehn,
Und dein Gebot in Heiligkeit betrachten,
Denn wirst du auch, O Gott, uns nicht verschmähn,
Wenn wir zugleich ein leiblich Opffer schlachten.

[208] Der drey und siebenzigste Psalm

Gott wird Israel erfreuen,
Wenn es Ihn von Hertzen meint;
Und sein Volck noch benedeyen,
Ob es gleich in Aengsten weint.
Das ist sicher; Unterdessen
Hätt' ich es bey nah vergessen,
Und gezweiffelt: Ob Er sieht,
Was auf dieser Welt geschieht.
Denn ich konnt es nicht ergründen,
Daß wer dich, O Schöpffer, höhnt,
In dem höchsten Grad der Sünden
Wird mit lauter Glück bekrönt.
Daß er, wenn er mit Vergnügen
Seiner Jahre Zahl erstiegen,
Endlich bläset ohne Grauß
Den verfluchten Athem aus.
Er erhebt sich, gleich den Zinnen,
Die von Marmor aufgethürmt;
Und verzärtelt seine Sinnen,
Wenn sonst eitel Unglück stürmt.
Wenn sein Wanst von Hoffart schwillet;
Wird sein Wünschen gleich erfüllet;
Ja was er zuweilen träumt,
Wird ihm alles eingeräumt.
Er verlästert alle Sachen
Die nicht sein Gehirn gebiert,
Und darff selbst darüber lachen,
Wie dein Arm den Scepter führt.
Wer mag seine Thorheit schelten?
Was er schaffet, das muß gelten;
Und soll, bildt er sichs nur ein,
Uns gleich ein Orakel seyn.
[209]
Weil ihn nun kein Ziel beschrencket,
Wird der Pöbel irr gemacht,
Daß er bey sich selber dencket:
Gott giebt nicht auf Menschen acht,
Er schläfft in dem Himmel oben,
Und läßt den Tyrannen toben.
Was hilfft uns die Frömmigkeit?
Wir sind arm, und er gedeiht.
Herr, ich muß die Wahrheit sagen;
Mich verdroß der Lauff der Welt;
Darum hätt' ich diesen Klagen
Bald mein Ja-Wort zugesellt
Und geglaubt, daß, die dich preisen,
Sich mit leerer Hoffnung speisen.
Zwar, ich dachte fleißig nach,
Doch war die Vernunfft zu schwach.
Endlich ward in deinem Tempel
Mir eröffnet dieser Schluß:
Daß der Bösen ihr Exempel
Nicht zur Folge dienen muß.
Denn, o Gott! du läßst sie wallen,
Daß sie desto härter fallen;
Es ist eine Zeit bestimmt,
Da ihr Stoltz ein Ende nimmt.
Schrecklich werden sie verstieben,
Leichter, als ein Traum vergehn,
Und was etwan übrig blieben,
Wird in keinem Seegen stehn.
Du vertilgest ihren Saamen,
Und es wird auf ihren Namen,
Den man erst so hoch geschätzt,
Nun ein steter Fluch gesetzt.
[210]
War es möglich? kont' ich wancken?
War ich schlaffend oder blind?
Durch was thörichte Gedancken
War ich dümmer als ein Rind?
Daß ich, was du gut gefunden,
Zu beklügeln mich erwunden.
Dieses, was ich ausgeübt,
Macht mich schamroht und betrübt.
Künfftig werd ich nicht mehr gleiten,
Weil ich dich zur Seiten hab;
Herr, du selber wirst mich leiten,
Dein Raht ist mein Wander-Stab.
Endlich, nach viel Dornen-Hecken,
Wirst du mir den Ort entdecken,
Da ich, aller Ehren voll,
Deine Wolthat rühmen soll.
Könte dieses Rund der Erden,
Und sein helles Sternen-Dach,
Meinem Willen dienstbar werden,
Fragt ich warlich nichts darnach.
Mag mir doch der Cörper schwinden,
Und die Seele Schmertz empfinden;
Du bleibst doch, O Gott, mein Heil,
Meines Hertzens bester Theil.
Ich will mit der Bösen Hauffen
Nicht auf einen fremden Pfad,
Noch dem Fall entgegen lauffen,
Den ihr Thun verdienet hat.
Nur an dich will ich mich halten,
Dich laß ich in allem walten,
Und, so lang ich sprechen kan,
Zeig' ich deine Wunder an.

[211] Der hundert und dritte Psalm

Entzünde dich in Andacht, meine Seele,
Und lobe Gott aus tiefster Hertzens-Höhle!
Sein Nahme sey recht inniglich gepriesen,
Und was er dir, O Seele, guts erwiesen,
Das laß mit Danck, zu seinem Ruhm, erschallen,
Und nimmermehr aus dem Gedächtniß fallen.
An statt, daß er an dir sich könnte rächen,
Spricht er dich loß, und heilet dein Gebrechen,
Errettet dich von des Verderbens Stricken;
Und krönt dein Haupt mit lauter Gnaden-Blicken,
Daß du dich kanst mit deinem Munde freuen,
Und an der Krafft, dem Adler gleich, erneuen.
Gerechtigkeit schafft er an allen Enden,
Und lässet nicht die Unschuld ewig schänden.
Er hat sein Volck zu einem Bund verpflichtet,
Den er schon längst durch Mosen aufgerichtet;
Der zeigt uns an, was wir zu leisten schuldig,
Doch ist der Herr barmhertzig und geduldig.
Sein sanffter Sinn hält keine Maaß noch Schrancken,
Er segnet gern, und will nicht immer zancken,
Und, ob wir uns gleich täglich von ihm trennen,
Läßt er den Zorn nicht unaufhörlich brennen;
Die stärckste Glut bricht aus in Liebes-Flammen,
Die hindern ihn, uns Sünder zu verdammen.
So hoch er ausgespannt de Himmels Decken,
Muß seine Huld sich über die erstrecken,
Die Busse thun. Da muß der Dampf der Sünden,
So weit der Ost von Westen ist, verschwinden.
Sein Vater-Hertz fängt hefftig an zu wallen,
So bald wir ihm, in Furcht, zu Fusse fallen.
[212]
Der Schöpffer kennet sich und sein Geschöpffe,
Wir sind nur Staub, zubrechlich, schwache Töpffe.
Zwar ist der Mensch im Leben anzuschauen,
Als frisches Graß auf den beblümten Auen;
Doch, wenn sich kaum die rauhen Lüffte rühren,
Ist Blum' und Graß und Mensch nicht mehr zu spühren.
Gott aber läßt sich unverändert finden,
Und seine Gnad' an keinen Wechsel binden,
Die über die in Ewigkeit soll walten,
Die seinen Bund und Willen heilig halten.
Im Himmel hat er seinen Stuhl bereitet,
Und überall den Scepter ausgebreitet.
So lobet Gott, ihr, seines Thrones Helden,
Die ihr bemüht seyd, seine Macht zu melden.
Ihr, die ihr euch habt seinem Dienst ergeben,
Auf! helfft das Lob des Herren hoch erheben!
Die Creatur auf Erden und dort oben,
Auch, Seele, du: Es soll ihn alles loben!

Der hundert und neun und dreyßigste Psalm

Herr, du erforschest mich. Mein Ruhen und Bewegen,
Ist besser dir, als mir, bewust.
Du siehst es, wenn in meiner Brust,
So wie der Wellen Sturm, sich meine Lüste regen.
Eh mir ein Wort entfährt, ist dir es schon bekannt,
Und was ich denck' und thu, das steht in deiner Hand.
O Allmacht! die kein Mensch auf Erden kan verstehen,
Wo ist der Ort, der mich versteckt,
Den nicht so gleich dein Geist entdeckt?
Flög ich in einem Schwung zu den gestirnten Höhen,
Mein Gott, so bist du da. Führ ich zur Höllen Grund,
Da machest du dich auch mit Rach' und Schrecken kund.
[213]
Könt' ich, der Sonne gleich, den Himmels-Kreiß durchstreichen,
Und folgen, biß sie ihre Glut
Löscht in des letzten Meeres Fluth;
So würde mich auch dort dein starcker Arm erreichen.
Der Schatten finstrer Nacht deckt meine Sünde nicht,
Weil deiner Augen Blitz durch alle Winckel bricht.
Und, Herr, wie bliebe dir mein Wandel doch verborgen?
Der du, eh' ich das Licht geschaut,
Den Cörper, den du mir gebaut,
Mit lebendigem Geist hast wollen selbst versorgen;
O Herr, du zeichnetest von Ewigkeit schon auf
Was mir begegnen soll, und meiner Jahre Lauf.
Diß Wunderwerck allein kan mich schon überzeugen,
Daß ich in unverfälschtem Sinn
Dir Danck und Opffer schuldig bin;
Da Erd' und Himmel nicht von deinen Kräfften schweigen.
So, daß man eh den Sand der Wüsten zehlen kan,
Als was für Wunder du, o grosser Gott, gethan.
Mein Hertz ist dessen voll. Ich finde mein Vergnügen
Darin, daß ich den gantzen Tag
Der Länge nach betrachten mag,
Wie sich doch alles muß nach deiner Ordnung fügen.
Ja, wenn die Sinne sich vom Schlaffe loß gemacht,
So spür' ich, daß ich auch im Traum daran gedacht.
Wie aber? fehlt es dir itzund an Donnerschlägen,
Dem Hauffen, der dir spöttlich flucht,
Und nur das Blut der Frommen sucht,
Zu zeigen, daß du ihn bald in den Staub kanst legen?
Sein Stoltz und Lästern wird noch immerhin gemehrt,
Weil dein gerechter Grimm nicht dieses Wesen stört.
[214]
Gewiß, ich hasse sehr, die dich den Höchsten hassen:
Wie reden sie so lästerlich!
Wie setzen sie sich wider dich!
Drum kan ich meinen Zorn nicht in den Gräntzen fassen,
Er bricht in Eiffer aus, mich kräncket deine Schmach,
Darum so stellen sie auch meiner Seelen nach.
Erforsche mich, mein Gott, und prüfe mein Gemüthe,
Schau, ob noch etwan Heucheley,
Und eitle Liebe bey mir sey,
Alsdenn so wircke stets in mir, nach deiner Güte.
Weil auch des Himmels Bahn so schmahl und schlüpfrig ist,
So leite du mich selbst, der du mein Vater bist.

Der hundert und zwey und viertzigste Psalm

Ich schrey, O Herr und Gott, aus Ungedult und Schmertzen,
Ich flehe dich nur an, und schütte von dem Hertzen,
Was mich so hefftig drückt, in deinen Vater-Schooß,
Du machtest meinen Geist wohl eh von Aengsten loß.
Itzt thu ich keinen Schritt, so find ich neue Stricke,
Beruff ich mich auf Recht, so stößt man mich zurücke.
Die Flucht ist mir gesperrt. Die Seele leidet Noth,
Du bist mein Lebens-Theil, und ich bin gleichsam todt.
Ich traue ja auf dich, wie kanst du mich vergessen?
Herr, höre mein Geschrey, die Feinde, die mich pressen,
Sind mir sonst gar zu starck. Reiß doch das Band entzwey,
Das meine Seele spührt, so rühm ich deine Treu.
Und thust du mir itzt wohl, so werden alle Frommen
An mir ein Zeichen sehn, und freudig zu dir kommen.

[215] Der hundert und sechs und viertzigste Psalm

Ermuntre dich, mein Geist, auf! mache dich bereit,
Und lobe deinen Gott die gantze Lebens-Zeit!
Die Fürsten helffen nichts, die Götter dieser Erden,
Weil sie so leicht, als ich, zu Leichen können werden;
Wie bald verfällt alsdenn was ihre Macht gebaut:
Der aber fehlet nicht, der solchem Herren traut,
Den, was die Welt begreifft, als ihren Schöpffer ehret,
Der ewig Glauben hält, Gewalt und Unrecht störet,
Den Armen wohl versorgt, aus Band und Kercker reißt,
Den Blinden ihr Gesicht, den Sündern Trost, verheißt.
Der seine Frommen liebt, den Fremdling sicher führet,
Von dem die Wittwe Rath, der Wäyse Schutz verspüret,
Der in ihr eignes Netz mit Spott die Bösen treibt:
Dis, Zion, thut dein Gott, der ewig König bleibt.

Todes-Gedancken

Das, was der Erden weite Raum
Begreifft in seinen Schrancken,
Verfleucht als wie ein leichter Traum;
Ich selbst, dem die Gedancken
Der Nichtigkeit itzt in dem Sinn,
Vielleicht daß ich der nechste bin,
Von abgekürtztem Leben
Ein Beyspiel abzugeben.
Bin ich aus besserm Zeug gebaut
Als andre meiner Jahre,
Die man noch gestern frisch geschaut,
Und heut legt auf die Baare?
Zu was dient mir der Nahrungs-Safft,
Als daß er neuen Zunder schafft,
Der, wenn es Gott verhänget,
Leicht Gifft und Kranckheit fänget.
[216]
Alsdann giebts keine Panace,
Den Schaden zu ergäntzen.
Wir sehn der Haare Silber-Schnee,
Auf wenig Scheiteln gläntzen.
Der Tod ist es schon so gewohnt,
Daß er der Jugend wenig schont,
Und die noch harte Trauben,
Am liebsten pflegt zu rauben.
Was mehr ist, manchem wird das Hertz
Durch seinen Gifft gerühret,
Eh er noch Schwachheit oder Schmertz,
Als seine Boten spühret.
Es sind ja leyder! Schlag und Fluth,
Geschoß, Wurff, Stickfluß, Mord und Glut
Und Fälle vieler Arten,
Die stündlich auf uns warten.
Dieweil nun alles dis, mein Gott,
Mir vor den Augen schwebet,
Wie kommts, daß nicht in dieser Noth
Mein träger Cörper bebet,
Und daß die Seele ruhig ist,
Als hätte sie noch lange frist,
So, wie in fremden Sachen,
Den Uberschlag zu machen?
O kindischer und toller Wahn,
Der bey mir eingerissen!
Ich weiß gewiß, ich muß daran,
Nur will ich es nicht wissen.
Wie manch berühmtes Haupt geht ab!
Selbst Kron und Purpur fällt ins Grab!
Nur ich will unterdessen
Mein Wohl und Weh vergessen.
[217]
Die Zeit zerstöret überall
Die schönsten Seltenheiten,
Die Zeit, die Marmor und Metall
Kan fressen und bestreiten.
Sie reißt, was ewig scheinet, hin,
Nur ich, der mehr zerbrechlich bin,
Ich dencke: meinetwegen
Soll sich ihr Wüten legen.
Wenn ich die Gottes-Aecker seh,
Und alles könte lesen,
Was der, auf dessen Grufft ich geh,
In seinem Sinn gewesen,
Was eingescharrt für Hofnung hier,
So würd ich überzeugt bey mir,
Daß, was man da bedecket,
Auch mir im Busen stecket.
Ach Gott, vertreib den dicken Dunst
Der irdischen Beschwerden!
Das sey nur meine beste Kunst,
Bey Gräbern klug zu werden.
Der Reichthum sey von mir verflucht,
Den man nicht in den Särgen sucht,
Mir müsse bey den Leichen
Mit Lust die Zeit verstreichen!
Daß ich mich vor der kalten Hand
Des Todes nicht entfärbe,
So mache mich mit ihm bekannt
Vorher noch, eh ich sterbe.
Wenn schnöde Wollust mich erfüllt,
So werde durch ein Schrecken-Bild
Verdorrter Todten-Knochen,
Der Kitzel unterbrochen.
[218]
Will ich mich in das Gauckel-Spiel
Der rohen Welt vergaffen,
So zeige du mir selbst das Ziel,
Dazu du mich erschaffen.
Wenn auch mein ungewisser Schritt,
Nicht stets auf gleicher Bahne tritt,
So heile mein Gewissen
Durch innigliches Büssen.
Gib, daß ich dich, du höchstes Gut
In reiner Brunst betrachte,
Daß ich Glück, Ehre, Gut und Blut,
Nicht für mein eigen achte;
So wird, wann mich die Zeit wegnimmt,
Die du zum Abdruck mir bestimmt,
Das, was du mir verliehen,
Mich nicht zurücke ziehen.
Dir sey es gäntzlich heimgestellt,
Wie, wo, und wenn ich scheide,
Wer unter deinen Flügeln fällt,
Wird frey von allem Leide.
Doch wünsch' ich, daß ich wohlgeschickt
Von hinnen werde weggerückt,
Und allzuschweres Kämpffen
Nicht die Vernunfft mag dämpffen.
Laß mitten in dem finstern Thal
Mich dein Verdienst erquicken,
Und den bestirnten Freuden-Saal
Hier unten schon erblicken.
Dann, Herr, so ende meinen Lauff,
Und löse sanfft den Knoten auf,
Der in dem Reich der Deinen,
Soll neu-geknüpfft erscheinen.

[219] Abend-Lied

In des Verfassers letzter Kranckheit.


Wenn Blut und Lüste schäumen,
So stärcke meinen Geist,
Daß er sich auch im träumen
Aus Satans Netze reißt.
Hilff für mein Bestes sorgen,
Verändre meinen Sinn,
Und mache, daß ich morgen
Ein neu Geschöpffe bin.
Ich seh' das Licht verschwinden,
Die trübe Nacht bricht ein,
Ach Herr, laß meine Sünden
Auch mit verschwunden seyn;
Streich sie aus deinem Buche,
Das mich zum Schuldner macht,
Und rette mich vom Fluche,
Der mir schon zugedacht.
Wenn heut mein Ziel der Jahre
Mein letzter Abend ist,
Wohlan! wann ich nur fahre
Wo du, mein Vater, bist.
Doch, soll ich länger leben,
So laß den festen Schluß
Mir stets für Augen schweben,
Daß ich einst scheiden muß.

[220] Bereitung zum Tode

Mein Morgen ist vorbey, der Frühling meiner Tage,
Wie ich den hingebracht, das weiß ich selber nicht;
Mein Mittag ist dahin, der ohngefehr die Wage
Des kurtzen Lebens hielt. Herr, geh nicht ins Gericht:
Ich kenne dein Gesetz, und kenne meine Schuld!
Mein Abend kommt heran, itzt solten Thränen rinnen;
Doch nimmt mein böser Trieb, mein sündliches Beginnen,
Mit jedem Alter zu. Ach trage noch Gedult!
Laß mich nicht auf die letzt in solche Nacht verfallen,
Die mich auf ewiglich von deinen Augen stößt.
Nein, sondern laß dein Hertz für einen Sünder wallen,
Den deines eignen Sohns hochtheures Blut erlößt.
Mir hängt, ich weiß es wol, zu grosse Schwachheit an:
Heut schreib' ich etwas guts; doch dir ist unverborgen,
Du Hertzenskündiger, ob zwischen heut und morgen,
Der Satan meinen Wunsch nicht anders lencken kan.
Indessen fühl ich wol, daß meine Kräffte schwinden;
Daß allbereit ein Tod in Sinn und Gliedern wühlt;
Ich seh die höchste Noht, mit dir mich zu verbinden,
Da deine Sanfftmuht noch auf meine Rettung zielt.
Mich schreckt der schwere Fluch, den deine Rache dräut,
Wenn sich mein Fleisch empört und deiner Liebe Stuffen
So gar verächtlich hält; Herr, hast du mich geruffen,
So reiß auch mit Gewalt mich aus der Eitelkeit!

[221] Sehnsucht aus der Welt

Es ist zu lang verharrt im Lust- und Laster-Leben,
Das mir nun selbst mißfällt;
Ich reiß das Band entzwey, und will itzt Abschied geben
Dem Fleisch und auch der Welt.
Ihr Pracht ist eitler Dunst, und alles ihr Vergnügen
Nur Schatten, Rauch und Schein;
Weil unter ihrer Lust verborgne Straffen liegen,
Die unvermeidlich seyn.
Gantz einem andern Herrn will ich zu Dienste leben,
Mit Leib, Hertz, Seel und Muth,
Der mir zum Gnaden-Lohn verspricht dafür zu geben
Das ewig-höchste Gut.
Hier ist doch kein Bestand, die Menschen müssen sterben,
Der Welt-Bau selbst vergeht;
Was heute kaum erzeugt, kan morgen schon verderben,
Nichts Zeitliches besteht.
Ich thu die Augen auf, und fliehe nun die Bande,
Die mich so lang bestrickt.
Ich weiß, daß mich der Tod aus diesem Jammer-Lande,
Ins Freuden-Leben rückt.
Es ist ein kurtzer Schritt zum Grabe von der Wiegen,
Der Tod schleicht gleich mit ein;
Der erste Tag, da wir in Mutter-Armen liegen,
Kan auch der letzte seyn.
Der Tod ehrt keine Zeit, ihm kan nichts wiederstehen,
Er achtet alles gleich.
Klopft er, so muß der Herr, als wie der Diener, gehen
Ins schwartze Schatten-Reich.
[222]
Er lässet sich sehr offt an solchen Orten finden,
Wo man ihn sucht zu fliehn;
Er schont dich in der Schlacht, und reißt dich wohl in Sünden
Von Tisch und Bette hin.
Dein eigen Hauß, worinn du dich gemächlich pflegest,
Es sey groß oder klein,
Kan, wie dein Schwerdt, das du zu deinem Schutze trägest,
Dein Sarg, dein Mörder seyn.
Wo man die höchste Lust allhier zu finden meinet,
Da steckt die gröste Noht.
Ja selbst die Artzeney, die dir so heilsam scheinet,
Verursacht deinen Tod.
Der Himmel selbst, der früh mit Seegen dich bethauet,
Zieht Abends Wolcken an,
Und richtet Donner zu, der dir von ferne drauet,
Und dich leicht treffen kan.
Nichts ist in der Natur, so nicht dein Grab kan werden;
Ein jedes Element
Das dich erhalten soll, Lufft, Wasser, Feuer, Erden,
Beschleunigt auch dein End.
Indessen leben wir in Sicherheit, und meinen,
Der Tod sey noch entfernt,
Der doch in uns selbst steckt: wo findet man leicht einen,
Der lebend sterben lernt?
Tod, Unglück, Noth, Gefahr, die kan man schwerlich fliehen,
Ein Thor stürtzt sich hinein:
Der Weise suchet sich durch Vorsicht zu entziehen,
Und fällt doch auch darein.
[223]
In dieser Zeitlichkeit kan es nicht anderst werden,
Drum, Seele, sey bemüht,
Daß weder Glück noch Kreutz, im Kercker dieser Erden,
Dich von dem Himmel zieht.
Und weil die gantze Welt dem Wechsel untergeben,
So reiche mir die Hand,
Und führe mich, o Tod, ja bald zu jenem Leben,
Wo gar kein Unbestand.

Sanffte Ruhe im Grabe

Mein müder Leichnam ruht nunmehr im Schooß der Erden,
Die ihn als Mutter deckt, da er entseelt und kalt.
Hier weiß er nichts von Leyd, von Anlauff, von Beschwerden,
Hier ist sein Ruhe-Bett, sein sichrer Auffenthalt.
Zwar wird sich wohl mein Fleisch nun bald in Staub verkehren,
Doch der, den selbst der Tod und die Verwesung ehren,
Macht einst gewiß in ihm das Leben wieder neu:
Und, da ich in der Grufft soll als ein Saat-Korn käumen,
So kan in diesem Schlaff, der aller Sorgen frey,
Mir sonst von nichts, als nur von Aufferstehen, träumen.

Notes
Alle erstmals gedruckt in: Fr. R.L. von Canitz, Neben-Stunden unterschiedener Gedichte, Berlin (Joh. Michael Rudiger) 1700. »Sehnsucht aus der Welt« und »Sanffte Ruhe im Grabe« erstmals gedruckt in: Des Freyherrn von Canitz Gedichte, mehrentheils aus seinen eigenhändigen Schriften verbessert und vermehret, Leipzig und Berlin (Ambrosius Hauden) 1727.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von. Geistliche Gedichte. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4AAE-F