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[160r]
An
den Assistenten der Anatomie
Herrn Dr. Purkinje
hier
heilige Geiststaße
(Num.)Numero 13.

Auf Ihre unter dem 24ten
(d. M.)dieses Monats eingereichte beifalls-
werthe Erklärung wird
Ihnen hierdurch eröffnet,
daß das Ministerium, so-
bald dasselbe die Gewis-
heit erlangt haben wird,
daß von Seiten des (K.)Königlichen Mi-
nisterii der Policey
gegen
Ihre beabsichtigte Anstel-
lung kein Bedenken ob-
waltet, bei des Königs
Majestät
auf Ihre Er-
nennung zum ordentlichen
Professor der Physiolo-
gie
in der medicinischen
Fakultät
in Breslau
antragen wird. Ihrem
Wunsche, daß die Ihnen
eventualiter verheißene
jährliche Besoldung von
800 Thalern auf die Sum-
me von 1000 Thalern er-
höht werden möge, kann
das Ministerium für
[160v] jetzt nicht willfahren, damehrere ältere und ver-dienstvolleohne mehreren ältern undbewährten1 Professoren
in Breslau, welche die von
Ihnen in Anspruch genom-
mene Besoldung noch nicht
beziehen, eine unverdiente
Kränkung zu verursachen.

Jedoch wird das Ministe-
rium
in der Folge auf
die Verbesserung Ihrer
äußern Lage gern Be-
dacht nehmen, wenn Sie Sich
erst während längerer
Zeit in Ihrer Wirksam-
keit als öffentlicher
Lehrer bei der Universität
in Breslau
den Erwar-
tungen des Ministerii ge-
mäß werden bewährt
haben. Das Ministerium
glaubt, daß es thunlich
seyn wird, Ihnen wie
Sie es wünschen, gleich An-2
fangs3 die Decanabili-
tät in der medicinischen
Fakultät
zu Breslau
zu verleihen; dasselbe
muß sich4 aber den desfall-
sigen definitiven Beschluß
noch bis auf [+]für jetzt noch5 aussetzen,
und denselben von dem Er-
gebnisse einiger in die-
ser Hinsicht zu veranlassen-
den näheren Ausmitte-
lungen abhängig machen.

Um Sie endlich für
die Kosten Ihres hiesigen
verlängerten Aufenthalts
zu entschädigen, hat das
Ministerium beschlossen,
das Ihnen eventualiter
verheißene Reise und
[161r]Umzugsgeld auf die Summe
von 350 Thalern zu erhöhen.

Die Generalkasse des
Ministerii
(Leipziger
Straße (num.)numero 19) ist ange-
wiesen, Ihnen schon jetzt
einen Theil dieser Rei-
segelder, und zwar Einhun-
dert Fünfzig Thaler (Pr.)Preußisch
(Cour.)Courant vorschußweise aus-
zuzahlen, und kann diese
Summe von Ihnen sofort
gegen Ihre Quittung er-
hoben werden.


(nom. Minister.)nomine Ministerii

Altenstein
damehrere ältere und ver-dienstvolleohne mehreren ältern undbewährten]
gleich An-]
fangs]
sich]
noch bis auf [+]für jetzt noch]
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TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 26. November 1822. Kultusministerium an Purkinje (Konzept). Z_1822-11-26_k.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-405C-2