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[15r]
An
des König. Geheimen Staats Raths
u bevollmächtigten Gesandten am Päbstlichen
Hofe p Herrn Niebuhr
Hochwohlgebohren
zu
Rom

Ew. Hochwohlgebohren wird sich der als
Zeichenlehrer an der Universität1 Bonn angestellte vormalige2 Hessen-
darmstädtische Hofmaler Raabe persönlich
vorzustellen die Ehre haben. Er ist vor
Kurzem von hier nach Italien3 abgereiset,
nachdem er die Erlaubniß nachgesucht u
erhalten hat, sich4 vor Antritt seines Amtes zu
Bonn 1 1/2 Jahre in Italien aufhalten
zu dürfen, um sich für das ihm übertragene
Lehrfach noch mehr auszubilden. Zu Erreichung
dieses löblichen Zweckes, und damit derselbe die-
jenigen Aufgaben, welche ihm zu Ermittelung
richtiger Grundsätze über harmonische Farben-
Gebung, als eines bisher im practischen Unter-
richt der Mahlerey vernachläßigten Gegen-
standes, ertheilt worden sind, ohne unnöthigen
Zeitverlust zu5 erfüllen zu können,6 im Stande
sey, wünsche ich, daß der p Raabe bey seinem
künstlerischen Vorhaben alle mögliche Unterstützung
finde; welches mich veranlaßt, ihn Ew. Hoch-
wohlgebohren gefälligen Fürsorge um so
mehr hiedurch bestens zu empfehlen ⏋7, als
ich weiß, daß Ihnen die Unterstützung vater-
[15v]ländischer Künstler selbst auf alle Weise ein sehrangenehmes Geschäft ist. ⏌ ein angelegentliches Geschäfftist dem Sie Sich mit so großer[+++] Liebe hingeben. Der Herr Rabewelcher allgemein sehr geschätzt worden ist für den sich sicherschon der H. Ge. R. v Göthe und in neuer Zeit der H. General Graf Gneisenau bey welchem er sich lange aufgehalten hat interessirtwird sich Ihrer Theilnahme und Fürsorge werth zeigen.8 Ich habe dem Rabe verschiedene besondereGesichtspunkte für seine Studien vorgezeichnetdurch welche zugleich einige Theile der Kunst [+++][+++] wie ich hoffe gefördert werden sollen.Der Herr Geh. OB. R. Schinckel interessirt sich sehrdafür und der H. Geh. R. v Gothe hatdie Güte gehabt sich ausführlichdaruber mit ihm zu unterhalten und die Idee selbst sehr[+++]gebilligt. Ich darf mir schmeicheln daß Ew Sich auchdafur intereßenintereßiren werden wenn Sie [+++ +++ +++ +++] den pRabe aufordern wollten Ihnen das Nahere vorzulegen.9

Zugleich beehre ich mich, Ew. Hochwohlgebohrn
um gefällige Übermachung des beyliegenden
versiegelten Schreibens an den p Raabe ganz
ergebenst zu ersuchen.

Namens Sr Excellenz
an der Universität]
vormalige]
nach Italien]
sich]
zu]
zu können,]
]
sehrangenehmes Geschäft ist. ⏌ ein angelegentliches Geschäfftist dem Sie Sich mit so großer[+++] Liebe hingeben. Der Herr Rabewelcher allgemein sehr geschätzt worden ist für den sich sicherschon der H. Ge. R. v Göthe und in neuer Zeit der H. General Graf Gneisenau bey welchem er sich lange aufgehalten hat interessirtwird sich Ihrer Theilnahme und Fürsorge werth zeigen.]
Ich habe dem Rabe verschiedene besondereGesichtspunkte für seine Studien vorgezeichnetdurch welche zugleich einige Theile der Kunst [+++][+++] wie ich hoffe gefördert werden sollen.Der Herr Geh. OB. R. Schinckel interessirt sich sehrdafür und der H. Geh. R. v Gothe hatdie Güte gehabt sich ausführlichdaruber mit ihm zu unterhalten und die Idee selbst sehr[+++]gebilligt. Ich darf mir schmeicheln daß Ew Sich auchdafur intereßenintereßiren werden wenn Sie [+++ +++ +++ +++] den pRabe aufordern wollten Ihnen das Nahere vorzulegen.]
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TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 10. Juli 1819. Altenstein an Niebuhr (Konzept). Z_1819-07-10_m.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-3773-2