[83] Friedenslied

Nun, so bist du endlich kommen,
O du langgewünschter Tag,
Der uns alles Leid benommen
Und geendet unsre Plag'!
Tausend Seelen mit Verlangen
Hofften tausend Tag' auf dich.
Nun du uns bist aufgegangen,
Enden alle Nächte sich.
Theurer Tag, der Tage Sonne,
Zeitenkrone, Freund der Welt,
Feind der Unruh', Länderwonne,
Du durchstrahlst der Erden Zelt!
Und es werden treue Seelen
Von dir heute fangen an
Jahre neuer Ruh' zu zählen,
Die uns hoch beglücken kann.
[84]
Du machst unsre Zeiten lachen,
Alles Weinen geht zu Grab;
Treue, Freud' und Fried' erwachen,
Weil die Waffen ziehen ab.
Mache fest das Band der Liebe,
Das nicht reiß' in Ewigkeit!
Gott, uns stäten Frieden giebe
Nach dem langen Kriegesleid!
Laß ihn immer grünend bleiben,
Diesen neuen Friedenszweig,
Laß ihn Blüth' und Wurzeln treiben,
Daß er uns viel Früchte zeig'!
Unsre Schuld mit Gnad' anschaue,
Daß die Axt in deiner Hand
Ihn im Zorn uns nicht abhaue,
Und der Streit ersteh' im Land!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Birken, Sigmund von. Gedichte. Gedichte. Friedenslied. Friedenslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-3592-3