Sixt Birck
Die history von der frommen Gottsförchtigen frouwen Susanna
/ Im M. CCCCC. XXXII. Jar /
offentlich inn Mindren Basel /
durch die jungen Burger gehaltenn

Vorrede

[4] Die Vorred dises spyls.

Diewil der aller höchste Gott

Uns hat bevolhen durch syn bott

Zum meysten ihn vor ougen han

Erkhennen ouch / und rüffen an

Demnach er uns bevolhen hat

Den nächsten lieb / inn synem pfad

Zewandlen hie uff erdtrich

Wer bsitzen wöl das himmelrich

Die zwey ding sind allso verhafft

Das kheins ons ander hat khein krafft

Die zwey stuck uns bewäget hand

Diewil wir sölichs hand erkhand

Und das sunst nit die götlich Eer

Inn khein wyss würt prysen meer

Dann so man sich beflißen thůt

Dem nächsten thůn / was ihm zů gůt

Erschiessen mag und nützlich sin

Das ist der aller gröste gwin

Dann so ein mensch zů Gott würt kert

Die tugent allenthalb gemert

Die laster khumend inn ein hass

Die grechtigkeit ye lenger ye bass

Geliebet werd von yederman

Darumb sönd ihr uns hie verstan

Ein zytlang haben söllich spil

Bißhar by uns ist gschwigen stil

Was ursach sig / das weyß ich nit

Aber ich üch all hie mit bit

Zvernemmen wannen gflossen sy

[4] Der bruch / so mögt ihr mercken fry

Was nutzbarkeyt darvon entspring

So yetzundt etlich achten ring

Der anfang kumpt von Heyden haar

Dasselbig nemmen eben waar

In iren festen dann zur zeyt

Haben sy erlich spil bereyt

Denn abgöttern zů einer Eer

Die hatten doch inn etwas leer

Darumb man die ein spiegel nempt

Dar inn der mensch syn läben khent

Aber das / was alls fabel dicht

Zun zytten ouch ein waar geschicht

Dorinn zeigt man die laster an

Tugent kham selten uff die pan

Aber by uns der ware Gott

Würt glernet recht on alle spott

Doch was underscheid darinnen sy

Würt üch leeren Susanna fry

Die üch zum theyl ist wol erkhant

Des meerteyl Christen alle sampt

Wie das sy fälschlich wardt verklagt

Von Richtern / die waaren bedagt

Dorumb / das sy wolt irer bit

Das schantlich was / gantz volgen nit

Daruß vil nutzbarlicher leer

Die dienen all zů Gottes Eer

Mögen erlernet werden wol

Ouch wie ein Christ sich haltten sol

Ein Oberkheit inn Rath und recht

Das sy mög sin ein Gottes knecht

Darumb merckend ihr Christen sant

Das üch der will Gotts werd erkhant


Amen.

[5]

[Stücktext]

ACHAB 1.
Ach grüß dich Gott / myn mitgnoss gůt
SEDECHIAS 2.
Ach gäb dir Gott / was ouch dyn můt
Yetzund begerd / und alle stund
Ach / sag mir an mit fryem mund
Was dich yetzunder tryb her in
So doch khein Rath / khein gricht würt sin
ACHAB 1.
So du ee vor bekhendest mir
Was für ein ursach sige dir
Zů khommen hie an dises ortt
Will dir verhaltten gantz khein wortt
SEDECHIAS 2.
Ich thäte dir das alhie khundt
Wo häling halten khöndt din mundt
Und was du mir mit hand verheyßt
Dasselb ouch mit den wercken leyßt
ACHAB 1.
Häling ich dir will halten wol
Trüw / Eyd / und glouben / was ich sol
Was underm boum würt gredt yetzund
Soll niemer kummen für myn mund
SEDECHIAS 2.
Der liebe führ / gantz inn mir prünt
Domit ich yetzt gantz bin enzünt
[6] Joachims wyb / das Edel blůt
Besessen hat gantz mynen můt
ACHAB 1.
Do hin / by mynem Eyd ouch mir
Stott all myn sinn / gmüt / und begir
Das führ inn mir het zündet an
Wonung / so ich hierinn hab ghan
Und hett erweckt ein sölch begir
SEDECHIAS 2.
Worlich dir ist eben wie mir
ACHAB 1.
Wie thäten wir den sachen nur
Das wir recht khämen uff das gspur
SEDECHIAS 2.
Ich hab gemerckt ein lange zyt
So abweg khummen alle lüt
Pflegt sy sich weschen dann allhye
Bym prunnen / also sach ich sye
Sy gfiel mir wol / das hat gemacht
Das ich das hab genommen acht
ACHAB 1.
Das hab ich ouch genommen war
Darumb bin ich yetzt khummen har
Zů büssen myn begirligkeit
SEDECHIAS 2.
Des haben wir gůt glegenheit
ACHAB 1.
Schouw / dört khumpt sy gezogen har
Dorumb / lass uns nur nemmen war
[7] Verpirg dich hinder dißen Busch
Das wir hie sähen unsern lust
So sy die meytlin von ihr send
So wöln wirs überlouffen bhend
Wöllen ihr treüwen herrtigklich
Uff das sy sich gäb willigklich
Inn unser lieb / und lustberkeit
SEDECHIAS 2.
Thůt sy das nit / es würt ihr leidt
SUSANNA.
Das wätter ist gantz warm und fin
Die Sonn schint heyss mit ihrem schin
Dorumb ich mich hie wäschen will
Deßhalb gond hin inn schneller yll
Bringent mir öl und Seyffen her
Roßwasser / und was anders meer
Zum bad gehört / bschliessend die thür
Den rigel stossend eben für
Domit khein falscher klapper man
Schlich innhar / thů mir ungmach an
DIE JUNGKFROUW 1.
Ach frouwe myn / die sorg londt farn
Die sach wöllen wir recht bewarn
Dann üwer befelch zů aller frist
Uns allzyt angelegen ist
DIE ANDRE JUNGKFROUW 2.
Jo frouw / mir ist anglegen meer
Uwer dienst / üwer sitten / und üwer Eer
Dann ich wöllte sumsälig sin
[8]
SUSANNA.
Wolan / so gond nur flissig hin
ACHAB 1.
Harnach / das uns yetz wol geling
SEDECHIAS 2.
Farhin / ich louff / ich yl / ich spring
SUSANNA.
Ach wee / mir arbeitsäligs wyb
Die schelck die stellen noch mym lyb
ACHAB 1.
Ach neyn / du Edle zarte frouw
Merck recht / wir sind nit dorumb do
Khein fyndtschafft hat uns tragen har
Die liebe thůt es gantz und gar
SEDECHIAS 2.
Die liebe zwingt hie unser hertz
Das gloub du uns on allen schertz
SUSANNA.
Allso der wolff zum schooff ouch sagt
Wenn er ihm uff syn läben jagt
ACHAB 1.
Ach neyn / hie ist khein gfärligkeit
So din gemüt gegen uns ist breit
Weder von uns / noch andersthar
Dorumb ergib dich gantz und gar
Volg unsern girden / rath ich dir
In dyner liebe prinnen wir
Inn dyner lieb / sindt wir enzündt
Nit wie ein löuw / nit wie ein fynd
[9]
SEDECHIAS 2.
Ach neyn / myn aller schönstes wyb
Gantz sicher ist allhie dyn lyb
Dyn läben bgeren wir gantz nit
Der liebe wůn / ist unser bit
Pflig unser lieb / wir bitten dich
Das magst du thůn gantz sicherlich
Der gart allenthalb beschlossen ist
Khein trug ist hie / khein arger list
Wo aber also ist dyn rot
Ee khummen hie inn grosse not
Merck / was dir doruß volgen mag
Groß gfärligkeit / ich dir hie sag
ACHAB 1.
Jo / wo du uns nit volgest baldt
So würstdu spüren grossen gwalt
Wir wöllen louffen an das thor
Und sagen do all offenbor
Wie das ein jüngling gwäsen sy
Hab mit dir triben vil bübry
Die meytlin habest von dir gschickt
Uff das dir wol mit ihm gelickt
Das würt uns glouben menigklich
Das soltdu glouben sicherlich
Dann unser herrligkeit und gwalt
Ist ansichtig vor manigfalt
Was wir reden / das ist also
SEDECHIAS 2.
Tracht nun dyn heyl / und volg uns do
SUSANNA.
Ach / angst und not umbgeben mich
Khein heyl an kheim ort zeyget sich
[10] So ich üch volg / hab ich verlorn
Das läben / und fall in Gotts zorn
So ich üch aber widerstand
Empflüch ich hie nit üwer hand
Dann uff erd gilt khein billigkeit
Wo ungerecht ist die Oberkeit
Aber vyl wäger ist / das ich
Inn tod yetzundt ergäbe mich
Dann das ich vor den ougen Gott
Sünd / und wich ab von sym gbott
Ach / stand mir by du Gottes handt
Schaff das myn unschuld werd erkhant
ACHAB 1.
Har / har / dyn gschrey das hilfft dich nit
Yl du hin paldt / dann es ist zyt
Ich wil ihr nemmen eben war
Louff du hin / maches offenbar
SEDECHIAS 2.
Ir burger louffen / frouw und man
Sähend was wir gefunden han
Der vogel inn dem nest hie lyt
Loufft / ylent bald / dann es ist zyt
Wend ihr sähen ein gouckelspyl
Macht üch uff dfüß mit grosser yl
Wenn dir das anders sähen hie
Wir haben yetz gefunden die
Die uns so lang bedöret hat
Inn lämlins kleid / und Erber wat
Sie ist ein wolff / als groß sy ist
Do mag man khennen wyber list
ACHAB 1.
Der lecker ist entrunnen mir
Er lieff uns ab hie diße thür
[11]
HUSSKNECHT / DER ERST.
Was ist das / so wir hören hie
HUSSKNECHT / DER ANDER.
By mynem Eyd / ich hört sölchs nie
HUSSKNECHT 1.
Ich khan das sicherlich glouben nit
Es ist nie ghört zů kheiner zit
Das söllich ding unser matron
Vorhin hab sölich übel thon
Wie dise alten geben für
Diss gschrey gmacht haben vor der thür
HUSSKNECHT 2.
Wer wolt das glouben sag doch an
Der glychen het nye ghört kein man
Allzyt ist sy gehalten gsyn
Küsch / anderst kam keim in sinn sin
Ein eben byld der tugent ouch
Ach mich turet dise schand und schmach
JUNCKFROW 1.
Ach frow nit trurent also seer
Gott würt üch retten üwer eer
JUNCKFROW 2.
Ach frow gond in das huß her yn
Biß das die spötter kumment hin
DAS SCHWESTERLE SUSANNE.
Was hand ir alten hie gemacht
Was soll die stoltzkeit und der bracht
Wie synd ir mit der frowen frum
Jetzund so schandtlich gangen umb
[12] Ir solten das han anderen gewert
Das mencklich allzyt von üch lert
Zehandlen also lesterlich
Pfuch schemen üch ir alten wicht
Kein gůte ader in üch ist
Ir stecken vol der bösen list
Ich sag üch lond ir nit darvon
So würt üch werden üwer lon
ACHAB.
Was danttet dises schnepperlin
Gib du im eins uffs klepperlin
SEDECHIAS.
Was lyt dir an du suppen wust
Weystu ouch was du yetzunder thůst
Das du also redst frevenlich
Wider uns herren gewaltigklich
Uber dich und dyn gantzes geschlecht
DAS BRÜDERLE SUSANE.
Du würst nit handlen wider recht
Wöltstu dich uff dyn gewalt verlon
Wie du hast myner schwester thon
So ich zů mynen tagen kum
So lůg und schow dich eben umb
Die katzen můstu halten mir
Darumb lůg und sich dich eben für
Von eim kind soltu gewarnet syn
DAS SCHWESTERLE SUSANE.
Ach nein myn liebs brüderlin
Die alten göuch laß mit frid
Darumb ich dich jetzund hie bit
[13] In lyden brachten sy uns baldt
Sy wenden stäts für grossen gwalt
Keyn billigkeit sy vor ougen handt
Ihr hertz ist bsessen mit schmoch und schand
Allso sind sy verblendet gar
Frumbkeit gilt by ihn kein har
Das gschrey das sy gemachet han
Der frommen frouwen lobesan
Das khumpt uß eynem falschen grund
Aber ihr schalckeit würt noch kund
Mengklich / das soltdu glouben mir
Dann Gott läpt noch / das sag ich dir
Er hat die synen nie verlan
So man ihn hat vor ougen ghan
Wie wol ich nit hab alters vil
Doch ich das yetz fry sagen wil
Welcher ein frouwen sehenden thůt
Můß endlich zaalen mit sym blůt
Oder doch lyden glyche schmoch
Dann also walttet Gott syn roch
Er khumpt nit on gschend ab der welt
So anders nit das gsatz Gotts velt
Aber ich yetzund schlagen wil
Das David uff sym harpffen spil
Im geyst worlich hat gsungen fry
Wie unschuldigkeit gsinnet sy

Chorus.

Vergeben hassen mich die Fürsten grimm
Uber all mossen förcht myn hertz die stymm
Von dynen reden sprang ich uff mit fröuden
Sam hett ich beütte
[14] Ich bin / ich find seer sampt den lugen allen
Dyn gesatz thůt mir allzyt wol gefallen
Dyn gerechtigkeit zů üben was ich bereit
Alltag zů prysen
Frid / frid / ist denen / so dz gesatz thůnd halten
Aber kein schade / so darnoch thůnd walten
Dyn heyl o Herre / hab ich allzyt geeret
Dyn gebott geliebet
Dyn zügnus alle / hat myn seel verwaret
Hat darinn gfallen / ich han die bewaret
Diewil myn wäge sind dir all entgegen
Vor dynen ougen
RICHTER.
Ist etwas sach vorhanden hie
Das wir zum besten bringen die
ACHAB.
Ir herren / diewil nüt yetz ist
Sonders zů handlen zů der frist
So schickend hin die Amptlüt baldt
Das sy gfencklich bringent mit gwalt
Susannam / Joachims hußfrouw
Helchias tochter / allhie do
So sy dann nun würt gstellet dar
Wöll wir üch machen offenbar
Was ungeschickts sy ghandlet hat
Uch offnen do ihr übelthat
JOACHIM.
Diewil die sach mich triffet an
So wil ich hie nüt zschaffen han
Prockent irs yn / so essents uss
Das weyß ich / das inn mym huss
[15] Khein ungschickts / niemant ghandlet hot
Dorumb wölt ich lyden den todt
Ich weyß / das ich ein frouwen han
Die nye khein übels hat gethan
Hand ihr dann etwas wider sye
Erdicht / will ich üch sagen hie
Felet ir ich würd felen nit
Ich warnen üch by gůter zyt
Aber myn vatter kummen har
Der nyd hat sy besessen gar
Das hend sy wider uns erdicht
Darumb wöln wir hie blyben nicht
HELCHIAS.
O gott du grechter richter hoch
Die unschuld rett / rich hie die schmoch
Loss dir die sach befolhen syn
Ich gloub nit das die tochter myn
Ir leben lang zů keiner zyt
Von erberkeit eins fingers wyt
Getretten hab / wie dise hie
Erdichtet haben wider sy
Ach sun laß uns von dannen gon
Dann wir hie nit zů schaffen han
Schaffend irs wol ir findends schier
JOACHIM.
Ach vatter myn kumment mit mir
RICHTER.
Warlich die sach die můß sin groß
Das man eim der ein grichtes gnoß
Ein zytlang ist in wirdigkeit
Gesessen hoch in achtberkeit
[16] Und tregt ein namen vor der gmein
Syn ansehen das ist nit klein
Von wißheit / gůt / ouch gwalt und eer
Das sin frow gfengklich gfüret her
Soll gstellet werden für gericht
Die sy allzit gantz erberlich
Gehalten hat vor yederman
Ach gott was mag sy han gethon
Ich sag ouch fry by minem eid
Das mir das ist von hertzen leid
Das sy verletzet würt an ir eer
Ir herren lond uns besehen meer
Lond uns ermessen obs sich schick
Mit schmoch meren eim sin unglück
Dann wie die sach mich duncken wil
So hat die billigkeit das zyl
Das man kein heimlich sach nit rür
Dann also statt allweg by mir
Die gerechtigkeit vermischet fin
Mit billigkeit ouch geflissen sin
Das wir uß begird keim fügen zů
Dardurch er kem in unrůw
Darumb so lond uns besechen wol
Sagt ir uns wie mans halten sol
PAREDRUS 1.
Herr richter mit dem richterstab
Heissend die zwen vor tretten ab
So wöln wir nemen dann vor hand
Die sach ermessen alle sand
PEDARIUS 2.
Das dunckt mich ouch wol dienstlich sin
Das sy ein wenig gangen hin
[17]
DIORTHOTES 3.
Ich volg der meinung ouch also
Das wir uns under reden do
HYPOSEMUS 4.
Diewil sy nun partyisch send
Sond sy vom gricht werden abgwent
SOPHRON 5.
Es schickt sich nit das der do klagt
Sitz hie so man von sachen sagt
SYNEDRUS 6.
Ich sprich ouch / das sy tretten ab
Uff das man platz zů rathen hab
SYNTHONUS 7.
Ihr reden wyßlich von der sach
Dorumb ich ouch khein bsunders mach
Rath ich / das mans heyß ußhin gan
ANADICUS 8.
Ich volg was rather yederman
RICHTER.
So trettent ab yetzt beyde sand
Byss wir uns under redet hand
RICHTER.
So die nun sind getretten ab
Sag yeglicher nun was er hab
Erfunden by ihm selbs / was man
Rathlich anfahent / das khein man
Mög sagen / das vyl by uns gelt
Wie sunst gmeyngklich gsicht inn der wellt
[18] Gunst / nyd / forcht / schenckung oder hass
Dorumb herr Sophron / rotent was
Uch gůt dunckt inn sachen hie
Wie anglangt haben erst vor die
SOPHRON 5.
So ich zů beden sitten sich
Weyß ich by mym eyd sicherlich
Ein Süwhirt wölt ich lieber sin
Dann inn ein sach mich müschen in
Die übertrifft wyt myn wyßheit
Verstand / jo meer einfeltigkeit
Diewil mich aber dringt der Eyd
Inn dißen sachen gän myn bscheyd
Sag ich by allen trüwen myn
Das mich zur sach dunckt dienstlich syn
Das wie die alten hand begerd
Soll werden gantz und gar nit gewert
Man sol gefaren fůg und glimpff
Dann schwechen eer ist gantz kein schimpff
Sy hat sich allzyt gehalten har
Wie meniglichem ist offenbar
In aller zucht und erberkeit
Solt man sy denn umb üppigkeyt
Fürstellen gfengklich allhie dar
Sam wer die that yetz offenbar
Kan ich by allen trüwen myn
Sölichs nit achten billich syn
Aber do mit ich gantz nit wyl
Yemant gestecket han ein zyl
Kan yemand bessers zeygen an
Wil ich im darinn gfolget han
SYNEDRUS 6.
Die meinung ich ouch gefasset hat
Das man nit ee und dann die that
[19] Entdecket würt hie gantz und gar
Das ir hierinn geschehe gfar
Gwaltiglich ghandlet yemer yn
Darumb sag ich das ist myn sin
Das man sy bschickt / nit gfencklich bring
Dann warlich das ist nit gering
Freflen do noch kein argwon ist
Kein böses gschrey / kein arger list
SINTONUS 7.
Eben das hab ich vor mir
Do ir fragten / genomen für
ANADICUS 8.
Ich lob zum teyl üwer bescheidenheit
Das ir gern yemants leyd
Zů fügen / wo nit kuntlich wer
Ein laster gsagt würt als ein meer
Und wer doch nit recht offenbar
Aber ich sag üch hie fürwar
Kein ků nyemant nit plümble nempt
Wos nit durchs pleßle würt erkent
Har gegen dencken hie darby
Wie deren ouch ein yeder sy
Erkant vor menigklich all sand
Die dise hie anklaget hand
So ir gedenckend wer sy send
Werden ir in dann volgen bhend
PAREDRUS 1.
Die zwen die haben gloubens vil
Darumb ich gloub sy schwigen still
So nit etwas wer an der that
Die sy zur sach beweget hat
[20]
PEDARIUS 2.
Meynend nit ir das disen ouch
Zů schelcken nit sig also goch
Wo in nit frumbkeit und die eer
Meer dann person angelegen wer
DIORTHOTES 3.
Ich han die ouch also erkant
Das sy sich also hetten gschampt
Das sy sagten doran nit wer
Dorumb gib ich ouch hie min mer
Das disen alten gfolget werd
HYPOSEMUS 4.
Ich wolt ouch nit das gsche geferd
Yemants durch min red / doch dunckt mich
Das man sy soll bringen gfengklich
Verhören was die sachen send
Darumb sy sie verklagen wend
RICHTER.
Welche an diser vol sind
Das man Susanen hier pring
Gefengklich und in kurtzer yl
Der selb heb uff und hebe stil
RICHTER.
Do ich das mer gezelet hab
Han ich gefunden das es gab
Das gfangen würd Joachims wyb
Und har gestelt mit irem lyb
RICHTER
zů den Amptlüten.
Darumb ir amptlüt merckt mich recht
Diewil ir sind gemeine knecht
[21] Ylend hin in Joachims huß
Gfengklich füren sin frowen ruß
Bringent sy hiehar für gericht
Uff das wir hören ir vergicht
DIE AMPTLÜT 1.
Die sach würt uns sin glegen an
AMPTMAN 2.
Wir wöllen fast gůt sorg hie han
DIE JUNCKFROW
zů dem positiu.
Gott hart eüwr gericht hübsch conterfeyt
So er in psalmen also seyt
Wie ich yetzunder singen wil
Von hertzen uff dem orgel spil

Chorus uß dem. 82. Psalm.

Im gericht vor allen stat hie gott zegegen
Im thůnd nit gefallen urteyl so ir geben
Der herr wirt richten und die sach all schlichten
Gott ist gerecht.
Wie lang soll gelten der gottlosen leben
Ir achten selten / die nach gott thůnd streben
Mer uff das prachten stat allzyt üwer achten
Dann uff die warheit
Uber die wysen und über die armen
Uß gottes heissen sond ir üch erbarmen
Bystand ouch geben / so in unschuld leben
Rechtlich in helffen.
Sy sind verblendet / hand ouch nit verstanden
Und nicht erkennet / sunder allzyt wandlen
Auch in dunckelheit waren sy allzyt breyt
Bewegt würt die erde
[22] Ich hatt üch geben / das ir götter werend
Auch das ir leben sollen hie in eeren
Wie Adam mach ich das ir sigen sterblich
Deß valß gewertig.
O herr die erden erheb dich zerichten
Ir pracht soll werden gantz und gar zenichten
Du solt mit gewalt über din erb schalten
Under den heyden
DIE MŮTTER SUSANE
als man sy uß dem huß füret.
Ach jamer / kummer / angst und not
Uns wer weger der bitter todt
Ach gott din gnad von uns nit wend
Schaff das frumbkeit nit werd geschend
Wend ab von uns die schmach und schand
Halt über uns din göttlich hand
DAS TÖCHTERLIN SUSANE.
Ach mütterlin / ach müterlin
Wo füren dich die schelmen hin
DAS KNEBLIN SUSANE.
Ach mütterlin laß mich mit dir
War fürt man dich / das sag du mir
SUSANA.
Ach kindlin myn behüt üch gott
Villicht als bald zum bittern todt
GROSSMŮTTER.
Schwigend ir myne kinderlin
Bittent gott für üwer mütterlin
[23]
RICHTER.
Heissend die alten ynher gon
Und klagen was sy hab gethon
AMPTMAN.
Ir herren tretten yetz hinyn
ACHAB 1.
Wolan wolan es můß yetz syn
RICHTER.
Ir Herren thůnd dar was ir hand
Hie stats darnach wir hand gesand
Uff meer anlangen stot sy hie
Drumb sagen uns was oder wie
Sy gsündet hab by eydes pflicht
Dann wöln wir hören ir vergicht
Ob sy das ouch bekantlich sy
Darumb thůnd dar die warheit fry
Noch keim zů lieb noch keim zů leyd
Das gib ich üch uff üweren eyd
Den ir myn herren gschworen hand
Wo ir fälen üwer würt die schand
ACHAB 1.
Herr richter und ir herren sampt
Wie sunders yeder ist genant
Diewyl ir uns by eydes pflicht
Gebieten das wir liegen nicht
Sind wir urbüttig alles das
Sos rechten bruch für schrybet was
Nachkummen dem und gnůg zethůn
Deren keins underwegen lon
Der rechts bruch aber ouch vermag
Das stand der thäter an dem tag
[24] Und nit also vermuchlet sy
Das man sy recht mög sehen fry
GROSSMŮTER.
Hat üwer bübery dann noch kein end
Wenn hend ir noch gnůg gschmecht und geschent
ACHAB 1.
Das gricht soll ouch verbannet syn
Das nyemant dörffe plepern daryn
RICHTER.
Amptman verbann das bym eyd
Das nyemant red mer on ein gleyt
AMPTMAN.
Zum ersten mal verbann ichs gricht
Das nyemand hie red frevenlich
Zum andern und zum dritten ouch
Niemant laß im sin zů reden goch
RICHTER.
Das gricht verbannet ist yetzund
Mögt ir den handel unß thůn kundt
Erzelen was sy hab gethon
Wie irs dann vor hand gefangen an
Dencken der eyds pflicht ouch dorby
Das was ir sagen also sy
Die sach ist an ir selbs nit gring
Schouwen das üch nit misseling
Ir wissen was stat druff für pen
So man thüt falsche kuntschafft gen
ACHAB 1.
Herr richter und ir herren all
Es darff keins manens überal
[25] Ir sond uns darfür gantz nit han
Das wk syen söliche man
By denen gelt / gunst / nyd und haß
Ir solt uns zwar wol kennen bas
Wk waren allzyt des geneigt
Das nyemant durch uns kem in leyd
Ja uns bhertziget hertziglich
So yemants ward hie lästerlich
Fürgstellet umb ein übelthat
So er sich übergangen hat
Uns wer von gantzem hertzen lieb
So man nit fünde mörder dieb
Eebrecher / wie die schnöde frow
Die yetzund stot zů gegen do
Uns warlich gantz vil lieber wer
Das sy wer aller sünden leer
Aber die conscientz uns dringt
Das gsatz gottes uns do hin pringt
Das wir üch allhie thůn kundt
Die warheit yetz mit unserm mund
Und das so kurtz ich yemer mag
Wir giengen gester nach mittag
Spaciern im boumgarten har
Bym glouben myn on alle gfar
Das wir zur hübschen sumer zyt
Do sůchten unser lustberkeit
Sich so wir an dem schatten ston
Den von im gab ein hübscher boum
Zoch dises wyb inn garten yn
Mit ir zweyen junckfröwelin
Die schickt sy wider in das huß
Daß ir bübery könt richten uß
In dem do kam geschlichen har
Ein junger knab lieff zů ir dar
Uns wundert was das werden wolt
[26] Er was ir bůl der ir was hold
Sumpt sich nit lang er wolt an dsach
Zur gyrligkeit was im fast gach
Uß disem möcht ir mercken fry
Das solchs ouch vor gschehen sy
Sy wert sich nit was im bereyt
Im helffen zů der üppigkeit
Do wir nun dann das sachen als
Wie sy im fiel umb sinen hals
Hůben wir uns uff und lieffen dar
Aber wir waren langsam zwar
Der lecker der entran uns bald
Dann er was jung / wir waren alt
Er sprang schnell zů der thür hinuß
Ee wir kamen zum prunnen fluß
Doch sy ergriffen wir ee sy floch
Wie wol zů fliehen was ir goch
Wir fragten sy wer diser wer
Dem sy gezilet hette her
Das wolt sy uns bekennen nit
Weder von trewen noch von bit
Deß kuntschafft geben wir hie by
Das dises also geschehen sy
Sagt ir ouch ob dem sig also
Wie ich yetz han geöffnet do
SEDECHIAS 2.
Dises bedarff nit bewernuß vil
So das ein gericht nit glouben wil
So mag man uns geben den eyd
Den selben zethůn sind wir bereyt
Wie gerichts ordnungen innen halt
Herr richter fragend darumb bald
[27]
RICHTER.
Die klag ir herren gehört hand all
Darumb offnet hie was üch gfall
Das sy den eyd hie bietend dar
Dorby so nement eben war
Ob billich sy das man den eyd
Den geben soll so vor sind bereyt
Zů schweren bieten sy sich selbs dar
Sind urbütig deß gantz und gar
Darumb Anadice hierinn
Saget uns was sye üwer sinn
ANADICUS 8.
Herr Richter diewyl ir die eer
Gebend in disen sachen schwer
Wölt ich vil lieber sin bereyt
Hören was darinn ander lüt
Die vil wyser sind weder ich
Sprechen / so aber zwinget mich
Die trüw an eyds statt sag ich das
Diewyl ich noch ein student was
Hab ich gstudiert im rechten hie
Erlernet das nit billich ye
Gewesen sy so bieten dar
Einer sin eyd meint gantz und gar
Das man dem selben gleben sol
Meint nit das ouch ein ander wol
Der in der sach zů wider ist
Mög schweren wol on argen list
Sin unschuld mit des eydes pflicht
Erretten da vor recht und gricht
Darumb erkenn ich das der eyd
Uß billigkeit werd zůgeleyt
Der frowen allhie fürgestelt
Das sy ouch schwür so sy das welt
[28]
RICHTER.
Herr thůnd ouch üwer meinung dar
PAREDRUS 1.
Das wil ich thůn fry offenbar
Fürwar die rechten nit allein
Sunder die billigkeit das gemein
Lert das dem thäter eben das
Das yenig / das ouch dem kläger was
Syg gemeyn / mög das gebruchen fry
Im recht und wos im nützlich sy
RICHTER.
Pedarius was sagend ir
PEDARIUS.
Warlich ich find gantz nüt by mir
Min wyßheit vil geringer ist
Wenn das ich in der sache wüst
Bessers zů bringen uff die pan
Dann mine herren hie hend thon
RICHTER.
Hend ir etwas zů reden drin
Das soll üch ouch zů glassen sin
DIORTHOTES 3.
Den alten gib ich glouben vil
Darumb ich in hie truwen wil
Ob sy kein eyd hie nyemer meer
Thäten / doch gib ich in die eer
Das was sy sagen also sy
Die wyber stecken vol bübery
Darff sy ein by ir ligen lon
So darff sy ouch ein eyd hie thůn
[29]
RICHTER.
Herr Hyposeme was sagt ir
HYPOSEMUS 4.
Warlich die meinung steckt in mir
So sy sich nit geschemet hat
Begon ein solch schentlich that
So schempt sy sich ouch frylich nit
Zů schweren hie zů keiner zyt
RICHTER.
Was hend ir üch bedacht Sophron
Das sönd ir hie ouch öffnen schon
SOPHRON 5.
Vor gab ich hie min unverstand
Fry offentlich vor ouch bekant
Doch wie mich dsach yetzund ansicht
Wil ich mir gantz gefallen nicht
Solten nit sölche alten man
Im gricht vor ouch meer glouben han
Die bsessen hand lang gricht und recht
Dann ein wyb / gloub ich gantz nit schlecht
RICHTER.
Herr Synedre üwer meinung hie
Sagend uns ouch was sige die
SYNEDRUS 6.
Wie wols ein theyl gstudiert hand
Im rechten hends doch nit erkant
Was underscheyd ein wyb vom man
Mag so in schweren sachen han
[30]
RICHTER.
Herr Synthone was duncket üch
In disen sachen nützbarlich
SYNTHONUS 7.
Ich sprich ouch das so ich wurd gfragt
Das den alten in diser that
Zůglossen werd gentzlich der eyd
Aber ir nit dann blödigkeit
Der wyber ist vil schwecher zwar
Dann das inn ängsten sagen war
RICHTER.
Wer doran sy jo das der eyd
Den zweyen alten uff werd gleyt
Mit einem finger ers zeyg an
Domit das meer ich könn verstan
RICHTER.
Ein / zwen / dry / vier / fünff machens meer
Merckend in disem handel schwer
RICHTER.
Diewyl das meer nun geben hat
Das denen alten in der that
Allein der eyd zůglossen sy
Darumb ir herren merckent hieby
Der eyd soll üch hie sin erloubt
Darumb legt ir die hend uffs houpt
Und sprecht mir nach die glerten wort
Wie ist der bruch an disem ort

Eyd.

Das alles wie wir vorgsagt hand
Bekennen wir hie alle sand
[31] Sagen das also geschehen sy
Nicht ußgenomen bezügen fry
Bym grossen eyd / wir unser recht
Schweren wir hie gestracks und schlecht
Bym höchsten gott den ziehen wir an
Zum zügen das sy sölchs hat than
RICHTER.
Nun globen hie ouch an den stab
Den ich hie in den henden hab
DER RICHTER
zun Urtelsprechern.
So nun die alten gschworen hand
Wie ir min herren hend erkant
Den eyd der frowen gstricket ab
Do mit und sy gantz nit hab
Das sy ursach leg an den tag
Dorinn ich üch allhie ouch sag
Wie nun den sachen sy zůthůn
So sy nit hat dormit sy nun
Ir sachen all zum besten schryb
Das höchst houptgůt das ist der lyb
Fürwar ir herren ich üch man
So ich zum aller höchsten kan
Gedencken hie der billigkeit
Vermengent die mit grechtigkeit
Der heyden gsatz die leren wol
Das man glych beyd theil hören soll
Herr Synthone ich frag üch hie
In disen sachen was / wo / wie
Sol ghalten werden sagent ir
SYNTHONUS 7.
Die sach also yetz stat by mir
Das hie kein urtl prochen wer
Wie sy hat geben vor das meer
[32] Dann das stünd uns gar übel an
Wann sagen würt ein biderman
Das wir vom urtl wichen ab
Wie uns das meer die vormals gab
Sunder verdammen sy zum todt
Wie gott im gsatz bevolhen hat
RICHTER.
Anadice myn lieber herr
Gend uns ouch hierinn üwer meer
ANADICUS 8.
Min meinung hab ich vor darthon
Aber man wolt mich nit verston
Ich meint es solt zůglossen sin
Das sy möcht darthůn ouch ein schin
Es wer durch kuntschafft argument
Abnemung oder wie mans nempt
Den eyd wölt ich ir geben han
Als wol als einem alten man
Die mich hierinn gestraffet hand
Die hend warlich gantz kein verstand
Im rechten noch in billigkeit
Sy stecken wol vol listigkeit
Man soll hierinn nit sehen an
Ob sich ein wyb oder ein man
Die frowen sehender solt man schlecht
Hinweg thůn uß gricht und recht
RICHTER.
Herr Paredre was dunckt üch gůt
Sagt uns das hie uß fryem můt
PAREDRUS 1.
Ich hart gevolgt Anadico
Nyemants wolt aber volgen do
[33] Was ists das ich vil wort inbring
Die billigkeit würt geachtet gring
Die sach dunckt mich sy glegt voran
Das mag doch wol ein biderman
Im hertzen wee thůn / das also
Kein billigkeit gilt gar nit do
Aber was red ich in den wind
Diewil unschuld kein bystand findt
RICHTER.
Pedarie min lieber fründt
Sagend uns was sind ir gsind
PEDARIUS 2.
Wenn ich der sach könt nützlich sin
Wolt ich sagen die meinung min
So aber gilt kein billigkeit
Bin ich zů schwigen mer bereyt
An disem blůt wil ich nit sin
Schuldig / das wiss gott herre min
RICHTER.
Herr Diorthotes sagend ir
DIORTHOTES 3.
Herr richter also stats by mir
Mich duncket das die vor geredt hand
Der frowen syend mer verwand
Dann zů stat einem biderman
Das im so heiß ist glegen an
Die sach zů bschönen ernstlich
Und fechten also trungenlich
Wider die gsprochnen urtel vor
Bim eyd ich sag üch hie fürwar
Domit schmehens ein gantzes gricht
Man solts zur Sachen bruchen nicht
[34] Man sols zum todt hinfüren bald
Wie es dann Moses gsatz innhalt
RICHTER.
Herr Hyposeme sagend an
Was ir üch hie besunnen han
HYPOSEMUS 4.
Die sach die darff nit bsinnes vil
So einer hie nit volgen wil
Was Synthonus gesprochen hat
Vermeyn ich das der in der that
Zum gůten teyl partyisch sy
Das mag man uß den worten fry
Mercken / so einer achtung hat
Und ire meinung recht verstat
Ee das ich ein mal wichen wölt
Von einer urtel vorgefelt
Ich wölt by allen trüwen min
Zun eeren nyemer geachtet sin
Dorumb sag ich das ir die peen
Wies gsatz ußwist soll werden geen
RICHTER.
Herr Sophron gend üwer meinung dar
SOPHRON 5.
Herr richter ich sag offenbar
Denn glouben ich den alten gib
By miner urtel ich belib
Das gsatz sind wort der grechtigkeit
Domit werd gstrafrt die üppigkeit
Hett sy von iren sünden glan
Wer sy dem gsatz nit underthan
So sy nun aber gesündet hat
Nem sy die straff nach irer tadt
[35]
RICHTER.
Herr Synodre sagt ir ouch an
SYNEDRUS 6.
Herr Richter ich bin ouch doran
Das man die sünd straff alle zyt
Das pflantzet werd die erberkeit
Der halben uns befolhen hat
Das gsatz der aller höchste gott
RICHTER.
Diewyl ir herren gsprochen hand
Ein yeglicher nach sim verstand
Und doch die urteil gspalten ist
Das ich nit kan zů diser frist
Erkennen was das meer hie sy
So heb ein yeder uff hie by
Ein finger siner rechten hand
Domit das meer yetz werd erkant
RICHTER.
Die dry der frowen standen by
Die fünff aber das meer hie sy
Die frowen nach dem lut deß gsatz
Zů füren dannen uff den platz
SUSANNA.
Ewiger gott der du allein
Regierst den hymel / erd gemeyn
Erkenst all hertzen sunderlich
Du weist alle ding ee das geschicht
Du weist das ouch erdichtet hand
Wider mich dises alles sand
Uß falschem hertzen argem grund
Kein warheit gat uß kern mund
[36] Das wil ich hie mit minem todt
Bezügen in der grossen not
Das ich unschuldig aller sach
Bin / darumb ich in ungemach
Gefallen bin / ach herre min
Und wöllest mir bystendig syn
RICHTER.
Ir amptlüt wartend flissiglich
Uwers ampts und fürends sicherlich
AMPTLÜT 1.
Verzicht uns frow es ist uns leyd
Wir wölten lieber sin bereyt
Uch füren heim zů üwerm man
AMPTMAN 2.
Ach frow sind uns hierumb nit gram
JOAKIM.
Gilt dann kein recht kein billigkeit
Das můß gott sin im hymel leyd
Ach dir allein du grechter gott
Befilch ich yetz hie unser not
Rich / wider gilt herr du die schand
So dise uns ufftrochen hand
DANIEL.
Har losend hie ir alten knecht
Ir hand in diser sach nit recht
Gericht sag ich uß fryem můt
Ich bin unschuldig an dem blůt
SOPHRON
einer uß den Richtern.
Losend was dises knäblin sagt
Das noch von alter nit ist tagt
[37]
DANIEL.
Ir thoren groß von Israel
Ir sind zum urteil vil zů schnel
Deß menschen leben ist nit ring
Es wachst nit wie ein pfifferling
Ir ougen sind ouch gantz verblend
Das ir kein underscheid erkent
Was warheit oder lügen ist
Ir hand verdampt zů diser frist
Uß Israel ein frowen frum
Darumb hie mencklich wider kum
Zum gricht / dann dise alten hie
Falsch kuntschafft gfürt hand wider sie
RICHTER.
Diewyl dir gottes miltigkeit
Verluchen hat so groß wißheit
Und dapfferkeit sam werstu alt
So bitten wir dich manigfalt
Das du dich underziehest hie
Deß urteils / sag uns was und wie
Man in den sachen handlen sol
Wie du on zwyfel kanst gantz wol
Und sitz hie an die richter stat
Dann gott die eer dir günnet hat
DANIEL.
Merckend ir männer Israel
Das man nit all weg sehen söll
In handlung uff das kleyd und bart
Dardurch man offt betrogen ward
Es mag wol syn das ouch ein err
Der sitzet hoch in grosser eer
Mit synem bracht ein schelmen deck
Das ungrechtigkeit in im steck
[38] Es ist nit gnůg das eyd thůnd schweren
Man sol sich drumb daran nit keren
Man sol inn handel sehen baß
Das man ein rechte kuntschafft faß
Teylend die zween von ander ferr
Uff das ich sy all beyd verhör
Jeglichen hie in sunderheit
Was yeglicher besunder seyt
Es ist nit gnůg das sy gelich
Bekennen das sy hand erdicht
Darumb bringend mir einen har
Wil ich lůgen ob er sag war
Den andern lassend dussen stan
Biß das ich mit eim ghandelt han
RICHTER.
Ir knecht die frowen land hie stan
Allein griffend die männer an
Sicherlich / daß entrinnen nit
Teylend sy von einarider wyt
Wie diser knab befolchen hat
Uff das man kum uff ware that
Den einen hie inn circkel stell
Das urteil sprech herr Daniel
Den andern halt duß sicherlich
Das er dem urteil nit entwich
AMPTLÜT.
Gend üch gfangen ir alten man
Ir müssend yetz die sach bestan
ACHAB.
Das wöll gott nit das diser knab
Gwalt über uns zerichten hab
[39]
SEDECHIAS.
Wer wolt den lecker gleret han
Das er sich kündt uffs recht verstan
AMPTMAN.
Du würsts wol innen / kum mit mir
Ein kleine wil hie für die thür
DANIEL.
Du falscher wicht meinstu das gott
Zů aller zyt wöl sin din spott
Den du hast von der kindtheit an
Nie / wie man sol / vor ougen ghan
In üppigkeit hast dine tag
Verzert darumb nit sehen mag
Der grechte gott nit lenger mer
Din üppig falschheit dor durch er
Verlestert ist vil manig zeyt
Du hast im schin der grechtigkeit
Vil falscher urtel geben zwar
Die unschuld hast gantz und gar
Hinunder truckt / die schuldigen
Die dir vil schenckung hatten gen
Dir gholffen ouch zů der bübery
Dieselben hast erkennet fry
So doch der oberst richter gott
Den richtern schribet für das bott
Das sy sönd richten grechtigkeit
Erretten die unschuldigkeit
Das soltest du han genomen war
Din leben lang / sag ich fürwar
Sunderlichen gegen disem blůt
Es thůt dir warlich nyemer gůt
Sag an was was daß für ein boum
Dorunder der knab zů ir kam
[40]
ACHAB 1.
Ein mulberboum im gartem was
Dorunder ich han gesehen das
DANIEL.
In din hals lügst als groß du bist
Darumb das urteil gangen ist
Vom richter in dem höchsten tron
Der würt dir gen der sünden lon
Sin diener würt verdammen dich
Das gloub du mir gantz sicherlich
RICHTER.
Der hat sin kuntschafft geben dar
Für den hin / bring den andern har
DANIEL.
Sag du ouch hie du schnöder man
Du bist vom samen Chanaan
Du bist nit von dem gschlecht Juda
Ir gstalt hat dich betrogen da
Din hertz verkert zur üppigkeit
Darumb zum dickern mal bereyt
Woren die döchtern Israel
Darumb das sy von forchtes quell
Můsten üch stäts vor ougen han
Das hat die fnun frow nit gethan
Sy hat üch gantz gevolget nit
Aber sag du uns dahie mit
Was das sig für ein boum gesin
Da mit ir red der jüngling fyn
SEDECHIAS.
Ein granatapffel boum so ich mich bsinn
Ist ir schand deckmantel gsin
[41]
DANIEL.
Nun sicht man wol wie bstendig sy
Ir kuntschafft haben geben hie
Der engel würt dich mit dem schwert
Verderben hie uff diser erd
RICHTER.
Bind du uff das unschuldig wyb
Der gott zů gsprochen hat den lyb
Das leben hie durch dises kind
Er liebt die tugent / hast die sünd
DAS KNÄBLIN SUSANNE.
Du bist ein gůtes gsellelin
Du hast erlöst min mütterlin
Büt mir din hand / und danck dir got
Du bist mir lieb on alle spott
DANIEL.
Sich nimb ouch hin das rößlin myn
Und dises hübsch wintmülelin
RICHTER.
Jetz pringend har die schelmen beyd
Die so groß lüge hand geseyt
Wider dises unschuldig blůt
Den synen ist gott also gůt
Seid gangen ist durch dises kind
Die urteil gots wider die sünd
Bedarff es nit verdammens vil
So man gots urteyl gleben wil
Der in den todt yetz hat erkant
Durch das kind / das er uns hat gsandt
Das offentlich beweret wol
Das sy send aller lüge vol
[42] Das wir aber die pratick hie
Des rechten halten / Sagend wie
Die ordnung an dem rechten ist
Ein yeglicher on argen list
Anadice hebt ir vor an
Der ordnung nach sagend all sam
ANADIGUS.
Man sol gott in syn urteyl nit
Jetz reden / noch zů keiner zyt
Zum todt von gott send sy verdampt
Das wist ir mencklich alle sand
Gott glassen hat der oberkeyt
So hie des engels namen treyt
Das schwert / sag ich / das ist der gwalt
Und wyß / dardurch die straffe falt
Die gsatz die leren aber das
So einer hat erdichtet was
Wider syn nechsten / bringts nit by
Das er in syn statt trette fry
Darumb sag ich das dise wicht
Sölichs kündtlichen hand erdicht
Das sy versteynigt werden sönd
Wie sy gantz wol verdienet hand
PAREDRUS.
Die sach wolt mich nit duncken glat
Darumb ich grossen kummer hatt
Aber biß globt im höchsten thron
Das den lügnern hie würt der lon
Wie sy dann wol verdienet hand
Und uns das göttlich gsatz ermant
PEDARIUS.
Ich volg den in der meinung hie
Das man nach dem gsatz tödte die
[43]
DIORTHOTES.
Wie weren wir undanckbar zwar
In disen sachen gantz und gar
Wann wir nit hie syn grechtigkeit
Erkanten / die er mit uns teilt
Uns synen willen zeyget an
Und wie die sigen falsche man
Die uns ein lange zyt hand plend
Hand ire falschheit nit erkent
Mit steynen wil ichs helffen zwar
Die bößwicht decken gantz und gar
HYPOSEMUS.
Die stein hand sy verdient gantz wol
Darumb man sy versteingen soll
SOPHRON.
Das urteil gots ist heimlich wyß
Es überschlycht den sünder lyß
Ich wölt das ander alle sandt
Der massen würden auch erkant
Die eer sim nechsten schnyden ab
Aber das man myn urteyl hab
Volg ich das sy yetz vallen sond
In die grůben die sy graben hand
Der frummen frowen lobesam
Darumb lobend gott alle sam
SYNEDRUS.
Das urteil gots ist allweg grecht
Hatt acht uff das gottselig gschlecht
Die frommen hangen stäts an gott
Die lügner werden all zespott
So dem gottseligen stellen nach
Die kommen selbs in schand und schmach
[44] Der selben ist ein grosse zal
Die frommen werden grochen all
Es ist nit not das man ein zyl
Gott steck / man weist nit wenn er wil
Syn ougen der barmhertzigkeit
Wenden uff die gerechtigkeit
Wie es dann yetz geschehen ist
Darumb sag ich hie zů der frist
Das dise sterben von dem steyn
Ist ir verdient lon wie ich meyn
SYNTONUS.
Wie ich myn meer vor geben han
Wil ich yetz widerrüffet han
Wil das man die straff uff die wend
So Susannam allhie hand gschend
RICHTER.
Ich kan fürwar yetz spüren wol
Das niemant sich verlassen soll
Uff syne wyßheit / sunderlich
Das sehen wir hie schinbarlich
Sond nit zů seer uff die person
Unser achtung und duncken lan
Das plend das gmüt fast so man wil
Uff das ansechen achten vil
Gott durch den knaben uns bedeut
Ein regel der gerechtigkeit
Ein art zerichten fürter meer
Darumb wir den in höchster eer
Hinfürbaß allweg halten wendt
Diewyl den gott zů uns hat gsendt
Ein geist er eins propheten hat
Darumb wir dem hie in der that
[45] Allsam einhellig gvolget hand
Und haben das allsam erkant
Das dem glebt werden soll hierinn
Darumb dicurge für sy hin
Du sölt in thün hie ire recht
Darumb das fürthin mög der grecht
Zů gott ein gůten hoffnung han
Das er in nyemer wöll verlan
SUSANNA.
O herre gott im höchste thron
Du hast mich arme nit verlon
Ach herr bewar mich wyter ouch
Das ich nit kum in schand und schmach
Verlych das ich myn eer behalt
Dyn hand ouch allzyt ob mir walt
Ach vatter / můter / gemahel myn
Land uns allzyt gotsförchtig syn
JOAKIM.
Ach gott wol was myn gwalt so klein
Wo du nit werest gsin allein
O vatter wol ein grechter gott
HELKIAS.
Er laßt die syn in keiner not
Er ist ouch der erretten thůt
Die synen hat in gůter hůt
MŮTTER.
Wir haben wol zeloben gott
Das er myn kind in diser not
Uß todtes angst erlöset hat
Doch ist by mir mer / das die that
Deß grossen lasters ist hin dan
Das küntlich ist das nye kein man
[46] Weder du min sun sy erkent
Das sy mit keiner schand ist gschendt
HELKIAS.
Ich wil glouben das manig man
Nun fürtan sich werd stossen dran
Werd im nit syn lan also goch
Uff yemants laster oder schmach
JOAKIM.
Kum mit mir heim myn frummes wyb
Du hast allzyt dyn küschen lyb
Behalten und bewaret reyn
Allweg můst mir erst lieber seyn
SUSANNA.
Myn trüw wil ich myn lieber man
Dir alle zyt bevolhen han
Kum du mit nur myn döchterlin
Halt dich ouch eerlich / küsch und fyn
DIKURGUS.
Uwer blonung wert ir also bar
Empfahen hie sag ich für war
Wend ir min reden zů der gmeyn
Würt üch yetzund zůglassen syn
ACHAB.
All die ir send von Israel
Bittend mit uns für unser seel
Ich wil ouch mengklich gwarnet han
Das nem von uns hie yederman
Ein eben bild zů sünden nit
O höchster gott ich dich hie bit
Der gschaffen hast hymel und erd
[47] Jetzund mich armen sünder gwer
Wölst dir lassen bevolhen syn
Min seel so sy scheyd von dem lyb hin
Dem satan wölst nemen syn gwalt
Den er gen mir übt manigfalt
O gott min gort verlaß mich nit
SEDEKIAS.
Ir richter ich üch hie ouch bit
Lond üch nit bewegen yener in
Kein gyrlichkeit / kein bösen sinn
Die gunst land farn und den nyd
Fassend zehertzen was der eyd
Uch wyß / ir sönd ouch faren lan
So zů üch käm ein klapperman
Ein by üch pringen in ungmach
Uff in mit lüge schand und schmach
Erdichten / wie wir hand gethan
Darumb wir nemen yetz den lon
Falsch pratick soll by üch nit syn
Merckend mich recht was ich hie mein
Ein anhang so ir nit uß gott
Würt gnennet recht ein bůben rott
Vil wolten uns vor dienen wol
Diewyl ich das bekennen soll
Hoffyerten uns mit glyßnery
Erkanten wol unser bübery
Noch wolten sy geschmächet han
Die eer / und uns hie hangen an
Den todt hand die als wol verschuld
Als wir / aber die gottes huld
Hat in geben ein lenger zyl
Zů bessern / so er selber wil
Ich wil üch hie ermanet han
Zů einer letz daß yederman
[48] Uß unserm schaden bessern wöll
Das er nit werde unser gsell
Aber myn seel wil ich dir han
Befolhen gott im höchsten thron
Sich nit herr uff min missethat
Dann herr kein sünder vor dir bstat
Din grechtigkeit die muß es thůn
Wann wir sond vor dym urteyl bstan
Wann myn seel von dem lyb hin scheyd
Ach herr gib ir ein sicher gleyd
Zewandlen vor den ougen dyn
Ach herr loß dirs empfolhen syn
DIKURGUS.
Das selten ir han vorbetracht
So betten ir kein ungemach
Die grechtigkeit befolchen hat
Das ir empfahen umb üwr that
Von unser hand den schmechen todt
Doch sönd ir hoffen noch zů gott
Ir sönd uns wünschen drumb kein leyd
Wir sind diener der gerechtigkeit
ACHAB
in dem so man in versteyniget uß dem 38.
Psalm.
Mit David schry ich herr zů dir
Das din grimm werd gemiltert mir
Nit straff mich in dem zorn herr
Din pfil die trewen mir gantz schwer
O gott seer sträfflich ist din hand
O wee das ich myn sünd nye kant
Kein gsundheit in mym fleisch nit ist
Vor dinem zorn zů der frist
Das marck schwint mk in minem beyn
So ich betracht die sünde mein
[49] Darmit myn houpt und scheytel seer
Bedeckt sind / und beladen schweer
So ich min dolheit recht betracht
So vall ich gantz in groß anmacht
Gantz seer verwundet wirt min seel
Die wunden fulen mir von quell
Ich bin getruckt biß uff das end
Myn pracht ist gmindert und geschend
Vor angst myn yngweyd brinnen mir
In mim fleisch ich kein gsundhet spür
O wee / o wee mir armen man
Das ich ye wider gott hab than
Wol härtiglich würd ich zerknirscht
O wee myn hertz bricht zů der frist
Min süfftzen herr dringen zů dir
Myn hertz verschmachtet / o wee mir
Min krafft ist mir entgangen all
Ich gsich kein sticken überall
Wo sind min gsellen alle sand
So mich bracht hand in dise schand
So mich bracht hand in dise not
Die triben uß mir yetz den spot
Min geyst / min geyst yetz in mym end
Befilch ich herr in dine hend
EIN KNECHT.
Die üppigkeit gibt solchen sold
EIN ANDER.
Es send härt stein / es ist kein gold
EIN ANDER.
Die grechtigkeit ist allweg grecht
[50]
EIN ANDER.
Die frumbkeit würt nit ewig gschmecht
MISETIUS.
Harr loß / loß har / harr loß hie still
GASTERODES.
Wir zwar keren noch ouch zum spill
MISETIUS.
Die sach ist geschehen schon
GASTERODES.
Es ist ouch nit vil glegen dran
Ich wölt nit das ich hett ein hand
An sy glegt / ich hab sy kant
Sy haben mir vil gůts gethan
Ich wölt noch lieber günner han
Der ich etwan geniessen mecht
Und ob sy schon nit thäten recht
MISETIUS.
Ich merck wol du bist ouch ein man
Der falscher pratick hangest an
Zun schelmen sagest ouch gnad herr
Eß ist dir zwar ein schlechten eer
GASTERODES.
Ir geben für vil grechtigkeit
Das thůnd ir nur den lüten zleyd
Sam sy üch sunst gantz nieman glich
Ich wer gnůg frum / wer ich nur rych
MISETIUS.
Ich hatt dich für ein biderman
[51]
GASTERODES.
Gfall ich dir nit / so laß mich gan
Bistu leer aller sünden gar
So wirff ein stein yetz uff mich dar
MISETIUS.
Ob ich zun zyten fall in sünd
So bin ich doch den sünden find

Beschluß

Beschlußred.

Diewyl wir nun hand alle sand

Susannam yetzund hie erkant

So land uns bsehen waß ouch meer

Darinnen steck für nutzbar leer

Die wir zum teyl gehöret hand

On zwyfel die ouch wol erkant

Doch so man ansieht all umbständ

So hirrinnen begriffen send

So thůt sich uff ein wyter plan

Das yeglicher hie leren kan

Sin leben / wo im sige wee

Du Christen mensch mich recht verstee

Diß spil ist nit drumb gsehen an

Das man wöll letzen einen man

Es ist gemeingklich gmacht darumb

Daß mengklich daruß werde frum

Land uns nun bsehen alle ständ

So hierinnen begriffen send

Befinden wir ein küsches wyb

Die wolt verlieren iren lyb

Ee das sy wolt thůn wider gott

Und übersehen syn gebott

[52] Zween alt werden hie gefüret yn

Die hatten ein verketten sinn

Sie solten richten grechtigkeit

Da galt by in kein billigkeit

Der oberkeit gezymmet wol

Das sy sich bürlich halten soll

Denn yederman zů aller frist

Vermyden was hie gscholten ist

Darby sollen wir lernen auch

Das nyemant sich uß girden goch

Sym nächsten abschnyden die eer

Sonder die selben retten mer

Harnach sönd wir ouch hie verstan

Das gott ouch einem jungen kan

Geben wyßheit sam wer er alt

Die gaben stand in gottes gwalt

Darumb kein alter nit veracht

Ob schon nit do ist grosser pracht

David spricht das der kinder mund

Deß herren lob werd machen kund

Zů disem allem hörn wir hie

Das gott allzyt begnade die

So in in hoffen alle zyt

Und wichen von sym willen nit

Gott wöll uns geben syn genad

Wie er Susanne geben hat


End diß spyls.

[Widmung]

Sixt Birck von Augspurg / zů der zyt

schůlmeyster zů mindern Basel /

Einer löblichen Burgerschafft

zů ereren.

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