Großmutter Schlangenköchin

Aus mündlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802. II. B.S. 113. abgedruckt.


Maria, wo bist du zur Stube gewesen?
Maria, mein einziges Kind!
[16]
Ich bin bey meiner Großmutter gewesen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Was hat sie dir dann zu essen gegeben?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fischlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo hat sie dir dann das Fischlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgärtlein gefangen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Womit hat sie dann das Fischlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo ist dann das Uebrige vom Fischlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem schwarzbraunen Hündlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo ist dann das schwarzbraune Hündlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Es ist in tausend Stücke zersprungen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Maria, wo soll ich dein Bettlein hin machen?
Maria, mein einziges Kind!
[17]
Du sollst mir's auf den Kirchhof machen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Großmutter Schlangenköchin. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0BCB-5