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An Hrn. Dr. Arthur Schopenhauer
in Dresden

Ew. Wohlgebohren, beehre ich mich anzuzeigen, daß die
philosophische Facultät hieselbst sowohl als der
Königl. außerordentliche Regierungs Bevollmächtigte
bei hiesiger Universität Ihnen die Habilitation
hieselbst gerne zugesteht, und daß auch Ihre Vor-
lesungen in den nächsten Lectionskatalog aufge-
nommen werden sollen, wenn das Hohe Ministerium
der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Ange-
legenheiten
es genehmigt. Es versteht sich iedoch
von selbst, daß Ew. Wohlgeboren nicht eher zu lesen
verstattet werden kann, als bis Sie den gesetz-
mäßigen Leistungen Genüge gethan haben; diese
sind Ihnen bereits im Allgemeinen bekannt;
über das Einzelne aber, worüber Sie angefragt
haben, werde ich die Ehre haben Ihnen mündlich
alle erforderliche Auskunft zu geben, da es ohnehin
hierüber keine ganz genaue Bestimmungen giebt,
und es Ihnen gleichgültig sein kann, ob Sie ietzo
oder später darüber unterrichtet werden. Die
Vorlesungen fangen hier um d. 10. April an, und
Sie werden daher spätestens Mitte März ein-
treffen müssen, wenn Sie vorher noch die Ha-
bilitation vollenden und zeitig genug (um den 3.
April) Ihre Vorlesungen anschlagen wollen.


Der Decan der philos. Fac.
Böckh.
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TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 21. Januar 1820. Böckh an Schopenhauer (Konzept). Z_1820-01-21_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-38BB-0