Für Sie mein Eins und Alles

Sonnett


Nicht zum Fürsten hat mich das Geschick,
Nicht zum Grafen, noch zum Herrn geboren,
Und fürwahr nicht hellerswert verloren
Hat an mich das goldbeschwerte Glück.
Günstig hat auch keines Wesirs Blick
Mich im Staat zu hoher Würd' erkoren.
Alles stößt, wie gegen mich verschworen,
Jeden Wunsch mir unerhört zurück.
Von der Wieg' an, bis zu meinem Grabe,
Ist ein wohl ersung'nes Lorbeerreis
Meine Ehr' und meine ganze Habe.
Dennoch auch dies Eine, so ich weiß,
Spendet' ich mit Lust zur Opfergabe,
Wär', o Molly, dein Besitz der Preis.
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Notes
Erstdruck 1789.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Bürger, Gottfried August. Für Sie mein Eins und Alles. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4831-6