Algerius

Von Hans Büchel, aus einem alten Gesangbuche der Wiedertäufer. S. 179.


Algerius sagt Wunderding:
»Wo andre schreien, weinen,
An diesem Ort ich Freud empfing,
Im Gefängniß mir erscheinet
Das Himmelheer,
Viel Märtirer
Tagtäglich bey mir wohnen,
In Freud und Wonn,
In Gnadensonn,
Seh ich den Herren thronen.«
Obs Vaterland, sie fragten an,
Ob Freund und auch Verwandten,
Ob seine Kunst er lassen kann?
Er sprach zu den Gesandten:
»Vom Vaterland
Mich keiner bannt,
Es ist am Himmelsthrone,
Allda die Feind
Mir werden Freund,
In einer Musik Tone.
Kein Medizin, Kunst, Meisterschaft,
Mag keinem hier gelingen,
Der nicht erkennet Gottes Kraft,
In seiner Kraft kann schwingen.«
In Zorn und Grimm
Sie deuten ihm,
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Sie wollten ihn verbrennen,
Algerius sagt:
»In Flammenmacht,
Werdt ihr mich erst kennen!«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Algerius. Algerius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-108D-8