Transkription des 'Jüngeren Sigenot'/Handschriftenfassung S5 (v): Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK), Ms. germ. qu. 1107

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1r
Nű iſt mir dick vnd vil geſeit
Sprach ſich der degen (vnue’cʒeyt)vnuercʒeyt
Min gűt roß ſye geſchwinde
das wil jch doch verſuchen hie
vnd hye an diſſem gewilde
Sin Roß er a m⟨n⟩ ein (ſprungŋ)ſprungen ließ
vnd vber gancʒ gebirge e ·
Er Rann mit gewalt dem tier hyn
Er falt es mit dem ſwerte
der furſte waʒ vnuerʒaget
Da ſprach ſich es der berner
Nu iſt mir dicke geſaget mer
Min gűt Roß ſie geſchwinde
dar vmb ſo wil jches nit werkauſſen
Wile nit mage hie (vorgelauffŋ)vorgelauffen
Vff wilder heid ein hinde
Auch ſo wil jchs lenger behalten
Hye vff diſſer heid heyden ·
Sin Roß ließ er neben jm gon
Sűchen ſin wey̋de
Es aſſe dar cʒű das grűne graß
Der edele vogt von berne
1v
Nyder vff die heyden ſaß
Da ſprach von berne her diechterich
Vff myn truge nű Ruchte mich
vnd das Nű einer keme
Vnd cʒű mir vff die heiden her
vnd dem auch werſtritten ge beger
Ob jch ſin ſchaden nem
Er muſt mich wiſen durch tan
Ob ich in das beʒwunge
vnd cʒű dem vngefuge man
das mir an jm gelinge
Ach got ſchaff mir mir einen man
Er ſye gehuwer oder vngehuwre
Das jch cʒű vechten han
Da ſach er uber die heide dan
dorther louffen einen wilden man
Der drűg vff yeme gefangen
Ein cʒwerglin das was wonneſam
Das wolt der wilde verderbet han
Er trűg es an ſiner ſtangen
2r
Das ʒw[e]rglin Rufft dein ber[n]er an
Jn allen ſinen notten
Vnd hi e⟨l⟩ff mir biſtu ein criſtin man
der tufel wil mich doten
Es mag mir mieman gűt geſin
da ſprach der vogt von berne
Jch tún dir hilffe ſchin
Her diechterich ſin helm vff bant
Er nam ſin ſwert jn ſin hant
Er tratt gein dem hare ruhen ʒwar
Allenthalhe gedeckʒet gedecket was
Groß recht als ein faden
wann als es noch geſchriben ſtat
Vnd er hete an kein ſare wart
Was das er mit dem hare
Allenthalbe gedecket was
Groß Rercht als ein faden
da ſprach der furſte lobeſam
Biſtu von gűtten adel
Soim das d n⟨ie⟩r das jch (geſangŋ)geſangen han
Du muſte mir das ʒwerglin Recht
hie geneſen lan
Das Antwurt jm der wilde (mã)man
2v
Wiltu dich nenen das ʒwerglin an
Es ſol dich wol geruwen
was ſűcheſtu hie jn di e⟨ſ⟩em gewilde
Das hat mich gar ein groß vnbilde
Du garnſt mir es vff min truwe
Er warff das cʒuerglin jn den tan
vnd leidiget jn die ſine ſtange
Er lieff als jn den werden man
Her diethterich ſumet ſich nit lange
Er nam das ſwert in ſine hant
Da wart v[o]n jn cʒweyen
Manich herter ſlag getan
Er heuwe als vff den Ruwen dar
Das ſwert das wuſt als vber daʒ [ha]r
Er konde ſin nye gehefften
vnd was es als vff yne geheuwe
Der wilde man geſumet ſich nye
Er ſlűog vff jn mit krefften
Er ſluge den furſten hochgenant.
Das er nu ſtruchen begund
Vnd mit knuwen vff das land
Vnd ʒu denſelben ſtunden
Vnd vff ſprang ſich der Berner
3r
Er konde ſin nye verſchrauten
Als ob er ſteynin were
Das fűrer Jn dem Berner enbrand
Er lieff als an den wilden man
Vnd ſlűg Jn vff das felt
Vber yne leit er ſich da
Er machte Jm ſinen kopffe gar bla
Er nam auch wider gelt
Vnd uff wuſt ſich der ruhe wieder
Vnd ʒucket ſine ſtange
Er ſlűge her Diethrich wider nyder
Der fűrſte der lage nit lange
Vnd uff wuſte ſich der werde man
Er kunde ſin ny̋e verſchrauten
Er hat keyn ſarwat an
Sie triben einander vff die wal
Er ſlűge Jm vil der tőte mal
Da er in mochte herlangen
Das nam der wilde vil (manichẽ)manichen kumber
Der wild ʒucket ſin ſtange
Erſluge Jn vff ſinen liechten hildegrin
Das er da warde gar dunckel
Das Jm das wilde fűre ſchin
Brande vff dem wilden karefunckel
Es liegent (dañ)dann die buchſtaben
3v
So hat der vogt von berne
Nyekeyn groſſern ſtrytt gehaben
Nű wil jchs criſt von hymel clagen
Sol jch hie werden (herſlagŋ)herſlagen
von einem boſſen mande
vnd der ſo nachet nacket vor mir ſtat
vnd het er an ein ſarwat
Vnd ob ich wurd hie dan
von jm cʒű tode geſclag (geſlagŋ)geſlagen
das wer ein wenig nach eren
wann man das von mir hert (ſagŋ)ſagen
das jch dich nit mag verſeren
Vnd nymeſtu mir dann (mynẽ)mynen lip
So werdent mich haſſen
Beyde man vnd auch die wip
Da ſprach es ſich der berner
Nű iſt mir dicke geſaget mer
Von einem heiſet ſigenot
Nű biſtu vngefűg gűng
vnd was jch uff dich hut geſluge
Jch kund dich nye verſchrauten
Nű ſage mir von dem ge ſegen Not
Oder biſtus ſelber
da sprach
4r
Die wurcʒel er da by jme fant
Er det ſie ſchone (behaltŋ)behalten
Es batte den hren da cʒű hant
der wilde man auch (gelauffŋ)gelauffen kam
Mit ſlegen manig falt
Er ſluge den furſte hochgenant
das er nű ſtritten gunde
Vnd mit den knuwen vff das lant
Wann cʒű den ſelben ſtunden
Vnd vff ſprang ſich der kune man
Er nam das ſwert jn bede hende
vnd lieff in aber an
das ſwert wolt jn vormyden nye
Vnd von dem wilden er do h[ou]we
Wann vil der groſſen ſtucke
Sie fiellet von ym wann dahin dan
ein weýcher ſchwam
das was ſin vngelicke
das er das ʒwerglin (gefangŋ)gefangen hette
das was ſin vnheile
die wurcʒel jme den ſchaden dett
4v
Er wart her diethterich ʒű teyle
Er ſlug jm das houbt ſin
Es fiele nyder cʒű der erden
Da lacht das cʒwerglin
Er lag als vff der heyden cʒer ſat
Gar manicher vngefuger brat
von dem wilden da nű flugi
Ein wolff der het an einen gnűg
vnd das iſt ſicherlich
Er lag als vff der heyden cʒerſtrauwt
das vff der heiden grűne
Es ſich das cʒwerglin danű frōwt
das ſich des der degen kűne
den wilden hete cʒű dode geſlagen
Jm was liebers nye geſcheen
By allen (mynẽ)mynen tagen
Das cʒwerglin balde gelauffen kam
e⟨E⟩s dancket dem werden man
das es ers nű hete herloßet
vnſer was wol vff ein duſent
Heten jn ein berge gehuſet
Da hat er vns her oſet
5r
das vnſer noch nit me da iſt
wann einelich vff ein hundert
da ſprach der furſte lobeſam
Das hat mich yemer wunder
was cʒeyhe vch der wilde man
das wuſte jch alſo gerne
wurde es mir kunt getan
das wil ich vch ſagen ſprach der cʒwerg
Er wolt vns vſer dem holen berg
Mit gewalt nű han genomen
darn⟨y⟩nn wolt er halten huß
vnſer gedoſt keiner dar uß
wann vmb ein ſchűchge (komẽ)komen
vnd wo vnſer einer herfurer trat
So kam er her (geſprongŋ)geſprongen
vnd her woſte jn jn der ſelbenſtat
So was vns my̋ß (lungŋ)lungen
Alſo werderbet er vn jndem tan
Er het jn vier wochen ein hundert abgeton
Da ſprach von berne (hreñ)hrennheren ? dithterich
Cʒu dem cʒ[w]erglin dugenlich
Das es ſich ſolte nenen
5v
Here ſo heyß jch ballunt
Nach (hreñ)hrenn?heren albrechts vrſprung
der ſaſſe vor jn dem berg
Von dem han jchs geerbet an
Jch vnd myn geſlechte
So hat vns der wild verderbet gar
Vnd hat dar cʒű nit Recht
Sohat vns erloſet vwer hant
Das ſollen wir v̋ch nű danckenfu’ſtedanckenfurſte l[o]beſam
Da ſprach das ʒwerglin gemeyt
O her wolt es vch nit weſen leyt
Jch fregt vch alſo gerne
Was here mogent jr geſin
Mich duncket jrfuren den hiltegrin
Sint jrs der vogt von berne
von dem jch alcʒyt hore ſagen
Wie erlich ſi er ſtryte
O here jr ſolent mir es nit verſagen
ya nennen v̋ch beʒyt
vnd nenent vch wer man
das jch uch cʒűchte vnd ere
6r
deſter baß her bieten kan
Da ſprach von berne (hreñ)hrenn diethterich
wnd cʒű dem cʒwerglin mynen klich
Jch bins der berner
Jch hans vernomen auenture
dar cʒű ſo gib mir din ſture
Jch hanns gehort mer
Von einem der l[y̋]t in dem dan
Vnd heiſſet ſigenote
Erhat ſich manchen frumen man
Angeton den griemen tot
dem wil jch ſtrýtes wonen by
Solt jch darum ſterben
Jch machen lebes fry
Das cʒwerglin gewan lieb vnd leyt
Sind jrs der furſte vnuerʒeyt
So ſind mir got wilkomen
Hye her jn diſſen tan
O edeler furſte lobeſam hend
Hend jrs vch angenomen
das jr mit dem vngefuge man
hye nu wolent ſtrytten
6v
Jch wolt jr werent von dem tan
wol duſent mylen wy̋te
Vnd das jr nirgent wernt hye
Jm iſt in hundert kempffen
Werlichen myſſelungen nye
von berne lieber here myn
Lant den tufel ſchaffen das ſin
Gent mit mir in myn huß
Da wirt uwer verlichen wol (gepflegŋ)gepflegen
des túffels ſollent jr uch her (wegŋ)wegen
wiſſent das mir gruſſet
vnd gein dem vngefuge man
Von dem man horet ſagen
Oedeller furſte lobeſam
Jr ſollent mir es mit verſagen
Jr ſollet keren mit mir heyn
Jch gib uch golt vnd ſilber
vnd manichen edellen ſtein
Dar cʒű die aller beſte wart
die kein fur[ſ]t jn duſent millen hat
die gieb jch űch garſchon
7r
Reyne ſpiſe vnd gűtten win
der berg ſol uwer eygen ſin
Jr ſint vns vor dem cʒole
den vns des feygen tuffels bilde
Vor nű hat genomen
So ſint jr vns cʒű allem heil
Jn diſſen dan nű komen
Jr ſollent keren mit mir hein
Jch gib vch gold vnd ſilber
vnd manchen edelen ſtein
(hreñ)hrenn (?) dichterich ſprach jch enwil
Jch han hiltebrant gesecʒet ein cʒil
Keme jch nit jnacht tagen
wieder gein berne jn das lant
So hat mich der vollent
Hie cʒű dode geſlagen
vnd cʒuge jch mit dir jn din huß
wie ubel es mir nű cʒeme
vnd das hiltebrant ʒű bernn
Nű cʒű dem Rieſen keme
7v
der tribe mit mir den ſinen ſpot
din milte vnd auch din gute
ver gelt dir ſelber got
Du ſolt mich anden Rieſen wiſen
den jch ſo wyte horebryſen
den wil jch ouch beſehen
wie vil manheit er an jm hat
Min hante eyn deſter lieber beſtat
was mir dar vm beſchee
das műß er tűn jn kurtʒer friſt
Jſt das jch jn finde
Syt er nű der tuffel iſt
Jch wurd yme lecht cʒű linde
Vnd auch han manichen man gefelt
Vnd der ſich alſo freyſam ducht
Vnd ich yme doch ver galt
Da ſprach das cʒwerglin ſo Clein
Here ſyt jr nit wollnt mit mir hein
So wil jch űch geben
Einen ſtein iſt alſo tugenhafft
da ir nit verlieren uwer manes krafft
Vnd auch behalt das leben
Vnd ſtrytten jr ein gantʒes jar
8r
Das uch weder hungert oder durſte
Was jch vch ſage das iſt war
Von bern her edeller ſturſte
Jch liege vch nit als vmb ein bacht
Er iſt mir werlich cʒű ſunder trut
Vß fremden landen herbracht
den ſtein j er jn die hende nam
Er dancket ſere dem clein man
Er det jn ſchon (behaltŋ)behalten
Er ſeget dem cʒwerglin veſt nű danck
Es ſprach owe die gab iſt kranck
Der lieb got wol uch dancken
Jch hant vns von dem tode ernert
Vor des feygen tufels bilde
Geturſt jch min tűffels bilde gefert nű han
wann jn des waldes wilde
Jch ſehe wie vch mochte ergan
So getare ich vor dem Rieſen
Min gefert jn nit han
Da ſprach von berne der kune man
So nyme das dir das jch (gefangŋ)gefangen han
vnd bring auch din geſelen
vnd wyſe mich vff die Rechten ban
8v
Da antwurt jme der Cleine man
Syt jr dann nit (wolẽt)wolent
Jch wyſe uch vff die Rechte ban
vnd die uch one frage
Treytt an des Rieſen wonneſtat
Vnd da er auch lyt an der loge
Vnd war jr kerent alle wege
Der Mylte got von hymele
Halte auch jn ſiner pflege
Leget uch der Riſe jn ſinen turn
Dar jn gett mancher wilder worm
Der mag űch cʒű uwerem lip
werlichem kein ſchaden geſin
Von berne lieber (h’re)herre myn
Jr went vnd ich entryb
Auch mit vch dann mynen dant
Neme ich vff mynen truwe
Wer mir der ſtein nit als wol herkant
Er muſt mich yemer Ruwen
Jr mogent wch wol dar an gelon
Es ſtund vbel das jch v̋ch luge
Jr hent mir vol getan
9r
(Hreñ)Hren diethterich gert da baß
Vnd uff ſin gűt Roß er da ſaß
Er wolt doch nit verʒagen
Er vrlop von dem cʒ[w]erglin nam
Es wyſte jn vff die Rechte ban
Die in doch mocht getragen
der edele furſte hoch genant
der Reyt jn leuwen műte
da er den vngefugen ma̋t man
Fant ſlaffen an der hűt
Vnd da er ſiner rowe pflag
Sin ſtang was groß vnd tehelin
die neben dem rieſen lag
Her diechterich kam dar gerant
da er den Riſ großen [v]allant
Fant ſlaffen jn dem walde
Er hielt by jm vnd ſach in an
Gar gruſſelich was ſich der man
Her diethterich kam balde
Sin yeſen hub was ſtehelin
Er werlichen wyte her gleſte
Vnd er auch ſinen follen bant
9v
wann in des bomes eſte
Vnd wen der Rieße den atem cʒoch
So bugent ſich die eſte
wann jn den boumen hoch
Nu hilff mir criſt von hyemelrich
Wie lyſtu doch ſo gruſſelich
vnd haſt doch menſchen bilde
Nű han jch mich gar wol bedacht
Was műtter man dich her han gebracht
Slűge jch dich jn diſem gewilde
Alſo ſlaffen hie cʒű dote
Das wer mir jmer ein ſchande
Sin tegenheit jm das gebot
Das er nit mit den henden
Wecken wolt er galb gab jm einen ſtoß
Vnd mit den fußen fur ſinbruſt
Dauon erwacket der graß
Vnd vff wuſt ſich der vngefug
Ob jch dir diſſen ſtoß vertrug
Jch het ſin keinen frumen
Er lieff als jn den an den (hreñ)hrenhern her
10r
Er wolt in haben one were
Ja mit gewalt genomen
Er ſluge in vff (ſinẽ)ſinen jſen hűt
das er nű ſtruchen gunde
vnd mit den knuwen vff das lant
das nam den Riſen wonder
vnd das der man ſo cleyne waʒ
Vnd het jn noch geſlagen jn
Nyder jn das grune graß
Der rieß ſtund ſtile vnd beſach jn baß
Vnd ʒu her diethterich ſprach er das
Du biſt der berner
Du kaſt dich vor mir nit verſtelen
Jch konn dich by mynes neſten helme
Jch belend dich dich by dem hilte grin
Vnd der ſo wyte ergleſte
Haſt mir erſlagen
Den ohem min daru b⟨m⟩b haſtu das leſte
Nű tritt du her w. wol getan
Jch ſag dir edeler berner
Es mag dir nit baß ergan
10v
Da ſprach von berne her diechterich
da iſt dick ein wapen dem Andern gelich
Du kanſt mich nit erkennen
Da ſprach Ri der rieſe ſigenot
Jch bekenn dich by dem leuwen Rat
Vnd wilt dich doch nit nennen
Nű tűn du recht oder laß du varn
Der ſtoß doch mich befilhet
Du furſt den Adeler vnd den arn
Gemalt jn dinen ſchilt
Du kaſt mich nit (betrigŋ)betrigen ʒwar ʒwar
Jch han vff dich gehűtet
Me dann cʒwey gancʒe jare
Das jch dich din nye kunt (bekomẽ)bekomen
So han jch hie von dir ver (nomẽ)nomen
Einen ſlag ſo groß
Den du mir tett vff myn jſen huͦt
M m⟨y̋⟩t dinem ſcharpffen (ſwer’t)ſwerrt //Zierstrich?// ſo guͦt
Dar cʒű haſtu mich geſtoſſen
Mit dinem fuſſen fur myn bruſt
Das lit mir von dir ſwere
11r
Wir ſolent verſuchen ein juſt
Der edeler berner nit me vff den (furſtẽ)furſten ſlűg
Er wolt An jme ſűchen
Ob er het keinen beſſern fűg
Da ſprach ſich es der kune man
Du ſolt mich gein berne jn (Rittẽ)Ritten lan
du aller Rieſen ere
Sehe jch dich ſlaffen vber tag
Fur war jch dir es ſagen mag
Jch gewecket dich numer mer
Das du myn vient wolteſt ſin
das wűſt jch nit fur ware
du ſprichtes du habeſt gehűte n⟨t⟩ myn
Me dan cʒwey gancʒe jare
Du ſolt mich gein berne Ritten lan
Ney ſprach der vngefuge
Es mag dir nit als wol ergan
Her diechterich ſprach nű ſich jch wol
Vnd das jch mit dir fechten ſol
du wilt mich doch nit myden
Syt wir ſint cʒű ſamen komen
Es iſt war jch han dir (grienẽ)grienen (genomẽ)genomen
11v
Din leben wil ich dir dir auch beſchniden
Vnd wil dir es machen ſinwel
Vnd dar nach balde din ende
din jſen hűt wart nye ſo helle
Er muß von (mynẽ)mynen henden
Noch hut werden dunckel war
Die Rede det dem Riſſen cʒorn
Er hub ſich aber dar
Mit der ſtangen die er da trűg
Nach her diethterich er da ſlűg
Die ſtang ſtracken ſlege ſwer
das lup hin von den bonen nyder
Jr ſtriten was gewer
Es getorſt kein cʒaghafftig man
Nit wol han gſauwen
der ſweyß der von jn beden Ran
Vnd von dem groſſen hauwen
Vnd das ſye tatten jn dem tan
Das laup hoch jn den eſten
Vnd von der hiecʒ enbrant
Her diethterich wart vngeműt
12r
Er ſlűg den rieſen vff ſin hűt
das er ſin nye verſert
dar vnder was eins wormes hűt
Gehertet wol mit drachen blűt
dar vnder wol gebert
Vnd das er nit geſehen kund
des ſtarcken Riſſen horne
Oder wo mit er gehertet was
Das dett her diethterich cʒorn
Oderwo mit es waʒ verworcht
das trűg er an ein brunin gűt
Darunder farcht er one forcht
Kein ſwert ſin nit verſchniden mocht
Vnd was her diethterich je gefacht
Er kunde ſin ny̋e (verſchr’otten)verſchrotten
Er ſlug jm vff ſin hurnin gewant
Das ſch ſwert jme jn der hend herclang
Der riße hieß ſigenot
Er ſlűg den furſten hochgenant
Das er begund ſtruchen
12v
Da ſprach daʒ vngefugelat
du műſt din ſwert baß bruchen
Wiltu mir ſtrytes wieder wegen
Vff ſprang ſich der von berne
Recht als ein kuner degen
Er ſlűg als vff den ſigenot
das das wilde fure rat
Sprang vß dem herten horn
Der ſweyß da von jnbeiden ran
Da ſprach der vngefuge man
Da het jch wol verſworn
Daʒ du mir einen eynigen ſlag
Mochtes ſin (vorgeſtandŋ)vorgeſtanden
Nu iſt es doch din junſter tag
Die ſtang nam er cʒű (ſinẽ)ſinen handen
Vnd nach dem furſten er da ſwang
Der edelle vogt von berne
Ein klaſter uß der ſan ſtangen ſprang
Vnd da mit er ſin nit e n⟨in⟩ traſt
So horte man doch ſo wyte den klaff
13r
Die ſtang die da entwűſt
Herdiethterich gar wol gelang
Cʒwuſchten den Riſen vnd die ſtang erſprang
Wann cʒű der ſelben fryſt
Vnd von der ſtangen er jn dreyb
Vnd woltes jm der nach nyme laßen
Vnd er ſich da ſcheys
der rieße one maße
Neben ſich jn den tan
dar uß darauff e⟨t⟩e er einen bome
Vnd lieff de m⟨n⟩ (herñ)heren an
Den boűme er jn den henden trűg
Vnd nach her diechterich er da ſlűg
die ſtarcken ſlege ſwer
da ſprach der edele furſte gűt
Nű gedacht wol jn m n⟨y⟩nen műt
das jch der Rűtten entwaſſen wer
So wiltu mich nű hie beʒyngen
Mitt dinem goſſen boume
Dir mag obg[o]ttwil nit (gelingŋ)gelingen
13v
Er nam des Riſen gőme
die eſt in vor der hend abſlűg
(d’)der des achte der Rieſe gar klein
Er fant jr dar nach genűg
Wann er jm (einẽ)einen bőme angewan
So lieff der vngefuge man
Vnd brach cʒwiernot alſo einen groſſen
da mit fugt er jm vngemach
Her diethterich von berne ſprarch
Du műſt die bőme liegen laſen
Nu ker du helt wieder cʒű (derſtangŋ)derſtangen
durch aller Rieſen ere
du dűſt mir mit dem eſten trang
Jch forcht die bőme gar ſere
Sie ſtechen mich cʒű de[nn] dem helm jn
Vnd das jch nit geſehe
Vnd auch ferliere myn liechten ſchin
Da ſprach der Rieſe vnuerʒeyt
Eſt haſtu mir din kumer gekleyt
Jch wolt ſin wer noch mere
Der (ſtangŋ)ſtangen wil jch mich erwegen
14r
Vnd wil din mit den (bőmẽ)bőmen (pflegŋ)pflegen
da ſlűge er nach dem heren
das er nit woſt wo er was
Sie ſprűngen jn den eſten
Her diechterich ſiner ſin vergaß
das er ſelber nit enwyſt
Wie er dem Rieſen cʒű ſolte komen
Er begűnd jn waſte die eſte
Vnd vor der hende ab brenen
Her diethterich ſich gar wol verſand
Vnd wolt im keynen bome me lan
Er műſt ſieligenlaſen
Wann er j cʒű ein boume trang
Herdiechterich hin nach enſprang
Er begund den Riſſen ſtraffen
Als gar mit vß erwelten ſlegen
Sluger jm er yne cʒű dem houpte
da ſprach her diechterich der degen
Er het dir die ſtange erlaubt
Vnd die verſchonachſtu d won von mir da
Jch gieb dir es min trge
14v
Der rieſe ſprach laß din drauwen ſin
du gilteſt mir den ahein myn
den du mir haſt er herſlagen
da ſprach von berne her diechterich
So ſoltu yeʒen weren dich
Er begund den Rieſen drengen
Ander werb als jn den dan
Vnd wolt jm keinen bome me laſſen
dabegund der Rieße frey̋ſem
Vnd cʒű der ſtangen lauffen
Vnd wőlt ſie nemen jn die hant
Da her ylte in der von berne
Vnd ſluge yne vff das lant
Der Riſe rieße nit lang da lag
Cʒwar du giltſt mir den ſlag
Sprich jch ſicherlichen
vdu műſt dich a m⟨n⟩ myn gnade ergeben
Es get dir yetʒent an din leben
Da ſprach her diechterich
Vnd das entun jch werlich nit
15r
Jch het ſin yemer ſchande
Vnd wo (mã)man geegen gieng oder Rytt
Gar wyte jn dem lande
Vnd was ſprich jn mancher ſtat
Das ſich der vogt von berne
Durch trouwen ergeben hat
Sie ſtrytten ein ſumer (langŋ)langen tag
da geſach ſich manicher herter ſlag
Jr keiner ſich nye geſumpt
Her diechterich enpfing jr nit vil
Als jch vch ſagen wil
Der berner den Rieſſen treyb
das loup das An den eſten ſtund
Vnd begundet bleychen
Das es nyemant gebriſen kund
Des Rieſen horn da weychet
Die liebe die er an dem libe trűg
der edele vogt von Bernne ·
Ein wunden dar durch hin ſlűg
Her diechterich ſprach vß großem ʒorn
15v
Helt din Rede iſt gar verloren
Jch ker mich An kein drauwen
Jch wil jn diſem tan erſterben
Oder wil den bryß herwerben
Vnd das jch den frauwen
Min hohes lop ſo gar nit (verlirẽ)verliren
das jchs ſo lang hie han (gehalt̃)gehalten
E wolt jch duſent tode erkyſen
Wenn das jch ſo leſterlich wolt alten
Vnd das ſpricht jn mancher ſtat
das ſich der vogt von berne
durch drauwen hett ergeben hat
Vechtſt dann durch frauwen Reyn
das maſtu werlich vngerne tűn
Sie lonent vngelich
Sehent ſie dich jn dem blűte baden
Sie laſ lieſſent dir den veygen ſchaden
da ſprach her diechterich
Jch vycht durch frawen vnd durch man
Vnd durch myn ſelbes eren
16r
Da begund der Rieſe freyſam
Sine ſweyß reren
Vnd von der hicʒ die da beſchach
Vnd die dem vogt von berne
Cʒű ſinem műnde uß brach
Da ſprach der vngefuge man
Soltu ein wil gen in diſem tan
Du woltſt mich gar verbrenen
Von der hicʒ die dir cʒu dem műd uß gat
Jch weyß nit wer es jn dich (getragŋ)getragen hat
Jch kan anders nit erkenen
dann das der tűffel jn dir ſye
Mit allen ſinen (knechtẽ)knechten
Die hicʒ wont mir nahenby
Dann din groß fechten
Da mit herweychtu mir myn horn
Die Rede die tett herdiechterich
Vnd von dem hercʒen cʒorn
By mir iſt kein duffel noch ſin genoß
Erſlűge Als vff den Rieſen groß
16v
Vnd ſch n⟨ri⟩et yme Aber ein wunden
da ſprach der vngefuge man
Erſt wil es mir an die bint (Riemẽ)Riemen gan
Vnd cʒű den ſelben (ſtundŋ)ſtunden
Tratt er neben ſich jn den tan
da er ein ſchilt het hangen
der was gar breyt vnd lang
Trug er vor ſinen henden
Noch breyter dan ein ſchur tor
Da grau dem vogt von berne
Das er was kumen uff die ſpűr
Der was mit horne wol beleyt
Als vns die Aufenture ſeyt
Einer hende dick vmb die ende
Er was mit ſtahel vberʒogen
Den trűg er vor der hend
Nű wer dich edeler vogt von berne
Recht als ob du woltſt geneſen
Jch wil dich achtages ſtryt geweren
das ſoltu ſicher weſen
Du cʒarhauweſt mir nit als balde den ſchlt
Er iſt noch alſo nűwe
17r
Er wart noch nye durch cʒylt
Her diechterich ſprach cʒű der ſelben friſt
Vnd das din ſchilt ſo g a⟨ű⟩t nű iſt
das hilffet mich gar cleyne
dar vmb nem jch den ſig an dir
das ſoltu ſicher glauben mir
Vnd von den helden cʒweyen
Hub ſich ein keyſerlicher ſchal
Als wir es heren ſagen
die troſeln vnd die nachte gal
die begunden ſanges (v’ʒagen)verʒagen
Mit jren vngefugen ſlegen
Die dier die lieffen uß dem wald
Vnd haten ſich der liebe erwegen
Sie ſtrietten one vnder laß
Sie taten manichen ſlag ſo groß
Von berne her dichterich
Der mocht mocht mit ſinen cʒeychen
Dem rießen vnwenig An den gurtel gereychen
Das wiſſent ſicherlich
Wann er jn welt ſlahen vff den hűt
17v
So műſt er hoch uff ſpringen
Her diechterich wart vngemaß
Vnd er hete kein gedinge
Wann das er műſt geligen tot
Vil ruhe vnd vngefuge
Was ſich Rieß ſigenot
Das es nyeman gebryſen kűnd
Er lieff hin An den (werdŋ)werden man
Alſo gar jn groſſem nyd
da wart betrubet der hl hilte grin
Vnd auch jr beyder helmes ſchin
Vnd dartʒű jr liechts geſchmid
Vnd das es alſo wit her hal
Die ſtarcken ſlege ſwere
Vber buge birg vnd vber tal
der edele berner
Mit dem ſelben ein ſlag entpfieng
da gedachte er owe lieber meyſter min
das jch din gebot ye vber gieng
Des ſten jch hie jn großer not
18r
Der rieß den ſchilt al fur ſich bot
Was her dieththerich je uff in geſlűg
Er kund ſin nit als vmb en har
Vff ſinen ſchilt gehefften cʒwar
Das was ein vngefúg
her dietherich cʒorn wart offembar
Er ſlűg vff jn mit krefften
Was jch ſag vnd das iſt ware
Er konde ſin nie gehefften
Noch konde er ſin verſchrauten nye
Mit dem der vogt von berne
Manchen ſlag enpfieng
Vff ſinen liechten helmes ſchin
Das jme das liechte heiſſe blűt
Floß von ſinem houpt
Vnd auch uß ſinen beyden oren
der edele furſte hoch geborn
Wart ſiner ſynn beraubt
Das ers nit me her cʒugen mocht
18v
Die ſtarcke ſlege ſwere
Her diechterich gar wol gedacht
Das jch noch cʒű Bernne wer
Jch kem nit her jn diſſen tan
Ach hiltebrant lieber (meyſt’)meyſter myn
Das jch dir nit gefolget han
Das mag mir wol cʒű ſchaden (komẽ)komen
Jch han keinen ſtercker noch keinen (fromẽ)fromen
Rieſen me⟨ny̋⟩e me geſehen
Was du mir je me geſeyt (hyltbrãt)hyltbrant
Das get mir alles an die hant
Es iſt mir nye me beſchen
Syt das jch erſt ſtrytten wart
Es iſt der geturſtig aller degen
Des Rieſen manheit me verſpart
Er begund ſich vaſt pflegen
Mit der ſtangen die er da trűg
Den jungen konig von berne
Er vff die heyden ſluge
das er jn ließ da liegen fur tot
18v
Ob yme ſtund Rieß ſigenot
Er wont er wer geſtorben
Er trath jn mit den fuſſen vmb
Vnd ſprach helt din hoher ſyn
Hat Anders nit herworben
Wann du mir das leben din
Muſt laſen hie cʒű pfande
Gerochen iſt myn oheim grim
Das műß nű jn dem lande
Min hohes lop gancʒ fur ſich gan
Jch ſag dir es edeler berner
Das dir was vnder dann tan
Alſo wil jch yecʒt gein berne gan
Das műß mir weſen vnder tan
Das wil jch ſye beʒwingen
Von berne iſt mir vil geſeit
Da ſicʒen helde vnuerʒeyt
Die heiſſen die wusfinge
Vnd emlung ein furſt her
19v
die beʒwing jch mit gewalt
Wolffart vnd ſigeſtam cʒwen (degẽ)degen mer
Vnd hiltebrant der alt
Die műſent mir weſen vnder tan
Vnd teten ſie es nit gerne
Es műß jn auch alſo hergan
Her diechterich ſich gar wol verſtand
Da der riſe rieſe da ob (jmſtűd̃)jmſtűnd
Vnd ſich nit rechen wolt
Her diechterich ſich da nit vergaß
die rede er da jn die oren laß
Biß das er des ſalcke ſchalckes herholt
Vff ſprang ſich der kune man
So gar jn großem ellende
Vnd lieff den rieſen aber an
Vnd ſlűg jn von der hend
Sinen ſchilt veſt vnde breyt
vnd ʒugt in von der erden
der degen vnuerʒeyt
Auch kund er jn nit vol getragen
20r
Er warff jn hin vber einen graben
Vnd trat jn da cʒű ſtucken
Er lieff den rießen aber an
Da ſprach der furſte lobeſam
Du műſt dich anders ſmucken
Du kaſt dich hinder den ſchilt nit me
So leſterlich nit me geſchmyegen
Die rede die du do det
Dar an műſt du liegen
Jch getruge got vnd ſiner barmhercʒikeyt
Das dir din gewalt gemeine
Mit dinſt wart alſo bereyt
Dar cʒű die ſtarcke wulfing
Dar vber hat du din gedinge
Du woleſt ſie gar verderben
Sye műſten dir weſen vndertan
Der hoffart wil jch dich erlan
Jch finde wol neher erben
Dubiſt jm werlich vngelich
Das dir das lat cʒű berne
20v
Bald dinen ſo gewaltenklich
Jch wil dich baß geweren
Jch finde neher erben wol
Der tűfel din rechter her
Dich daruorbehuten ſol
Da ſprach der ſtarcke rieße groß
Haſtu aber uff gerichtet dinen koß
Jch won es wer din ende
Jch weiß nit wer dich vor mir hernert
Jch han dir menchen ſlag ſo hert
Getan vff dins helmes wende
Vnd ſolt das recht nű fur ſich gan
Dir ſolt der dot wol nahen
Die rede mich won dir vor verſmacht
Vnd auch din groß gahen
Das jch ſo gar din ſpot műß ſin
Jch gib dir des mýn truwe
Du gefurſt mir es nyemer hin
Dar cʒű haſtu mir myn ſchilt ʒertren
21r
Vmb ſußt wert du ſin gebetten
Das glaubdu mir ver war
Darumb dun jch dich libes bloß
Cʒwey waffen jch herbietten műß
So gar mit ſcharpffen orten
Sie haub hauwen cʒű ſamen one wer ʒale
Die ſtoltʒen tegen ſnelle
Das es jn dem w lande herhale
Vnd jr liecht geſchmide ſohelle
da hetten ſie kein ander hab
Dem edelen vogt von berne
Der ſtein vil kreffte gab
Den jn het geben das cʒwerglink clein
Es műſt ſin end geweſen ſin
Als von den großen ſlegen
Die jn der ſtarcke rieſe tett
Vil kreffte er von dem ſteine het
Die cʒwen kunen degen
Gaben ein ander mannchen ſlag
Wo ſie einander (mochtŋ)mochten her reychen
21v
Sie ſuͦchten biß an den funfften tag
Wenn das ſie ein ander vmb tryben
der furſt wolt nit verſlaffen
Yeglicher wer gern bydem ſig belyben
Derfurſt wol nit verſlaffen
Erſchneyd jm durch ſin hurnin gewant
Das blűt ran jm andie hant
Der rieß ſchrey lut nű waffen
Nű jſt mir nie me beſchen
Syt das jch erſt wart ſtryten
Jch han des glichen nie me geſehen
Deʒ krafft cʒű allen cʒy̋tten
wie es vmb dich verwandelt ſye
Du ſlechts vff nich mich geſwinde
Als ob diner weren dry
Dar cʒűkanſtu manchen liſt
Das jch dich cʒű aller fryſt
Mit ge ſlegen nit kan getreffen
Da ſprach von berne herdichterich
Vff myn truweſo műget mich
Daʒ du ſolt vil gebeffeſt
22r
Jch ſten vor aller welte fry
Jch forcht auch nyemans mere
Vnd das auch nyemants by mir ſye
Es ſye dan die maget her
Von (hỹmel)hymmel vnd jr liebes kint
Die kunent mir wol gehelffen
Wann ſie die beſten ſint
Der rieß lieff jn aber an
Vnd ſlűg den furſten lobeſam
Sin ſwert uß ſiner hend
Das es fiel nyder uff den plan
Er wolt dar nach gegri[f]fen han
Von berne der ellende
Al nach dem ſwert er da greiff
Da kamen ſye cʒű ringen
Nach dem ſwert hub ſich ein geleff geſleyff
Der vogt von almunge von amlunge
Wolt es wider han genomen
Da was der ſtarcke rieſſe
Al vor jm dar cʒű kumen
22v
Vnd ſtieß nieder uff das lant
Vnd greiff nach ſim ſtehelin gewant
Vnd wolt jn uff da cʒugen
Her diechterich den rießen groß
Mit beyden armen vmb ſloß
Vnd begund ſich cʒű jm ſműcken
Her diechterich den rieſen an ſich cʒoch
Vnd trucket jn uff die heide
Das ſich der edele furſte hoch
Strűcht vber die ſporen beyde
Vnd das er jn dem herten anger ſtund
Alſo mochten ſie beyde einander
Als noch die furſten tűnd
Sye warent beyde ein ander haß
Den rieſen ſer die wunden ſmarcʒ
Die jm her diechterich uff cʒart
Das jm das blűt ran jn denkle
Daʒ det dem vngefugen we
Vnd verdroß jn auch w⟨v⟩il hart
Her diechterich jm in die wunden fiel
Vnd cʒerte jm uff gar wyte
23r
Das jm das heiſſe blűt erwiel
Vß cʒű beyden ſitten
Vnd jm wart rot als ſin gewant
Sie fiellent mit einander
Gar dick wann vff das lant
Sieheten mit einander vngemach
Der rieß herdiechterich brach
Die hend wann uß den wunden
Das er jn da műſt aber lan
Daʒ frawet ſich der vngefuge man
Vnd cʒű den ſelben cʒytten ſtunden
Der rieß herdiechterich beʒwang
Vnd uff dieheyden jn druckt
Er nam cʒwen riemen warenlang
Hend vnd fuſſe fuß im buckt
Vnd band jm alle vier cʒűſamen
O we ſprach der vogt von berne
Das műß jch mich jmer ſchemen
Nu wil ich klagen kriſt von hymel
Das du mir alle viere wi t⟨l⟩t binden
Als dem wilde tűt der wiſe jeger
23v
Vnd wurd jch hie redlich herſlagen
So dorfft mich werlich nyemanklagen
Vnd wer das mir vil weger
Wann das jch one were herſterben ſol
Recht als eine frawe arme frauwe
Neyna helt nű tűn ſo wol
Vnd nym din eigen ſwert vnd hauwe
Mir da mit das haupt abe
Ya das die welte ſo boſcliche
Von mir nit cʒűſagen habe
Da ſprach der rieß ſigenot
Jch wil dir antűn ein anderen tot
Jch wil dich mynen wurmen
Werlich bringen hin cʒű deyl
Das jch vor dinen ſturmen
Alters ein geneſen bin
Das frawe jch mich gar ſere
Jch wil dich legen jn einen ſtein
Da geſiheſtu niemer me
Weder den die ſone noch den mone
23r
Jch ſage dir es edeler berner
Es mag dir nit als vol ergan
Da ſprach von berne herdiechterich
So wil jch jmer ruwen mich
Tet jch dir je cʒű leyde
Das wiſſe du uß herwelter man
Din oheim wolt mich es nit herlon
Der mer jch dich beſcheyd
Din ſwester vngefuge waß
Sie druckt hiltebrant beſunder
Vnd daʒ der derſelbe yegenaß
Das waʒ ein michel wűnder
Vnder einen arm ſie jn cʒwang
Sie druckt in alſo ſere
Daʒ jm daʒ blűte cʒum munde uß drang
Der rieſe ſprach du dorfft mir nit clagen
Jch ſihe dich ſelber wol antragen
Mins nefen geſchmyd
Vnd das betruget mir den ſyn
Din hoffart iſt gar da hin
24v
Byſtu je geweſen geſwind
Vnd das iſt alle ſant dahin
Vnd das műſtu mir jehen
Jſt dir jn groſſen ſturmen
Ye kein aufentur beſchen
Vnd das iſt alles ſant dahin
Jch ſag dir es edeler berner
Das jch der man nű bin
Der die kindlin gefellen kan
Vnder ſinen arm er da nam
Wol uff ein halbe raſte
Trűge ern vnder den armen ſin
Her diechterich leyt groſſe pin
Der rieſe der druckt jn waſt
Das ſich der edele furſte gűt
Des leben hat erwegen
Das jm das heyße reter blűt
Dem her uß herwelten degen
Ran cʒű műnd nd cʒű naſen uß
25r
Er leyt vil herter drucke
Er kam jn rieſen huß
Dem rieſen dar cʒű nate waß
Das er herdiethterich vergaß
Sins roß jn dem wald
Er leyt in cʒű eines ſteines want
Vnd cʒoch jm ab ſin ſteelin gewant
Vnd det es behalten ſchon
Er trűg es jn die kamer ſin
Schilt ſwert hanckte er an die ſtangen
dar cʒű ſatʒte er den hiltegrin
der rieſe kam gegangen
Da er her diethterich w⟨v⟩ant
Er ſchnit jm uff gar ſchire
Vnd laßt jm ſine bant
Er leyt in einen turne dieff
da mancher wilder wurme jn lieff
die tages liecht nye geſahent
Vnd da er an den bodem kam
25v
Das gewurme das weych von jm hin dan
Vnd getorſt jm nit genahen
Von dem edellen ſteine ſtarck
Schurage es ſich vmb die ende
das gewurme ſich alles ſantent barg
dort vmb des ſteines wende
Vnd von des edelen ſteines krafft
Den jn das cʒwerglin hat geben
Vnd vmb ſin ritterſchafft
der rieß cʒoch ab ſin gewant
Sine wunden er da verband
Er waʒ veſcharten wol
Er gin gieng ein halbe jn dem berg
Er ſűcht jm moſt vnd werck
Vnd macht die da dny ſchűbel
Der jeglicher beſonde[r] waʒ
Vnd wage by einem pfunde
Sin wűnder er da mas
Die warent cʒű den ſelben ſtunden
Jegliche by dryer ſchűch wyt
26r
die jn der vogt von berne
Hete geſlagen jn dem ſtryt
Owe ſprach der rieß ſigenot
Wie nahe was mir der tot
Ya von dem helde beſcheen
Solt jchs kein wil han getriben
Jch műſt dot ſin vor jm hie ſin (belibẽ)beliben
das wil jch jm wol jehen
das er der g[d]orſtiger einer ſy
Als er den tauff je empfing
Nű ſten jch vor aller welte fry
Das er aber noch hie vſſen gieng
Dar umb nem jch nit duſent marck
Jch műſt von jm ſterben
Sin manheit was ſo ſtarcke
Der rieſe vber den turne lieff
Cʒű her diethterich er da rieff
Vil edeler vogt von berne
Wie gefelt űch myn gemach
Her diethterich von berne ſprach
26v
Da wer jch uſ[ſ]en gern
So mag es nit geſin
Sprach ſich der kune degen
Jch han mich uff die truge truwe myn
Gemaches gar herwegen
Das gewurme das tűt mir alſo not
Jch mag es nit lenger getriben
Jch műß geligen tot
Das rett er als vmb ein liſt
Vnd das der rieße hete gewyſt
Das jm kein wilder wurm
Am lib kein ſchanden mocht getűn
Jn cʒoche der vngefuge man
Wieder uß dem turn
Vnd tet jm an einanderen tot
Suſt műſt er jm betagen
Er begund den rieſen ſigenot
Von großen noten ſagen
Der er doch nye keyn gewande
Er vorcht er cʒűge jn her wider huß
27r
Vnd tet jm ein (and’)ander tot an
der Riß hin wider ab Rieffe
So wil jch gen gin Berne
Yetʒe vff diſſer friſt gan
Das muß mir weſſen vndertan
(Dʒ)Daʒ wil jch dich gewern
Neyna heilt du darffſt ſin nit
Ker wider hein ʒű walde
Erſucht dich werlich ſelber hye (heym̃e)heyme //Zierstrich//
der milte got von himele
der helff doch vnſer eym
der Riß wart on maſſen fro
Vil bald wapet er ſich da
Vnd hűb ſich an die hűt
Da er vor mit (hrñ)heren dichterich ſtreit
Hinder ein Runß er ſich leyt
Hiltebrant der gűt
der kam geritten jn den tan
Jn Ritterlichem cleyt
Als wirs nű an dem liede hant
27v
Dort vff der grunen (heidŋ)heiden
Vnd wers nű werden horen ſagen
Hiltebrant der alte
Begund ſinen (hreñ)heren (clagŋ)clagen
Nun loſſent wir her diechterich ligen
ʒű Berne iſt ſin nit geſwigen
Von den ſinen allen ſant
Sie clagent ye ſin werden lip
Da ſprach ſich manich reines eydels wip
ʒű meyſter Hiltebrant
Vnd vnſer (hrẽ)here iſt leyder tot
Er wer wol wider komen
So hat jm der Riß ſigenot
Nu Recht ſin lip genomen
Das er ſolang iſt vber das ʒil
Des ſtarcken Riſſen ſlege
Sind jm worden gar ʒű vil
Hiltebrant ſprach das iſt war
Das er nit jſt (komẽ)komen ʒű land
28r
Das er nit kumet cʒű land
Min her der iſt gar lange
Jch hans vns alen vor geſeit
Da jch mit jm cʒű walde reyt
Das er dem vallant
Nit wol mocht wider wegen
Der ſtoltʒe degen here
Von ſinen vnge fugen ſlegen
der edeler berner
Nit gefechten mocht als jm was not
Er iſt nű von den rieſen
Recht gelegen tot tot
Da ſprach ſich meyſter hiltebrant
Nű werdent werlich die lant
Sin nyemer me besecʒet hergetʒt
Han wir verlorn den furſten her
So wirt berne numer mer
So recht wol herſetʒt
Stun es byß an den jungſten tag
Das wiſſent ſicherlichen
Fur war das jch wol ſprechen mag
28v
Man fint nit ſin gelichten
Er was der Manheit gar ein bern
Ach her got von humele
Wie ſolent wir ſin enberen
Da ſprach der ſtarcke wolffhart
Vnd iſt nit dan uff der w⟨f⟩art fart
Erlichen erſtorben
Von dem vngefugen man
So darff man den furſten lobeſam
Ye deſter myner klagen
Wir műſent ſterben aleſant
Werent arm oder riche
Es geſchee mir lieber von eins helden hant
Dann das jch boſclich
Lege vnd ſturbe cʒű fuß im ſtor
Vnd wurd jch erlichen erſlagen
So wer jch werlich fro
Alſo irt der kune wygant
Herlaubt mirs her hiltebrant
So wolt jch den von bern
Cʒum aler erſten retten nach
Hin cʒű der w⟨v⟩ iſt mir gach
29r
Sprach ſich der kune kern
Vnd wer jch by̋ dem wygant
Von mir wurd er gegriffen an
Durch uweren wilen
Des frigen tufels bild
Jſt war jch mechtin ſtryttes ſat
Man műſt vnſer einer dar
Dat+ tragen von der ſtat
Sie heten leyt vnd vngemach
Sige der junge ſprach
Owe das jch ye wart geboren
Han wir ſ verloren den furſten her
Alſo klaget jn der werder ritter ſer
Vnd wir j nn⟨m⟩ doch woren
Alle vſſer maſſen liep
Er hielt vns wol jn eren
Hat bas der vollandes diep erſlagen
Herſlagen vnſern herren
So wer es doch wol moglich
Wir wegten li[p] vnd ere
Ya doch den furſten rich
29v
Da ſprach der alte Hiltebrant
Jch gelobe myn heren in ſin hant
Jch wolt jn cʒum erſten reten
So wil jch rýtten in den walt
Wolffhart kuner degen alt
Vnd das wil jch nit brechen
Ein worʒeychen wil jch dir lon
Kume jch nit jn cʒ[w]olff tagen
Wider hein gein berne
So bin jch ʒű dode geſlagen
das wil jch dich geweren
Jch han verloren das leben myn
Das laß dir alſo not hin cʒu dem (rieſẽ)rieſen ſin
Hiltebrant der wapet ſich
Da ſprach die hertʒogin ſo rich
Wurt myn vil lieber her
So wil jch dich geweren verloren han
Jch han verloren das leben myn
Sprach die frauwe wol getan
So wirt mir freude gar ſer
30r
Jch weyß wol das jch ſterben műß
Von jemerlichem leide
Wann jch gedenck an uweren groß
Vnd doch von űch műß (ſcheidŋ)ſcheiden
So bricht mir myns hercʒen tor
Jch forcht das mich der rieße
Scheid von űch gar
Da ſprach der ſtarcke wolffhart
Schone edele frauwe cʒart
Wie gehaben dir vch ein alten
Nement uch frauw ein jingen man
Vnd der űch baß gedroſten kan
Vnd lant ſin den got walten
Kumpt er her wider das iſt gűt
So ſolt jrn han empfangen
Edele hercʒogin frauwe ot
Was mag vch das verfahen
Das ein alter man kruget
By vch an dem bette lyt
Nempt űch frauwe ein (jungŋ)jungen
Der troſt űch ʒú aller ʒyt
30v
Da ſprach die hertʒogin cʒű hant
Wolffhart du tribſt als dinentant
Vnd dorffte jch ſin cʒű noten
Es iſt mir nit als vmb ein ſchimpff
Du haſt gein mir kein glimpff
Wann jch da ußen ryt
den aler liebſten heren myn
Jch laß mich lieber begraben
Da ſprach die edele hertʒogin
Jch han mit jm gehaben
Manchen lieben tag
Owe das vorleyde
N e⟨i⟩emant herſterben mag
da ſprach der ſtarcke wolffhart
Schone edele frauwe cʒart
Jch rat v̋ch nit vnrecht
Wolent jr nit volgen mir
Den veygen ſchaden haben ir
Ritter vnde knechte
Die herlachten alleſant
Wie wol ſie leydig waren
31r
Da ſprach der alte hiltebrant
Frauwe jr ſollent gebaren
Vnd werent myner tag nit me
Vnd műſt jch ye cʒű ſterben
Vnd iſt mir nyergent we
Oheyß weynde ſie jm den helm vff bant
Gehab dich v⟨w⟩ol ſprach hiltebrant
Frauwe das wil jch uch bitten
Nű iſt es doch das erſte nit
Vnd es iſt ye myn alter ſit
Jch bin dick vor uß geritten
Das jch kam wol geſunt
Wieder hei nn⟨m⟩ cʒűlande
Wart jch wol ein wenig wunt
So het jch mit mynen henden
Geton wol cʒű (cʒwirnotŋ)cʒwirnoten alſo vil
Alſo vil frauwe durch uweren wilen
Jch gern ſtriten wil
Da wolffhart den kuß erſach
Cʒű der hercʒogin er ſprach
Nű iſt der rieß verloren
31v
Wann myn veter gedenckt an dem kuß ſo gűt
Den nű ſo lieplich dot
Ein frauwe uſſer koren
So iſt es vmb den vngefugen man
Werlichen ergangen
Wann ein man von frouwen lip
So lieplich wart vmb fangen
So gewynt er eines leuwen műt
So wer es doch wol műglich
Er wer fur ſechtʒig gűt
Da ſprach die hertʒogin frauw ot
Wolffhart duncket es dich gűt
So nym dir ſelber eine
die dir ein ſollichs kuſſen tűt
Sytes dich ſo ubel műt
Er ſprach da wil mich keyne
Jch byn ſo wol geraten nit
Keine wilſich an mich keren
Wann jch ir eine dar vmb bitt
Sprach ſich der degen here
So kerts mir das hinder teil
32r
So mag jch nit w vil bitten
Jch laß es an ein heil
die heren erlachten aleſant
Jm huß der alte hiltebrant
Eins ſchones roß dor hieß cʒiehen
Dar uff er ritterlichen ſaß
Es forn alſo groß cʒum dyehen
Recht als ein apfelſin wol
Geſtellet vff alle ende
Es was cʒűſinenfußen ſnele
Man bracht cʒű der hende
Sinen ſchilt veſte vnd ſin ſper
Er genediget dem jungen geſinde
Jm was cʒum walde hin ger
Man det jm m[a]nch ſehen nach
Vnd durch des edelers berners rach
Er kam cʒű groſer not der alte
Manche ſchone frauwe hin nache
Da er genn cʒű walde kapfft
Die ſtege ſo manich falt
Er kam kurtʒlichen dar geritten
32v
Hin vff die heyden grune
Da wart ſo ritterlichen geſtritten
Von dem degen kune
Es wart ein ſollich geſlege geſlagen
Das mans jn den bűchen
Noch nyemant kan wolſagen
Hiltebrant luget vmb ſich
Nach ſinem heren herdiethterich
Ob er jn yergent ligen ſehe
Von dem vngefugen rießen groß
Da ſach er ſins heren roß
Mint ein Sattel ſpehe
Jn dem walde vor jm gon
Vnd ſűchet ſin weyde
Es hete ʒertreten ſinen ʒaum
Da geſchach jm nye ſo leyde
von berne dem alten hiltebrant
Da er ſines (hreñ)heren roß
Alſo ledig vor jm fant
Owe aller myner eren
Sollich mynen lieben (herñ)heren
33r
Nű alſo han ver loren
Von dem vngefugen man
Vnd iſt das jch yn kume an
Er mocht es lieber han verboren
Owe das mich got ye beſchűff
Begunde der furſte rűffen
Vnd tet vil manchen lűtten ruff
Da begund der degen ſtoffen
Von berne lieber here myn
Biſtu irgent by dem leben
Gyb myr die antwurt din
Niemant jm antwurten wolt
Vnd er es alles ſant verdolt
Er lag hinder einem gefylde
Er lűget durch die rumen dar
Vnd nam hiltebrant eben war
Vnd achtet da den gryſen
Jn welcher acht er wer ein helt
Da ſprach rieß gar ußerwelt
Mich múget ſol man dich bryſen
33v
Das du ſolt ſo geweltenklich
Staſt hye vor den augen myn
Jch meyn du műſt mir gelten
Den liepſten augen myn
Die mir myn oheym hant (genomẽ)genomen
Jch laß jn kein hin dan komen
Vnd das uwer werent dry
Es műſt űch ouch alſo hergan
Da weyſt nit hiltebrant der (kunemã)kuneman
Das ſo nahe da by
Der rieſe lag groß vnd lang
Mit ſiner ſtellin ſtangen
die wil was one allen wangen
der rieß kam gegangen
Vber jn vnd ſprach uß groſſem cʒorn
Du kanſt dich nit me hutten
Du műſt ſin verlorn
Wer weyß ſprach hiltebrant da
Nű bin jch werlich din garfro
Das jch dich hie hanfunden
34r
Wie gar du haſt ab geʒelt mich
Du műſt mir von herdiechterich
Sagen cʒű den ſtunden
Weder haſt jn herſlagen
Oder iſt er din gefangen
Das műſtu mir garſicher ſagen
Wie es da ſye her gangen
Vmb den furſten lobeſam
Syt jch dich jn dem walde
Hie alſo funden han
Da ſprach der ungefuge man
Strytes wirt du nit erlan
Vnd das du es vngerne tetteſt
Es műſt dir auch alſo hergan
Sprach der vngefuge man
Vnd du mich dar furbeteſt
Strytes wirt du nit erlan
Mich mowet din heym ſuchen
Wye darſtu myn gerochen
Cʒű einem ſtryt geſellen hye
Jch ſage dirs uff kein drauwen
34v
Du findet das din her an mir lie
Dem herʒeu.gt ich mynen ſyg
Werlich din drauwen hilfft dich nit
Jch ſage dirs durch kein forcht
Es műß dir auch alſo ergan
Sprach der vngefuge man
Der groß rieſe ſo vnge vnuerworcht
Erher cʒeugt damit die ſtangen
Hiltebrant verʒaget nit
Er bat ſin got walten
Cʒagheyt was jn beyden dure
Sie ſlűgent uff ein ander
Das daʒ wilde fure
Was hohe in den lufften
Hiltebrant ſprach din groſſes gűfften
Wirt dir noch cʒű ſwer
Von myner ellenthafften hant
Alſo ſprach meyſter hyltebrant
Dű groſſer walt gebuwer
35r
Du haſt nit geſprochen ob got wil
Des beſten haſtu vergeſſen
Von dem han jch der krafft vil
Dem rießen wart gemeſſen
Von dem alten ein ſlag
Das er uff der heyden
Vor jm geſtrecket lag
Der rieß ſprang uff cʒű hant
Mit ſiner ſteelin ſtangen lang
Cʒű vier orten wol geſlyffen
Scharff recht ein ſcharſach
Da mit frumt er leyd vnd vngemach
Wo ſie ein ander (hergriffŋ)hergriffen
Den ſchilt nam er vaſt cʒű armen
Fur die groſſen ſlege ſwer
Er ſprach ſage an wie haſtu gefaren
Hye mit dem berner
Es was derliebſte here myn
Weder haſtu jn erſlagen
Oder iſt er der gefangen din
Fur war jch das ſagen mag
35v
Mich ver druſſet ſer der ſlag
Vnd haſt mich vbel geſcholten
Das jch dir von dem furſten ſeit
Du haſt es fur ein cʒagheyt
Wo man es reden wolte
Vnd ſprecheſtu cʒű yeder man
du hetteſt mich beʒwungen
Sprach der rieß fryeſam
Dir iſt noch vngelungen
Erſt l ſo habt myn ſtritten an
Jch het ſin yemer ſchande
Solt jch dir cʒű bycht hie ſtan
Hiltebrant ſprach ſo walt ſin got
Wann du biſt wol des tuffels bot
Vnd du das an mir beſchomeſt
das du werlich haſt kein dauſt
din hant mich alſo ſer rauſt
Jch weyß nit wie du es gemeinſt
Du leget mir alſo gern hye ob
Mit dinen groſſen ſtreichen
Da ſtryten ſy beyde noch großem lob
36r
Hy̋ltebrant des ʒeichen
Was ein (guldŋ)gulden ſarabant
Do by̋ (mañ)mann den (herñ)heren vberal erkant
Do der Ryß das ʒeychen ſach
Cʒu hiltbrant er ſprach
Nu wil jch gewinen
Das ʒeichen hie mit Rechtemſtry̋tt
Des Antwurtt jn der ſtuein gűtt
Tuͦſtu die Red uß ſinen
So vermiſtu ſin genűge
Jn juſt do ſye beyde
Yettweder vff den (anderñ)andernnanderen ſchlűg
Das ſye bey̋de vff der hey̋d
Geſtreckett logent bede ſant
Was (mã)man ye geſey̋tt von ſtrytten
das iſt gegen denen ein dant
Vff ſprongent ſye bede ſant
Man hortt den alten hiltebrant
Sin waffen lutt erdieſſen
Das was ſich ,fry̋gſam genant
Da mitt er mengen helm erdrant
36v
Der ſweyß begunde flieſſen
Her nyder durch des Ryſſen watt
Cʒu den ſelben ſtunden
Als es noch geſchry̋ben ſtatt
Sye hatten bede wonden
Die worent von Rotten blűtte naß
Do ſach man nie gefechten
(Keynẽ)Keynen alten Rytter baß
Der Ryeß lieff in aber an
Her hiltebrant den kunen man
Vnd ſchlűg in vff den waſſen
das jm derſchilt ʒu ſtucken fiel
Vnd jm das Rotte plűtt uß wiel
Cʒu műnd vnd auch ʒu naſſen
Hiltbrant ſich wol bedachtt
Blibſt ligen ſo biſt (v’lorn)verlorn
Vff ſo ſprang er uber macht
Der furſt hochgeborn
Vnd erdacht er ey̋nes garbalde
Do er den ſchilt verloren hatt
Den ſtrytt ʒoch er gein walde
37r
Die baume er ʒu ſchirme nam
Hiltebrant der kuneman
Enthielt ſich dar vnder
Hinder die baume er ſich verbarg
Vor dem groſſen Ryſſen ſtarck
Der Ryſſe ſchlűg geſwinde
Hinder den baumen er ſich enthielt
Al vor des Ryſſen ſtercke
Hiltebrant gűtter hiecʒe wielt
Wann er gund mercken
Das der Ryſſe (eynẽ)eynen ſlack erholt
So ſprang er uß den baumen
Recht alſo ein degen ſolt
Aber als er im wert (eynẽ)eynen ſhlag
Suß mochtt er ſich (eynẽ)eynen langentag
Der Ryß muͤden begunde
Wann der Ryß bracht (eynẽ)eynen ſtreych
Hy̋ltbrant uß den ſchlegen weych
As das er muͦden begunde
der Ryß ſprach mir iſt gar ley̋tte
das jch dich nit han vff der wytte
Vnd duſſen vff der heyden brey̋tte
37v
So kund Jch mitt dir ſtrytten
Groß leckerheytt ich an dir ſpure
Jch gy̋b dir des (myñ)mynn truwe
Sie trey̋tt dich lucʒelfur
Do der Ryß ſach den lyſt
das er ſich mit den boumen fryſt
die ſtang warff er vß der hende
Er Raufftt der baum me (dañ)dann genűg
(Eynẽ)Eynen groſſen hag er do ſchlűg
Vmb meyſter hyltebrant
Das er ſyn nitt me verwalten kund
Er hatt vmb jn geſlagen
Hiltebrant der begund
Sich vmb (ſinẽ)ſinen meiſter clagen
Erſprach edeller furſt lobeſam
Jch forcht jch műß die fart
Dy̋e jr vor hantt geton
Nuͦ pfleg gott vnſer bederſelle
38r
Der gűtt her ſant michel
Hab vns jn ſiner pflege
der iſt ey̋n helliger engel her
Vnd hűtt vns furbaſſer vmermer
Wiß vns den Rechtten wege
der ʒu dem hy̋mel Rich gange
Sprach der kune degen
Jch mag es nit getryben lang
Jch han mich ſin herwegen
Er hatt (eyñ)eynn //Zierstrich?//eyen hag vmb mich getan
Das Jch ſin mitt dem ſwert
Nitt me vergelten kan
Die will er ſich vnd ſinen (herñ)heren clagett
Der Riß hatt den walt gehagett
Wol eyn habe acker lenge
Vnd wo derfurſte ſolt hin gon
Hiltbrant der kune man
Dieſtog worent Jm ʒu enge
Das mag vns wol ʒű ſchaden komen
38v
Sprach der furſte Riche
Wir ſigent durch der welt (fromẽ)fromen
Jch vnd her diechterich-
Das wir ʒerſtortten der Ryſſen vber műtt
Wann der voland man
Hatt der welt vil ʒű ley̋tt geton
Al an dem erſten anfang
Der Riß ſchlűg hiltebrant
Mitt ſiner ſthellin ſtangen
Das er viel vnder die baum
Der Ryß nam war deß gom
Do warff er hin ſin ſtange
Vber die boume er ſich buckte
Er greyff jm jn die blatten
Hiltbrant er vff ʒuckt
Der lag jn groſſen watten
Vor dem Ryſſen gar vnfro
Er trűg jn vß der enge
Vff eym witte do
Er warff jn nyder vff das lant
39r
Do ſprach der ſtarcke volant
Erſt wil jch dir von (dinẽ)dinem (herñ)heren
Werlich die Rechte warhey̋tt ſagen
Jch hann jn nit ʒű tott (erſchlagẽ)erſchlagen
Er ſicht bern aber nymer me
Jch han jn geleytt jn (eynẽ)eynen tűrn
Den maſtu vil wol wiſſen
Dar jn gatt vil mancher willder worm
Sy hant ab jm geby̋ſſen
Das er hatt verloren ſin leben
Jch wil dich vff (myñ)mynn //Zierstrich?// truwe
Auch den (wurmẽ)wurmen geben
Hyltebrant gedacht jn (ſinẽ)ſinem műtt
O her gott es wer noch gűtt
Er mocht noch (vnv’dorben)vnverdorben
Syder von den (wormẽ)wormen ſin
O humelſche kungin
Sye er noch vnerſtorben
Omylte műtter Reyne magett
Sye es dines kyndes willen
Sprach der tegen vnuerʒagett
39v
Gar hey̋mlich vnd garſtille
So hilff doch vnſer (eynẽ)eynem vßer nott
Daʒ wir von dem Ryſſen
Nitt bede geligen tott
Der Ryſſe ʒű hiltbrant ſaſß
Byß er ʒu jme kame baß
Hend vnd fuß er jm ʒuſamen Band
von Berne dem alten hyltebrant
Den begund der Ryß (nememẽ)nememen
Er greyff jm in ſinen bartt lange
Mytt der eyn hennde
Vber eyn aſel er in do ſwang
Hin gein des ſteynnes wende
Truͦg der den alten gar (vnwe’t)vnwert
Jn der anderen hende
Dye ſtange vnd hyltebrantʒ ſwert
Hyltebrant ſprach das jch ye geboren wartt
Trag mich anders dann by dem bartt
Oder wiltu mich dotten
Jch han gefochten manchen tag
Fvr war jch das ſprechen mag
Das jch ʒu ſollichen notten
40r
Vormals nie me (bynkomẽ)bynkomen
Er gund es clagen hartt
Jch byn gar ſelten nie (genomẽ)genomen
By (nnyñ)nnynem langen bartt
Owe das jch ye wartt geborn
Hett jchs gewiſt ʒu berne
Jch hett jn abgeſchorn
Das du mich als ſo wolteſt han getragen
Der Ryß ſprach du darſt es mir nit clagen
Von dinem groſſem komer
Was (dinẽ)dinem l[y̋]eb dűtt ſo we
Das tűn jch dyeſter gerer me
Du dunckeſt mich gar eyn tume
Sag an du alter gryſſer man
Wor fur haſt mich erſehen
Alſo ſprach der Ryß fry̋gſam
Dir iſt gar Recht geſchehen
Geſchicht dir vtt von (myne’)myner hant
Hye mitt ſo was er (komẽ)komen
Jn des ſteynes want
Vnd do trug erden alten jn
My̋tt jm jn die kamerſin
40v
Vnd warff jn vn werlich nider
Das jm wirſer geſchach dann ye
Der Ryß von hiltebrant gye
Bald hin uß wýder
Er ſuchtt ʒwen jſſen Ryng ʒu hant
Dar jn wolt er jn han geſchloſſen
Von berne den alten hiltebrant
Mochtt es jn wol han vertroſſen
Nuͦ horent wie es jm dar nach ergye
Do jm der ſtarcke Ryſſe
Alleyn lygen lyeße
Dortt ſtund eyn helfant beynyn ſydelen
Dar ob hingen harpfen vnd fydelen
Die kurcʒent jm die ſtunde
Vnd eyn vergulter gryffen klow
Die was gar hofflichen do
Die ſacʒet er ʒu dem munde
Wann er der ʒwerg (eyñes)eynnes //Zierstrich?// haben wolt
Ein horn er do erſalt
So kam jegliches als es ſolt
So bald mit gewalt
Sye ſpilten vor jm ʒu aller ʒy̋tt
Mytt tancʒen vnd mitt ſpringen
Tryben ſye es wyder ʒy̋tt
41r
Do hyltebrant jn den berg was (komẽ)komen
Der was ʒer hauwen vnd uß (genomẽ)genomen
Ein cloffter ob des Ryſſen lenge
Do hyltebrant das er ſach
Das er hatt ſo gűtt gemach
Die wytte vnd auch die enge
Dar an lag manig edel geſteyn
Des berges vff alle ende
Dye ſo krefftenclich erſchein
Dortt jn des ſteynes wende
Als ob es were der lichte tag
Hyltebrant ſach es gerne
Wie groß ſorgen er pflag
Der berg durch ſchaff ʒabelt was
Mit edellem geſtein grun alſo das gras
Do was er wol durch ſteckett
Ein pfleger man wol dar ʒu hette
Wenn der Riß ſelber tette
So ließ man die pflege nynder
Der des ſteynes ſchin verdackt
Man ſwang jm ſin gefydere
Man dackt jn als ein furſten ʒu
Vnd verſorgett jn alſo ſchone
Byß an den morgen fruͦ
41v
Sye hűbent jn alſo (eynẽ)eynen furſten vff
Sye hűbent jn alſo (eynẽ)eynen furſten vff
Wann der vngefuge ſchluff
Hatt uß gewarttett
Hyltebrant ſin ſelbs (ve’gaß)vergaß
Do der berge alſo ſchone waß
Vnd ſo (myñeclich)mynneclich durch warttett
Recht als des hymellirchs geton
Er gedocht jn (ſinẽ)ſinen ſynnen
Jch rette gern alſo eyn (torrechtige’)torrechtigen man
Jch mocht wol ſchaden gey̋nnen
Jſt es das er dich jn die jſſen leytt
was hulf mich das jch jm humel wer
vnd műſt doch lyden arbeytt
Hyltebrant ſich ſelber want
Vncʒ jm vff gyeng das eyn bantt
das er gewan die hende
do waß er uß der moſſen fro
Er gűnd vmb ſich ſehen do
dortt jn des ſteynes wende
Do ſach er ſins (herñ)heren hűtt
Jn (eyne’)eyner (kamerẽ)kameren hangen
Hyltbrant wartt wol geműtt
Er kam dar ʒu gegangen
42r
Er leytt an ſins (herñ)heren ſarwatt
da by ſtund ſins (herñ)heren helm
den ſacʒt er vff getratt
Er ſprach humelſche kungy̋n
Wie haſtu (dine’)diner genaden ſchin
Mir ſo follenclichen erʒougett
du haſt mir geholffen vß groſſer nott
Jch bytt dich durch dines kyndes dott
Ob jch den vngefuge man
Noch hye mochte beʒwingen
Der Ry̋ß gieng dortt vſ m⟨n⟩a
Mytt ſinen ſtechellin (Ringŋ)Ringen
Dor jn wolt er in han geſchmitt
Do halff jm gott von humel
Das es geſchach nitt
Jch weyß wie es der Ryß gemeynt
die ſtang er vß den henden leytt
Er ergreyff eyn ſcharffes waffen
Vnd ʒwen Ryng jſeryn
Er kam ʒu hiltbrant jn
Gar ʒornenclichen gelauffen
Dye ougen lyeß er vmb ſich gan
42v
Er ſach hyltebrant gar wol (ve’woppent)verwoppent ſton
Er trűg jn ſinen henden
Syns (herñ)heren ſchilt vnd auch ſin (ſwe’tt)ſwertt
Erſt wartt der ſtarcke Ryſſe
Stryttes wol bewertt
Do jn der Ry̋ß verwappent ſach
ʒu meyſter hyltebrant er do ſprach
Wer hatt dir vff geloſſett
Hye die dinen gűtten band
Do ſprach meyſter hyltebrant
Nű hebt ſich hye der groſte
Strytt hye jn dyſſem hollen ſtein
Der ye wartt gefochtten
Das (dʒ)daʒ wilde fur erſchein
Sye totten vß ſye mochtten
Von jr beider lieb volbringen
Man hortt dye ſtarcke ſchlege
Jn dem berg erklingen
Sye trybent eyn ander hin vnd her
By dem berg vber ʒwer
43r
Mitt (ſinẽ)ſinem ſwertt ein groſſen ſchielen
Dye nebent hyltebrant fiellen
Den ʒuckt er mit der hend
Er warff den Ryſſen vff (ſinẽ)ſinen hűtt
Das er vmb ʒwirbett
Als eynn mull Ratt dűtt
Menger der verdirbett
Dem eyn ſemlich worff nit wirtt getton
Des achte er gar kleyne
Der vngefuge man
Sye hetten eyn vngefugen ſturm
Sye trybent eyn ander vber den turn
Dar jn lag gefangen
Von bern her diethterich
Hyltebrant ſchlűg nyden clich
Vff den Ryſſen langen
Syn ſwertt ſchleyg als witt erdos
Das her hortt er jn dem kercker
Her diethteris freude worden groß
Do ſprach der berner
Das jſt Rechtt der meyſter (myñ)mynn //Zierstrich?//
Jch hor es an den ſchlegen
Er will gar gettruwe ſin
43v
Eer wil an mir hye nit brechen
Er gloubtt mir er wolt mich Rechen
Das hatt er wol bewertt
Das er iſt eyn byder man
Wie dieck jch das befunden han
Wo ich ye wartt beſwertt
So kam er mir alwegen nach
Vnd verſorgett mich alſo ſchone
Vnd bytt jch gott von humel auch
vnd verſorgett mich alſo ſchon
Durch ſinen oberſten tron
Das er myr (mynẽ)mynen meyſter behűtt
Das bytt jch gott von humel
Durch ſin vetterliche gűtte
Her diethterich alſo lutt Rűff
Jn dem hollen ſteyn tűff
Byſtu hyltbrant meyſter
Durch gott ſo ſoltu nenen dich
Sye hubent ʒamen nidenklich
Das dye wilden gneiſten
ʒu jm jn den ſtein ſtuben
Nye groſſer ſchleyg er erhortt
44r
Her diethterich Rűfft me dan ʒwuren
Das es hyltebrant hortt
Des ſinen (herñ)heren Rűff
Von den ſtarcken ſchlegen
Die jm der Ryß ſchűff
Do hiltebrant das ver nam
Das der furſte lobeſam
Noch dann hatt das leben
Do wartt er uß der moſſen fro
Er begund ʒu beyden hendo
Sin ſwertt hin faſt geben
Erſchlűg dem vngefugen man
Hin faſt ʒu den fuſſen
Do ſprach der furſte lobeſam
Werlich du műſt mir buſſen
Das du jn ſo hartt gefangen hoſt
Jch trűw es gott von humel
Das du mir nit engoſt
Do ſprach der vngefuge man
Din gott dir nit gehelffen kan
Sin krafft iſt gegen mir gar kleyn
Jn (mynẽ)mynem eygen huſſe hy̋e
44v
Waß mir der helde ye wider gie
Jch han jn geholffen heim
So gyeb jch dir ſin auch genűg
Mich műgett din wider claffen
Der Ryß hiltebrant nyder ſchlűg
Alſo jn dem ſelben vallen
Hiltebrant jn vnden vff ſtach
Ein ſcharffe wonnde
Das jm der ottam vß brach
Der ryſſe von dem ſwertt ſprang
Die wil was jm nit gar lang
Cʒu hantt kam er uff wyder
Hytebrantt derfurſte gűtt
Sych vor dem Ryſſen Baß behűtt
Erſchlűg jn nit me nyder
Do begunde dem vngefugen man
Syn wonden ſmercʒen
Dye jm der berner hatt geton
Jm was von gancʒen hercʒen
Nach dem alten ſin beger
Do ſprach der ſtarcke Ryſſe
Mich wondertt werlich wer
By̋ dir mog ſin geweſſen
45r
Jch wont jch wer vor dir geneſſen
Do jch dich hatt gefangen
Vnd ich von dir hin uß gieng
Wer dir die gűtten band vff lye
Jn alſo kurcʒen ſtunden
Jch wolt dir wer din glid
Cʒerſchlagen vnd ʒerbluwen
Do wolt jch dich forchten nit
Sicher mich iſt geruwen
ʒu der ſelben ʒytt
Do ich dich hatt gefangen
Vnd dich verderbett nitt
So wolt jch Rum an dir begon
Als ſprach der vngefuge man
Das kumpt mir ʒű groſſen ſchaden
Das ich uch trag den (wormẽ)wormen heym
Jch wartt nie mit helden ʒweyen
So ſer vber laden
Din (her’)herr hatt mich nach verbrant
Der tuffel vß jm gluckte
Byß ich mir den lyſt erfant
Der kam mir ʒű gűtte
45v
Den helt jch mit Ringen beʒwang
Alſo tűn jch dir vilicht
Wiltu es tryben lang
Do ſprach (meyſte̓)meyſter hiltebrant
ʒwar du groſſer folant
Nű iſt es doch geſchen
Wie gar ich byn dir din ſpott
So hatt mir doch geholffen gott
Jch trűg es wol beſehen
Noch bern vil vnd dick auch das lantt
So műſtu hie ſterben
Hie mit ſchlűg er meiſter hiltebrant
m⟨M⟩ey̋ſterhiltebrantt (eynẽ)eynen groſſen ſcherben
Vß dem feſte helme ſin
Man hett jm nach dem ſchrott ein hant geleytt dar jn
Hytebrant er ſchrack es dett jm nott
Do jm der vngefuge ſchrott
Was getton vß des helmes lyſt
Groſſen ſchaden er do forcht
Er wartt ſtryttes weger gewertt
An ein ander ſye do woſten
46r
Die krafft die ſye do hottent verloren
Begunden ſye bede ſuchen
Do ſprach der Ryß vß groſſem ʒorn
Vnd gűnd jm ſelber fluchen
Es iſt wol was mir von dir geſichtt
Do ich dich hatt gefangen
Vnd dich ver derbett nichtt
Do wolt jch dich forchten nicht
Es iſt wol was mir von dir beſchicht
Der Ryß ſchlűg vff deß ſteynes wende
Mitt (ſinẽ)ſinem ſwertt ein groſſen ſteyn
Jr beder krafft die was nit kleyn
H u⟨y⟩nder des ſteynes wennde
Vor dem groſſen Ryſſen ſtarck
Hyltebrantt ſich gar ſer verbarg
Noch groſſer dann eyn offen
Den ſteynn erʒutry̋gen ſtucken ſpiltt
Hiltbrant der Alte
Sich dar hinder behyelt
Hyltbrant lyſt nit enlag
Erſchrytt jm ſin waffen Rock ab
46v
Das ſin gűtt geſwinde geſmide
Jm fur ſin fuſſe hing
Das blutt jm gegen den henden gieng
Hiltbrant der was geſchik[?]
Der nam der alten wonden war
Die jm ſin her hatt geſchlagen
Er hűb ſich ſChenellenclichen dar
Der Ryß ſigennott
Dem ſchurten die alten wonden dieff
Das jm das blutt
Eyn claffter fur die hende ab lyeff
Der Ryß nach hi l⟨t⟩el hyltebrant ſchlűg
ſn ſtyn es alles ab trűg
Er kund ſin nit geratten
Hiltbrant her fur ſprang
Syn ſwertt faſt vff dem Ryſſen erklang
Won jren ſchlegen wotten
Als jn dem berge ein groſſer wint
Kein von (eynẽ)eynem wetter
Sie hubent ʒu ſamen geſwind
Jr yeglicher hette
Tegen heytt an jm genűg
47r
Hyltebrante der Alte
Den Ryſſen aber ſchlűg
Jn der alten wonden eyne
Der Ryß mocht ſin dock keyne
lenge nit getryben
Sye trybent eynn ander hin vnd her
Er nam des Ryſſen wol gűtte war
Vnd ließ jn nyenan blyben
Syn ſwertt er ʒu beden henden nam
Der edel Rytter gűtt
Er ſchlűg den vngefuge man
Das er lag jn dem blűtte
Vor dem furſten one gewer
Do ſchlűg er jm das haubtt ab
Der edel Rytter mer
Do er den ſig gewan
Hyltbrant hűb ſich von dan
Gegen dem hollen ſteyn
Do her diethterich jn lag
Vnd vngefuge groſſer ſorgen pflag
Von manchen wilden wormen
Der geſmack tett jm alſo we
47v
Dem alten hiltebrant
Noch leytt her diethterich (kume’s)kumers me
Wie wol er das erkantt
Sinens (herñ)heren vngemach
Das jm von den (wormẽ)wormen
Vil ʒu leyd geſchach
Vil lutt Rűffte hiltebrantt
Wo byſt von bern ein wigant
Jch frockt dich alſo gern wie du hieʒű
Wie du hie ʒu werſt komen
Daʒ hett jch gern von dir (vernomẽ)vernomen
Gern wiſt jch wie jm wer
War haſtu din ſin geton
Du Reytſt alleyn vß berne
Du haſt vil manchen (frumẽ)frumen man
Die mitt dir gern gerytten werent
Nű haſtu burg lehen enpfangen hutt
Dir iſt glich beſchen
Als eym der wiſſer ler vber gy̋tt
Du wolteſt mir folgen nitt
Das ſcheyd jch mich hie ʒu diſſer ʒytt
Vnd loß dich hye alleyn
48r
Des antwortt jm her diethterich
Hiltbrant dem edellen furſten Rich
Tyeff vß dem hollen ſteyn
Es myß gieng jn dem tan
Mit den groſſen (ſturmẽ)ſturmen
Den lieb ich noch geſuntt hann
Hie vor den wilden wormen
Hilff mir lyeber meyſter (myñ)mynn //Zierstrich?//
Jch wil dir vmer dancken
Vncʒ vff das ende (myñ)mynn //Zierstrich?//
Es antwortt jm hiltbrant
Dem edellen furſten hoch genant
(Dʒ)Daʒ dett jch alſo gern
Wiſt jch wo oder wie
Das mich das yemantt wiſſen lie
Do ſprach der vogt von bern
Wiltu folgen (myñ)mynem Rattt
So kum ich uß gar ſchier
Das es mir ny̋mer myſſe gatt
Wiltu folgen mir
So ʒerſchnid bald din gűtt gewant
Vnd ſtrick es an eynander
Vnd butt mir jn die hantt
Hyltbrantt ſprach es ſol ſin
48v
Mytt willen lieber mey̋ſter myn
Jch tűn es alſo gern
Er ʒerſchneyd bald ſin gűtt gewantt
Vnd knupft es an eyn ander ʒű hantt
Als durch den vogt von bern
Er ließ es jm in den turn hyn jn
Er enpfing es alſo ſchone
Cʒuch vff lieber mey̋ſter myn
Das dir gott von humel lon
Das ſeyl ʒu ʒwey gen ſtucken brach
Hiltbrant erſchrack gar ſere
Do er den fal erſach
Wirſer jm nie geſchach
Do hiltbrant den fal erſach
Er gund weynen ſere
Owe das jch y̋e wartt geborn
Sol jch (myñ)mynen (herñ)heren han verlorn
Sol ich jnſehen nymer me
Das iſt (myñs)mynns //Zierstrich?// (hercʒẽ)hercʒen clag
Vnd clag es kleglichen
Er gab ſim ſelber (eynẽ)eynen ſchlag
Der helt ſo freuenlichen
Die erhortt er jn dem ſtein
49r
Do ſprach der vogt von bern
ffar meyſter wider heym
Wenn jch vſſʒ wider jn din pflicht
So mochtt jch doch geneſſen nicht
Sicherlichen des groſſen falles
Hab dich bald von dem weg
Wann du byſt in des Ryſſen pfleg
Der kumpt ʒu hant mit ſchalle
Das du ſo willenklich durch mich
Byſt herkomen ʒű ſtrytten
Vff myn truwe er mordett dich
Du ſolt nit lenger bey̋tten
Far mey̋ſter wider gein Bern heim
Jch enpfille dir lantt vnd lutt
Vnd diettmar den brűder (myñ)mynn //Zierstrich?//
Do gieng er allenthalben jn dem berg
Do fantt er ſchloffen (eynẽ)eynen ʒwerg
Das nam er by dem bartt
Do jn das ʒwerglin anſach
ʒu hiltbrant es do ſprach
Vnd clagett ſich alſo hartte
Waffen was han jch dir geton
Das ny̋mpt mich vmer wonder
49v
Oder wer hatt mich her ʒu bracht
Das byn jch worden műnder
Wer mich ſo hartt gerouffett hatt
Do ſprach hiltbrant der alte
Din leben an mir ſtatt
Wiltu hie haben din leben
So műſt mir din ler geben
Wie jch er loß den Berner
Der al hie gefangen lytt
Do ſprach hercʒog egerich
Jch weiß ein leytter ſwer
Sagent wie iſt uwer her genant
Das wiſt ich alſo gerne
Do ſprach meiſter hiltebrant
Es iſt der vogt von bern
Owe ſprach das cleyne ʒwerglin
Wann kam uwer lieber her
Har jn diſſen berg
Das woſt ich gern wo oder wie
Das mich das yemant wiſſen lie
Alſo ſprach das cleyne ʒwerg
Her jch frogett uch gern der mer
50r
Wolt es uch nitt weſſen ſwer
Wann kam er in den berg
Sagent mir wie es vmb in ſtatt
Min her iſt behalten
Vnd iſt geleytt jn eynen ſteyn
Sytt das gott ye die welt beſchűff
Nie licht darjn geſchein
Des antwortt jm der cleyne man
Hyltbrant dem furſten lobeſam
Jch weiß eyn leytter ſwer
die vnſers (herñ)heren was
Fur wor ſont jr wiſſen das
Sye tűtt uch leydes bere
Sye gott nider jn den berge
vnd iſt von leder feſt
Sye wirckett ein liepliches ʒwerg
Darumb iſt ſye die beſt
Er nam den furſten byder hant
Er furtt jn alſo balde
Do er die leytter fantt
Do er die leytter anſach
Liebers jm nie geſchach
50v
Er nam ſye alters eynick vff ſich
Er mochtt ſye nit getragen han
Hiltbrant hűb ſich von dan
Gegen dem hollen ſteyn
Do her diechterich jnen lag
Jn groſſen ſorgen gefangen
Jn groſſen ſorgen gefangen
Er halff jm her uß an den tag
Die leytter ließ er hangen
Von bern lieber here (myñ)mynn //Zierstrich?//
Sprach hiltbrant der alte
Nement die leytter ʒu uch hin jn
Do er der leytter wartt gewar
Er hűb ſich ſchnellenclichen dar
Vnd tratt an die ſtige
Do er vß dem dirne durne gie
Als vns die bűch ver kunden hie
Vnd vns nit erlugett
Hiltbrant affeture begertt
Er ſprach ſint gott wilckum her
Sint jr ſtryttes noch nit bewertt
Freud was uch fere
Do ſprach hercʒog eygenrich
51r
Sint gott wilckum vſſer ſorgen
Von bern her diethterich
Do ſprach von bern her diechterich
Hyltbrant ſytt du haſt erloſſett mich
Jch ſprich es by mynen hulden
Jch bin dir uß der maſſen holt
Jch gib dir ſilber vnd golt
Du haſt erloſſett mich von ſchuld
Das ſol jch jmer dancken dir
Wo du es an mir ſucheſt
Vrlűp nam das ʒwerg
Es kertt ſich vmb vil bald
Hin wider in den berg
Hyltbrant lieber meyſter myn
Als lieb jch dir mog ſin
Wie hant jr uch gehalten
Jch ſag uch wie mir geſchach
(Eynẽ)Eynen baum er uß der erden brach
Mytt ſchlegen many̋g falt
Recht alſo der wilde duner ſchlag
ſchlűg er mich fur die oren
51v
Jch wont es wer (myñ)mynn //Zierstrich?// jungſtertag
Er macht mich ʒu (eynẽ)eynem toren
Wýrſer mir do nie beſchach
Das jch fil ʒu der erden
Hyltbrant der alte ſprach
Als er by dem bartt er mich gefing
Do er mitt mir von dannen gieng
Gegen dem hollen ſteyn
Jn (myñ)mynem bartt lag ſin hant
Alſo ſprach meyſter hiltebrant
Min freud was gar cleyn
Den (mynẽ)mynen bartt er mir ʒerlas
Recht als ein diepe
Das mir alles das vergas
Das mir ye geſchach ʒu liebe
Er hett mich ſenffter wol getragen
Nű loſſent wir jn ligen
Jch han jn ʒu dott geſchlagen
Sye gingent ʒu den Roſſen dan
Vff ſoſſen die ʒwen kune man
52r
Vnd Rytten heym gein bern
Do wordent ſye eynpfangen wol
Als man furſten byllich ſol
Do ſach man ſye gar gern
Do clagtent ſye jr vngemach
Den (Rytterñ)Rytternn //Zierstrich?// vnd den frauwen
Was yenant jn dem land beſchach
Wie ſye muͦſten hauwen
Von der aller groſten nott
Seytt hyltbrant der alte
Dyß lyett eyn ende hatt
Amen AMEN

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2020). Lienert, Elisabeth. Transkription der 'Sigenot'-Handschrift S5 (Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK), Ms. germ. qu. 1107). DFG-Projekt "'Sigenot'-Edition" (Universität Bremen, Leitung: Prof. Dr. Elisabeth Lienert). https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000C-D8B1-8