Von Hatten

Beÿ einem dorf an einer ſtat
Hett ein pawr ein wiſmad
Do ward im vil hew an
Nu kum es alſo daʒ der man
Mader haben ſolt
Vnd die wiſen mäen wolt
Do gewan er ʒwanncʒig man
Die durch lon im gingen dran
Vnder den was einer
Swecher dan̄ kaÿner
Vnd verlos gegen in allen
Schelten vnd ſchallen
Was ſÿ des ʒu allen ſtunden
Gegen jm getreiben kunden
Das muſt er verdulten gar
Vnd getorſt des niendert nemen war
Der wais gehaiſſen hatt
Do man die wiſen matt
Do ging der wirt durch ſchawen dar
Daʒ er ſein recht nem war
Wie im gepawen wer
Der paw was laſterper
Vnd gar ʒe ſchedlich
Ʒu ieglichem ſegen ſtrich
Als ob es empor gemet was
Das dennoch ſtund wol halbs das gras
Jr hern̓ wer hat das getan
Jr müſſet mir ʒu pues ſtan
Daʒ ich ſo laſterliches ſchaden
Von ew bin vber laden
Sÿ ſprachen das tett hatt
Der alſo v̈bel matt
Sunſt ʒaigten ſÿ auf hatten
War umb ſÿ das tatten
Des verſtund er ſich ʒuhandt
Als jm hatt was erkant
Diſe groſe vngeſchicht
Getorſt wider reden nicht
Dar der verkorn
Vor ejrem groſſen ʒorn̄
Müſt er es lan vnd durch irn haſs
Der wirt ging aber fürbas
Vnd nam deſſelben ſchadens war
Der was in einer weiſs gar
Allenthalben ſchedlich
Der wirt ſegnet aber ſich
Vnd ʒürnet als der noch tut
Der an danck verleuſet gut
Er ſeÿ arm oder reich
Do ſprachen ſÿ all gleich
Meiſter mein wir müſſen iehen
Was hie ſchadens iſt geſcheen
Den tet allen hatt
Der alſo v̈bel matt
So ſprechend gene vnd diſen
Allenthalben in der wiſen
Do ſprach der wirt ſeint hatt
Dits alles hat ain gematt
So ſol er den lone ain haben
Es mag anders nit gan
Der hie ʒelon euch allen
Solt nu ſein gefallen
Hatt do den lon empfinge
Den ſÿ gedienten all hie
Alſo ward im die vnſalde benumen
Die jm ʒu vnſäld ſolt ſein kumen
Es iſt auch noch vil manig man
Den vil lewt ſälden empan
Vnd im doch got ere vnd gut
Nach ſeinen gnaden tut
Sunder der neÿder danck
Als auch dem hatten gelangk
Wan wer ʒu ſalden iſt geporn
An dem wirt neÿdes vil verlorn
Auch becʒaichent dits mer
Die neidigen flucher
Auf die der fluch herwider gat
Dens[?] menſch vnuerdienet hat
e in gebüre gütes riche
Der was gewaltigliche
Jn ainem dorff deʒ pflüg
Jm guttes gewan gnüg
Sain tail ain vorſte deʒ er pflag
Der bi dem dorfe nache lag
Da von nam er manig pfant
Eppe was er genant
Den machet rich vn̄ balt
Sins hertʒn̄ güt vn̄ gewalt
Wan der was edel vn̄ groſʒ
Deʒ eppe dick genoſʒ
d o kam vil witten märe
Eppe der vorſtere
Gieng aines tages jn den walt
Der jm manigen pfening galt
Vnd wolte ſpechn̄ vn̄ beſechn̄
Ob da icht ſchad wär beſchächn̄
Das jm gült ain täglich pfant
Er trüg ain ax jn ſiner hant
Nü geſliffen vn̄ güt
Nü kam jm jn ſinen müt
Das er die rechtn̄ ſtraſſen lie
Vnd ainen holtʒ ſtig gevie
Durch ſpechn̄ vnd durch ſchowen
Ob da icht wär gehowen
d es nam er gutten wöne
Vnd lieſʒ an ainem böme
Sin ax hangen ane pfleg
Vnd gieng nach dem holtʒ weg
Vn̄ tät jr dekaine war
Nü warent vō dem dorffe dar
Ʒwen gebüren komē nach jr ſitte
Den ſelben weg nach witte
Vnd warent als ich han v̓nomē
Ʒu dem ſelbe böme komen
Da dü ax ane hieng
Der aine ſi vil bald gevieng
Da ſprach der ander ſi iſt min
Da ſprach der erſt ſi müſʒ min ſin
w en̄ nü deʒ vnfügs geʒäm
Das er mir die ax näm
Der hab gewiſʒ an dirre ʒit
Nach der ax minen ſtrit
Vn̄ wer jm ſi ʒwar
Bi gewand vn̄ bi har
Begriffent ſi ainander do
Vnd erroften ſich alſo
Daʒ ſÿ ſin genüg gewūnen
Mit blüte berünnen
Wurdent ſi do baidi erkant
Si ʒarten har vn̄ das gewant
Ein ander fliſickliche
Si warent ʒorneriche
d ie ʒen̄ ſi ſere watʒten
Si biſſen vn̄ kratʒten
Si roften vn̄ ſlugen
Das ſi kom getrügen
Baidi von ainander da
Eppe kam gegange ſa
Vnd fragte der märe
Was der red wäre
Daʒ ſi jme tättent erkant
Do ſprach jr ain̓ ʒe hant
Maiſter das wil ich uch ſagen
Jch für da her mit minem wagn̄
Vnd vand die ax da ich her kom
Do dire her daʒ v̓nam
d o wolt er mir ſi han genümē
Maiſter es iſt nit alſo komē
Jch vant die ax daʒ ſol ſin
Von allen rechtn̄ min
Alſo ſprach der ander ſo do
Doch hat er mich gehandelt ſo
Das es jn muſʒ gewerren
Waiſʒ got gen minem herren
Vnd wil ich doch die ax han
Jr möchtn̄ diſen krieg wol lan
Ob ir gefüg wölten ſin
Sprach eppe wan̄ die ax iſt min
Die mir niemā ⟨nemen⟩ ſol
Wan̄ ich han ſi vergolten wol
d a von ſo wil ich ſi han
Was ir ain ander hant getan
Hie ʒe lait daʒ hant jr
Die ax wil ich haben mir
Eppe nam ſin ax da ſa
Den ʒwain waʒ nit worden da
Wan vngefüge buſche groſʒ
vn̄ daʒ ſi wurdent hares bloſʒ
Nach eppen axe da
Dar ʒu ſid vn̄ anderſwa
Wurdent ſi ʒe ſpot vn̄ ſchāden
Von den luten uber landen
d iſʒ mär man gn̓ mercken ſol
Eʒ ʒimpt ʒe merckent wol
Wa noch ſi ain wiſer mā
Der ubel vn̄ güt erkennē kan
Der merck vn̄ ſetʒ nit den müt
Mit krieg vff ain frömdeʒ güt
Wer nach frömdem güte wil
Mit ſinem nachburen kriegen vil
So der ſinen ſchaden tüt
Vn̄ ſchädlich riches güt
Mit kriege verlüſet
Vnd ſinen fründ verküſet
So müſʒ er den ſchadn̄ han
Vn̄ doch das güt varn lan
Vnd nimpt es der deʒ es iſt
So muſʒ er iemer alle friſt
ʒ e dem ſchaden han den ſpot
Vnd erʒürnet dar ʒu got
Das er den roben wolte
Dem er nit memen ſolte
Dar vmb ſo vnder ʒuch dich des din
Vnd laſʒ aim andern ach daʒ ſin
Wan̄ es mag dir nit beliben
Wiltü es kain wil triben

Von Epee axt

Ein gepawr an gut reich
Saſs gewalticleich
Jn einem groſſen dorf des pflug
Gab im guts gnug
Alſo tet ein vorſt des er pflag
Der beÿ dem dorf vil nahend lag
Do nam er jnn manig pfant
Eppe was der man genant
Den macht frauel vnd palt
Sein gut ſeins hrn̄ gewalt
Der was Edel vnd gros
Des Eppe in dem dorf genos
Daʒ er ward weiſe mär
Eppe der vorſter
Ging ains tags in den walt
Der jm manigen pfeniḡ galt
Vnd ſpehen vnd ſehen
Ob da jnn icht ſchaden wer geſchehen
Der jm gült etlich pfant
Ain axt trug er in der hand
New geſliffen vnd gut
Nu ward im ʒemut
Daʒ er die ſtras lieſſe
Vnd einen wilden holcʒweg ginge
Durch ſpehen vnd durch ſchawen
Ob darjnn icht wer gehawen
Des nam er guten gawm
Er lieſs an einen pawm
Die axt hangen an pfleg
Vnd ging in das holcʒ von dem weg
Vnd nam der axt nindert war
Nu warn von dem dorf dar
Ʒwen pawrn nach irem ſitt
Geuaren denſelben weg nach witt
Vnd warn als ich han vernomen
Ʒu demſelben pawm komen
Do die axt hieng
Der ein vil anfieng
Vnd ſprach mit frewden ſÿ wer ſein
Do ſprach der ander ſÿ iſt mein
Von der vngefug hie gecʒimt
Daʒ er die axt nÿmt
Der hab gewis an der ʒeitt
Nach der axt nÿmand ſtreitt
Vnd were es im ʒwar
Beÿ gewant vnd beÿ har
Gegreiffen ſÿ an einander do
Vnd vnder rauften ſich alſo
Daʒ ſÿ ſein gnug gewunnen
Vnd mit pluet berunnen
Wurden do ſÿ baid erkant
Sÿ ʒarten har vnd gewant
An einander fraiſlich
Sÿ warn ʒorns reich
Die ʒen ſÿ ſer watʒten
Sÿ piſſen vnd kracʒten
Sÿ rauften vnd ſlugen
Daʒ ſÿ es gnug trugen
Baid von einander da
Eppe kom gegangen ſa
Vnd fragt ſÿ der mere
Was diſer red were
Daʒ ſÿ das tätten im erkant
Do ſprach der ain ſo ʒuhant
Maiſter das wil ich euch ſagen
Jch fur dort her mit meinē wagen
Vnd fand die axt als ich kam
Do diſer das vernam
Do wolt er mir ſÿ haben genomē
Maiſter es ſeÿ ſo nit herkomen
Jch vant die axt ſÿ ſol ſein
Vor im von allen rechten mein
Alſo ſprach der ander do
Auch hat er mich gehandelt ſo
Daʒ es im vil gewern̄
Mus pringen gen meinē hrn̄
Vnd wil ich doch die axt han
Jr mocht wol diſen krieg lan
Ob ir gefugt wolt ſein ſ
Sprach Eppe do wan̄ ſÿ iſt mein
Jch kauft ſÿ vnd wil ſÿ han
Was ir an einander habt getan
Ʒe laid das habend ir
Mein axt wil ich haben mir
Die mir nÿmand nemen ſol
Wan̄ ich han ſÿ vergolten wol
Eppe nam ſein axt ſa
Den ʒwaien was nicht worden da
Dan̄ vnfug pauchs gros
Vnd daʒ ſÿ warn hares plos
Nach Eppen axt wurden da
Vnd darcʒu hie vnd anderſwa
Vil ſpots wurden ʒu dem ſchaden
Von den lewten vber laden
Dits mär ſol ein ieglich man
Der gut vnd vbel betrachten kan
Mercken vnd ſecʒ nit den mut
Mit krieg an ein fremdes gut
Wan̄ wer nach fremden gut vil
Mit ſeinen nachpawn̄ kriegen wil
So der ſeinen ſchaden getut
Vnd ſchadenlich reichs gut
Mit krieg verleuſet
Vnd ſolhen frund verkeuſet
Des er mus ÿm̄er ſchaden han
Vnd doch das gut muſs farn lan
Vnd es der nÿmbt des es iſt
So muſs er ÿmmer alle friſt
Ʒu dem ſchaden haben den ſpot
Vnd ʒürnet doch vnnſer her got
Daʒ er den rauben wolt
Den er nicht rauben ſolt
e in man jn ainem dorfe ſaſʒ
Dar jn er manig ʒit genaſʒ
Des er do haben mochte
Er bütte als jn dochte
Sine äcker fliſʒicklich
Gütes nit ʒe rich
Was der ſelb ackermā
Die notdurft er do gewan̄
Nü ʒoch er mit dem fliſſen ſin
Ʒe ainer ʒit ain ſchönes ſwin
Das er eſſen wolt
Vnd ſlug daʒ als er ſolt
Da er ſin recht dar an begieng
Vnd ſinen bachen vff gehieng
d o kam ain vngetrüwer ʒag
Sin geuatt̓ an ainem tag
Vnd ſach das der bache
So nach ʒu der tache
Gehencket was als er jn anſach
So groſſen vnd vaiſten er ſprach
Geuatt̓ mir iſt an dich lait
Das dü ſo groſſer tümphait
Haſt begangen vnd begaſt
Das dü dinen bachen laſt
Hangen da jn menglich geſicht
Vnd das dü jn v̓birgeſt nicht
Daʒ iſt mir durch minen willen lait
Sicht jn niemā hangen der ſait
m ynem herren dü ſigeſt rich
Sich ſo müſtü ſicherlich
Stüre gebn̄ gröſʒlich
Vnd haiſt dar ʒu vil licht dich
Des bachen beroben
Das ſoltü mir gelobn̄
Er ſprach geuatt̓ min rat ʒu
Was ich mit dem bachn̄ tü
Der valſche do mit fliſſe ſprach
Da ſoltü morn durch daʒ tach
Mit hainlichn̄ ſachen
Brechn̄ vn̄ machen
Ain loch vn̄ birg jn dar jn wol
Wan̄ dü welt iſt valſches vol
v vnd ſprich er ſi dir enweg getragē
So daʒ erge ſo ſoltü ſagen
Diebe haben dir jn geſtolen
Alſus wirt es wol verholn
Das dü jn ſelb eſſen macht
Doch laſʒ jn hangen diſe nacht
Wan jn hat noch niemā geſechn̄
Da von dir müg ſchad beſchechn̄
Das ſi geuatt̓ das tün ich
Dü heſt vil wol gewiſet mich
Der geuatt̓ von dannen ſchied
Jm was lieb das er jm riet
Er lie den bachen hangen
Des nachtes kam gegangen
ſ in geuatter vnd brach
Gen dem bachen durch das tach
Ain groſʒ loch vnd trüg jn hin
Das was des wirtes vngewin
Der mornet vff ſtund
Do tät er als noch alle tünd
Die ſin hertʒ vn̄ ogen land
Laüffen hin da ſi hant
Behalten jr liebſtes güt
Das erfröwet jn den müt
Er wattet gen dem tach
Da durch was jm der bach
Geʒogen vn̄ hin getragen
Das begund er ſer clagen
e r wart laidig vnd vnfro
Ʒu ſinem geuatter gieng er do
Vnd ſprach trüt geuatter min
La dir min lait geclaget ſin
Der bach iſt v̓ſtolen mir
Geuatter alſo riet ich dir
Das dü des iechn̄ ſolteſt
Ob dü jn behalten wolteſt
Geuatt̓ ich hab jn v̓lorn
Sicherlich vn̄ och geſworn
Er ſprach es wär mir ʒorn an dich
Das wiſſeſt ſicherlich
Ob dü icht anders iecheſt
Wider alle die dü ſächeſt
i ch müſʒ es vō warhait jechn̄
Wan̄ es iſt ſicher beſchächen
Mir hat ain dieb hinen getragen
Sich das machtü licht mir ſagen
So riett ich dir den ſelbn̄ liſt
So güt ſo nütʒ er dir iſt
Daʒ dü ſtätte iecheſt
Wider alle die dü ſecheſt
Geuatter min ſo iſt eʒ war
San mir daʒ hailig jar
Vnd dar ʒu ſele vnd lib
Min kint din götti vnd min wib
Müſſent deʒ tüfels aigen ſin
Si mir nit der bache hin
d o ſprach aber der vaſ⟨l⟩ſche dieb
Geuatter min eʒ iſt mir lieb
Vn̄ fröwet mich an dir
Das dü ſo gerne volgeſt mir
Der bache möchte ſin verlorn
Hett ich dir nit den liſt erkorn
Daʒ gich vn̄ wiſʒ ſtätt dar an
Was do der ſchad hafte mā
Sprach daʒ was doch ain wicht
Wan er antwürt jm anders nicht
Den̄ das er alſus ieche
Wider alle die er ſeche
a lſus hieſʒ er jn iechn̄
Das möcht noch mangem beſchechn̄
Der ſich nit wol behutten kan
Vor ainem vngetrüwen mā
Des vngetrüwen ʒunge
Hat manig wandlunge
Ʒücker ſüſʒ ſo iſt daſ wort
Gallen bitter iſt ir ort
Der vil vngetrüwe mā
Der falſch mit lüge kan
Der gat ſpötlichen ʒu dem mā
Mit ſchonen liſten wider dan
v ntʒ jm ain mā vil gar geſait
Was er jn dem hertʒn̄ trait
Vnd lat jn niem̓ komen hin
E daʒ er v̓rattet jn
Deʒ hüttent uch vor den böſen
Nit ker dich an jr koſen
Vnd an jr falſches klaffen
Laſʒ ſi jr ding ſchaffen
Si biettent hönig vn̄ lant dē angel
Vnd lit an jn gantʒer mangel
Aller gutter dinge
Das jn miſſelinge
An allen dingen ewiglich
Das bitt ich got von himelrich
Ain man in ainē dorff ſaſſʒ
Daͬ inn er manig ʒeÿtt genas
Des er do habn̄ mocht
Er bwtt als im dochtt
Seÿn eker fleÿſſenklÿch
Gůtes nit ʒe reÿch
Wʒ der ſelb aker man
Die noturfft er doch gewan
Nun ʒoch er mit dem fleÿſſʒ ſein
Ʒe ain̓ ʒytt ain ſchönes ſchweÿn
Dʒ er eſſen wolt
Vn̄ ſchlůg dʒ alʒ er ſolt
Do er ſein recht daͬ an begÿng
Vn̄ ſeinen bachn̄ vff gehÿeng
Do kam ain vngetriuer ʒag
Sein gefatt̓ an ainem tag
Vn̄ ſach dʒ der bachh
So nach ʒů dem dachh
Gehenkt wʒ als er in ſach
So groſſn̄ vn̄ ſo faiſtn̄ er ſp̃ch
Gefatt̓ mir iſt an dich laÿd
Dʒ du ſo groſſ̓ tūphaÿt
Hăſt begangn̄ vn̄ begăſt
Dʒ du deinen bachn̄ lăſt
Hangn̄ da in menklÿch ſicht
Vn̄ dʒ du in v̓birgeſt nichtʒ
Dʒ iſt mir durch deinē wÿlln̄ laÿd
Sicht in ÿmāt hangn̄ der ſaÿtt
Minen h̓ren du ſeÿiſt reÿch
Sich ſo můſtu ſicherlych
Stuir gebn̄ gröſſlÿch
Vn̄ haÿſt daͬ ʒů villeycht dich
Des bachn̄ berăbn̄
Dʒ ſoltu mir gelăbn̄
Er sp̃ch gefatt̓ mein rătt ʒů
Wʒ ich mit dem bachn̄ tů
Der falſch da mit fleÿſſʒ sp̃ch
Da ſoltu morn durch dʒ tach
Mit haimlichn̄ ſachn̄
Brechn̄ vn̄ machn̄
Ain loch vn̄ birg in daͬ ein wol
Wan̄ die welt iſt falſches fol
Vn̄ ſprÿch er ſÿ dir an weg get̃gn̄
So dʒ ergie ſo ſoltu ſagn̄
Dÿebe habn̄t dir in geſtoln
Alſus wirt es wol verholn
Dʒ du in ſelb eſſn̄ macht
Doch lăſſʒ in hangn̄ diſe nacht
Wan̄ in hătt noch nÿmē geſechn̄
Da von dir ſchad müg geſchechn̄
Dʒ ſeÿ gefatt̓ dʒ tů ich
Du hăſt vil wol geweÿſet mich
Der gefatt̓ von dannan ſchÿed
Jm wʒ lÿeb dʒ er im rÿett
Er lÿeſſʒ den bachn̄ hangn̄
Des nachtes kom gegangn̄
Seÿn gefatt̓ vn̄ brach
Gen dem bachn̄ durch dʒ tach
Ain groſſʒ loch vn̄ trůg in hin
Dʒ wʒ deʒ gefatters vngewin
Do er mornott vff ſtůnd
Do tett er als noch all tůnd
Die ir hertʒ vn̄ ogen lănd
lăffn̄ hin da ſÿ hănd
Behaln̄ ir lÿebſtes gůt
Dʒ erfröett in den můt
Er lůget de gen dem tach
Daͬ durch wʒ im der bach
Geʒogn̄ vn̄ hin getragn̄
Dʒ begund er ſere klagn̄
Er ward laÿdig vn̄ vnfro
Ʒů ſeinem gefatt̓ gÿeng er do
Vn̄ ſp̃ch achh gefatt̓ mein
Lă dir mein laÿd klaget ſein
Der bach iſt geſtolen mir
Gefatt̓ alſo rÿett ich dir
Dʒ du jc dʒ iechn̄ ſolteſt
Ob du in behaltn̄ wolteſt
Gefatt̓ jch hab in v̓lorn
Sicherlÿch vn̄ ach geſchworn
Er ſp̃ch es wer mir ʒorn an dich
Dʒ wÿſſʒ ſicherlÿch
Ob du icht anderſt jecheſt
Wÿd̓ all [die du] ſecheſt
Jch můſſʒ es von wărhaÿtt jechn̄
Wan̄ es iſt ſicher beſchechn̄
Mir hănd in dÿeb hin getragn̄
Sich des macht du leycht mir ſagn̄
Jo rÿett ich dir den ſelbn̄ lÿſt
So gůt ſo nütʒ er dir iſt
Dʒ du ſtete iecheſt
Wÿd̓ all die du ſecheſt
Gefatt̓ mein ſo iſt es wăr
Sam mir dʒ haÿlig iăr
Vn̄ daͬ ʒů die ſel vn̄ leyb
Mein kind dein got vn̄ mein weyb
Müſſend des tuifels aÿgn̄ ſein
Seÿ mir nit der bach hin
Do sp̃ch ab̓ der falsch dÿeb
Gefatt̓ mein es iſt mir lÿeb
Vn̄ fröet mich an dir
Dʒ du ſo gern folgeſt mir
Der bach möchte ſein v̓lorn
Hett ich dir de nit den liſt erkorn
Dʒ gÿch vn̄ bis ſtett daͬ an
Was da der ſchadhafft man
Sprach dʒ wʒ doch enwÿcht
Wan̄ er anwort im anderſt nicht
Dan̄ dʒ er alſus jeche
Wÿd̓ all die er ſeche
Alſus hÿeſſʒ er in jechn̄
Dʒ möcht noch mengem geſchechn̄
Der ſich nit wol behüten kan
Vor ainē vngetriuen man
Des vngetriue ʒung
Hăt menig wandlung
Ʒuker ſüſſʒ iſt ir wort
Galln̄ bytt̓ iſt ir ort
Der vil vngetriue man
Der falſch mit lugin kan
Der gat ſpotlÿchn̄ ʒů dem man
Mit ſchönen liſtn̄ wÿd̓ dan̄
Vntʒ im ain man vil gar geſaÿtt
Wʒ er in dem h̓tʒn̄ traÿt
Vn̄ lătt in nimm̓ kūmen hin
Ee dʒ er v̓rătet in
Des hüttend iuch vor den böſen
Nit ker dich an ir koſen
Vn̄ an ir falſches klaffn̄
Lăſſʒ ſÿ ir ding ſchaffn̄
Sÿ bÿettn̄d honig vn̄ lănd den angel
Vn̄ leÿtt an in gantʒ̓ mangel
Aller gůten ding
Dʒ in miſſling
An allen dingn̄ ewiklych
Das bÿt ich got von himelrÿch

Von einem paw̄rn

Ein pawr der manigen tag
Nach ſeinen ſtatten pawens pflag
Jn einem dorf geſeſſen was
Darjnn er manig ʒeitt genas
Des er do haben mocht
Sein acker alſo fleiſſicleich
Gutes nit ʒu reich
Was derſelb ackerman
Die notturft er doch gewan
Nu ʒoch er mit dem fleis ſein
Ʒu einer ʒeitt ein ſchön ſwein
Das er eſſen wolt
Vnd ʒoch das als er ſolt
Do er ſein recht daran beging
Vnd auch den pachen auf gehing
Do kom ein vngetrew̓ ʒag
Ain ſeiner nachpawrn an einē tag
Vnd ſach daʒ der pache
So nahend dem dache
Gehangen was als er in ſach
So faiſt vnd als gros er ſprach
Geuatter mir iſt von deinen wegen laid
Daʒ du ſo groſſe tumphait
Haſt begangen vnd begaſt
Daʒ du den pachen hangen laſt
Do in maniglich wol ſicht
Vnd wer in da hangen ſicht
Das iſt mir durch deinen willen laid
Wer in da hangen ſicht der ſaÿt
Meinen hrn̄ du ſeiſt reich
So muſt du dan̄ gröſleich
Stewr geben das hab auf mich
Vnd haiſt den̄ villeicht dich
Des pachen darcʒu berauben
Das ſolt du mir gelauben
Nu gerat gevatter mir darcʒu
Waʒ ich mit diſem pachen twe
Der falſch damit valſch ſprach
Du ſolt morgen durch das tach
Mit haÿmellichen ſachen
Ain loch gegen den pachen
Prechen vnd pirg in wol
Wan̄ die welt iſt falſchs vol
So daʒ ergee ſo ſolt du ſagen
Dir ſeÿ dein pach hingetragen
Jn haben dieb dir verſtoln
Dits wirt alſo wol verholn
Daʒ du in ſelber eſſen macht
Doch las in hangen diſe nacht
Wan̄ in hat nÿmand geſeheen
Dauon dir ſchad mög geſcheen
Daʒ ſeÿ geuatter das tun ich
Du haſt gar wol geweiſet mich
Der geuatter do von im ſchied
Der wirt was fro wes er im riet
Vnd lieſs den pachen hangen
Des nachts kwm gegangen
Der geuatter vnd prach
Gegen dem pachen durch das dach
Ein loch vnd trug den pachen hin
Das was des wirts vngewin
Do der wirt des morgens auf ſtund
Er tet als die noch tund
Die ir hercʒ vnd augen land
Aller gernſt do ſÿ hand
Behalten ir liebſtes gut
Daʒ in erfrewt aller peſt den mut
Vnd wartet gegen dem tag
Da durch das tach was der pach
Gecʒogen vnd hin getragen
Das begund er ſer clagen
Vnd ward laidig vnd vnfro
Ʒu dem geuattern ging er do
Er ſprach trawt geuatter mein
Las dir mein laid geclagt ſein
Der pach iſt verſtoln mir
Geuatter alſo riet ich dir
Daʒ du des iehen ſolteſt
Ob du in behalten wolteſt
Geuatter ich hab in ÿe verlorn
Geuatter es wer mir auch⟨f⟩ dich ʒorn
Ob du icht anders ieheſt
Wider alle die die du ſehest
Jch muſs nÿmer von dir komen
Mir iſt der pach mein genomen
Vnd dieplichen hin getragen
Dits macht du mir leicht ſagen
Joch riet ich dir denſelben liſt
So gut ſo nücʒ dir nichts iſt
So du das du ſtäticlichen ieheſt
Wider all die du ſeheſt
Jch muſs es von warhait iehen
Ʒwar wan̄ es iſt ÿe geſcheen
Alſo ſpricht das iſt mir lieb
Sprach aber do der falſch dieb
Här hie io es iſt war
Sam mir das heilig iar
Darcʒu ſele vnd leib
Mein kint den tot vnd dein ⟨mein⟩ weib
Müſſen des tewfels ÿmer ſein
Mir ſeÿ verſtoln der pach mein
Geuatter nu erfrewt mich an dir
Daʒ du ſo gern volgeſt mir
Der pach möcht ſein verlorn
Hett ich dir nit den liſt erkorn
Dits ſag vnd pis ſtet daran
Was do der ſchadenhaft man
Sprach das was im gar enwicht
Er antwurt im ott anders nicht
Wan̄ daʒ er alſo gach
Wider all die die er ſach
Er müſt ſeinen ſchaden han
Alſo mag es noch ergan
Einem ieglichen man̄
Der ſich nit behuten kan
Vor einē vngetrewen man
Der falſch mit vntrewen kan
Raten vnd lernen
Wer ſich an den wil keren
Dem mag wol ſchad widerfarn
Ob er ſich nit kan bewarn
Vor ſeinen falſchen raten
Falſchen vnd vntaten
Des vngetrew̄n ʒung
Kan manich wandelung
Ʒucker ſues ſind ir wort
Gallen pitter hat ir hort
Wer rechter trewe ſich bewiget
Vnd falſch mit vntrewen pfliget
Der gat ſpate vnd frwe
Dem man mit ſchönen ʒuchten ʒwe
Vnd leſt in nÿmer kumen hin
Vncʒ das er verrot in
Der vngetrew falſch man
Den man mit ſueſſen worten kan
Begreiffen vncʒ er jm geſait
Waʒ er in ſeinem hercʒen trait
Vnd tut im damit den pöſen rat
Den er von jm ʒu dem peſten hat
Vnd verrät in damit
Dits iſt der vntrewen ſit
Vor den ſol ein ieglich man
Sich behüten wa er kan
Vnd wes im nit ʒu haÿmlich
Auf mein ere das rat ich
Allen den ich raten ſol
Es iſt wiſſentlich vnd kumt ⟨kumbt⟩ auch wol
Alſo volget meiner lere
Des habend ir nucʒ vnd ere

Von Hatten

Bey einem dorf an einer stat
Hett ein pawr ein wismad⟨,⟩
Do ward im vil hew an⟨.⟩
Nu kum es also daz der man
Mader haben solt
Vnd die wisen mäen wolt⟨.⟩
Do gewan er zwannczig man⟨,⟩
Die durch lon im gingen dran⟨.⟩
Vnder den was einer
Swecher da (n̄)nn kayner
Vnd verlos gegen in allen⟨.⟩
Schelten vnd schallen⟨,⟩
Was sy des zu allen stunden
Gegen jm getreiben kunden⟨,⟩
Das must er verdulten gar
Vnd getorst des niendert nemen war⟨:⟩
Der w[a]s gehaissen Hatt⟨.⟩
Do man die wisen matt⟨,⟩
Do ging der wirt durch schawen dar
Daz er sein recht nem war
Wie im gepawen wer⟨:⟩
Der paw was lasterper
Vnd gar ze schedlich
Zu ieglichem segen strich⟨,⟩
Als ob es empor gemet was
Das dennoch stund wol halbs das gras⟨.⟩
⟨»⟩Jr her (n̓)ren⟨,⟩ wer hat das getan⟨?⟩
Jr müsset mir zu pues stan⟨,⟩
Daz ich so lasterliches schaden
Von ew bin vber laden⟨.«⟩
Sy sprachen⟨:⟩ ⟨»⟩das tett Hatt
Der also vbel matt⟨.«⟩
Sunst zaigten sy auf Hatten⟨.⟩
War umb sy das tatten⟨,⟩
Des verstund er sich zuhandt⟨,⟩
Als jm Hatt was erkant⟨.⟩
Dise grose vngeschicht
Getorst wider reden nicht
Dar der verkorn⟨.⟩
Vor [j]rem grossen zor (n̄)nn
Müst er es lan vnd durch irn hass⟨.⟩
Der wirt ging aber fürbas
Vnd nam desselben schadens war⟨:⟩
Der was in einer weiss gar
Allenthalben schedlich⟨.⟩
Der wirt segnet aber sich
Vnd zürnet⟨,⟩ als der noch tut
Der an danck verleuset gut⟨,⟩
Er sey arm oder reich⟨.⟩
Do sprachen sy all gleich⟨:⟩
⟨»⟩Meister mein⟨,⟩ wir müssen iehen⟨,⟩
Was hie schadens ist gescheen⟨,⟩
Den tet allen Hatt⟨,⟩
Der also vbel matt⟨.«⟩
So sprechend gene vnd dis[e]
Allenthalben in der wisen⟨.⟩
Do sprach der wirt⟨:⟩ ⟨»⟩seint Hatt
Dits alles hat ain gematt⟨,⟩
So sol er den lone ain haben⟨,⟩
Es mag anders nit gan⟨:⟩
Der hie [ze lon] euch allen
Solt nu sein gefallen⟨.«⟩
Hatt do den lon empf[ie]⟨,⟩
Den sy gedienten all hie⟨.⟩
Also ward im die vnsalde benumen⟨,⟩
Die jm zu vnsäld solt sein kumen⟨.⟩
Es ist auch noch vil manig man⟨,⟩
Den vil lewt sälden empan
Vnd im doch got ere vnd gut
Nach seinen gnaden tut
Sunder der neyder danck⟨,⟩
Als auch dem Hatten gelangk⟨.⟩
Wan wer zu salden ist geporn⟨,⟩
An dem wirt neydes vil verlorn⟨.⟩
Auch beczaichent dits mer
Die neidigen flucher⟨,⟩
Auf die der fluch herwider gat⟨,⟩
Dens[?] mensch vnuerdienet hat⟨.⟩
e in gebüre gütes riche
Der was gewaltigliche
Jn ainem dorff dez pflüg
Jm guttes gewan gnüg
Sain tail⟨;⟩ ain vorste dez er pflag⟨,⟩
Der bi dem dorfe nache lag⟨,⟩
Da von nam er manig pfant⟨:⟩
Eppe was er genant⟨.⟩
Den machet rich v (n̄)nd balt
Sins hertz (n̄)en güt v (n̄)nd gewalt⟨,⟩
Wan der was edel v (n̄)nd grosz⟨.⟩
Dez Eppe dick genosz⟨.⟩
d o kam vil witten märe⟨:⟩
Eppe der vorstere
Gieng aines tages jn den walt⟨,⟩
Der jm manigen pfening galt⟨,⟩
Vnd wolte spech (n̄)en v (n̄)nd besech (n̄)en⟨,⟩
Ob da icht schad wär beschäch (n̄)en⟨,⟩
Das jm gült ain täglich pfant⟨.⟩
Er trüg ain ax jn siner hant
Nü gesliffen v (n̄)nd güt⟨.⟩
Nü kam jm jn sinen müt⟨,⟩
Das er die recht (n̄)en strassen lie
Vnd ainen holtz stig gevie
Durch spech (n̄)en vnd durch schowen⟨,⟩
Ob da icht wär gehowen⟨.⟩
d es nam er gutten wöne
Vnd liesz an ainem böme
Sin ax hangen ane pfleg
Vnd gieng nach dem holtz weg
V (n̄)nd tät jr dekaine war⟨.⟩
Nü warent v (ō)on dem dorffe dar
Zwen gebüren kom (ē)en nach jr sitte
Den selben weg nach witte
Vnd warent⟨,⟩ als ich han (v̓)vernom (ē)en⟨,⟩
Zu dem selbe böme komen⟨,⟩
Da dü ax ane hieng⟨.⟩
Der aine si vil bald gevieng⟨.⟩
Da sprach der ander⟨:⟩ ⟨»⟩si ist min⟨.«⟩
Da sprach der erst⟨:⟩ ⟨»⟩si müsz min sin⟨.⟩
w e (n̄)nn nü dez vnfügs gezäm
Das er mir die ax näm⟨,⟩
Der hab gewisz an dirre zit
Nach der ax minen strit
V (n̄)nd wer jm si zwar⟨.«⟩
Bi gewand v (n̄)nd bi har
Begriffent si ainander do
Vnd erroften sich also⟨,⟩
Daz sy sin genüg gew (ū)unnen⟨.⟩
Mit blüte berünnen
Wurdent si do baidi erkant⟨,⟩
Si zarten har v (n̄)nd das gewant
Ein ander flisickliche⟨.⟩
Si warent [zorne riche⟨,⟩]
d ie ze (n̄)nn si sere watzten⟨,⟩
Si bissen v (n̄)nd kratzten⟨,⟩
Si roften v (n̄)nd slugen⟨,⟩
Das si kom getrügen
Baidi von ainander da⟨.⟩
Eppe kam gegange sa
Vnd fragte der märe⟨,⟩
Was der red wäre⟨,⟩
Daz si jme tättent erkant⟨.⟩
Do sprach jr ai (n̓)ner ze hant⟨:⟩
⟨»⟩Maister⟨,⟩ das wil ich uch sagen⟨:⟩
Jch für da her mit minem wag (n̄)en
Vnd vand die ax da ich her kom⟨.⟩
Do dire her daz (v̓)vernam⟨,⟩
d o wolt er mir si han genüm (ē)en⟨.«⟩
⟨»⟩Maister⟨,⟩ es ist nit also kom (ē)en⟨:⟩
Jch vant die ax⟨,⟩ daz sol sin⟨,⟩
Von allen recht (n̄)en min⟨«,⟩
Also sprach der ander so do⟨,⟩
⟨»⟩Doch hat er mich gehandelt so⟨,⟩
Das es jn musz gewerren⟨,⟩
Waisz got gen minem herren⟨,⟩
Vnd wil ich doch die ax han⟨.«⟩
⟨»⟩Jr möcht (n̄)ent disen krieg wol lan⟨,⟩
Ob ir gefüg wölten sin⟨«,⟩
Sprach Eppe⟨,⟩ ⟨»⟩wa (n̄)nn die ax ist min⟨,⟩
Die mir niem (ā)an ⟨nemen⟩ sol⟨,⟩
Wa (n̄)nn ich han si vergolten wol⟨.⟩
d a von so wil ich si han⟨.⟩
Was ir ain ander hant getan
Hie ze lait daz hant jr⟨.⟩
Die ax wil ich haben mir⟨.«⟩
Eppe nam sin ax da sa⟨.⟩
Den zwain waz nit worden da
Wan vngefüge busche grosz
v (n̄)nd daz si wurdent hares blosz
Nach Eppen axe da⟨.⟩
Dar zu sid v (n̄)nd anderswa
Wurdent si ze spot v (n̄)nd sch (ā)anden
Von den luten uber landen⟨.⟩
d isz mär man g (n̓)ern mercken sol⟨,⟩
Ez zimpt ze merckent wol⟨:⟩
Wa noch si ain wiser m (ā)an⟨,⟩
Der ubel v (n̄)nd güt erkenn (ē)en kan⟨,⟩
Der merck v (n̄)nd setz nit den müt
Mit krieg vff ain frömdez güt⟨.⟩
Wer nach frömdem güte wil
Mit sinem nachburen kriegen vil⟨,⟩
So der sinen schaden tüt
V (n̄)nd schädlich riches güt
Mit kriege verlüset
Vnd sinen fründ verküset⟨,⟩
So müsz er den schad (n̄)en han
V (n̄)nd doch das güt varn lan⟨.⟩
Vnd nimpt es der⟨,⟩ dez es ist⟨,⟩
So musz er iemer alle frist
z e dem schaden han den spot
Vnd erzürnet dar zu got⟨,⟩
Das er den roben wolte⟨,⟩
Dem er nit [n]emen solte⟨.⟩
Dar vmb so vnder zuch dich des din
Vnd lasz aim andern ach daz sin⟨,⟩
Wa (n̄)nn es mag dir nit beliben
Wiltü es kain wil triben⟨.⟩

Von Epee axt

Ein gepawr an gut reich
Sass gewalticleich
Jn einem grossen dorf des pflug
Gab im guts gnug⟨;⟩
Also tet ein vorst des er pflag⟨,⟩
Der bey dem dorf vil nahend lag⟨,⟩
Do nam er jnn manig pfant⟨:⟩
Eppe was der man genant⟨,⟩
Den macht frauel vnd palt
Sein gut⟨,⟩ seins h (rn̄)erren gewalt⟨,⟩
Der was [e]del vnd gros⟨.⟩
Des Eppe in dem dorf genos⟨,⟩
Daz er ward wei[t]e mär⟨.⟩
Eppe der vorster
Ging ains tags in den walt⟨,⟩
Der jm manigen pfeni (ḡ)ng galt
Vnd ⟨wolte⟩ spehen vnd sehen⟨,⟩
Ob da jnn icht schaden wer geschehen⟨,⟩
Der jm gült etlich pfant⟨.⟩
Ain axt trug er in der hand
New gesliffen vnd gut⟨.⟩
Nu ward im [ze mut⟨,⟩]
Daz er die stras [lie]
Vnd einen wilden holczweg [gie]
Durch spehen vnd durch schawen⟨,⟩
Ob darjnn icht wer gehawen⟨,⟩
Des nam er gut[e] gawm⟨.⟩
Er liess an einen pawm
Die axt hangen an pfleg
Vnd ging in das holcz von dem weg
Vnd nam der axt nindert war⟨.⟩
Nu warn von dem dorf dar
Zwen pawrn nach irem sitt
Geuaren denselben weg nach witt
Vnd warn⟨,⟩ als ich han vernomen⟨,⟩
Zu demselben pawm komen
Do die axt hieng⟨.⟩
Der ein vil anfieng
Vnd sprach mit frewden⟨,⟩ sy wer sein⟨.⟩
Do sprach der ander⟨:⟩ ⟨»⟩sy ist mein⟨.⟩
Von der vngefug hie geczimt⟨,⟩
Daz er die axt nymt⟨,⟩
Der hab gewis an der zeitt
Nach der axt [meinen] streitt
Vnd were [sy] im zwar⟨.«⟩
Bey gewant vnd bey har
Gegreiffen sy an einander do
Vnd vnder rauften sich also⟨,⟩
Daz sy sein gnug gewunnen
Vnd mit pluet berunnen
Wurden do sy baid erkant⟨.⟩
Sy zarten har vnd gewant
An einander fraislich⟨,⟩
Sy warn zorns reich⟨,⟩
Die zen sy ser watzten⟨,⟩
Sy pissen vnd kraczten⟨,⟩
Sy rauften vnd slugen⟨,⟩
Daz sy es gnug trugen
Baid von einander da⟨.⟩
Eppe kom gegangen sa
Vnd fragt sy der mere⟨,⟩
Was diser red were⟨,⟩
Daz sy das tätten im erkant⟨.⟩
Do sprach der ain so zuhant⟨:⟩
⟨»⟩Maister⟨,⟩ das wil ich euch sagen⟨:⟩
Jch fur dort her mit mein (ē)em wagen
Vnd fand die axt als ich kam⟨.⟩
Do diser das vernam⟨,⟩
Do wolt er mir sy haben genom (ē)en⟨.«⟩
⟨»⟩Maister⟨,⟩ es sey so nit herkomen⟨:⟩
Jch vant die axt⟨,⟩ sy sol sein
Vor im von allen rechten mein⟨«,⟩
Also sprach der ander do⟨,⟩
⟨»⟩Auch hat er mich gehandelt so⟨,⟩
Daz es im vil gewer (n̄)ren
Mus pringen gen mein (ē)em h (rn̄)erren
Vnd wil ich doch die axt han⟨.«⟩
⟨»⟩Jr mocht wol disen krieg lan⟨,⟩
Ob ir gefugt wolt sein⟨«,⟩ s
Sprach Eppe do⟨,⟩ ⟨»⟩wa (n̄)nn sy ist mein⟨.⟩
Jch kauft sy vnd wil sy han⟨.⟩
Was ir an einander habt getan
Ze laid das habend ir⟨.⟩
Mein axt wil ich haben mir⟨,⟩
Die mir nymand nemen sol⟨,⟩
Wa (n̄)nn ich han sy vergolten wol⟨.«⟩
Eppe nam sein axt sa⟨.⟩
Den zwaien was nicht worden da
Da (n̄)nn vnfug pauchs gros
Vnd daz sy warn hares plos
Nach Eppen axt wurden da⟨,⟩
Vnd darczu hie vnd anderswa
Vil spots wurden zu dem schaden
Von den lewten vber laden⟨.⟩
Dits mär sol ein ieglich man⟨,⟩
Der gut vnd vbel betrachten kan⟨,⟩
Mercken vnd secz nit den mut
Mit krieg an ein fremdes gut⟨.⟩
Wa (n̄)nn wer nach fremden gut vil
Mit seinen nachpaw (n̄)ern kriegen wil⟨,⟩
So der seinen schaden getut
Vnd schadenlich reichs gut
Mit krieg verleuset
Vnd solhen frund verkeuset⟨,⟩
Des er mus y (m̄)mmer schaden han⟨,⟩
Vnd doch das gut muss farn lan
Vnd es der nymbt des es ist⟨,⟩
So muss er ymmer alle frist
Zu dem schaden haben den spot⟨.⟩
Vnd zürnet doch vnnser her got⟨,⟩
Daz er den rauben wolt⟨,⟩
Den er nicht rauben solt⟨.⟩
e in man jn ainem dorfe sasz
Dar jn er manig zit genasz
Des er do haben mochte⟨.⟩
Er bütte als jn dochte
Sine äcker fliszicklich⟨.⟩
Gütes nit ze rich
Was der selb ackerm (ā)an⟨,⟩
Die notdurft er do⟨ch⟩ gewa (n̄)nn⟨.⟩
zoch er mit dem flissen sin
Ze ainer zit ain schönes swin⟨,⟩
Das er essen wolt⟨,⟩
Vnd slug daz als er solt⟨.⟩
Da er sin recht dar an begieng
Vnd sinen bachen vff gehieng⟨,⟩
d o kam ain vngetrüwer zag⟨,⟩
Sin geuat (t̓)ter⟨,⟩ an ainem tag
Vnd sach⟨,⟩ das der bache
So nach zu der tache
Gehencket was⟨.⟩ als er jn ansach⟨,⟩
So grossen vnd vaisten⟨,⟩ er sprach⟨:⟩
⟨»⟩Geuat (t̓)ter⟨,⟩ mir ist an dich lait⟨,⟩
Das dü so grosser tümphait
Hast begangen vnd begast⟨,⟩
Das dü dinen bachen last
Hangen⟨,⟩ da jn menglich gesicht⟨,⟩
Vnd das dü jn (v̓)verbirgest nicht⟨,⟩
Daz ist mir durch [d]inen willen lait⟨:⟩
Sicht jn niem (ā)an hangen⟨,⟩ der sait
m ynem herren⟨,⟩sigest rich⟨.⟩
Sich⟨,⟩ so müssicherlich
Stüre geb (n̄)en gröszlich
Vnd haist dar zu vil licht dich
Des bachen beroben⟨,⟩
Das soltü mir gelob (n̄)en⟨.«⟩
Er sprach⟨:⟩ ⟨»⟩geuat (t̓)ter min⟨,⟩ rat zu⟨,⟩
Was ich mit dem bach (n̄)en⟨.«⟩
Der valsche do mit flisse sprach⟨:⟩
⟨»⟩Da soltü morn durch daz tach
Mit hainlich (n̄)en sachen
Brech (n̄)en v (n̄)nd machen
Ain loch v (n̄)nd birg jn dar jn wol⟨,⟩
Wa (n̄)nn dü welt ist valsches vol⟨,⟩
v vnd sprich⟨,⟩ er si dir enweg getrag (ē)en⟨.⟩
So daz erge⟨,⟩ so soltü sagen⟨,⟩
Diebe haben dir jn gestolen⟨.⟩
Alsus wirt es wol verholn⟨,⟩
Das dü jn selb essen macht⟨.⟩
Doch lasz jn hangen dise nacht⟨,⟩
Wan jn hat noch niem (ā)an gesech (n̄)en⟨,⟩
Da von dir müg schad beschech (n̄)en⟨.«⟩
⟨»⟩Das si⟨,⟩ geuat (t̓)ter⟨,⟩ das tün ich⟨.⟩
Dü hest vil wol gewiset mich⟨.«⟩
Der geuat (t̓)ter von dannen schied⟨.⟩
Jm was lieb das er [jm] riet⟨;⟩
Er lie den bachen hangen⟨.⟩
Des nachtes kam gegangen
s in geuatter vnd brach
Gen dem bachen durch das tach
Ain grosz loch vnd trüg jn hin⟨.⟩
Das was des wirtes vngewin⟨:⟩
[Do er] mornet vff stund⟨,⟩
Do tät er als noch alle tünd⟨,⟩
Die [jr] hertz v (n̄)nd ogen land
Laüffen hin da si hant
Behalten jr liebstes güt⟨,⟩
Das erfröwet jn den müt⟨.⟩
Er wattet gen dem tach⟨,⟩
Da durch was jm der bach
Gezogen v (n̄)nd hin getragen⟨.⟩
Das begund er ser clagen⟨.⟩
e r wart laidig vnd vnfro⟨.⟩
Zu sinem geuatter gieng er do
Vnd sprach⟨:⟩ ⟨»⟩trüt geuatter min⟨,⟩
La dir min lait geclaget sin⟨:⟩
Der bach ist (v̓)verstolen mir⟨.«⟩
⟨»⟩Geuatter⟨,⟩ also riet ich dir⟨,⟩
Das dü des iech (n̄)en soltest⟨,⟩
Ob dü jn behalten woltest⟨.«⟩
⟨»⟩Geuat (t̓)ter⟨,⟩ ich hab jn (v̓)verlorn⟨,⟩
Sicherlich v (n̄)nd och gesworn⟨.«⟩
Er sprach⟨:⟩ ⟨»⟩es wär mir zorn an dich⟨,⟩
Das wissest sicherlich⟨,⟩
Ob dü icht anders iechest
Wider alle die dü sächest⟨.«⟩
⟨»⟩i ch müsz es v (ō)on warhait jech (n̄)en⟨,⟩
Wa (n̄)nn es ist sicher beschächen⟨.⟩
Mir hat ain dieb ⟨jn⟩ hinen getragen⟨.«⟩
⟨»⟩Sich⟨,⟩ das machtü licht mir sagen⟨.⟩
So riett ich dir den selb (n̄)en list⟨,⟩
So güt so nütz er dir ist⟨,⟩
Dazstätte iechest
Wider alle die dü sechest⟨.«⟩
⟨»⟩Geuatter min⟨,⟩ so ist ez war⟨,⟩
San mir daz hailig jar
Vnd dar zu sele vnd lib⟨,⟩
Min kint⟨,⟩ din götti vnd min wib
ssent dez tüfels aigen sin⟨,⟩
Si mir nit der bache hin⟨.«⟩
d o sprach aber der vas⟨l⟩sche dieb⟨:⟩
⟨»⟩Geuatter min⟨,⟩ ez ist mir lieb
V (n̄)nd fröwet mich an dir⟨,⟩
Das dü so gerne volgest mir⟨.⟩
Der bache möchte sin verlorn⟨,⟩
Hett ich dir nit den list erkorn⟨.⟩
Daz gich v (n̄)nd wisz stätt dar an⟨.«⟩
Was do der schad hafte m (ā)an
Sprach⟨,⟩ daz was doch ain wicht⟨,⟩
Wan er antwürt jm anders nicht⟨,⟩
De (n̄)nn das er alsus ieche
Wider alle die er seche⟨.⟩
a lsus hiesz er jn iech (n̄)en⟨.⟩
Das möcht noch mangem beschech (n̄)en⟨,⟩
Der sich nit wol behutten kan
Vor ainem vngetrüwen m (ā)an⟨,⟩
Des vngetrüwen zunge
Hat manig wandlunge⟨:⟩
Zücker süsz so ist das wort⟨,⟩
Gallen bitter ist ir ort⟨.⟩
Der vil vngetrüwe m (ā)an⟨,⟩
Der falsch mit lüge kan⟨,⟩
Der gat spötlichen zu dem m (ā)an
Mit schonen listen wider dan⟨,⟩
v ntz jm [ain] m (ā)an vil gar gesait⟨,⟩
Was er jn dem hertz (n̄)en trait⟨,⟩
Vnd lat jn nie (m̓)mer komen hin
E daz er (v̓)verrattet jn⟨.⟩
Dez hüttent uch vor den bösen⟨.⟩
Nit ker dich an jr kosen
Vnd an jr falsches klaffen⟨.⟩
Lasz si jr ding schaffen⟨.⟩
Si biettent hönig v (n̄)nd lant d (ē)en angel
Vnd lit an jn gantzer mangel
Aller gutter dinge⟨.⟩
Das jn misselinge
An allen dingen ewiglich⟨,⟩
Das bitt ich got von himelrich⟨.⟩
Ain man in ain (ē)em dorff sassz⟨,⟩
Dar inn er manig zeytt genas
Des er do hab (n̄)en mocht⟨.⟩
Er bwtt als im dochtt
Seyn eker fleyssenklych⟨.⟩
Guotes nit ze reych
(Wz)Waz der selb aker man⟨,⟩
Die noturfft er doch gewan⟨.⟩
Nun zoch er mit dem fleyssz sein
Ze ai (n̓)ner zytt ain schönes schweyn⟨,⟩
(Dz)Daz er essen wolt⟨,⟩
V (n̄)nd schluog (dz)daz alz er solt⟨.⟩
Do er sein recht dar an begyng
V (n̄)nd seinen bach (n̄)en vff gehyeng⟨,⟩
Do kam ain vngetriuer zag⟨,⟩
Sein gefat (t̓)ter⟨,⟩ an ainem tag
V (n̄)nd sach⟨,⟩ (dz)daz der bachh
So nach zuo dem dachh
Gehenkt (wz)waz⟨.⟩ als er in sach⟨,⟩
So gross (n̄)en v (n̄)nd so faist (n̄)en⟨,⟩ er s (p̃)prach⟨:⟩
⟨»⟩Gefat (t̓)ter⟨,⟩ mir ist an dich layd⟨,⟩
(Dz)Daz du so gros (s̓)ser t (ū)umphayt
Hăst begang (n̄)en v (n̄)nd begăst⟨,⟩
(Dz)Daz du deinen bach (n̄)en lăst
Hang (n̄)en⟨,⟩ da in menklych sicht⟨,⟩
V (n̄)nd (dz)daz du in (v̓)verbirgest nichtz⟨,⟩
(Dz)Daz ist mir durch dein (ē)en wyll (n̄)en layd⟨:⟩
Sicht in ym (ā)ant hang (n̄)en⟨,⟩ der saytt
Minen (h̓)herren⟨,⟩ du seyist reych⟨.⟩
Sich⟨,⟩ so muostu sicherlych
Stuir geb (n̄)en grösslych
V (n̄)nd hayst dar zuo villeycht dich
Des bach (n̄)en berăb (n̄)en⟨,⟩
(Dz)Daz soltu mir gelăb (n̄)en⟨.«⟩
Er s (p̃)prach⟨:⟩ ⟨»⟩gefat (t̓)ter mein⟨,⟩ rătt zuo⟨,⟩
(Wz)Waz ich mit dem bach (n̄)en tuo⟨.«⟩
Der falsch da mit fleyssz s (p̃)prach⟨:⟩
⟨»⟩Da soltu morn durch (dz)daz tach
Mit haimlich (n̄)en sach (n̄)en
Brech (n̄)en v (n̄)nd mach (n̄)en
Ain loch v (n̄)nd birg in dar ein wol⟨,⟩
Wa (n̄)nn die welt ist falsches fol⟨,⟩
V (n̄)nd sprych⟨,⟩ er sy dir [e]n weg ge (t̃)trag (n̄)en⟨.⟩
So (dz)daz ergie⟨,⟩ so soltu sag (n̄)en⟨,⟩
Dyebe hab (n̄)ent dir in gestoln⟨.⟩
Alsus wirt es wol verholn⟨,⟩
(Dz)Daz du in selb ess (n̄)en macht⟨.⟩
Doch lăssz in hang (n̄)en dise nacht⟨,⟩
Wa (n̄)nn in hătt noch nym (ē)en gesech (n̄)en⟨,⟩
Da von dir schad müg geschech (n̄)en⟨.«⟩
⟨»⟩ (Dz)Daz sey⟨,⟩ gefat (t̓)ter⟨,⟩ (dz)daz tuo ich⟨.⟩
Du hăst vil wol geweyset mich⟨.«⟩
Der gefat (t̓)ter von dannan schyed⟨.⟩
Jm (wz)waz lyeb (dz)daz er im ryett⟨;⟩
Er lyessz den bach (n̄)en hang (n̄)en⟨.⟩
Des nachtes kom gegang (n̄)en
Seyn gefat (t̓)ter v (n̄)nd brach
Gen dem bach (n̄)en durch (dz)daz tach
Ain grossz loch v (n̄)nd truog in hin⟨.⟩
(Dz)Daz (wz)waz dez gefatters vngewin⟨:⟩
Do er mornott vff stuond⟨,⟩
Do tett er als noch all tuond⟨,⟩
Die ir hertz v (n̄)nd ogen lănd
lăff (n̄)en hin da sy hănd
Behal (n̄)en ir lyebstes guot⟨,⟩
(Dz)Daz erfröett in den muot⟨.⟩
Er luoget de gen dem tach⟨,⟩
Dar durch (wz)waz im der bach
Gezog (n̄)en v (n̄)nd hin getrag (n̄)en⟨.⟩
(Dz)Daz begund er sere klag (n̄)en⟨.⟩
Er ward laydig v (n̄)nd vnfro⟨.⟩
Zuo seinem gefat (t̓)ter gyeng er do
V (n̄)nd s (p̃)prach⟨:⟩ ⟨»⟩achh⟨,⟩ gefat (t̓)ter mein⟨,⟩
Lă dir mein layd klaget sein⟨:⟩
Der bach ist gestolen mir⟨.«⟩
⟨»⟩Gefat (t̓)ter⟨,⟩ also ryett ich dir⟨,⟩
(Dz)Daz du (jc)iezuo (dz)daz iech (n̄)en soltest⟨,⟩
Ob du in behalt (n̄)en woltest⟨.«⟩
⟨»⟩Gefat (t̓)ter⟨,⟩ jch hab in (v̓)verlorn⟨,⟩
Sicherlych v (n̄)nd ach geschworn⟨.«⟩
Er s (p̃)prach⟨:⟩ ⟨»⟩es wer mir zorn an dich⟨,⟩
(Dz)Daz wyssz sicherlych⟨,⟩
Ob du icht anderst jechest
Wy (d̓)der all [die du] sechest⟨.«⟩
⟨»⟩Jch muossz es von wărhaytt jech (n̄)en⟨,⟩
Wa (n̄)nn es ist sicher beschech (n̄)en⟨.⟩
Mir hănd in dyeb hin getrag (n̄)en⟨.«⟩
⟨»⟩Sich⟨,⟩ des macht du leycht mir sag (n̄)en⟨.⟩
Jo ryett ich dir den selb (n̄)en lyst⟨,⟩
So guot so nütz er dir ist⟨,⟩
(Dz)Daz du stete iechest
Wy (d̓)der all die du sechest⟨.«⟩
⟨»⟩Gefat (t̓)ter mein⟨,⟩ so ist es wăr⟨,⟩
Sam mir (dz)daz haylig iăr
V (n̄)nd dar zuo die sel v (n̄)nd leyb⟨,⟩
Mein kind dein got v (n̄)nd mein weyb
ssend des tuifels ayg (n̄)en sein⟨,⟩
Sey mir nit der bach hin⟨.«⟩
Do s (p̃)prach a (b̓)ber der falsch dyeb⟨:⟩
⟨»⟩Gefat (t̓)ter mein⟨,⟩ es ist mir lyeb
V (n̄)nd fröet mich an dir⟨,⟩
(Dz)Daz du so gern folgest mir⟨.⟩
Der bach möchte sein (v̓)verlorn⟨,⟩
Hett ich dir de nit den list erkorn⟨.⟩
(Dz)Daz gych v (n̄)nd bis stett dar an⟨.«⟩
Was da der schadhafft man
Sprach⟨,⟩ (dz)daz (wz)waz doch enwycht⟨,⟩
Wa (n̄)nn er anwort im anderst nicht⟨,⟩
Da (n̄)nn (dz)daz er alsus jeche
Wy (d̓)der all die er seche⟨.⟩
Alsus hyessz er in jech (n̄)en⟨.⟩
(Dz)Daz möcht noch mengem geschech (n̄)en⟨,⟩
Der sich nit wol behüten kan
Vor ain (ē)em vngetriuen man⟨,⟩
Des vngetriue zung
Hăt menig wandlung⟨:⟩
Zuker süssz ist ir wort⟨,⟩
Gall (n̄)en byt (t̓)ter ist ir ort⟨.⟩
Der vil vngetriue man⟨,⟩
Der falsch mit lugin kan⟨,⟩
Der gat spotlych (n̄)en zuo dem man
Mit schönen list (n̄)en wy (d̓)der da (n̄)nn⟨,⟩
Vntz im ain man vil gar gesaytt⟨,⟩
(Wz)Waz er in dem (h̓)hertz (n̄)en trayt⟨,⟩
V (n̄)nd lătt in nim (m̓)mer k (ū)ummen hin
Ee (dz)daz er (v̓)verrătet in⟨.⟩
Des hüttend iuch vor den bösen⟨.⟩
Nit ker dich an ir kosen
V (n̄)nd an ir falsches klaff (n̄)en⟨.⟩
Lăssz sy ir ding schaff (n̄)en⟨.⟩
Sy byett (n̄)end honig v (n̄)nd lănd den angel
V (n̄)nd leytt an in gant (z̓)zer mangel
Aller guoten ding⟨.⟩
(Dz)Daz in missling
An allen ding (n̄)en ewiklych⟨,⟩
Das byt ich got von himelrych⟨.⟩

Von einem pa (w̄)wern

Ein pawr⟨,⟩ der manigen tag
Nach seinen statten pawens pflag⟨,⟩
Jn einem dorf gesessen was⟨,⟩
Darjnn er manig zeitt genas
Des er do haben mocht⟨.⟩
⟨Er pawt als im docht⟩
Sein acker also fleissicleich⟨.⟩
Gutes nit zu reich
Was derselb ackerman⟨,⟩
Die notturft er doch gewan⟨.⟩
Nu zoch er mit dem fleis sein
Zu einer zeitt ein schön swein⟨,⟩
Das er essen wolt⟨,⟩
Vnd [schluog] das als er solt⟨.⟩
Do er sein recht daran beging
Vnd auch den pachen auf gehing⟨,⟩
Do kom ein vngetre (w̓)wer zag⟨,⟩
Ain seiner nachpawrn⟨,⟩ an ein (ē)em tag
Vnd sach⟨,⟩ daz der pache
So nahend dem dache
Gehangen was⟨.⟩ als er in sach⟨,⟩
So faist vnd als gros⟨,⟩ er sprach⟨:⟩
⟨»⟩Geuatter⟨,⟩ mir ist von deinen wegen laid⟨,⟩
Daz du so grosse tumphait
Hast begangen vnd begast⟨,⟩
Daz du den pachen hangen last⟨,⟩
Do in maniglich wol sicht⟨,⟩
Vnd [daz du in verbirgest nicht⟨,⟩]
Das ist mir durch deinen willen laid⟨:⟩
Wer in da hangen sicht⟨,⟩ der sayt
Meinen h (rn̄)erren⟨,⟩ du seist reich⟨.⟩
So must du da (n̄)nn grösleich
Stewr geben⟨,⟩ das hab auf mich⟨,⟩
Vnd haist de (n̄)nn villeicht dich
Des pachen darczu berauben⟨,⟩
Das solt du mir gelauben⟨.«⟩
⟨»⟩Nu gerat⟨,⟩ gevatter⟨,⟩ mir darczu⟨,⟩
Waz ich mit disem pachen twe⟨.«⟩
Der falsch damit valsch sprach⟨:⟩
⟨»⟩Du solt morgen durch das tach
Mit haymellichen sachen
Ain loch gegen den pachen
Prechen vnd pirg in wol⟨,⟩
Wa (n̄)nn die welt ist falschs vol⟨.⟩
So daz ergee⟨,⟩ so solt du sagen⟨,⟩
Dir sey dein pach hingetragen⟨.⟩
Jn haben dieb dir verstoln⟨.⟩
Dits wirt also wol verholn⟨,⟩
Daz du in selber essen macht⟨.⟩
Doch las in hangen dise nacht⟨,⟩
Wa (n̄)nn in hat nymand geseheen⟨,⟩
Dauon dir schad mög gescheen⟨.«⟩
⟨»⟩Daz sey⟨,⟩ geuatter⟨,⟩ das tun ich⟨.⟩
Du hast gar wol geweiset mich⟨.«⟩
Der geuatter do von im schied⟨.⟩
Der wirt was fro wes er im riet
Vnd liess den pachen hangen⟨.⟩
Des nachts kwm gegangen
Der geuatter vnd prach
Gegen dem pachen durch das dach
Ein loch vnd trug den pachen hin⟨.⟩
Das was des wirts vngewin⟨:⟩
Do der wirt des morgens auf stund⟨,⟩
Er tet als die noch tund⟨,⟩
Die ir hercz vnd augen land
Aller gernst do sy hand
Behalten ir liebstes gut⟨,⟩
Daz in erfrewt aller pest den mut⟨,⟩
Vnd wartet gegen dem tag⟨,⟩
Da durch das tach was der pach
Geczogen vnd hin getragen⟨.⟩
Das begund er ser clagen
Vnd ward laidig vnd vnfro⟨.⟩
Zu dem geuattern ging er do⟨.⟩
Er sprach⟨:⟩ ⟨»⟩trawt geuatter mein⟨,⟩
Las dir mein laid geclagt sein⟨:⟩
Der pach ist verstoln mir⟨.«⟩
⟨»⟩Geuatter⟨,⟩ also riet ich dir⟨,⟩
Daz du des iehen soltest⟨,⟩
Ob du in behalten woltest⟨.«⟩
⟨»⟩Geuatter⟨,⟩ ich hab in ye verlorn⟨.«⟩
⟨»⟩Geuatter⟨,⟩ es wer mir auch⟨f⟩ dich zorn⟨,⟩
Ob du icht anders iehest
Wider alle die⟨,⟩ die du sehest⟨.«⟩
⟨»⟩Jch muss nymer von dir komen⟨.⟩
Mir ist der pach mein genomen
Vnd dieplichen hin getragen⟨.«⟩
⟨»⟩Dits macht du mir leicht sagen⟨.⟩
Joch riet ich dir denselben list⟨,⟩
So gut so nücz dir nichts ist⟨,⟩
So du das du stäticlichen iehest
Wider all die du sehest⟨.«⟩
⟨»⟩Jch muss es von warhait iehen⟨,⟩
Zwar wa (n̄)nn es ist ye gescheen⟨.«⟩
⟨»⟩Also spricht⟨,⟩ das ist mir lieb⟨,«⟩
Sprach aber do der falsch dieb⟨.⟩
⟨»⟩Här hie io es ist war⟨,⟩
Sam mir das heilig iar⟨,⟩
Darczu sele vnd leib⟨,⟩
Mein kint⟨,⟩ den tot vnd dein ⟨mein⟩ weib
Müssen des tewfels ymer sein⟨,⟩
Mir sey verstoln der pach mein⟨.«⟩
⟨»⟩Geuatter⟨,⟩ nu erfrewt mich an dir⟨,⟩
Daz du so gern volgest mir⟨.⟩
Der pach möcht sein verlorn⟨,⟩
Hett ich dir nit den list erkorn⟨.⟩
Dits sag vnd pis stet daran⟨.«⟩
Was do der schadenhaft man
Sprach⟨,⟩ das was im gar enwicht⟨,⟩
Er antwurt im ott anders nicht⟨,⟩
Wa (n̄)nn daz er also gach
Wider all die die er sach⟨.⟩
Er müst seinen schaden han⟨.⟩
Also mag es noch ergan
Einem ieglichen ma (n̄)nn⟨,⟩
Der sich nit behuten kan
Vor ein (ē)em vngetrewen man⟨,⟩
Der falsch mit vntrewen kan
Raten vnd lernen⟨.⟩
Wer sich an den wil keren⟨,⟩
Dem mag wol schad widerfarn⟨,⟩
Ob er sich nit kan bewarn
Vor seinen falschen raten⟨,⟩
Falschen vnd vntaten⟨.⟩
Des vngetre (w̄)wen zung
Kan manich wandelung⟨:⟩
Zucker sues sind ir wort⟨,⟩
Gallen pitter hat ir hort⟨.⟩
Wer rechter trewe sich bewiget
Vnd falsch mit vntrewen pfliget⟨,⟩
Der gat spate vnd frwe
Dem man mit schönen zuchten zwe
Vnd lest in nymer kumen hin⟨,⟩
Vncz das er verrot in⟨.⟩
Der vngetrew falsch man⟨,⟩
Den man mit suessen worten kan
Begreiffen⟨,⟩ vncz er jm gesait⟨,⟩
Waz er in seinem herczen trait⟨,⟩
Vnd tut im damit den pösen rat⟨,⟩
Den er von jm zu dem pesten hat
Vnd verrät in damit⟨.⟩
Dits ist der vntrewen sit⟨.⟩
Vor den sol ein ieglich man
Sich behüten wa er kan
Vnd wes im nit zu haymlich⟨.⟩
Auf mein ere⟨,⟩ das rat ich
Allen den ich raten sol⟨.⟩
Es ist wissentlich vnd kumt ⟨kumbt⟩ auch wol⟨,⟩
Also volget meiner lere⟨,⟩
Des habend ir nucz vnd ere⟨.⟩

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TextGrid Repository (2014). Elsässischer Anonymus. Edition der Werke des Elsässischen Anonymus. Elsässischer Anonymus. https://hdl.handle.net/11378/0000-0000-0135-3